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Thema: Now Watching - So zensiert, wie das Guardian Force Wiki! #11

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  1. #1
    Marmaduke (Kino).
    War ein lustiger Film, nett für nebenbei, wobei meine Freundin in den Film wollte - Ist also eher nen Familienfilm.
    Hat seine guten Momente, aber sonst Genre-typisch, würd ich sagen. Solide, passt am besten.

  2. #2
    Damn, Steel, das klingt verdammt gut.


    Death Note

    Death Note - The Last Name

    Man kann von Anime/Manga-Kram halten, was man will, aber diese Realumsetzung ist völlig unabhängig, sehr sehenswert, und inzwischen auch hier auf DVD erhältlich. Die beiden Filme sind effektiv einer und erzählen eine in sich geschlossene Krimi-Mystik-Thriller-Geschichte.



    Man kann inhaltlich nicht viel darüber sagen, ohne zu spoilern; aber letztendlich ist es ein Wettkampf zwischen zwei genialen Menschen, der übernatürliche Aspekt dient dabei nur als Medium. Zum Glück, denn man braucht durchaus ein paar Minuten, um sich an das relativ subtil eingesetzte CGI zu gewöhnen (es ist halt einfach nicht sonderlich hochqualitativ... erfüllt aber mit der Zeit absolut seinen Zweck).
    Selten haben die Filme auch andere Trash-Anleihen. Allen voran die hoch-unterhaltsamen Sterbeszenen der Japaner (von denen es nicht zu wenige gibt) sind unglaublich überzogen, und auch manche Charaktere scheinen mehr wie lebendige Klischees. Von Ls "Grafiken", die er stets in der Hinterhand hat oder mit ein paar Klicks programmiert, nicht zu reden. Die Realität leidet einfach etwas unter der Geschichte...
    ...die ist jedoch unglaublich spannend, höchst einfallsreich und erfrischend innovativ! Die Schauspieler sind größtenteils unerwartet gut und die Filme machen einfach Spaß. Auch die moralischen Untertöne, die angesprochen werden, sind stets ein zentrales Element, ohne aber penetrant zu sein oder dem Zuschauer den Kopf verdrehen zu wollen.

    Soweit zu den Filmen.
    Wer die Vorlage kennt, sollte seinen Kopf aber gaaanz weit aufmachen. Sie erzählen die Geschichte komplett anders - Gott sei Dank! Denn effektiv entfernen sie all die Mankos, die mich am Anime/Manga gestört haben. Der Fokus liegt absolut auf Kira und L. Kira wird hier nicht als pubertärer, emotionsloser Superheld dargestellt, sondern durch einige Schlüsselszenen durchaus als Mensch (wenn auch etwas gestört). Das Ende ist großartig gemacht und schlägt das des Manga um Längen; die moralische Fragwürdigkeit gegen Ende (man könnte fast Popaganda sagen) wird durch eine ehrliche Diskussion um das Thema ersetzt. Das Problem an dem Ganzen ist, dass die Änderungen auf den ersten Blick sehr ungewohnt anmuten. Man muss also sehr offen sein - am besten erwartet man eine komplett andere Story. Die Ähnlichkeiten sind nur Zufall.

    8 von 10, weil einen die Spannung und die großartig umgesetzte Geschichte die Mankos vergessen lassen. Ich empfehle persönlich die japanische Sprache mit Untertiteln. Die deutsche ist zwar tragbar (vor allem, wenn man das Original nicht kennt), aber doch auf einem anderen Niveau.

    Geändert von La Cipolla (13.07.2010 um 09:16 Uhr)

  3. #3

    Leon der Pofi Gast
    Die Bartholomäusnacht



    Die Bartholomäusnacht beleuchtet die Ereignisse der Pariser Blutnacht und beginnt mit der Hochzeit, welche zu einer der dunkelsten Begebenheiten in der französischen Geschichte führen sollte. Um die stetigen Konflikte zwischen Protestanten und Katholiken zu beenden, beschließt Katharina de Medicis, ihre Tochter Margot mit dem protestantischen König Heinrich von Navarra zu vermählen, was gegen ihren Willen auch durchgeführt wird. Zur Feier werden tausende Protestanten eingeladen, was bereits auf dem Hof zu Unbehagen führt und Margot gesteht ihrem Gatten offen, ihn nie körperlich lieben zu können und so wenig Kontakt wie möglich vorzuziehen. Selbst in ihrer Hochzeitsnacht vergnügt sie sich mit anderen Männern und scheint die Bedürfnisse und Ängste ihres Gatten zu ignorieren, welcher glaubt, ermordet zu werden. Die friedvolle Hochzeit dient jedoch einem höheren Zweck und Katharina de Medicis, welche im Grunde ihre Söhne manipuliert und selbst über Frankreich zu herrschen scheint, lässt ein Attentat auf den protestantischen Anführer Coligny ausführen, welcher jedoch scheitert. Um einen Aufruhr zu verhindern, kann sie ihren Sohn Karl IX davon überzeugen, alle versammelten Protestanten ermorden zu lassen und tausende Menschen werden auf den Straßen Frankreichs abgeschlachtet. Erschrocken von den Ereignissen, versucht Margot einen Protestanten zu schützen und lernt diesen zu lieben.

    Nach der Bartholomäusnacht vermehren sich die Intrigen zunehmend und während Margot, nun mehr wie eine Gefangene gehalten, versucht, sich mit ihrem Geliebten zu treffen, plant ihre Mutter Heinrich von Navarra zu ermorden, was jedoch ein schwieriges Unterfangen darstellt, da nicht nur Margot sondern auch einer ihrer Söhne Heinrich vor seinem Tod bewahren, nachdem ihm dieser während einer Jagd das Leben rettet. Doch am Ende sollen diese verräterischen Vorgehensweisen ihren Tribut fordern. Bei der Bartholomäusnacht handelt es sich um einen sehr authentischen und vor allem aufwendig inszenierten Film, welcher sowohl als Historienfilm, als auch Drama auf mehreren Ebenen nahegebracht wird und dabei besonders durch seine Schauspieler überzeugen kann. Trotz einer Spielzeit von beinahe drei Stunden, besitzt der Film keinerlei Längen und kann die Interesse bis zum Ende aufrecht erhalten. Die Blutnacht selbst, stellt nur eine Einleitung des Filmes dar und wird in der ersten Stunde abgehandelt. Eine der interessantesten Inhalte, ist definitiv die Beziehung zwischen Margot und ihren Brüdern, welche zwischen Liebe, Hass und Verrat zerrissen wird. Die Musikuntermalung ist ebenfalls hervorragend und überzeugt durch gekonnten Einsatz von Geräuschen und viel Bass. So wird während des Massakers an den Protestanten zum Beispiel ein permanenter Glockenschlag und Säbelrasseln eingespielt, was die Atmosphäre neben der dramatischen Musik zusätzlich verstärkt.



