Ergebnis 1 bis 20 von 1241

Thema: Now Watching - So zensiert, wie das Guardian Force Wiki! #11

Baum-Darstellung

Vorheriger Beitrag Vorheriger Beitrag   Nächster Beitrag Nächster Beitrag
  1. #11

    Leon der Pofi Gast
    das siebente siegel
    der totentanz


    Das siebente siegel ist ein sehr melancholischer, düsterer film, welcher sich mit den grundlegenden fragen des lebens und des todes befasst. Antonius block und sein knappe jöns kehren nach zehn jahren vom kreuzzug in ihr heimatland zurück, müssen jedoch auf ihrer reise feststellen, dass die pest umhergeht und die menschen zu tausenden sterben. Sie verfaulen auf den straßen, reissen sich das fleisch von den knochen oder geiseln sich selbst um absolution und erlösung von ihrem herrn zu erhalten, welcher nicht zu antworten scheint. Unheilvolle zeichen sollen eingetreten sein. Pferde, welche sich gegenseitig fressen, gräber die sich öffnen und ihre gebeine preißgeben und vier sonnen gleichzeitig sollen wie das göttliche feuer selbst am himmel leuchten. Auch antonius muss sterben und eines tages steht der tod persönlich vor ihm und möchte seine seele holen. Doch gelingt es ihm, den tod zu überlisten. Wissend, dass der schnitter sehr intelligent ist und eine vorliebe für schach besitzt, lädt er ihn zu einer partie ein. Siegt der tod, so kann er seine seele ernten, siegt antonius, so darf er am leben bleiben. Schwarz gegen weiß und das versprechen ihn erst zu töten, wenn das spiel beendet ist. Dies sind die bedingungen. So begeben sich der ritter und sein knappe auf die reise nach antonius zu hause, wo seine frau auf ihn wartet und treffen dabei auf verschiedene menschen.

    Antonius fürchtet sich nicht vor dem ende, jedoch vor der ungewissheit, was ihn danach erwartet. Die angst breitet sich aus, dass der herr zu welchem er betet nicht existiert, dass er zu einem wesen in der dunkelheit betet, jedoch nur die finsternis antwortet. Ein leben ohne sinn, wie ein gespräch ohne inhalt. Jöns hingegen betrachtet leben und tod rationaler und blickt teilweise verachtend auf die menschen herab. Wie sie aus unwissenheit und angst sich selbst geiseln oder menschen lebendig verbrennen und ihnen sünden vorwerfen, um einen nachvollziehbaren grund für die krankheit und die schrecklichen ereignisse zu haben. Während des kreuzzuges blickte er jeden tag in den abgrund der menschlichen seele. So treffen sie zum beispiel in einer stadt auf eine junge frau, welche festgekettet auf ihre hinrichtung wartet, da sie mit dem teufel im bunde zu sein scheint. Ihre verzweifelten schreie, werden nur als bestätigung wahrgenommen. Doch treffen sie auf ihrer reise auch auf nette und hilfsbereite menschen, wie eine schauspielerfamilie, welche sie zum essen einlädt. Jof ist ein sehr phantasievoller, kreativer mensch und scheint des öfteren visionen und dinge zu sehen, welche nicht real sind. Maria, welche mit dem kleinen jesuskind spielt oder den teufel selbst. Seine frau mia, nimmt sein sinnfreies gerede als gegeben hin und macht sich über ihn lustig. Zusammen mit ihrem kind und einem weiteren schauspieler ziehen sie durchs land um geld zu verdienen.
    Der tod selbst fordert antonius nur bei zeiten auf, die partie fortzusetzen und beide philosophieren über das leben, sterben und was den menschen danach erwartet. Die ernüchterung tritt ein, als der ritter realisiert, dass selbst der tod diese fragen nicht beantworten kann.

    Zwei weitere gefährten stellen ein schweigsames mädchen, welches jöns rettet und der naive, jedoch sympathische schmied plog dar, dessen frau ihn mit einem schauspieler betrog. Nach einer weiteren partie schach, setzen sie gemeinsam ihre reise fort, doch müssen sie einen finsteren wald durchqueren, mit dem tod selbst als schemenhaften gefährten. Antonius schöpft neue hoffnung, da er sein vermeintlich letztes maal, eine schale erdbeeren und milch zu sich nimmt und das gemeinsame gespräch mit seinen neuen freunden in erinnerung behalten wird. Doch belasten ihn die worte des todes, welcher sich nach dem kind erkundigt. Gemeinsam betreten sie den wald, unwissend welches schicksal sie ereilen wird.



    Das siebente siegel überzeugt besonders durch die darstellung des düsteren mittelalters und die häufig kontroversen fragen über leben und tod. Der tod selbst wurde sehr sympathisch dargestellt und wirkt dem leben gegenüber neutral. Die menschen sollen ihren lebensweg nach subjektiven empfinden gestalten, ist ihre zeit gekommen, so wird er ihre seelen ernten. Etwas besonderes, stellen sie nicht dar, denn auch die menschen sterben wie jedes andere lebewesen. Während des filmes werden einige darstellungen des todes aus bildern und fresken integriert. Das schachspiel, einen angesägten baum, auf welchem sich ein mann befindet, oder der totentanz selbst. Auch die verschiedenen interpretationen des todes und wie jeder mensch die thematik anders bewältigt, war interessant gestaltet. Die ernsten und düsteren inhalte, regen sehr zum nachdenken und interpretieren an und einige szenen werden von jedem zuseher anders empfunden werden. Definitiv, ingmar bergmans bester film.

    9/10


    Geändert von Leon der Pofi (15.02.2010 um 12:36 Uhr)

Stichworte

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •