der mit dem wolf tanzt


der mit dem wolf tanzt gehört zweifellos zu den klassikern des filmgenres und überzeugt besonders durch die vorurteilsfreie und menschliche sichtweise der ureinwohner, was einen deutlichen kontrast zu den häufig von gut und bösestigmata durchzogenen westernfilmen darstellt.

die geschichte beginnt, als der nordstaaten-offizier john dunbar im amerikanischen bürgerkrieg am bein verletzt wird, welches von den sanitätern amputiert werden sollte. am ende seiner kräfte, begeht er einen suizidversuch, welcher seinen kammeraden jedoch zum sieg verhilft und ihm den titel eines helden einbringt. aufgrund seiner neuen position, beschließt dunbar sich in das indianergebiet, nach fort sedgwickt, versetzen zu lassen, um den wilden westen näher kennen zu lernen. im fort angekommen, muss er jedoch feststellen, dass dieses bereits verlassen wurde und wartet auf neue nachrichten der armee. während er den stützpunkt repariert und sich heimlich einrichtet, kommt es zu einem ersten treffen mit einem indianer, welches von beiden seiten mehr überraschend und verstörend, als feindlich wahrgenommen wird. doch breitet sich langsam eine wohlige langeweile aus, da john zwar durchaus zufrieden wirkt, jedoch ausser seinem treuen pferd keine gesellschaft besitzt. bei zeiten erscheint ein wolf, welcher nach anfänglicher skepsis eine engere beziehung zu john aufbaut, welcher ihm den namen socke verleiht und öfter füttert.

als dunbar beschließt, einen ersten kontakt mit dem stamm der lakota aufzunehmen, entdeckt er eine verletzte frau, welche sich äusserlich von den bisherigen indianern unterscheidet und übergibt sie dem stamm, wodurch dieser realisiert, dass der weiße mann, keine niederen absichten hegt. ab diesem zeitpunkt kommt es öfter zu treffen, in welchen sie versuchen, sich gegenseitig besser kennen zu lernen und sich zu verständigen. so übergibt john ihnen kaffee und zucker, rohstoffe, welche den lakota unbekannt sind. diese hingegen, übergeben ihm ein büffelfell und langsam scheinen die kulturellen differenzen vermindert zu werden bzw erscheinen verständlicher. john begreift, dass alles was er bis zu diesem tag über die indianer hörte, nichts als von vorurteilen geschwängerte lügen und maniuplative darstellungen waren. besonders ein schweigsamer mann, der sich später als strampelnder vogel herausstellt, scheint seine aufmerksamkeit zu erregen, da er sehr wissbegierig und besonnen wirkt. nachdem john ihnen bei einer büffeljagd behilflich ist, akzeptieren sie ihn völlig und gewähren ihm sogar bei ihnen zu wohnen. zeitgleich verliebt sich dunber in die gerettete frau, welche sich als "stehende faust" herausstellt und ihm ihre tragische vergangenheit offenbart. eine beziehung ist zu diesem zeitpunkt jedoch nicht möglich, da sie um ihren mann trauert. als die lakota john dabei beobachten, wie er mit dem wolf socke spielt, erhält er schließich den namen "der mit dem wolf tanzt"

doch die ruhige zeit, wird nicht nur durch die staaten beeinträchtigt, welche ihr territorium ausweiten, die natur und nahrungsmittel langsam vergiften, büffel wegen profitgier und materialismus abschlachten und das fleisch in der sengenden sonne verrotten lassen oder kadaver in flüsse werfen. zusätzlich rüsten sich die ureinwohner gegen einen feindlichen stamm, den pawnee-indianern, in welchem kampf sich john beteiligt und durch das beschützen der familien sich als lakota würdig erweißt. als dunbar eines tages nach fort sedgwickt zurückkehrt, wurde es bereits von den staaten erneut in betrieb genommen und die westlichen länder sollen kolonisiert und ihnen unterworfen werden. john, der sich als lakota fühlt, realisiert endgültig, wie arrogant und besitzergreifend seine eigenen landsmänner sind. schon bald wird es zu einer konfrontation der beiden völker kommen.



was "der mit den wolf tanzt" nach wie vor aktuell wirken lässt, ist die vorgehensweise, wie territoriumsansprüche, kulturelle interferenzen und die menschliche arroganz und vorurteile, andere völker verurteilen oder ein gemeinsamen leben erschwehren. die beziehungen der einzelnen figuren wurden sehr gut dargestellt und besonders der zusammenhalt zwischen john und christine, war gut inszeniert. dieser film wirkt durch seine emotionen und den gefühlen, welche er beim zuseher hinterlässt. ob zwischenmenschliche kontakte oder die tiefgreifende freundschaft zu einem tier, ist irrelevant, da beides in diesem film gleich berühren wird. mit einer laufzeit von 240 minuten, handelt es sich um einen sehr langen film, der sich jedoch zeit für die figurenentwicklung und sehr schöne landschaftsaufnahmen lässt. aktionmomente kommen selten vor und das sollte dem zuseher auch bewusst sein. demnächst, werde ich die fortsetzung lesen, welche 11 jahre nach dem film spielt

10/10