    Die Bildqualität ist für eine DVD sehr gut und überzeugt durch dunkle, wie auch satte Farben und besonders Rot wird häufig eingesetzt, welches nicht nur ein düsteres Omen für die bevorstehende Kämpfe, sondern gleichzeitig auch einen starken Kontrast darstellen. Besonders das Ende und der Tod von Karl IX sind erwähnenswert, als dieser vergiftet wird und Blut schwitzt, welches sich langsam an seiner und Margots Kleidung abzeichnet. Durch diese Aspekte kann dieser Film als einer der intelligentesten und besten Historienfilme und Konvertierung eines Buches genannt werden, welcher definitiv zu empfehlen ist. Der Gewaltgrad und die teilweise vorhandene Erotik wurde dabei subtil und nicht übertrieben brutal nahegebracht, jedoch sind teilweise explizite Szenen enthalten, was bei dieser Thematik zu erwarten ist.

    8,5/10 Subjektiv
    Für Interessenten von Historiendramen 10/10

    Geändert von Leon der Pofi (13.07.2010 um 22:41 Uhr)

  4. #4

    Princess

    das ist mit abstand - MIT GROOOSSEM ABSTAND - einer der verstörendsten filme, die ich je gesehen habe. ich kann euch nichtmal genau sagen, worum es hier geht. von menschenhandel über prostitution bis hin zu den schattenseiten des porno-buisness, selbstjustiz, religiösem übereifer und schuld und sühne ist fast alles dabei. wenn man dazu eine brise kindesmisshandlung inklusive dem kindlichen umgang damit und nem gewaltanteil kreuzt, der "elfenlied" aussehen lässt wie die gummibärenbande - dann ist es ein film, bei dem ich hier und da laut "oh mein gott!" aufgeschrien habe vor schock. und das krasseste ist: DER FILM IST AB 16 FREIGEGEBEN!

    naja, aber ganz abgesehen davon ist der film ein künstlerisch sehr abgefahrenes und interessantes vehikel. die handlung ist fix erzählt: der priester august adoptiert seine nichte mia, nachdem ihre mutter gestorben ist. diese war als pornodarstellerin "princess" schwer erfolgreich unterwegs und jetzt machen ihre ehemaligen chef mit ihrem tod zusätzlichen profit. august, der nicht akzeptieren will, dass mia ihre mutter so in erinnerung behält (und weil er sich teilweise auch selbst die schuld an ihrem verpfuschten leben gibt), geht daraufhin auf einen extrem blutigen rache- und vernichtungsfeldzug. dieser feldzug ist überwiegend in grob gezeichneten bildern, teilweise aber in noch gröberen realfilm-sequenzen und manchmal in fast genauso groben computeranimierten szenen inszeniert. grob ist das richtige stichwort, denn genau das ist der film im allgemeinen: grob, dreckig, gleichzeitig auch wieder wunderschön animiert und gezeichnet, dann wieder brutal wie die hölle. ausgestattet mit viiielen ecken und kanten und jeder menge mal mehr, mal weniger subtiler gesellschaftskritik. für mich persönlich der nummer 2-anti-spaß-film neben "salo - die 120 tage von sodom"

    9/10

    Geändert von T.U.F.K.A.S. (14.07.2010 um 03:10 Uhr)

  5. #5
    @ steel


    hab princess auch gesehen und fand ihn ebenfalls sehr gut.
    Wenn du "Anti Spaß Filme" magst solltes du mal Antichrist ansehen.
    Ist einer der kränkesten filme die ich bisher sah.

  6. #6
    Zitat Zitat von Gala Beitrag anzeigen
    Ich hab mich von Antichrist blendend unterhalten gefühlt
    Das musst du genauer erklären!

    Und äh, was ich zuletzt gesehen habe:
    The Draughtsman’s Contract
    "ICH BIN EIN KUNSTPRODUKT!!1" + Michael Nyman + tolle (!) Dialoge + Humor?! + kluge Geschichte
    Das war cool. 8) Gerne wieder.

  7. #7
    Zitat Zitat von MrBamboo Beitrag anzeigen
    Das musst du genauer erklären!
    Aber echt. Antichrist ist so ziemlich einer der hohlsten Filme, die ich kenne, und es ist keine gute Form des Hohlseins, die ich sonst so mag!

    Chaos regiert, und so.

    Ich hab zuletzt endlich mal The Producers gesehen. Sehr geil.
    Weiß jemand, ob das Remake was taugt? John Barrowman singt die Eröffnungsnummer des Musicals. Aber ansonsten?

  8. #8

    Leon der Pofi Gast
    Wenn die Gondeln Trauer tragen
    Zum zweiten mal. Großartiger Film über Trauer und Verlust.

  9. #9

    OSS 117 - Er ist sich selbst genug
    Klare Steigerung im Vergleich zum ersten. Haufenweise abartige Political Incorrectness, Nazi-Wrestler und Krokodilbraten


    The Red Spectacles
    Nouvelle Vague + Orwells 1984 + Oshii + Udon + Politik = ein Trip durchs menschliche Hirn samt stummfilmartigen Kämpfen und einer genial-verrückten Alkohol-Folter


    Stray Dogs
    Die Story des Films passt auf einen Bierdeckel, ergo hat Oshii den Film mit weiteren 70 Minuten an Filmmaterial aus seinem Urlaub in Tainan aufgeplustert. Meh.


