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Thema: Ruinen, Staub und Gebein - Drei unter der Kaiserstadt

  1. #21
    Isaacs Warnruf, und die schrillen lauten Schreie die von der Rüstung ausgingen, rissen Mithrandil aus seinen Gedanken. Wie Isaac zog auch er sein Schwert. Grimoa nahm etwas abstand, spannte ihren Bogen und legte einen Silbernen Pfeil auf die Sehne. Der Geist drehte sich in die Richtung der beiden Männer und bewegte sich auf sie zu. Mithrandil hatte zuvor noch nie gegen einen Geist gekämpft, aatte aber die Warnung des Abtes aus dem Kloster wahrgenommen und sich eine silberne Waffe zugelegt. „Hoffen wir mal, dass das hilft“, flüsterte er zu sich selbst und schlug auf den Geist ein.

    Der Mönch traf eine freie Stelle am Arm. Statt einfach ins Nichts geschlagen zu haben stieß die Klinge auf Widerstand. Ein weiterer Schriller Schrei erklang aus dem Helm. Isaac trat neben ihn und schlug ebenfalls zu. Der Geist begann sein Schwert zu heben und schlug nach den beiden. Diese konnte jedoch dem Schlag ausweichen. Mithrandil machte einen Satz zurück. Dann hörte er etwas Sirren und sah wie sich ein Pfeil in den Hals der hellblauen, durchsichtigen Gestalt unter der Rüstung bohrte. Als sich der Geist umdrehen wollte traf ihn ein weiterer Schlag von Isaac. Mithrandil hieb dem nach, verfehlte ihren Gegner aber. Dann spürte er wie in etwas packte, zurück stieß und auf den Boden schleuderte. Schmerzerfüllt richtete sich der Mönch wieder auf.

    Ein weiteres Mal was das Sirren eines Pfeils zu hören, der sich dieses Mal in eine freie Stelle an der Seite bohrte. Der Geist regte sich deswegen jedoch kaum. Er drehte sich ein weiteres Mal um und schlug Isaac mit der flachen Seite des Schwertes auf die Schulter. Dieser musste daraufhin ächzend zurückweichen. Mithrandil trat wieder in den Kampf ein und versuchte den Geist abzulenken, was ihm mit einem Schlag auf den Rücken des Gegners auch gelang. „Wie wäre es mit einem Zauber, werter Magier?“, fragte Mithrandil. „Für Sarkasmus ist jetzt keine Zeit“, erwiderte Isaac. Der Magier hob die Hände und begann irgendwelche Worte in sich hinein zu murmeln. Langsam formte sich ein Feuerball in seinen Händen. Mithrandil wich währenddessen unter großen Anstrengungen den Feindesschlägen aus. Der Feuerball wurde immer größer, bis Isaac schließlich die Hände hob und den Flammenball auf den Geist schleuderte.

    Um Mithrandil herum wurde es ganz warm, als das magische Geschoss den Geist am Rücken traf und ihn in Flammen hüllte. Ein noch viel lauterer und schrillerer Schrei ertönte, als sich der Feind auf dem Boden wandte. Dabei zog sich die Rüstung ineinander zusammen und wurde zu einem unförmigen etwas. Mithrandil lies sich erschöpft auf den Boden fallen. Dann begann er seine Sachen die auf dem Boden verteilt waren wieder einzusammeln. „Mir wäre es lieber gewesen wenn die Rüstung ganz geblieben wäre,“ sagte Isaac und trat das was von der Rüstung übrig geblieben ist von ihm weg. In Mithrandils Sammelwahn von allen Möglichen, für ihn besonderen Stücken hob er die Reste auf und verstaute sie in der gleichen Tasche wie die alte Rüstung. „Wenn du so weitermachst, fällst du vielleicht noch durch den Teleporter ins Nichts weil du zu schwer bist“, sagte Isaac. Mithrandil stand da und fragte sich jetzt ob er das glauben solle oder nicht, da klopfte ihm Grimoa auf die Schulter die seine Zerstreuung bemerkt haben muss: „Glaube nicht immer alles was dir ein Magier erzählt.“ Erleichterte richtete sich Mithrandil wieder auf.

