Die Freundinnen die ich rief... Ich bin kein großer Fan von Matthew McConaughey (hat jemand das Video gesehn, wo Matt Damon ihn bei Letterman nachmacht ), aber im Grunde hat er seine Roll ziemlich gut gespielt. Naja... Sie passt ihm ja auch, wie auf den Leib geschneidert, aber Michael Douglas als barneyähnlicher Frauenaufreißer, war richtig klasse. Ich hab herzlich gelacht, selbst wenn der Stoff des Filmes schon total ausgeleiert ist. Aber was solls. Ich fand's recht gut. Dann aber doch lieber Bill Murray.
7/10
Ach du Scheiße! Als ich gelesen habe das der Film brutal und absolut kompromisslos sein soll, dachte ich "Liam Neeson? Brutal?". Der Film hat mich dann total vom Gegenteil überzeugt. Und wie? He doesn't fuck around! Die Folterszene mit den Nägeln war schon ziemlich heftig und die Actioneinlagen an sich waren super. Aber ich muss immernoch den Kopf schütteln, wenn die Gegner aus einem Meter Entfernung nicht treffen, während er wild rumballert und alle tötet. Aber wen interessiert das schon, wenn das so unglaublich gut aussieht. Belanglose Story, super Actioneinlage und kernige Sprüche. Den Film werde ich mir auf jedenfall auf DVD holen, wenn er bei uns in die "4 für 3" Aktion kommt.
from hell ist ein sehr kalter, trostloser film und beleuchtet den fall "jack the ripper" erneut. viele frauen müssen um ihr eigenes überleben gewährleisten zu können, ihren körper verkaufen, was die frauengemeinschaft zwichen den ••••n stärkt. das ohnehin grausame leben, wird zur gänze erschüttert, als plötzlich ein mörder umherzieht, welcher vorwiegend ••••n ermordet und ihnen das geschlecht und bestimmte organe entnimmt. nur ein stil weintrauben, welcher am tatort zurückgelassen wird, scheint zunächst eine direkte verbindung zu sein. inspektor frederick abberline, scheint einer der wenigen polizisten zu sein, welche die frauen mit wert behandelt und folglich ihren mörder verhaften möchte. nach einem tragischen schicksalsschlag, der später im film beleuchtet wird, gibt er sich den rauschgiften, opium hin und erhält visionen von baldigen morden.
während seinen ermittlungen lernt er die •••• mary kennen, welche ihm wertvolle informationen liefert und ihm von einem vorfall berichtet, bei welchem eine ehemalige freundin und deren ehemann plötzlich inhaftiert wurden. als psychisch nicht zurechnungsfähig und mit "modernen" methoden ruhiggestellt, fristet diese ihr dasein in einer anstalt. thema behinderung war damals noch etwas belustigendes, abstoßendes, etwas was vermehrt interesse neben den morden weckte. die zeitungen waren bereits damals so sensationsgeil, wie eh und je. abberline und mary hegen bald gefühle für einander und er versucht zu verhindern, dass ihr etwas zustößt. frederick wird bei seinen ermittlungen immer mehr unter druck gesetzt und bewusst aufgehalten. das profil des mörders ist ihm bereits seit beginn geläufig. intelligent, geschickt und wahrscheinlich ein ehemaliger chirurg, arzt oder kürschner. doch bald kommt er einer verschwörung auf die spur und die entführung von marys freundin, stellt eine verbindung zu allen ••••n dar.
die ermittlungen schreiten vorran, aber korruption, verrat und geheime bündnisse erschweren die ermittlungen. die schauspielerischen leistungen haben mich durchaus überzeugt, aber man muss den film vorhalten, dass es höchstens 2-3 sympathische figuren gab und diese auch nicht so detailiert oder besonders beleuchtet wurden, was aber am ende nur subjektiv ist.
das london zur damaligen zeit wurde gut dargestellt und neben sweeney todd und finding neverland, depps dritte reise dorthin.
7/10
wer brutalität, trostlosigkeit nicht mag, einen punkt abzug.