    Talking Head
    Irgendwo zwischen Krimi, Film-Historik-Doku, Theaterstück, Satire und Zombiefilm samt überraschendem Ende. Und haufenweise Auftritten von Anime-Größen.

  10. #10

    Island of Death

    oh gott.

    muss ich echt in dieses forum alle nernstes reinposten und euch sagen, dass ich diesen film gesehen habe, und dass in diesem film eine ziege gef***t wird? und zwar nicht von ner anderen ziege, sondern von einem der "protagonisten" dieses erbärmlichen "texas chainsaw massacre"-rip offs?

    ...

    ICH HABE GRADE EINEN FILM GESEHEN IN DEM EIN TYP EINE ZIEGE FICKT!

    ich komme nicht darüber hinweg. davon abgesehen beinhaltet dieser film auch noch so tolle sachen wie:

    -> eine szene, in der eine frau erst angepinkelt, dann verprügelt und letzten endes mit ner baggerschaufel enthauptet wird
    -> einen mega-hammer-storytwist *gähn* am ende, der u.a. eine verwandtschaft beinhaltet (damit haben wir übrigens auch noc hinzest in diesem film)
    -> einen mord, bei welchem ein typ an den asphalt genagelt (!) und dann mit farbe gefüttert wird bis er erstickt
    -> UND EINEN TYPEN DER NE ZIEGE F***T!!!

    ich bin wirklich erstaunt über diesen schlockfilm. ich hatte den schon länger auf der festplatte, sah dann das cinema snob-review und hab ihn mir angesehen (ähnlicher fall wie damals bei "nudist colony of the dead" und "salo"). und holy flipping shit, ist dieser film bescheuert. und zwar negativ bescheuert. ich meine: wow. das ist wirklich schlecht, was da abgeht. obwohl das ding an sich gar nicht so übel ist. ist halt die 0815-geschichte von nem pärchen, dass einen haufen leute auf einer griechischen insel wegmurkst. ohne ein richtiges motiv, außer dass sie völlig insane in the brain sind. ein paar nette splattereffekte, eine ganz gediegene horroratmosphäre, ein relativ guter soundtrack - UND EINE GEF***TE ZIEGE!

    wertung: 3/10

  11. #11
    Akte X Season 3 Episode 20

    Diese Serie ist ein Schatz der 90er Jahre. Die serie selber verspotted sich und trollt dann auch noch die Zuschauer. Einfach nur genial. Ihr köbnnt euch die Folge ruhig angucken, es gibt viele Akte X Folgen die gar nichts mit der eigentlichen Handlung zu tun haben.

  12. #12

    Leon der Pofi Gast
    Badlands



    Badlands ist ein Roadmovie, welcher eine sehr intensive Liebesbeziehung beleuchtet und dabei Freiheit und Gewalt thematisiert. Holly ist ein fünfzehnjähriges, intelligentes Mädchen, welches eines Tages den zehn Jahre älteren Kit kennenlernt, welcher ihr nicht nur durch sein Aussehen, welches mit James Dean vergleichbar ist, sondern auch wegen seiner Persönlichkeit und Ideale sehr gefällt. Da Kit zu diesem Zeitpunkt bei der Müllabfuhr arbeitet und sich mehr oder weniger des Lebens willen durch selbiges schlägt, verbietet Hollys Vater eine Beziehung, was Beide jedoch nicht davon abhält, sich zu sehen und das Mädchen verspürt zum ersten Mal intensive Liebe. Da Hollys Mutter bereits verstorben ist und er seine kleine Tochter nicht verlieren möchte, reagiert ihr Vater jedoch mit extremen Mitteln um ein weiteres Treffen zu verhindern und erschießt als Strafe Hollys Hund. Schließlich eskaliert die Situation und Kit ermordet Hollys Vater, damit sie endlich frei sein können. Hier beginnt eine ungewöhnliche Reise, welche in den unwirklichen Badlands enden sollte. Trotz eines fingierten Selbstmordes, werden sie jedoch schon bald von der Polizei gesucht und Kit erschießt mehrere Männer, was sowohl Polizisten als auch die Bürgerwehr im gesamten Land in Alarmbereitschaft versetzt.

    Während dieser Reise nimmt das Leben der Liebenden einen ungewöhnlichen Verlauf. Sie leben für geraume Zeit in einem selbstgebauten Baumhaus in den Wäldern und ernähren sich von gefangenen Hühnern, Fischen und Pflanzen, dringen in das Haus eines reichen Mannes ein und müssen trotz ihrer Freiheit im verborgenen Leben. Doch was ist das für eine Freiheit, wenn sie nur sich selbst haben und sich auf der Flucht befinden? Während Holly sich bereits Gedanken darüber macht, wie ihr Leben verlaufen wäre, wenn sie Kit nicht kennengelernt, ihre Mutter noch am Leben, oder ihr Vater nicht ermordet worden wäre, scheint Kit zunehmend gewalttätiger zu werden. So erschießt er einen ehemaligen Freund, Polizisten und auch Menschen, welche in keiner Beziehung zu ihnen stehen. Und genau das macht Kit zu einem sehr zwiespältigen Charakter. Seine Persönlichkeit und bedingungslose Liebe zu Holly wirken durchaus sympathisch, doch mit welchen Konsequenzen diese verwirklicht werden, ist eine andere Frage. Lieber eine Woche so geliebt zu werden, wie man ist, als ein Leben in Einsamkeit.



    Badlands kann vor allem durch seine ruhige Atmosphäre überzeugen, welche sowohl wunderschön und verträumt, als auch spannend und brutal sein kann und dabei auch viele Naturaufnahmen darstellt. Eine der Szenen, die mich besonders beeindruckt haben war der Bau des gemeinsamen Baumhauses und wie Holly melancholisch Schwarzweissfotos ihres Vaters ansieht und sich Gedanken und Sorgen über die Zukunft macht, oder als Kit sich mit einem Unbeteiligten von der Kamera distanziert und es ungewiss erscheint, ob er ihn jeden Augenblick töten könnte und man selbst bereits auf den Schuss wartet, gleichzeitig jedoch das Gegenteil hofft. Die Gewaltdarstellung ist dabei durchaus vorhanden, thematisiert jedoch Parallelen, welche auch heute noch für Kontroverse sorgen. Was ist das für eine Freiheit, die auf Gewalt basiert wird und kann diese auf längeren Zeitraum bestehen?

