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coraline

be careful, what you wish for
coraline überzeugt besonders durch seine stop motion technologie und erinnert nicht von ungefähr an nightmare before christmas, da henry selic dort ebenfalls regie führte. die geschichte selbst basiert auf einem buch von neil gaiman, welcher für seine surrealen, düsteren geschichten und sehr eigenen figuren berühmt ist.
die geschichte handelt von dem titelgebenden mädchen, coraline, welche zusammen mit ihren eltern aus michigan in ein älteres, rosarotes haus einzieht.
am anfang fühlt sie sich noch sehr einsam und vernachlässigt, da ihre eltern an einem gemeinsamen gartenkatalog arbeiten und ihrer tochter dadurch kaum aufmerksamkeit schenken können. ihre neuen nachbarn sind ebenfalls sehr eigen. der redseelige nerd, wilby, wie ihn coraline bezeichnet, zwei ehemalige schauspielerinnen, welche eine sammlung von toten hunden ihr eigen nennen und herr bobo, ein ehemaliger zirkusmitarbeiter, welcher einen kleinen mäusezirkus betreibt. coraline selbst war ein erfrischend offener und fröhlicher charakter, welcher der zuseher schnell sympathie entgegenbringen wird. die langeweile verblasst jedoch schnell, als das mädchen von wilby eine puppe geschenkt bekommt, welche ihr exaktes ebenbild darstellt und sie in ihrem neuen zu hause eine zugemauerte tür entdeckt.
als die nacht hereinbricht, erscheint plötzlich eine maus in coralines schlafzimmer, welche das mädchen zu der vermeintlich zugemauerten tür führt. als coraline diese öffnet, entdeckt sie jedoch einen langen tunnel, der sie in eine parallelwelt führt, welche ein völliger kontrast zur alten, tristen welt darstellt. in dieser surrealen welt trifft sie auf ihre andere mutter und ihren anderen vater, welche völlig andere persönlichkeiten besitzen. die neue mutter ist nett, fröhlich und kann wunderbar kochen, während der vater kreativ und spontan erscheint. auch alle anderen begebenheiten entsprechen perfekt coralines wünschen. das einzig bedenkliche stellen zunächst die augen dar, welche aus knöpfen bestehen. jedesmal, wenn coraline in dieser parallelwelt einschläft, erwartet sie am morgen wieder die langweilige realität, in welcher sie ihren eltern begeistert von den vermeintlichen träumen erzählt, jedoch kaum beachtung erhält. um zu testen, ob alles nur ein traum oder realität ist, benutzt sie das portal während des tages. nach einem rundgang in der anderen welt und einem treffen mit den parallelnachbarn, wird coraline jedoch vor ein ultimatum gestellt. wenn sie in dieser welt bleiben möchte, muss sie sich ebenfalls ihren augen entfernen und knopfaugen einnähen lassen und die persönlichkeit von den paralleltern scheint sich ebenfalls langsam zum negativen zu entwickeln.

coraline kann vor allem durch die detailierten und phantasiereichen ideen, welche den zuseher immer wieder überraschen und besonders die eigenwilligen und genau desshalb sympathischen figuren, überzeugen. die aufwendige stop motion technik haucht den figuren (besonders die mimik und gestig) und der umgebung leben ein und wirkt enorm detailverliebt. zum beispiel der lebendige garten, der düstere wald, die zirkusvorstellung oder der kontrast zwischen beiden welten. die musikuntermalung ist gut komponiert und erzeugt zusätzlich eine dichte amtmosphäre, kann jedoch nicht die qualität von nightmare before christmas und elfman erreichen. durch die skurrilen figuren, den zweideutigen, häufig schwarzen humor und doch gelegentlich gruselige szenen, würde ich eltern davon abraten, kleinen kindern diesen film nahezubringen. der besagte schwarze humor und gruselige szenen, hielten sich jedoch wider erwarten in grenzen. rein von erzählungen und meinen subjektiven erwartungen ausgehend, hätte ich mir etwas mehr in diese richtung erhofft, was dem filmgenuss jedoch keinen abbruch tat. die finale aussage des filmes empfand ich als jene, dass man häufig mit dem zufrieden sein sollte, was das leben einem bietet und seine zeit nicht mit wünsche verbringen sollte, die nicht in erfüllung gehen können. oft stellen sich vermeintlich positive situationen und freundliche menschen im leben als negativ heraus, während sich schlechte oder fremde begebenheiten positiv entwickeln. die 3D-brille der bluray fassung konnte einen relativ witzigen effekt erzielen, stellt im grunde jedoch nur eine nette spielerei dar und man sollte den film zumindest beim ersten mal in der gewöhnlichen fassung ansehen. die deutsche tonspur ist wie die englische, gut gelungen und passt durchaus zu den figuren.
coraline war sowohl von der figuren, wie auch der atmosphäre durchgehend gelungen und auch die geschichte konnte großteils überzeugen und war sehr interessant und indiviuell gestaltet, hatte jedoch eine leichte einbußung im spannungsbogen. am ende bleibt zu sagen, dass dieser film rein subjektiv gesehen, einen besseren eindruck hinterlies, als nightmare before christmas und so zu meinem favouriten im stop motion bereich wurde.
10/10
Geändert von Leon der Pofi (31.10.2009 um 15:03 Uhr)
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