Geändert von Leon der Pofi (17.08.2009 um 23:05 Uhr)
Hm. Zuviel Hollywood-Mentalität, selbst für meinen Geschmack. Gar nicht mal die Actionszenen, die waren gut, und ausnahmsweise kann ich auch mal die Brutalität vollständig nachvollziehen - aber in den Gesprächen, bspw. mit dem BKA-Oberhaupt, oder auch manchmal zwischen den RAF Mitglieder, merkt man schon, dass man irgendwie versucht, krampfhaft neutral zu werden, was natürlich überhaupt nicht gelingt. Denn der angesprochene Boss kann auch nichts daran ändern, dass die Polizisten in diesem Film a) völlig verwerfliche Prügelknaben oder b) bemitleidenswerte Opfer mit Frau & Kindern sind - etwas anderes gibt es nicht.
Aber trotz allem ein sehr guter Film mit brillianten Schauspielern (Ich hätte das Mädel aus Barfuß definitiv nicht erkannt ), guter Unterhaltung und definitiv auch einem ganzen Batzen an informativem Mehrwert - nach diesem Film hat man durchaus eine ungefähre Vorstellung davon, was damals passiert ist, und das ist was wert!
Boah. Bin noch voll geflasht. Von dem Ideenreichtum könnte sich Burton mal wieder ein Bisschen was abschneiden - selbst Corpse Bride (das ich ziemlich gern mag, und das irgendwo sehr ähnlich ist) ist gegen Coraline Massenware, was diesen Gesichtspunkt angeht. Perfekte Spannungskurve. Extrem krasse Ideen. Den Mitteln entsprechend wunderschöne Umsetzung. Alle Zielgruppen bedient. Was will man mehr?
Tipp: Nicht erkundigen, worum es geht! Da nimmt man sich einen Teil der Spannung.
Einfach angucken!
@la cipolla lustig, hab gerade corpse bride gesehen
freue mich schon enorm auf den film und habe mir die bluray uk vorbestellt, die anfang oktober rauskommt. ich meide ihn im kino.
nail gaiman ist ohnehin ein meister, was skurile ideen und fesselnde geschichten angeht.
die welt in der victor lebt, ist dunkel, leblos und die meisten menschen gehen ihren alltag gelangweilt und freudlos nach. eines tages soll er mit der jungen victoria zwangsverheiratet werden, deren eltern hoffen, auf diese weise wieder an geld zu gelangen. victor ist sehr ungeschickt und wirkt aufgrund der tatsache, dass er victoria noch gar nicht kennt, sehr nervös, kann sich sein ehegelüpte nicht merken und als er die zukünftige schwiegermutter in brand setzt, flüchtet er panisch in den wald. hier beginnt die eigentliche geschichte. in dem von mondlicht erhellten wald, übt er sein eheversprechen erneut und steckt seinen ring an einen verdorrten, abgestorbenen ast, der sich kurz darauf als die skeletierte hand der titelgebenden leichenbraut herausstellt, emily. diese entführt ihren neuen gatten in das totenreich.
das totenreich ist ein wunderbarer kontrast zur fahlen welt der lebenden. ein farbenprächtiger, fröhlicher ort wo viele skurile gestalten leben, denen man meistens ihre todesursache auch sofort ansieht. victor bekommt von emily als hochzeitsgeschenk, seinen toten hund geschenkt, der sein herrchen sofort wiedererkennt und man erfährt, wie seine braut tatsächlich gestorben ist. trotzdem beschließt victor, wieder in die welt der menschen zurückzugehen, wird jedoch von emily dabei ertappt, wie er victoria besucht und sie nimmt ihn erneut mit ins totenreich, wo victor erfahren muss, dass ein vermeintlich reicher mann namens lord barkis, seine geliebte victoria heiraten möchte.
mir hat in diesem film besonders die beziehung zwischen victor und emily gefallen. emily hatte eine gewisse, melancholische, traurige art, wirkte aber gleichzeitig fröhlich und hegt die hoffnung, doch noch einen ehemann zu finden, was storybezogen einen größeren hintergrund hat, als man zunächst annimmt. victor hingegen, liebt eine andere frau, hat aber auch für emily gefühle und möchte diese nicht zu sehr verletzen. der humor ist durchgehend schwarz gehalten. ob scherze über den tot von menschen, der leichenwurm, welcher in emily wohnt (hätte ich nicht gerade in deinem kopf gesessen, würde ich sagen, du hast deinen verstand verloren. seit gegrüßt. ich wohnte einst in eurer toten mutter), skeletierte jazz-sänger, welche auf ihren eigenen gebeinen spielen, oder sonstige surrealen situationen. bei diesem film wurde, wie bereits in nightmare before christmas, die stopmotion technik eingesetzt, aber mit computer verfeinert. die grafik ist sehr hübsch und burtontechnisch sehr dunkel, surreal und düster gehalten. der soundtrack war ebenfalls gut komponiert. mir haben besonders die beiden piano themes, die remixes davon und emilys gesang gefallen.
mit dieser hand nehme ich kummer von dir fort.
dein becher wird niemals leer sein, denn ich werd sein dein wein.
mit dieser kerze erleuchte ich deinen weg mit hellem schein.
mit diesem ring bitt ich dich zu werden mein.
die sänger wirkten auf deutsch aber sehr unbeholfen und ich würde eher zu englisch raten.