    Isaac sammelte noch ein paar der Welkynd-Steine ein und Grimoa durchsuche noch ein wenig den Raum, in der Hoffnung noch irgendetwas Wertvolles zu finden. Mithrandil blickte währenddessen Gedanken verloren in den Gang aus dem sie gekommen waren. Der Mönch legte den Kopf schief und guckte noch mal etwas genauer. „Bewegt sich da etwas?“, fragte er sich. Dann riss er die Augen weit auf. „Ich glaube es ist Zeit zu gehen, denn unsere alten Freunde haben uns eingeholt“, rief er den beiden anderen zu und zeigte auf den Gang. Aus ihm drangen langsam die zombieähnlichen Kreaturen heraus und bewegten sich auf die kleine Gruppe zu. Daneben krochen auf dem Boden eine Art Würmer, die sehr schnell auf die Abenteurer zu steuerten. Mithrandil zertrat eines der Viecher. Dann schrie er Plötzlich auf, als eines der Viecher ihn ansprang und sich an seinem Arm festbiss. Mit einem Ruck und unter Schmerzensschreien riss er das Tier sofort wieder ab und warf es auf dem Boden, woraufhin es zerplatzte und nur eine grünen Schleim Fleck hinterließ. Der Mönch betrachtete die Wunde. Sie war Kreisrund und von grünen Fäden und dem Schleim bedeckt. Er versuchte das Zeug abzuwischen, aber es gelang ihm nicht. „Nun gut, jetzt glaube ich wirklich, dass wir hier abhauen sollten“, ermahnte er die Gruppe, die sich daraufhin auch umdrehte und auf den anderen Gang zu lief.

  2. #22
    Sie spürte ihren Puls im Hals schlagen und hörte ihren Atem zischen wärend sie den düsteren Gang entlang hetzte. Direkt hinter ihr folgten Isaac und Mithrandil, denen wiederum eine Horde sie wusste nicht genau was folgte. Der Gang wurde nur durch vereinzelte Kristalle erleuchtet, die ein spärliches weißes Licht verbreiteten. Auf den kalten, glatten Wänden warf das Licht kaum Schatten, doch die Bereiche ohne Beleuchtung waren in rabenschwarze Finsternis gehüllt. Der Boden war glatt und eben, was die Flucht erleichterte. Bald hatte Grimoa, obwohl als einzige gerüstet, den beiden Männern einige Meter voraus.
    Plötzlich blieb ihr Fuß an einer Kante im Boden hängen, und sie schlug aus vollem Lauf der Länge nach auf den Boden. Ein stechender Schmerz durchfuhr ihren linken Arm, mit dem sie sich nur unvollständig abzufangen vermochte. Doch ihr blieb keine Zeit sich aufzurappeln, als plötzlich der Boden unter ihr nachgab. Mit einem gellenden Schrei sammelte sie ihre Kraft und machte einen Hechtsprung zurück in die Richtung, aus der sie gekommen war. Sie landete mit dem Oberkörper knapp auf festem Boden, doch der glatte Stein bot keinen Halt und sie rutschte wieder in die Tiefe.
    Isaac und Mithrandil wurden von den schmatzenden Geräuschen der Viecher angetrieben und liefen nur einige Meter hinter der Rotwardonin, als diese plötzlich stürzte und scheinbar eine Falle auslöste. Beide legten mit schreckgeweiteten Augen einen Zahn zu. Isaac wirkte im Laufen einen Lichtzauber, der vor ihnen eine rechteckige Grube enthüllte, an deren Rand Grimoa grade entgültig den Halt zu verlieren drohte. Beide packten zu und zogen die junge Frau gemeinsam ohne Probleme wieder zurück auf festen Boden.
    Schwer keuchend und mit zittrigen Muskeln kauerte Grimoa am Rand ihrer beinahe-Todesfalle und betrachtete im grünlichen Licht des Lichtzaubers die Grube, welche am Boden mit metallenen Spitzen ausgestattet war. Soeben bewegte sich die mit Löchern übersähte Bodenplatte knirschend wieder nach oben.
    Die schmatzenden und schlurfenden Geräusche ihrer Verfolger wurden langsam wieder lauter. "Dort entlang!", zischte Isaac und zeigte auf den Rand der Grube. Tatsächlich legte das grünliche Licht dort einen schmalen Steinsims frei, der nicht zur Falle gehörte. Grimoa rappelte sich auf, wobei sie Mithrandils helfend gereichte Hand gerne annahm. Isaac lief bereits so schnell es der schmale Grad zuließ auf die andere Seite der Falle.