    8/10

    Geändert von Leon der Pofi (19.07.2010 um 15:33 Uhr)

  13. #13
    Eden Lake



    Ich kann nur sagen, der oben im Bild erwähnte Spruch trifft genau ins Schwarze.
    Geiles Stück Film


    Reeker, No Man's Land: Reeker II



    Ich kann nicht verstehen das man wirklich ein Prequel zu diesem Schund gemacht hat. Nachdem ich Reeker gesehen habe, hat mich alles andere interessiert aber zum Teufel zum Kuckuck nochmal nicht, wieso der Stinker da sein unswesen treibt >_>

    Whatever. Meiner Meinung nach absolute Zeitverschwendung.


    End of the line



    Oh my fu**ing god
    Alles was ich wirklich lustig fand war die Tatsache, das sie die Menschen befreien wollten um sie vor der Apocalypse zu retten, indem sie sie, jetzt kommt es. TÖTEN WTF? O_o.
    Waren auch 2-3 ganz nette Horrorszenen dabei. Alles in allem wesentlich unterhaltsamer als Reeker.
    Diese Geistererscheinungen wirken recht zusammenhangslos und Sinnlos. Der Film würde ohne sie ganz locker auskommen, zumal es zwar um die Apocalypse geht, aber die ausführenden Organe die Menschen sind. Ich denke die Geistererscheinungen sollten den Spannungsbogen etwas erhalten + etwas verwirrung unter den Zuschauern stiften.

    Es sei denn natürlich ich habe diese Erscheinungen nicht richtig gedeutet.

  14. #14

    Leon der Pofi Gast
    The Devils Backbone



    Was ist ein Geist?
    Ein schreckliches Ereignis, das dazu verdammt ist,
    immer und immer wieder stattzufinden.
    Ein Augenblick des Schmerzes vielleicht.
    Etwas Totes, was für einen Moment zum Leben zu erwachen scheint.
    Ein Gefühl, das in der Zeit erstarrt ist
    wie eine unscharfe Fotografie,
    wie ein in Bernstein gefangenes Insekt.


    The Devils Backbone spielt ähnlich wie der Schwesternfilm Pans Labyrinth während des Spanischen Bürgerkriegs und handelt von dem Jungen Carlos, welcher in ein Waisenhaus integriert wird. Die Leiter Dr. Casares und Carmen sympathisieren geheim für die Republikaner und bewahren für diese Gold auf, was durchaus ein gefährliches Unterfangen darstellt, sollte es Publik werden. Carlos freundet sich langsam mit seiner neuen Umgebung und den anderen Waisenkindern an, auch wenn es Anfangs zu Problemen kommt, doch scheint etwas in den tiefen der Gewölbe verborgen zu sein. Er hört des Öfteren ein Seufzen und Stöhnen, sieht wie Wasserbehälter umgeworfen werden oder Silhouetten von Schatten an der Wand. Es soll sich um den Jungen Santi handeln, welcher während eines Bombenangriffs verschwand und nicht mehr gefunden wurde. Im Hof des Waisenhauses befindet sich noch eine solche Bombe, nur ist es ungewiss, ob sie tatsächlich entschärft wurde, oder jeden Moment explodieren könnte. Die Begegnungen mit Santi häufen sich und Carlos kann ihn schon bald sehen. Ein Junge, aus dessen klaffender Kopfwunde stetig Blut fließt und sich wie ein dicker Nebel mit der Luft vermengt. Carlos versucht nun, die wahre Todesursache des Jungen herauszufinden.



    Zeitgleich versucht ein Angestellter, welcher ebenfalls in diesem Waisenhaus aufwuchs, das verwahrte Gold zu bergen. Janticos Vorgehensweise ist dabei jedoch aggressiv und brutal, was sich durch seine Denkweise, dass im Krieg Menschenopfer irrelevant sind, verstärkt und auch Carlos muss schon bald seine kalte, introvertierte Persönlichkeit erfahren. Das Verhalten ist dabei ähnlich wie Vidal aus Pans Labyrinth und wie dieser Film, zeigt auch The Devils Backbone das wahre Gesicht des Krieges, welches auch explizit dargestellt wird. Mord, Exekutionen und Verrat stehen dem Zusammenhalt der Jugendlichen gegenüber. Dr. Casares hingegen ist ein sehr sympathischer Charakter, welcher die Jugendlichen freundlich behandelt und bemüht ist, ihnen auch genügend Nahrungsmittel zur Verfügung zu stellen, was Leider nicht immer möglich ist. Ein Mann der Wissenschaft, welcher gerne liest, Musik hört und vom menschlichen Aberglauben nur wenig hält, welcher sich besonders in Kriegszeiten vermehrt. So befindet sich zum Beispiel ein Fötusglas in seiner Sammlung, dessen offenes Rückrad als des Teufels Rückrad bezeichnet wird. Doch auch er steht vor einer schweren Entscheidung, da der Krieg immer näher kommt und er das Waisenhaus verlassen muss.

    Die Atmosphäre von The Devils Backbone ist sehr kalt und düster, beleuchtet aber auch den Zusammenhalt und Freundschaft zwischen den Waisenkindern. Wie bereits bei Pans Labyrinth, handelt es sich um keinen herkömmlichen Fantasyfilm oder Geisterfilm und sollte definitiv nicht als solcher Betrachtet werden. Besonders gegen Ende des Filmes, wird Gewalt explizit dargestellt und es stehen mehr die Wirren des Krieges, als tatsächlich die gruseligen Aspekte im Vordergrund. Wem bereits Pans Labyrinth oder das Waisenhaus gefallen hat wird mit diesem Film einen würdigen Vorgänger finden

    10/10

  15. #15
    So, dann will ich auch mal posten, was ich in letzter Zeit so gesehen habe (zumindest das, woran ich mich erinnern kann ) ... Ich werde jetzt nicht zu allen Filmen einen halben Roman verfassen, sondern einfach kurz erläutern, was meine jeweiligen Eindrücke waren.