9/10
als das meer verschwand
paul ist ein berühmter kriegsberichterstatter und kehrt nach vielen jahren in seine heimatstadt zurück, welche er den rücken zukehrte.
der grund war der tod seiner mutter, welche depressionen hatte. sein bruder andrew ist mittlerweile verheiratet und hat einen sohn. ihr beider vater ist gestorben und beide brüder erhalten 1/3 seines erbes. von den ereignissen und erinnerungen bedrengt, möchte er sofort abreisen, kann sich jedoch dazu bewegen, sein ehemaliges zu hause zu restaurieren, wo er auch die alte hütte entdeckt, in welchem sich sein vater und er vor dem alltag flüchteten und vorwiegend nachdachten oder bücher lasen. als er diese alte zuflucht wiederentdeckt, trifft er jedoch ein mädchen names celia, welche diese hütte ebenfalls als unterschlupf verwendet. es stellt sich heraus, dass dieses junge mädchen, die tochter seiner früheren liebe ist. auf das drängen einer ehemaligen lehrerin, nimmt er wider willen, die arbeit als lehrer an und trifft sich ab diesem zeitpunkt öfter mit celia. deren beziehung beschränkt sich am anfang nur auf interviews seitens celia über die ereignisse des krieges und pauls fotos. nach und nach entwickelt sich jedoch eine freundschaft zwischen den beiden und paul entdeckt, dass die geburtsurkunde geändert wurde und ahnt, dass die schatten seiner vergangenheit zurückkehrten. während paul introvertiert, einzelgängerisch und abweisend auf andere menschen wirkt, versucht celia ihrem elternhaus und ihrem stiefvater, welcher sich sexuell zu ihr hingezogen fühlt und sie schlägt, so oft wie möglich zu entkommen. sie schreibt und liest sehr gerne, was bewirkt, dass paul sich in gewissen maße selbst in ihr wiedersieht. sie treffen sich immer öfter und tauschen bücher aus, philosophieren über das leben.
paul und andrew können sich kaum einigen und sein bruder ist wütend, da paul ihn nach dem tod seiner mutter, bei seinem vater zurücklies. und auch die bindung zu seinem sohn leidet, da er entdeckt, wie sein sohn heimlich aufnahmen von celia schoss. die kamera dafür bekam er von paul geschenkt. die hauptgeschichte beginnt, als celia eines tages verschwindet, nachdem sie ein babyfoto von ihr selbst in pauls geldbörse findet und andrew ihr darauf die geburtsurkunde zeigte und sie realisiert, dass paul niemals ihr freund werden kann. nun fallen sämtliche beweise auf paul zurück. die bürger wussten bereits, dass sie sich öfter trafen und mehr als eine lehrer/schüler beziehung entstand, in der geheimen hütte werden blutspuren gefunden, da sie sich bei zeiten verletzte und paul die wunde versorgte. celias mutter hegt ebenfalls einen verdacht gegen ihn. paul versucht nun selbstständig, ihr verschwinden zu erklären und wird nicht nur von den bewohner gemieden, sondern attackiert und verspottet. er ist als mörder gebrandmarkt. doch die ganze situation eskaliert, als der sohn von andrew celias rucksack findet. alle spuren führen paul in seine vergangenheit, welche dichter mit der jetzigen realität verknüpft ist, als es den anschein hat.
der film war wirklich eine überraschung und konnte vor allem durch die dichte beziehung der figuren und der gut durchdachten geschichte überzeugen. die landschaften von neuseeland taten ihr übriges um den ruhigen grundton nochmals zu steigern. wäre im nachhinein betrachtet, doch den 7€ aufpreis für die bluray wert gewesen.