    "Ich danke Euch", keuchte Grimoa, als sie und Mithrandil die andere Seite der Grube erreichten, wo Isaac bereits wartete. Beide nickten nur knapp als Erwiederung und starrten in die Finsternis auf der anderen Seite des Ganges. "Wir sollten weiter", murmelte Mithrandil, doch auch er spähte weiter auf die Falle. Schließlich kam das Geräusch der Würmer wieder näher und Isaac verstärkte seinen Lichtzauber, so dass die Bodenplatte der Falle zu sehen war. Nur den Bruchteil eines Augenblicks später krochen die ersten Würmer darauf.
    Und nichts geschah.
    "Sie sind zu leicht!", formulierte Grimoa panisch das Offensichtliche.
    Gleichzeitig drehten die drei sich wieder um und nahmen die Beine in die Hand. Mithrandils Lichtzauber erhellte weiterhin den Gang, der vorne in eine Linkskurve überging. Doch noch bevor sie diese erreichten, konnten alle deutlich vernehmen, wie die Falle ausgelöst wurde. Scheinbar hatten die Zombies das richtige Gewicht.

    Als die Gruppe um die Linkskurve bog, öffnete sich der Gang zu einem kleinen, quadratischen Raum. Die glatten Wände und der kahle Boden waren komplett leer. Nicht nur, dass es dem Raum an Einrichtung fehlte, es gab auch keinen weiteren Ausgang. Keine Hebel, keine Steinblöcke, keine Löcher. Nichts.
    Sie blieben in der Mitte des Raumes stehen und blickten sich suchend um. "Verdammt!", entfuhr es Isaac. Alle starrten sich gegenseitig an und starrten dann wieder die Wände an. Niemand brauchte es auszusprechen und doch wussten es alle. Sie saßen in der Falle. Das Geräusch der schleimenden Würmer kam wieder näher und die Bodenfalle würde auch nicht alle Zombies aufhalten können.
    "Es muss einen Weg geben! Es muss!", murmelte Grimoa. Um sich selbst zu beruhigen oder um ihre Leidensgenossen zu beruhigen wusste sie nicht genau. Vielleicht beides. Sie strich mit den behandschuhten Fingern die Wände entlang. Glatt. Nichts.
    "Es muss einen Weg geben..." Die Wände waren nur jeweils 2 Meter breit und durch Isaacs Lichtzauber gut erhellt. Ihr Blick glitt den glatten Stein entlang. Nach rechts, nichts. Nach links, nichts. Nach oben, nichts. Nichts? Nein, keine Decke. Nur zwei dunkle Schatten am Rande des Lichbereichs, auf sich gegenüberligenden Wänden.
    "Isaac!", rief sie, mit dem Finger nach oben deutend. "Mehr Licht!"
    Der Magier runzelte die Stirn und folgte mit seinem Blick ihrem Finger. Dann verstärkte er seinen Zauber, bis hoch über ihren Köpfen eine Art Brücke erhellt wurde. Die eigentliche Decke des Raumes war immer noch nicht zu sehen.
    "Ein Weg!", flüsterte Grimoa als sie den Rucksack absetzte und rasch das Seil davon löste. Sie knotete es an einen der Pfeile und drückte sich dann mit dem Rücken an eine Wand. Der Winkel war schlecht, beinahe unmöglich. Die Brücke befand sich in fast vier Metern Höhe, wärend sie nur etwa einen Meter daneben stehen konnte. Sie ließ sich nur wenige Augenblicke Zeit zum Zielen, dann sauste der Pfeil davon und zog das Seil hinter sich her. "Bitte, bitte, bitte....", flüsterte die Schützin als sie sah, wie der Pfeil zu schnell an Geschwindigkeit verlor wärend das Gewicht des Seils ihn wieder runter ziehen wollte. Trotzdem überquerte das Geschoss die Dunkelheit über der Brücke und fiel auf der anderen Seite wieder herunter. "Danke!", beendete Grimoa ihr Stoßgebet und schnappte sich beide Enden des Seils. Schnell knüpfte sie eine schmale Schlaufe aus einem Ende und steckte das andere hindurch. Dann zog sie das Seil um die Brücke fest.