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    Brain Slasher a.k.a Mindwarp (1992)

    Der Film hat mich ehrlich gesagt positiv überrascht. Klar, es handelt sich hier um einen trashigen, splattrigen und teilweise wohl unfreiwillig komischen Horrorfilm, aber irgendwie fand ich den ziemlich gut. Die "Schauspielkünste" sind nicht der Rede wert, nur Bruce Campbell kann wie gewohnt überzeugen, der Typ ist einfach cool. Ohne ihn wäre der Film wohl auch nur halb so gut.
    Der Film spielt in der Zukunft, die Welt wie wir sie kennen, ist den Weg alles Irdischen gegangen und die wenigen übriggebliebenen Menschen sitzen nur noch in ihren kleinen Wohnungen und stöpseln sich an Geräten an, die ihnen vorgaukeln, alles sei noch in Ordnung. Die Menschheit träumt vor sich hin und steht nur noch auf zum Essen oder um auf die Toilette zu gehen. Doch Judy gibt sich damit nicht zufrieden und will die "echte" Welt sehen. Das tut sie dann auch und lernt in der Wüste den letzten Überlebenden kennen, Stover alias Bruce Campbell. Doch unter der Erde lauern die Crawler, von Biomüll etc. entstellte Kreaturen, die es auf die beiden abgesehen haben ...
    Die letzte Stunde des Films spielt nur noch unter der Erde bei den Crawlern, das Bild ist ziemlich mies und oft zu dunkel, jedoch hat mich persönlich das nicht sehr gestört. Wer nach einem trashigen, teilweise ziemlich blutigen und witzigen Splatter/Sci-Fi Streifen sucht, könnte hiermit glücklich werden.
    7/10 (wer nicht auf solche Filme steht, würde dem hier wohl eher 'ne 1/10 verpassen)


    Splice (2009)

    Dieser Film hat ziemlich gute Kritiken erhalten, denen ich mich aber nicht wirklich anschliessen kann. Ein Wissenschaftlerpärchen will einen "künstlichen" Menschen erschaffen, aus einer Mixtur von verschiedenen "Zutaten". Sie erschaffen ein Wesen, genannt Dren, welches ihr Leben für immer verändern sollte ...
    Ich hatte mich ziemlich auf den Film gefreut, jedoch wurde ich im Endeffekt enttäuscht. Der ganze Film wirkte einfach unglaubhaft auf mich. Obwohl ich sonst Adrien Brody als Schauspieler gerne mag, wirkte er hier deplatziert auf mich. Die Darsteller wirken hölzern, die Handlung wird mit steigender Spielzeit immer absurder und die Charakterentwicklung konnte ich nicht gut nachvollziehen. Unter dem Strich bleibt ein höchstens durchschnittlicher Sci-Fi-Thriller, den man meiner Meinung nach nicht gesehen haben muss.
    5/10


    Repo Men a.k.a Repossession Men (2010)

    Warum (fast) alle diesen Film schlechtreden, ist mir ein Rätsel. Die Genre-Mixtur die hier geboten wird, ist wohl nicht für Jedermann etwas. Zugegeben, manchmal weiss der Film nicht, was er eigentlich sein will. Drama, schwarz-humoristische Komödie oder knallharter Actionthriller. Aber gerade der Mix machte für mich den Reiz aus.
    In der Zukunft werden Organe an Menschen verkauft, die ohne diese nicht mehr überleben könnten. Für Leute mit weniger Geld gibt es Ratenzahlungen, jedoch sind die Organe so teuer, dass bei weitem nicht alle bezahlen können und in Rückstand geraten. Passiert das, kommen die Repo Men zum Einsatz. Diese gehen zu ihren Klienten nach Hause (unangemeldet) und schneiden den Leuten die noch nicht bezahlten Organe wieder aus dem Leib ...
    Jude Law in der Hauptrolle konnte mich zwar nicht zu hundert Prozent überzeugen, dafür ist Forest Whitaker einfach herrlich und hat auch ein paar super Sprüche am Start. Der Film weisst einige sehr blutige Metzelszenen auf, vor allem gegen Ende des Films ist er ziemlich starker Tobak. Zum Schluss gibt es noch einen Twist, der zwar nicht unbedingt originell, aber dafür nicht vorhersehbar ist. Eine nette Abrundung.
    7,5/10


    Ravenous (1999)

    Ein absolut grossartiger Film über Kannibalismus. Wobei der Film viel mehr zu bieten hat als nur das. Klar, die ein oder andere blutige Szene kommt auch hier vor, aber auch das Drumherum ist hier sehr interessant und unterhaltsam. Der Film überzeugt auf der gesamten Länge. Der Soundtrack wurde oft als nervig beschrieben, ich finde er passt wie die Faust auf's Auge und ist teilweise echt lustig.
    John Boyd war im Amerikanisch-Mexikanischen Krieg (1850), aufgrund eines Traumas er wird zu einem abgelegenen Fort umstationiert. Dort kommt eines Nachts ein halberfrorener Mann vorbei, der eine schreckliche Geschichte über Kannibalismus erzählt. Und von da an hält das Grauen einzug in dem kleinen Fort ...
    Die Atmosphäre des Films baut sich langsam auf, packt einen aber umso fester. Der Film beleuchtet einige der dunkelsten Orte der menschlichen Psyche. Alle Schauspieler sind hervorragend gewählt. Am besten fand ich aber Robert Carlyle als Ives bzw. Colqhoun. Sein Charakter ist eine Mischung aus abgrundtief schwarzem Humor und teuflischem Charisma. Die sehr gut präsentierte und verfilmte Story lässt sicher manchen Zuschauer über die Gore-Anteile hinwegsehen. Wer auf schwarzhumoristische Horrorkomödien steht, sollte Ravenous gesehen haben.
    8,5/10


    The Jacket (2005)