8/10
im auftrag des teufels
dieser film wird nicht ohne grund, als klassiker gehandelt. kevin lomax ist ein skrupelloser anwalt und die einzige wahrheit ist seine bisher markellose billanz. selbst einen pädophilen sexualstraftäter verhilft er wider besseren wissens zu einem freispruch. nach diesem fall wird er von dem charismatischen john milton nach new york eingeladen und in dessen firma als rechtsanwalt eingestellt. kevin und seine frau mary beziehen eine neue wohnung und das glück scheint für kurze zeit perfekt. während kevin in seinem ersten fall, der um ungemäße religionsausübung handelt, seinen madanten erfolgreich verteidigt und von milton öfter zu veranstaltungen und privaten treffen eingeladen wird, fühlt sich seine frau einsam und verlor aufgrund des umzuges ihren arbeitsplatz. die einzige beschäftigung ist, mit den anderen frauen der anwälte einkaufen zu gehen und langsam belastet sie die einsamkeit und isolation so sehr, dass ihre psyche vermeintlich beeinträchtigt wird. gesichter von anderen menschen verformen sich zu hässlichen fratzen, sie beginnt stimmen zu hören und als sie erfährt, dass ihr kinderwunsch nicht möglich ist, da sie unfruchtbar wäre, bricht ihr seelischer zustand zur gänze zusammen. kevins religiöse mutter besucht beide und rät ihm, sich besser um seine frau zu kümmern. sie verlässt jedoch new york kurz nach ihrer ankunft, da sie sich in gegenwart von milton sehr unwohl fühlt.
kevin arbeitet währenddessen an seinem größten fall. einer der klienten soll seine frau, deren liebhaber und ein kind ermordet haben. trotz marys zustand und der tatsache, dass selbst milton ihm rät, sich um sie zu kümmern und den fall abzugeben, gibt kevin nicht auf. nach und nach werden informationen gesichert, die ihm die sicherheit geben, dass dieser mann tatsächlich die morde begangen hat, trotzdem wird ein freispruch erzielt. als er nach hause kommt, muss er erfahren, dass mary panisch zur örtlichen kirche floh, wo diese ihm offenbarte, dass sie von milton vergewaltigt wurde. als kevin sie mit dieser offentsichtliche lüge konfrontiert, da milton in der gerichtsverhandlung anwesend war, löst sie ihren bademantel und es werden schnittwunden sichtbar, welche auf selbstverletzendes verhalten hinweisen. mary wird in einer psychiatrische einrichtung versorgt. dort kommt es zu einem folgenschweren ereignis und kevins mutter erzählt ihm, dass sie bereits einmal in new york war und dort seinen vater kennenlernte. weitere informationen würden den film zu sehr spoilern.
8/10
Geändert von Leon der Pofi (21.08.2009 um 22:51 Uhr)
Shaun of the Dead sowie Hot Fuzz fand ich ziemlich geil.
Transformers war sogar auch unterhaltsam, aber eher nach dem Motto "Hirn aus und die tollen Specialeffects genießen".
Einer der Filme, die ich schon immer mal sehen wollte und vorher nie dazu gekommen bin. Cool, einfach cool. 8) 10/10
Mhmmm... Sehr lecker! Schön locker leicht wie ein gutes Menü!
Madame Streep geht in der Rolle auf wie die Sonne und dürfte die 16. Nominierung sicher haben. Alles Andere würde mich wundern. Aber mal sehen.
Auch die Powell-Parts fand ich gelungen. 9/10
die zweite hälfte, nachdem vor ein paar monaten die dvd während des filmes nicht mehr angenommen wurde
pans labyrinth bietet ein aussergewöhnliches, phantasievolles setting, wurde jedoch von vielen kritikern und auch zusehern als enttäuschung empfunden, da eine art märchen erwartet wurde. wobei man märchen differenzieren sollte, da viele märchen einen großen gewaltanteil und gruselige aspekte beinhalten. pans labyrinth beschäftigt sich mit der psyche eines mädchens, welche um den gewaltsamen krieg zu entfliehen, sich eine phantasiewelt erschafft, welche immer wieder parallelen zur realität aufweist. die grundthematik schwankt zwischen hoffnung, verzweiflung und den folgen von krieg.
die geschichte beginnt, als ofelia mit ihrer schwangeren mutter zu ihrem stiefvater reist, damit diese in dessen anwesenheit das kind gebärt. ihr stiefvater vidal ist hauptmann der spanischen armee und bekämpft partisanen, welche sich in den wäldern versteckt halten.