    "Ich helfe euch von oben", erklärte sie, als sie die skeptischen Blicke der beiden Männer auf das schwankende Seil sah. Dann schnappte sie sich eben Jenes und begann zu klettern. Die nötige Konzentration verscheuchte ihre Angst als sie Stück um Stück das Seil erklomm. Die Takelage des Segelschiffes war nicht wakliger gewesen nur die Luft viel besser. Schließlich erreichte sie die Brücke und tastete mit der rechten Hand nach einem Halt auf dem Stein. Am Rand der Brücke schien eine schmale Furche eingelassen zu sein, die ihren Fingern grade genug Halt bot, um sich rumzuziehen und bäuchlings auf der Brücke zu hängen. Ihr linker Ellenbogen schmerzte bei dieser Behandlung doch sie biss die Zähne zusammen.
    Oben angekommen, fiel ihr auf, wie schmal die Brücke war. Nicht einmal einen Meter schätzte sie. Sie kniete sich auf alle viere und rief "der Nächste!" runter.
    Sie konnte erkennen, wie Mthrandil und Isaac sich anblickten, dann ergriff der letztere des Seil und zog es straff, wärend er Mithrandil bedeutete, hochzuklettern. Man sah dem Mönch an, dass er diese Art der Fortbewegung nicht gewohnt war, aber nach einigen Abrutschern hatte er scheinbar den Dreh raus und kam oben an. Wie vermutet war der Übergang vom Seil auf die Brücke jedoch schwieriger. Grimoa streckte ihm eine Hand entgegen und wusste genau, wie er mit sich ringen musste, um eine Hand vom Seil zu lösen. "Du fällst nicht runter, ich passe auf", rief sie ihm zu und hoffte, dass er das glauben konnte. Schließlich löste er seine rechte Hand und griff beinahe panisch nach Grimoas Arm. Sie packte zu und zog ihn über die Kante.
    "Isaac!", rief sie nun runter, wärend Mithrandil sich neben sie kniete. Der Magier erwehrte sich unten der ersten Würmer, die bald brennend im Türdurchgang lagen. Die Nachrückenden krochen durch die Flammen und fingen dadurch ebenfalls Feuer. Undeutlich drangen die schlurfenden Geräusche der Zombies bis auf die Brücke. Isaac schien sie deutlicher zu vernehmen. Er griff nach dem Seil und knotete es sich um die Hüften. "Gute Idee!", dachte Grimoa und flüsterte Mithrandil "Hilf mir!" zu.
    Gemeinsam zogen sie den Magier auf die Brücke.

    Wärend alle drei keuchend auf dem schmalen Steinsteg kauerten, sahen sie unter sich den Boden des Raumes, der grade noch von Isaacs Zauber erhellt wurde. Langsam füllte er sich mit Würmern und die schlurfenden Schritte der Zombies wurden deutlicher. Allen stand eine Frage ins Gesicht geschrieben, aber keiner sprach sie aus.
    "Wohin jetzt?"

  3. #23
    "Wohin jetzt?"
    Isaac blickte in den Raum hinunter, wo sich mittlerweile eine erschreckend große Anzahl an Zombies und anderem Ungeziefer gesammelt hatte, die versuchten, an den glatten Steinwänden zu ihnen hoch zu klettern. "Wie wär's mit 'Weit weg'?" fragte Isaac und wandte sich nach rechts, die anderen folgten ihm. "Aber vorher..." Isaac drehte sich nochmal um, ein gefährliches glitzern in den Augen.

    Als sie die Brücke überquert hatten kamen sie in einen langen Gang den einige Welkynd-Splittern in ein mysteriöses blaues Licht taucheten. Aus der Öffnung hinter ihnen wabberte Rauch und ein beisender Gestank nach verbranntem und verfaultem Fleisch hang in der Luft. "Ist das jetzt wirklich nötig gewesen?," fragte Mithrandil Isaac in einem leicht vorwürflichen Ton. "Die Biester hätten uns eh nicht folgen können." "Bist du dir da sicher? Übrigens musste ich meine Wut an irgendetwas auslassen."