    Dieser Film ist wie ein Trip. Echt abgefahren. Aufwühlend. Verstörend.
    1991 wird Jack Starks im Golfkrieg tödlich durch einen Kopfschuss verletzt. Trotz Totenschein überlebt er ganz knapp, leidet fortan aber unter Amnesie. Zurück in der Heimat wird er des Mordes an einem Polizisten angeklagt und, obwohl unschuldig, in eine psychiatrische Einrichtung gesteckt. Dort führt Dr. Becker an ihm obskure Menschenversuche durch. Starks wird immer wieder für mehrere Stunden in eine Totenschublade gesteckt (wie es sie in Leichenhallen gibt). Mithilfe dieser Schublade gelingt es ihm, in die Zukunft zu reisen ...
    The Jacket ist nichts für sanfte Gemüter. Obwohl die Gewalt hier eher psychischer und nicht physischer Natur ist, so schlägt der Film umso heftiger ein. Er besticht durch eine raffinierte, ausgeklügelte Erzählweise. Schon von anfang an weckt er eine Achterbahnfahrt der Gefühle, welche sich am Schluss entlädt. Der Film ist keineswegs einfach, der Zuschauer wird durchaus gefordert. Adrien Brody ist hier als Jack Starks in Höchstform! Sehr guter Film, der einem lange in Erinnerung bleibt. Fazit: Wer die erforderlichen Nerven mitbringt und sich auch gerne Gedanken über das Gesehene macht, kommt an diesem Film nicht vorbei. Ein Meisterwerk!
    9,5/10


    Tropa de Elite (2007)

    Der neue Film von den Machern von City of God (<- welcher einer der besten Filme ist, die ich je gesehen habe). Da waren die Erwartungen natürlich hoch. Ich wurde jedoch keinesfalls enttäuscht. Der Film weisst viele Paralellen zu City of God auf. Auch Tropa de Elite spielt in Rio de Janeiro, diesmal ist die Geschichte aber aus der Sicht des Capitano Nascimento geschildert, welcher zu BOPE, der härtesten Eliteeinheit der Welt gehört. Zusammen mit seinen Männern geht er gegen Korruption und Drogenhandel in den Slums vor. Die Zustände in und um Rio werden sehr detailliert erläutert. Vor allem der Korruption wird ein grosser Aspekt angerechnet. Die Ausbildung der Männer, bis sie zur BOPE gehören, kommt ebenfalls nicht zu kurz, hier gibt es einige ziemlich menschenverachtende Szenen. Auch die Foltermethoden der BOPE-Mitglieder, um etwa herauszufinden, wo die Dealer stecken, werden dem Zuschauer sehr hart und schonungslos gezeigt.
    Ein grandioser Thriller mit Tiefgang, der sehr gut die Zustände in Rio de Janeiro widerspiegelt.
    9/10

    ---------------------------------------------------------------

    So, das sollte für den Anfang reichen. Für mehr habe ich keine Zeit und keine Lust.

  16. #16


    Ganz schön gemein, dieser Film. Er ist absolut unangenehm, hinterlässt einen deutlich stärkeren Eindruck als diverse pseudeoschockierende Splatterorgien und spielt obendrein noch mit dem Zuschauer selbst. Nach einem tieferen Sinn habe ich jedoch nicht gesucht.

  17. #17

    Leon der Pofi Gast
    Benny and Joon



    Benny und Joon ist ein sehr ungewöhnlicher Film, welcher neben einer psychischen Beeinträchtigung eine leichte Liebesgeschichte erzählt. Nach dem Tod seiner Eltern kümmert sich Benny um seine jüngere Schwester Joon, welche an Schizophrenie erkrankte und stetige Aufmerksamkeit benötigt. Joon ist sehr intelligent und kann sich gut artikulieren, besitzt jedoch sehr viele Eigenheiten. Durch die Schizophrenie kommt es gelegentlich vor, dass sie apathisch wirkt, in bestimmten Situationen schnell überreagiert und Stimmen wahrnimmt. Diese Symptome stehen jedoch nicht im Vordergrund, sondern Joons Eigenheiten. So neigt sie dazu, sich über Kleinigkeiten aufzuregen und über diese zu diskutieren, versucht mit einer Taucherbrille am Kopf den Straßenverkehr zu regeln oder besitzt sehr eigenwillige Essrituale. Ihr liebstes Hobby stellt die Kunst dar und sie malt selbst des öfteren Bilder. Da ihre alte Aufsichtsperson überfordert war und kündigte, muss sich Benny neben seiner Arbeit auch noch vermehrt um seine Schwester kümmern und hat das Gefühl, als ob sein Leben an ihm vorbeiziehen würde. Joons Psychiaterin hingegen liegt ihm nahe, seine Schwester in eine psychiatrische Einrichtung integrieren zu lassen, was er zunächst ablehnt, da er sich über Jahre hinweg sehr gut um sie sorgen konnte.



    Doch schon bald wird sein Leben mit noch einem eigenwilligen Menschen bereichert, als Joon bei einem Kartenspiel den Cousin eines Freundes „gewinnt“. Sam ist ein junger Erwachsener, dessen Persönlichkeit jedoch sehr naiv und kindlich erscheint. Er liebt alte Filme und drückt sich gerne expressionistisch, pantomimisch aus, sitzt zum Nachdenken in Bäumen oder toastet sein Essen mit dem Bügeleisen. Aber genau diese Eigenheiten ergänzen sich mit Joon und schon bald beginnen sie Gefühle füreinander zu entwickeln. Jedoch kommt es auch gelegentlich zu Konfrontationen, da das Mädchen eine gewisse Monotonie und Ruhe benötigt, Sam hingegen die Stereoanlage aufdreht oder das gesamte Haus nach seinen Vorstellungen säubert. Auch Benny kommt der junge Mann, trotz anfänglicher Skepsis, sehr gelegen, da er auf diese Weise sich weniger um Joon sorgen muss. Benny erkennt schnell Sams Potential, mit seinen kleinen Zaubertricks und pantomimischen Einlagen, die Mengen zu begeistern und versucht, dass sich der junge Mann in die Gesellschaft integriert oder einem Beruf nachgeht. Als er jedoch realisiert, dass beide verliebt sind, eskaliert die Situation, da der Verdacht vorhanden ist, dass Sam die psychische Erkrankung seiner Schwester ausnutzt.