sein vorgehen ist kalt, brutal und trotz kriegsthematik äusserst fragwürdig. ofelia selbst betrachtet er mit skepsis, da sie ihre mutter nur aufzuhalten scheint und zu viel phantasie besitzt, was für ein kind nichts aussergewöhnliches darstellt. ofelias mutter carmen ist mit der baldigen geburt und vidal beschäftigt, was ihre tochter noch mehr in ihre psyche, traumwelt drängt. eines nachts erscheint eine große gottesanbeterin an ihrem bett, welche sich in eine fee verwandelt und ofelia zu einem alten labyrinth bringt. dort trifft sie auf den titelgebenden pan. ein vermeintliches monster mit zotteligen fell und hörnern. dieser zeigt sich jedoch sehr erfreut und berichtet ihr, dass sie eine prinzessin sei und dieses labyrinth die pforte zu einem verborgenen königreich darstellt. doch müssen zuerst drei prüfungen bestanden werden. einen baum zu retten, in dem ein großer frosch wohnt und aus dessen bauch einen schlüssel geholt werden muss, einen wächter zu umgehen und einen dolch zu besorgen, wofür der schlüssel benötigt wird und schließlich muss das blut eines unschuldigen vergossen werden. während ofelia die prüfungen absolviert, kämpft der hauptmann gegen die partisanen und bemerkt, dass sich in seinen eigenen reihen verräter befinden müssen. eine angestellte namens merzedes und eine weitere person, versorgen die männer mit dem nötigsten und informationen. merzedes spielt noch eine sehr wichtige rolle im film und muss die glaubwürdigkeit bei vidal aufrechterhalten, sich jedoch gleichzeitig um eine nahestehende person bei den rebellen sorgen. was mit ofelia geschieht, ob sie die prüfungen bestehen kann, die finale ausseinandersetzung zwischen ihr und dem stiefvater und wie sich der krieg entwickelt, lässt die spannung stetig steigen. der film beinhaltet bereits seit der ersten szene, ein unterbewusstes, trauriges gefühl, da diese den vermeintlichen tod von ofelia zeigt, wie sie sterbend am eingang des labyrinths liegt und das blut aus ihrem körper strömt.
was pans labyrinth besonders hervorhebt, ist die phantasiereiche märchenwelt ofelias, welche mit der kalten realität verknüpft ist und die melancholische, trostlose stimmung. eine dieser bereits erwähnte parallen stellt zum beispiel der babyfresser dar. ofelia wird kaum aufmerksamkeit gegeben, da die geburt ihres bruders bevorsteht. plötzlich füllen sich die seiten mit der nächsten aufgabe, welche sie zum babyfresser führt. ihre angst vor den veränderungen durch ihren bruder manifestiert sich durch dieses monster, welches in beiden händen seine augäpfel hält und in dessen behausung ein berg aus totenköpfe und kinderschuhen sieht. der hauptmann soll durch dieses monster dargestellt werden und sitzt auch an dem selben tischbereich. ofelia nimmt die trauben, das sie am vortag ohne essen schlafen gehen musste, da sie ihr kleid bei der ersten prüfung schmutzig machte. als sie ihren gedanken entkommt, versucht sie die von pan erhaltene wurzel, welche einem baby ähnelt mit milch und etwas blut zum wachsen zu bringen. sie möchte ihre mutter und das baby unterstützen. doch in realität und traum wird die hoffnung zerstört. vidal erschießt den arzt, ihre mutter wirft die wurzel ins feuer. das ende spricht für sich.
ein großer kritikpunkt lag an der expliziten gewaltdarstellung. aber ich kann den kritikpunkt nicht nachvollziehen. diese geschichte erzählt über den spanischen bürgerkrieg und im krieg wird gewalt durch die menschheit hervorgehoben. was vermutlich abschreckt, ist die reale gewalt und nicht die häufige überzogenene gewalt anderer filme. (die szene mit der konfrantation des hauptmanns mit den zwei bauern, vater und sohn oder die folterszene wird dem zuseher noch lange in erinnerung bleiben). die atmosphäre wirkt durch die kalten, blassen blautöne nochmals bedrückender und der soundtrack, vor allem das wiegenlied, kann auf ganzer linie überzeugen und passt sich immer optimal den situationen an.