    In der bedrückenden Stille waren nur die Schritte der Abenteurer zu hören, die von den Steinwänden zurückgeworfen wurden. Der Gang endete in "Eine Sackgasse." stellte Grimoa fest. "Danke für den Hinweis." warf Isaac zurück. Seit sie das Labyrinth betreten hatten war Isaacs Laune stetig gesunken und jetzt hatte er das Gefühl, auf einem Tiefpunkt angekommen zu sein. Sie hatten den Großteil ihres bisherigen 'Aufenthalts' mit weglaufen verbracht und hatten noch nicht einmal einen Hinweis auf ein Artefakt entdeckt. Und jetzt steckten sie zum zweiten Mal in einer Stunde in einer Sackgasse. Wütend trat Isaac gegen die Mauer. Während Mithrandil und Grimoa die Umgebung nach Schaltern absuchten lief Isaac mürrisch herum. Plötzlich hatte er das Gefühl, der Boden unter ihm würde einsinken. Rasch sprang Isaac zur Seite und sah das er auf eine kleine Steinplatte getreten war und das diese um ein paar Zentimeter eingesunken war. Der Altmer fragte sich gerade was er damit ausgelöst haben mochte als er hinter sich lautes Rumpeln ertönte. Auch seine Gefährten hatten das Geräusch gehört und wandten sich gerade rechtzeitig um, um zu sehen wie die massive Steinplatte, die den Gang versperrte, in den Boden sank und den Blick auf eine Treppe freigab, die in die Tiefe führte. vorsichtig näherte sich Isaac und warf einen Blick die Treppe hinunter. Was er sah half nicht unbedingt, seine Laune zu verbessern.

    Der Hochelf fing an, sich unter den verwirrten Blicken des Mönchs und der Rotwadronin sich seiner Roben zu entledigen. Mit düsterem Blick wandte er sich an seine Gefährten. "Ich hoffe ihr könnt beide schwimmen..."

  4. #24
    Mithrandil streifte sich seine Kutte ab und schnürte sie zusammengerollt an ein der Tasche. Dabei schaute er noch einmal auf die Wunde und musste mit Entsetzen feststellen das sich de grünen „Fäden“ unter der Haut über den ganzen Unterarm verbreitet hatten. Mithrandil nahm etwas von der Salbe die er dabei hatte und schmierte sie auf die Wunde, zu seinem Unglück verdampfte die heilende Paste beim auftragen und ein stechender Schmerz durchfuhr ihn. „Wenn wir wieder zurück sind solltest sich das mal ein Heiler ansehen“, sagte Isaac zu ihm während er vorsichtig ins Wasser stieg, gefolgt von Grimoa.

    Als der Schmerz nachließ folgte Mithrandil den beiden. Schon nach den ersten Metern bekam er Schwierigkeiten. Seine „Relikte“ aus den Ruinen waren zu schwer, sie zogen ihn in die Tiefe. Sofort kehrte der Mönch um und rettete sich auf die Treppe. Mithrandil ließ nur ungern solche Sammlerstücke zurück. Aber er hatte keine Wahl. Da kam ihm eine Idee. Einer seiner Lehrmeister im Kloster hatte ihm versucht einen Zauber beizubringen, den Telekinese-Zauber, allerdings war der Mönch nicht besonders erfolgreich in dessen ausüben. „Ein Versuch ist es Wert“, sagte er leise zu sich. Er stellte sich auf, legte die Sachen vor sich auf den Boden und richtete beide Handflächen auf sie. Dann schloss er die Augen und murmelte leise die Worte. Er konzentrierte sich so gut es ging. Ganz langsam hob sich das Bündel das auf dem Boden lag in die Luft. Jedoch merkte Mithrandil auch wie ihn seine Kraft drohte zu entgleiten. Dann floss auf einmal neue Energie durch seinen Körper und die Relikte erhoben sich vollends auf Augenhöhe. Verwundert über diesen plötzlichen Kraftschub blickte sich Mithrandil vorsichtig um. „Kommst du nun endlich?“, rief ihm Isaac ungeduldig zu.

