becket
becket beleuchtet die geschichte von könig heinrich II und thomas becket, deren vermeintliche freundschaft durch machtansprüche und glauben getrübt wird und schließlich ihren tribut fordert. während thomas becket ein intelligenter, nachdenklicher mensch ist, lässt sich könig heinrich von seinen gefühlen leiten und sucht stets den rat von becket. um die freundschaft auszuweitern und sich intelligenten beistand zu sichern, ernennt er den ehemaligen diakon zu seinem kanzler. während gewisse länderein von frankreich zurückerhalten werden, kommt könig heinrich eine interessante idee. da er durch gespräche mit thomas erkannte, dass es nur eine frage der zeit ist, bis die kirche genug macht erlangt um seinen einfluss zu schmälern, ernennt er becket nach dem tod des erzbischofs zu dessen nachfolger. mit seinem getreuen in der reihe der kirche, würden sich gewisse situatonen erleichtern. becket selbst sieht den könig zwar als freund an, aber gewisse vorgehensweisen, ansichten und die tatsache, dass er eine ihm zugeneigte frau unabsichtlich in den selbstmord trieb, lässt ihn manchmal zweifeln. während heinrich vorgibt, ihn zu lieben, kennt becket die bedeutung der liebe nicht und sucht nach seiner tatsächlichen bestimmung.
diese findet er in der kirche und er fügt sich seiner rolle als erzbischof. der große konflikt, welcher der erste schlag war, der die freundschaft zum fall bringen sollte, wurde durch die ermordung eines in untreue gefallenen klerikers eingeleitet, welcher laut becket nicht dem königlichen, sondern dem geistlichen gericht hätte überführt werden sollen um die näheren umstände zu beleuchten. der neue erzbischof fordert anklage wegen mordes, während könig heinrich davon absieht. als dieser becket vor die entscheidung stellt, ob er seinem könig treu ergeben sei oder sich für die kirche entscheidet, gibt ihm dieser den königlichen siegelring zurück und entscheidet sich für die kirche. eine sehr ironische wende, dass der mann, der könig heinrich die situation mit der kirche erleichtern sollte, nun genau diese gefahr verkörpert. die freundschaft bricht und becket flieht nach frankreich. wie die begebenheit endet, verrate ich an dieser stelle nicht, da die historische geschichte nicht allen bekannt ist.
die geschichte wird durch die intelligenten dialoge, die häufig auf metaphern zurückgreifen besonders interessant gestaltet und verleihen den charakteren mehr tiefe. durch die hübschen kulissen, kostüme und kameraschnitte, wurde diese zeitepoche gut eingefangen.
mein einziger kritikpunkt war die musikuntermalung, was jedoch durch das alter des filmes nachvollziehbar ist und desshalb nicht negativ wirkt. diesen film kann ich allen empfehlen, die mit dem zeitabschnitt und der thematik etwas anfangen können und dialoglastige filme mögen. (benutze dein schwert und du wirst deine eigene seele aufspießen. verglichen mit den mächten bin ich nur ein kleines sandkorn, doch vermehren sich die sandkörner können sie eine maschine unbrauchbar machen und eine neue kommt zum einsatz)
8/10