wer zwischen surrealen traumwelten und realität unterscheidet, beide bereiche in dem film vonneinander trennt und die zusammenhänge sucht, wird mit einen der besten filme der letzten jahre belohnt. ich würde mir wünschen, dass einige menschen sich zuerst über einen film informieren, als ihn danach negativ zu bewerten. besonders die 1 stern amazonbewertungen sind lächerlich
10/10
alice in den städten
alice in den städten ist mein persönlicher lieblingsfilm von wim wender.
der film handelt von dem journalisten philip winter, welcher durch die usa reist und arbeitsbedingt einen bericht über die landschaften und städte verfassen soll. doch statt den bericht zu beenden, hat er nur fotos geschossen, da diese von ihm aus gesehen, die eigentlichen geschichten beinhalten und für das fortführen des werkes essentiell sind, seinen arbeitsgeber jedoch nur wenig interessieren, da er den bericht in textform und für die masse verständlich benötigt. während seines aufenthalts am flughafen trifft philip auf alice und ihre mutter, welche bald nacht amsterdam fliegen möchte und ihre tochter dem journalisten überlässt, welcher mit der kleinen nachreisen soll. in amsterdam angekommen, ist alice mutter jedoch nicht auffindbar und so versuchen die beiden ungleichen charaktere, alice großeltern zu finden.
die geschichte hört sich nicht besonders spannend an und sie ist es auch nicht. es wird weniger auf eine großartig inszenierte story wert gelegt, sondern vielmehr auf die zwischenmenschliche beziehungen und verspielten details. die beziehung zwischen peter und alice hat mir wirklich gefallen. der journalist der langsam bemerkt, dass er nicht wirklich geschichten und fotos anfertigt, da es seine arbeit darstellt, sondern vielmehr, dass er sich selbst beweisen möchte, dass er noch am leben ist und er wirklich diese dinge sah. so wartet winter auch immer voller ungeduld bis ein bild fertiggestellt ist, nur um zu erkennen, dass es sich von der realität doch unterscheidet, die er in der vergangenheit sah. eine der nachdenklichsten momente im film ist, als alice von ihm ein foto schießt, damit er erkennt, wer er wirklich ist. als er das foto betrachtet, spiegelt sich alice gesicht in seiem wieder und symbolisiert, dass das glück vielleicht doch wo anders liegt und ihm das mädchen etwas bedeutet.
die beziehung zwischen den beiden wirkte zunächst etws klischeehaft, aber gut inszeniert. er entwickelt vatergefühle für alice, liest ihr vor, geht mir ihr essen, sorgt sich um sie, schreit sie manchmal aber an, da er mit der situation überfordert ist. alice spielte sehr natürlich und so war auch ihr charakter. eine bemerkenswerte szene war, als alice durch ein fernglas sieht und einen vogel verfolgt oder sie sich im wc einsperrt um für einen moment allein zu sein und weinen zu können. ob die beiden alice mutter wiederfinden und wie sich das ende gestaltet, verrate ich nicht. wie bereits erwähnt, setzt der film sehr auf symbolische aussagekraft und diese zu interpretieren stellt einen großen reiz dar. zum beispiel sieht philip im hotel fern. der apparat ist so positioniert, dass man dahinter einen weitläufigen blick zur stadt und der straße hat. eine besonders gelungene szene war die aufnahme des zuges, von welchem sich die kamera immer weiter entfernt und zeigt, in welcher großen welt sich diese zwei unscheinbaren personen befinden und wie gering die wahrscheinlichkeit war, dass sie sich überhaupt trafen
8/10
Geändert von Leon der Pofi (13.09.2009 um 15:23 Uhr)
Wider erwarten recht gut. Nur hat bei der Pro 7 Version einiges gefehlt, so kam es mir jedenfalls vor.
Und irgendwie musste ich oft an den Avatar Trailer denken.
@über mir
Von Casino war ich irgendwie enttäuscht. Hatte mit einem Hammer Gangster Film gerechnet, kann aber nicht mit den großen des Genres mithalten.
Apocalypto sah ich auch eben. Hat mir ebenfalls eigentlich ganz gut gefallen. Vor allem die allgegenwärtige Rohheit, die in den Charakteren, ihren Handlungen und in der Umgebung steckte.
Und Casino, nun ja, "Gangsterfilm" ist ein sehr schwammiger Begriff, den ich so ohnehin nicht verwende, aber klar, dass es bessere gibt, ist nicht zu bezweifeln (Miller's Crossing z.B.).