    Der Mönch ging vorsichtig ins Wasser und ließ eine Hand bei den Gegenständen, die ihm nun schwebend folgten. Vor ihm schwamm Grimoa, und vor ihr Isaac. Nach einer Zeit in diem feuchtem Nass kamen sie aus dem engen Gang raus in eine große Halle mit einem weiteren Gang auf der anderen Seite. Der große Raum war ebenfalls voll mit Wasser. Ein tiefes Brummen dröhnte dumpf in den Kopf der Abenteurer. Plötzlich riss etwas Isaac in die Tiefe. Grimoa wandte sich sofort um. „Scheiße, wo ist er hin“, rief Mithrandil. „Einfach weg. Irgendwas muss ihn hinunter gezogen haben“, entgegnete die junge Frau. Der Mönch spürte wie ihn nun letzten Endes seine restlichen Kräfte verließen. Ungewollt musste er das Bündel loslassen.

    Dann war wieder das Brummen zu hören. Das Wasser kräuselte sich am anderen Ende der Halle. Dann leuchtete es kurz hellblau auf. Es gab einen lauten Knall und das kühle Nass schoss in die Höhe. Mit ihm eine Kreatur. Ein großer Fisch mit Reiszähnen. An den Geschwüren am ganzen Körper konnte man erkennen, dass auch er zu diesen Zombiekreaturen gehörte. Das Monster trieb nun leblos an der Wasseroberfläche. Kurz darauf tauchte auch Isaac wieder auf. „Mistvieh, wollte mich doch tatsächlich als Mittagessen verspeisen“, Mithrandil staunte über die magische Kraft seines Gefährten. „Nun gut, ich denke wir sollten so langsam weiterziehen, ich will nicht wissen was hier noch so lebt“, sprach der Mönch zu seinen Gefährten.

  5. #25
    Sie stank.
    Immer wieder steckte sie ihre Nase in den Halsausschnitt ihrer Lederrüstung, um immer wieder festzustellen, dass sie sich zu lange nicht gewaschen hatte. Doch seit einigen Minuten war das jetzt auch egal. Seit sie durch das brakige Wasser geschwommen und Isaac fast von dem Fischmonster gefressen worden war, stank ihre Kleidung und Ausrüstung noch mehr als sie selbst. Schlimmer noch, jetzt stank alles nach Fisch. Nicht nach frischem, gebratenem Fisch wie sie ihn in Hammerfell gerne gegessen hatte. Nein, nach altem, fauligem Fisch der bereits im Wasser anfing zu gammeln.
    Sie griff an den Halsausschnitt ihrer Rüstung und zog das durchnässte Leder mit einem schmatzenden Geräusch von ihrem Körper weg. Als sie loslies, legten sich die naskalten Stoffschichten wieder auf ihre Haut und ein kalter Schauer lief ihr den Rücken runter. Mit einem Seufzen dachte sie an ein heißes Bad und den Geruch frisch gewaschener Wäsche.

    Vor ihr füllte Isaacs hochgewachsene Gestalt den niedrigen Gang fast völlig aus. An einigen Stellen musste der Altmer den Kopf einziehen, um sich keine Beule zu holen. Den gefluteten Raum hatten die drei auf dem schnellsten Wege wieder verlassen, nachdem das Fischmonster sein häßliches Gesicht an der Oberfläche gezeigt hatte. Und dieser Weg bestand in dem engen und schmalen Gang, den sie nun schon mehrere Minuten entlang gingen. Hinter ihr hörte sie das nasse Platschen, dass Mithrandils Schuhe auf dem glatt behauenen Stein verursachten. Leise zu sein hatten sie alle aufgegeben. Sie hinterließen sowieso eine Spur aus braunen Tropfen und stinkenden Pfützen. Der Gang war zudem so eng, dass er kaum Platz für Flucht oder Kampf ließ.
    So hoffte die Rothwardonin einfach, dass hier keine weiteren Scheußlichkeiten auf sie warteten. Und dass Isaac mit seinem Lichtzauber mögliche Fallen im Gang rechtzeitig erkennen konnte. Den Gedanken, ob der Magier überhaupt wusste, woran er eine Falle erkennen konnte, schob sie an den Rand ihres frierenden Besusstseins.

