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The Road
The Road ist ein sehr melancholischer, kalter Film, welcher den Überlebenskampf eines Vaters, in einer zerstörten Welt beleuchtet. Diese ist bereits seit Jahren in einen grauen Mantel gehüllt, der Großteil der Menschheit und Tiere ist gestorben, die Natur bricht langsam in sich zusammen. Ein Vater bemüht sich, das Leben seines Jungen zu retten und sucht verzweifelt nach Nahrungsmitteln, doch geht die Gefahr nicht nur vor einem natürlichen Tod aus. Durch die Nahrungsknappheit hat sich ein ausgeprägter Kannibalismus entwickelt und Menschen werden gleich Tiere gejagdt, oder wie Lebensmittel in Kellern eingesperrt. Jeder Tag stellt einen neuen Überlebenskampf dar und der namenlose Vater lehrt seinem Sohn bereits, wie er mit einer Waffe Suizid begehen kann, sollte die Lage aussichtslos erscheinen. Gelegentlich entdecken sie Fragmente der Vergangenheit, wie einen Schutzbunker oder eine Cola-Dose, welche den langsamen, doch stetigen Tod hinauszögern. Die Mutter des Jungen ist bereits gestorben und es werden zunehmend Erinnerungen aus der Vergangenheit offenbart, welche jedoch nie die Katastrophe beleuchten. Eines Nachts stand die Welt in Flammen und hinterließ ihr aschefarbenes Skelett.
Doch treffen die Beiden nicht nur auf Mörder und Diebe, sondern auch auf Menschen, welche in der gleichen, aussichtslosen Lage sind. Der Vater reagiert jedoch skeptisch und zurückhaltend, da die realen Absichten dieser Personen nicht ersichtlich sind. Gleichzeitig verschlechtert sich sein gesundheitlicher Zustand rapide und er realisiert, dass er seinem Sohn alles Nötige zum Überleben lehren muss, sollte er vor ihm sterben. So düster wie die Handlung wurde auch das Umfeld gestaltet. Der gesamte Film ist in ein Meer von Grau getaucht, tote Körper und aufgespießte Totenköpfe zieren ihren Weg, blutige Leichen erhalten die stetige Furcht vor Kannibalismus aufrecht und die gesamten Städte liegen in Ruinen. Die wenigen Überlebenden begehen Suizid oder schließen sich Gruppierungen an. Zwei unscheinbare Gestalten halten verzweifelt an ihrem Leben fest und geben sich gegenseitig Halt, wissend, dass keine Hoffnung existiert. Da beinahe im gesamten Film nur die Protagonisten zu sehen sind, wurden auch die schauspielerischen Talente herausgefordert, was großteils auch gelungen ist. Während Viggo Mortensen hervorragend agiert, wirkt der junge Darsteller gelegentlich emotionslos, was sich jedoch nicht zu negativ auswirkt.
Die Blu Ray wurde ausgezeichnet umgesetzt und das Bild überzeugt durch satte Schwarzwerte und starken Kontrasten, was besonders in Szenen wie ein Lagerfeuer bei Nacht oder dem Wechsel einer dunklen Ruine, zum grauen Freien sehr gut aussieht und die Atmosphäre nochmals verstärkt. Während die Musikuntermalung nur gelegentlich eingesetzt wird, wirkt die Geräuschkulisse wie umstürzende Bäume, Schritte und Poltern sehr authentisch und lässt gelegentlich eine direkte Panik entstehen. Zum Beispiel die Szene, in welcher der Vater die festgehaltenen Menschen entdeckt und sich diese auf ihn stürzen. Somit stellt The Road meine favourisierten Endzeitfilm neben Children of Men dar. Kennern des Buches sei zu empfehlen, den Film als eigenes Werk zu betrachten und nicht nur nach Parallelen suchen, auch wenn dies nicht immer leicht fällt. In den seltensten Fällen kann man von einer identen Umsetzung sprechen.
9/10
Geändert von Leon der Pofi (21.08.2010 um 19:05 Uhr)
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