Es ist alles viel, viel einfacher, wenn man Argumente zu seiner Meinung hat. Pure Meinungen sind ziemlich leicht angreifbar.
Was im Internet herrscht ist eine Faux-Anonymität und durch diese eine Art Anything-goes Freibeuterstimmung. Da Anonymität an sich schon ein anrüchtiger Zustand ist - nur Kriminelle leben anonym oder unter einem Alias, wie wir es hier alle tun - ist die Schwelle zu "kriminellem" oder zumindest assozialem Verhalten gleich mal ein ganzes Stück geringer als IRL.Zitat von Diodomes
Interesanterweise meinte aber z.B. Esther Dyson, dass ihrer Erfahrung nach die Leute in genau umrissenen Zirkeln viel ausfälliger gegeneinander werden als in der allgemeinenen Netz-Anonymität. Ihr Beispiel war ein Uni-Usenet, in dem Professoren sich gegenseitig virtuelle Scheiße anwarfen sobald sie der Meinung waren, Anonym zu sein. Natürlich handelte es sich in diesem speziellen Fall um eine Faux-Anonymität, da es für die Beteiligten nicht besonders schwer war, aus dem kleinen Kreis ihrer Kollegen sowohl Attackierenden als auch Ziel zu identifizieren. Die Enge des Zirkels sorgte dafür, dass die aus der Faux-Anonymität geführten Tiefschläge dann auch immer so richtig tief lagen. So weit kann es im allgemeinen Netz eigentlich nicht kommen, da sich die Teilnehmer zu fremd sind.