    Der Gang schien sich endlos hinzuziehen. Meter um Meter, Schritt um Schritt. Müde starrte sie nur noch auf den Meter, den sie bis zu Isaacs Füßen sehen konnte. Sie kamen an keiner Abzweigung, keiner Kurve, keiner Tür vorbei. Der Gang wurde nicht schmaler oder breiter, schien auch nicht nach oben oder nach unten zu führen. Immerhin lösten sie aber auch keine Fallen aus und wurden nicht angefriffen. Grade als Grimoa das Gefühl hatte, vor Kälte nicht mehr weiterlaufen zu können, blieb Isaac vor ihr stehen. Einen Augenblick zu spät realisierte sie, dass sich der schwarz gekleidete Rücken vor ihr nicht mehr bewegte und lief gegen die Schulter des Magiers, der sich grade zu ihr umdrehen wollte. "Hey", flüsterte Isaac und stützte seine Reisegefährtin an der Schulter ab. "Sieh dir das mal an", raunte er dann und stellte sich mit dem Rücken zur Tunnelwand. Jetzt konnte Grimoa sehen, dass vor ihnen ein achteckiger Raum lag, der in der Mitte durch einen weißen Kristall auf einer halbhohen Säule erleuchtet wurde.
    Mithrandil drängte sich an Isaac vorbei und spähte über Grimoas Schulter. "Wahnsinn", entfuhr es ihm.
    Grimoa verstand sofort, was der Mönch damit meinte. Rund um den leuchtenden Kristall waren Urnen angeordnet. Zwei Kreise zu je Acht Stück. Die schlichten Verzierungen auf den Urnen wurden sanft vom weißen Licht beleuchtet. Die Wände des Raumes waren jedoch in lange Schatten gehüllt, die die Urnen warfen.

    "Gehen wir rein?", fragte Mithrandil von hinten. Seine Stimme klang nach einer Mischung aus Ehrfurcht und Ungeduld. "Ja, warte kurz", flüsterte Grimoa zurück. Bevor sie den Raum betrat, suchte sie die Türschwelle und die Steinplatten dahinter nach versteckten Druckmechanismen ab. Langsam tastete sie sich vorwärts und konnte dabei die ungeduldigen Blicke der Männer in ihrem Rücken spüren. Als sie in der Mitte angekommen war, schienen beide es nicht mehr aushalten zu können und betraten den Raum, um die Urnen, die der Tür am nächsten standen zu untersuchen.
    Die Diebin untersuchte noch den restlichen Raum, der sich als gar nicht so groß herausstellte und prüfte auch die Wände auf kleine Löcher, aus denen Pfeile schießen könnten. Zu ihrer Beruhigung konnte sie nichts finden.
    "Ich denke, hier sind wir erstmal sicher. Jedenfalls, solange nichts hereinkommt", verkündete sie, als sie sich bei einer der Urnen wieder zu Mithrandil und Isaac gesellte. Langsam hörten Grimoas Finger auf, vor Kälte zu zittern. "Diesmal haben wir auch reichlich Auswahl, wenn wir weiter wollen." Der Raum hatte insgesamt drei weitere Ausgänge, jeweils zwei lagen sich genau gegenüber.
    Für einen Moment schwiegen alle und starrten nur die Urne an, um die sie sich versammelt hatten.
    "Wir bekommen sie nicht auf", sagte Mithrandil dann zu niemandem bestimmtes. "Wieso nicht?", fragte Grimoa zurück. "Sie geht nicht auf", antwortete Isaac.
    Weitere Augenblicke verstrichen, in denen alle nur die mit Spiralen verzierte Urne anstarrten. "Wieso nicht?", murmelte Grimoa dann noch mal, und begann die Urne abzusuchen. "Sie hat keinen Deckel", sagte Isaac, als Grimoas Fingernägel am oberen Rand der Urne entlangkratzten. "Sie ist eingemauert", seufzte Mithrandil, als sie versuchte, die Urne anzuheben. "Alle Urnen sind so", erklärte Isaac, als er Grimoas zweifelndes Gesicht sah. Die beiden schienen Recht zu behalten, auch wenn Grimoa im Licht des Kristalls noch länger die Urne untersuchte. Sie war wie aus einem Stück gefertigt und fest mit dem steinernen Boden verbunden.