    Benny und Joon ist ein sehr wärmender, fröhlicher Film, welcher sich weniger mit einer psychischen Erkrankung, sondern mit den teilweise amüsanten Verhaltensweisen und dem Umfeld der Protagonisten beschäftigt. Diese Atmosphäre beginnt bereits mit dem euphorischen Lied 500 Miles und endet nach sowohl positiven, wie negativen Erfahrungen mit einem wohligen Gefühl. Besonders Johnny Depps Eigenheiten und skurrile Einfälle wurden hervorragend umgesetzt und ergänzen sich perfekt mit dem Charakter von Joon. Viele Kritiker bemängelten den nicht ausreichenden Ernst von Schizophrenie und die zu amüsante Darstellung der Thematik, aber das möchte der Film auch nicht. Wer einen ersten Film erwartet, dem sei "A Beautiful Mind" über John Nash zu empfehlen.

    8,5/10

    Geändert von Leon der Pofi (27.07.2010 um 19:50 Uhr)

  18. #18


    Ein wirklich großartiger Film der etwas anderen Art. Die "Aufklärung" am ...Ende bzw. Anfang ist etwas anders als ich gedacht habe, finde sie aber vermutlich gerade deswegen ziemlich hervorragend.



    Der Film ist erstaunlich gut gealtert und es macht immer wieder Spaß, ihn zu sehen.
    Für mich ganz eindeutig: Kostüme und Puppen > Computeranimationen.



    Der Film war handlungsmäßig zwar etwas an den Haaren herbeigezogen, unterhielt jedoch trotzdem noch ganz gut. Mit dem Mensch-/Alienhybriden am Ende hatte ich irgendwie Mitleid.

  19. #19

    Badass Freakin' Administrator
    stars_admin

    Ich hatte mich ja doch gewundert, wieso Sandra Bullock einen Oscar für einen Film den ich nicht kannte bekommen hat. Nachdem die BD nun seit Freitag raus ist, konnte ich mir die Geschichte mal anschauen und muss sagen, das ich positiv überrascht bin. Wirklich ein guter Film.

  20. #20

    Leon der Pofi Gast
    Ich habe keine Angst



    „Ich habe keine Angst“ wird häufig als der italienische Film „Stand by me“ beschrieben und kann wie dieser Film die Denkweise und das Leben von heranwachsenden Kindern gut beschreiben. Der Film beginnt, als der neunjährige Michele nach dem Spielen mit seinen Freunden, einen kleinen Jungen entdeckt, welcher in einem tiefen Loch gefangen gehalten wird. Dieser ist bereits ausgehungert und denkt, dass er gestorben sei und ein Schutzengel zu ihm spricht. Da Filippo bereits lange Zeit in der Dunkelheit und Isolation verbrachte, bereitet ihm das Öffnen der Augen starke Schmerzen, was seinen subjektiven Tod noch unterstreicht. Anstatt seinen Eltern von dem Fund zu erzählen, beschließt Michele, ihm zu Helfen und bringt ihm regelmäßig Brot und Wasser. Warum der Junge dort unten gefangen gehalten wird, ist jedoch unbekannt. Michele bemerkt jedoch, dass seine Eltern sich merkwürdig verhalten und sehr nervös und gereizt wirken. Nur seine geliebte Schwester scheint noch gewohnt zu handeln. Sein Vater ist beinahe den ganzen Tag ausser Haus und es kommen vermehrt Besucher zu ihnen. So kommt es, dass der Junge sogar das Zimmer mit einem vermeintlichen, aggressiven Freund seines Vaters teilen muss. Währenddessen verstärkt sich der Kontakt zu Filippo und Michele versucht, ihn langsam zu überzeugen, dass er und seine Familie noch am Leben sind und er befreit werden muss. Dabei gefährdet der Junge jedoch auch seine eigene Sicherheit, da er keine Spuren hinterlassen darf und die Gefahr besteht, dass Filippos Peiniger zurückkehrt.



    Ich habe keine Angst folgt keiner klaren Struktur, sondern ist in mehreren Tagen unterteilt, welche von dem naiven, unbeschwerten Alltag der Jugendlichen, bis zu dem Fund des verwahrlosten Jungen, dem Befreiungsversuch erzählt und dabei auch die Situation der Erwachsenen und dem kleinen Dorf beleuchtet. Es existieren kaum Arbeitsplätze, die finanziellen Mittel werden zunehmend erschöpft und den Kindern wird bereits nahegelegt, dass sie ihre Heimat in den nächsten Jahren verlassen müssen, um sich eine positive Existenz sichern zu können. So versuchen die Eltern des Dorfes eine Lösung für diese Problematik zu finden, nur wie sie diese umsetzen, ist fragwürdig. Doch nicht nur die Charaktere wirken interessant und glaubhaft, sondern auch die Bildsprache des Filmes wirkt wunderschön und symbolisch. Goldene Weizenfelder, durch welche der Wind weht, der Kontrast von Filippos Dunkelheit und seinen ersten Versuchen, die Augen zu öffnen, oder die liebevolle Beziehung zwischen Michele und seiner kleinen Schwester. Die Grundthematik ist dabei ernst, wird jedoch durch den Einblick und die Denkweise der Jugendlichen aufgelockert. Besonders der Kontrast zwischen den beiden Kindern kann überzeugen. Während Filippo fragil, blass und unschuldig wirkt, stellt für Michele der Fund des Jungen, zumindest am Anfang, ein Abenteuer dar und er fragt sich, warum er wohl dort unten eingesperrt wurde. Doch die Wahrheit ist düsterer, als er denkt.

    9/10



    Donnie Brasco



    Donnie Brasco zählt neben Carlitos Way, Road to Perdition und Goodfellas zu meinen Lieblingsfilmen der Mafia und Gangsterthematik und kann besonders durch die Schauspieler Al Pacino und Johnny Depp überzeugen. Joseph Piston arbeitet für das FBI und soll im Verborgenen genügend Indizien von einer Mafiafamilie sammeln, um das Syndikat zerschlagen zu können. Dafür gibt sich der Junge Mann als Juwelier Donnie Brasco aus und kann langsam das Vertrauen von Lefty und Nicki gewinnen, welche ihn der Familie nahebringen. „Bist du ein Freund von uns, gehörst du zur Familie“. Lefty arbeitet bereits jahrelang als Auftragsmörder für das Syndikat und hat laut eigenen Angaben bereits 26 Menschen getötet. Doch gebührt ihm dafür kein Ruhm. Er wird regelmäßig bei Beförderungen übergangen, besitzt kaum Geld, sein gesundheitlicher Zustand nimmt rapide ab und sein Sohn ist der Drogensucht verfallen. Ein gebrochener Schatten, seiner selbst. Brasco sendet dem FBI regelmäßig Informationen und innerhalb der Mafia entsteht ein Machtwechsel, wodurch auch gefährliche Situationen entstehen. Trotz den Bemühungen, sich nicht korrumpieren zu lassen, verändert sich jedoch auch sein eigenes Verhalten, was ihm zum ersten mal in einer Ausseinandersetzung in einem japanischen Restaurant bewusst wird, da sein Vater im Krieg gefallen ist und er deshalb in einem Waisenhaus aufgewachsen ist.

    Seine Familie sieht er kaum noch und auch seine Frau bemerkt seinen Persönlichkeitswandel. Brasco sehnt sich jedoch gleichzeitig nach seiner Familie, doch besteht die Gefahr, dass diese, wenn die Mission scheitert, auch getötet werden könnten. Doch auch zwischen Lefty und Donnie entwickelt sich eine tiefe Freundschaft und er möchte ihm Helfen, endlich ein ruhiges Leben führen zu können und seinen Traum eines großen Bootes und Freiheit zu erfüllen. So loyal Lefty auch erscheint, am liebsten möchte er dem Syndikat den Rücken kehren, mit seiner Familie in Ruhe leben und sich seine Tierdokumentationen ansehen. Sollte jedoch offenbart werden, dass Donnie ein Verräter ist, wird jedoch auch Lefty ermordet, da er für ihn bürgt. Ein Nachtclub in Florida soll Lefty und seinen Vorgesetzten finanziell helfen, doch wird das FBI zunehmend involviert und beeinträchtigen Pistones Bemühungen.



    Donnie Brasco kann vor allem durch seine ruhige Erzählweise überzeugen, welche sich viel Zeit für die Figurenentwicklung und der Handlung lässt. Besonders die eigenwillige, jedoch tiefgreifende Freundschaft zwischen den beiden Männern wurde sehr gut inszeniert und schauspielerisch hervorragend umgesetzt. „Wenn tatsächlich ein Verräter existiert, wäre ich froh, wenn du es bist“. Für einen Film mit Gangsterthematik hält sich auch der Gewaltgrad angenehm zurück und nur gegen Ende des Filmes, wird diese explizit dargestellt. Das wird jedoch durch die Sprache ausgeglichen und man wird in keinem Film "Piss die Wand an" so häufig hören. Der einzige Kritikpunkt des Filmes wären gelegentliche Längen in der Mitte des Filmes, welche jedoch nicht zu negativ auffallen. Die Musikuntermalung hält sich dezent zurück und verstärkt die Szenen meistens durch sehr bassbetonte Themen. So stellt Donnie Brasco definitiv einen der besten Filme dieser Thematik dar und sollte alleine durch die interessante Handlung und den Schauspielern angesehen werden.

    8,5/10



    Limits of Control



    Limits of Control stellt vermutlich Jim Jarmuschs eigenwilligsten Film dar und überzeugt besonders durch seinen Minimalismus, was gleichzeitig jedoch auch einen Kritikpunkt vieler Kritiker darstellt. Während die Handlung kaum vorhanden ist, können besonders die Kameraaufnahmen und die Atmosphäre überzeugen. Ein Film, welcher sich mehr als Kunstwerk versteht. Die Handlung folgt einem einsamen Auftragsmörder durch Spanien, wie er sich immer zwei Espresso bestellt, sich mit Kontaktpersonen trifft und Streichholzschachteln austauscht, die enthaltenen Notizzettel aufisst. Er betrachtet Gemälde in einem Museum, schlendert durch die Straßen, meditiert und schläft angezogen im Bett. Während des gesamten Filmes wird nur wenig gesprochen und der Protagonist selbst spricht bis zum Ende des Filmes kaum. Die Kontaktpersonen sind unterschiedlicher Natur und spiegeln die Vielzahl der menschlichen Persönlichkeiten wieder, führen mehr Monologe als Dialoge. Nur eines haben sie gemeinsam, sie sprechen den Mann mit dem wiederholten Satz "Sie sprechen kein spanisch, oder?" an. Eine blonde Frau, welche alte Filme liebt, ein Mann mit Faible für die Musik und wie sich diese auf das Instrument selbst auswirkt und ein gelassener Mann, mit Interesse am Surrealen und Spiegelungen sind ein kleiner Auszug. Gelegentlich fliegt ein schwarzer Hubschrauber am Himmel und verblasst langsam.



    Das war objektiv gesehen, beinahe der gesamte Film. Subjektiv spielen sich viele Momente in den Gedanken des Zusehers selbst ab und durch die hervorragenden Kameraeinstellungen wird man häufig zum nachdenken und interpretieren angeregt. Die Dialoge selbst bestehen meistens aus Metaphern. „Möchtest du sehen, wie das Leben wirklich ist, musst du nur auf einen Friedhof gehen“. Während den zwei Stunden geschieht kaum etwas und doch viel. Besonders Bill Murrays perfekter Auftritt ist erwähnenswert, welcher die gelegentlichen Längen mehr als vergessen lassen. So stellt Limit of Controls einen Film dar, welcher definitiv nicht für jeden Zuseher geeignet ist und man sollte ruhige und nachdenkliche Filme mögen, denn einen Film mit mehr Minimalismus wird man kaum entdecken. Vielleicht sollte sich der geneigte Zuseher den Film auf zwei Abende getrennt ansehen, da er so, subjektiv gesehen, eine bessere Wirkung erzielt.

    7/10

    Geändert von Leon der Pofi (07.08.2010 um 12:41 Uhr)

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