    "Ach, verdammt", fluchte sie, als sie sich davon überzeugt hatte, die Urne ebenfalls nicht öffnen zu können. Ratlos betrachteten sie die Urne, bis Mithrandil plötzlich zu der Nachbarunre rüberzeigte und rief, "seht mal, diese dort hat kein Muster!"
    Das erwies sich bei genauerer Untersuchung als nicht ganz richtig. Fast alle Urnen hatten ein Spiralmuster eingebrannt. Alle bis auf die vier Urnen des äußeren Kreises, die an den Gängen lagen. Diese hatten nur auf einer Seite ein schmales Streifenmuster. Die sofort folgende, sechshändige Untersuchung dieser Urne förderte die Tasache zu Tage, dass sie im Boden gedreht werden konnte. Isaac brauchte nicht mehr viel zu sagen, als er auf die Muster im Steinboden des Raumes zeigte. Linien, die von der Urne zu den vier Nachbarurnen verliefen. Grimoa verstand. "Ein Schlüssel", flüsterte sie aufgeregt und begann, das Linienmuster der Urne mit dem Linienmuster auf dem Boben übereinander zu drehen. Ein schwacher Lichtpuls enströmte dem Kristall, als die Urne kaum merklich einrastete. Die Nacnbarurne, zu welcher die Linien auf dem Boden führten, knirschte kurz und blieb dann ruhig. Äußerlich ohne Veränderung. Die drei Abenteuerer stürzten wie ein Mann zu der Urne, Müdigkeit und Hunger fast vergessen. Am oberen Rand der Urne ließ sich nun eine deutliche Kante erkennen. Es war keine Kraft nötig, den Deckel herunter zu nehmen.
    Alle drei beugten sich über den schmalen Hals der Urne und spähten in das schwach beleuchtete Innere. Darin lag ein Schatz.

    Nacheinander zog Grimoa Käse und Brot, Äpfel und Pflaumen, Wein und Schinken, Wasser und weitere unbekannte Früchte aus der Urne. Wann auch immer eine längst vergessene Seele diese Nahrungsmittel in die Urne getan hatte, wer auch immer den Zauber ersonnen hatte, der alles frisch gehalten hatte, sie konnten sich der Dankbarkeit dreier hungriger Mäuler sicher sein. Grimoas Magen rumorte beim Anblick der Speisen. Den beiden Männern schien es nicht anders zu ergehen. So setzten sie sich einfach an Ort und Stelle auf den Boden und begannen zu essen.

    Schließlich setzte sie sich gesättigt zu den beiden anderen, die sich bereits mit dem Rücken an die Säule gelehnt hatten, die den Kristall trug. Als sie zum ersten mal seit Stunden ihre Muskeln entspannen konnte, den Kopf auf die Knie aufstützte und nicht um ihr Leben fürchten musste, realisierte sie erst, wie müde sie tatsächlich war. Ihre Kleidung begann bereits zu trocknen und in ihrem Rücken bereitete sich eine wohlige Wärme aus. Sie fühlte mit einer Hand nach dem Stein, an dem sie lehnte. Er war warm, umso wärmer, je höher sie ihre Hand bewegte. Richtung Kristall.
    "Er ist warm", sagte sie schläfrig.
    "Ja", antwortete eine ebenso schläfrige Stimme. Ob es Isaac oder Mithrandil war bekam sie jedoch nicht mehr mit, als sie langsam ins Reich der Träume hinüber glitt.

  6. #26
    Isaac erwachte weil er etwas kaltes an seiner Wange spürte und weil sein gesamter Körper schmerzte, als hätte er eine Nacht auf steinernem Boden verbracht. Als er sich aufrappelte bemerkte er, dass es anscheinend der Fall war. Verflucht! Wie haben wir ausgerechnet hier einschlafen können? Wir hätten mindestens eine Wache aufstellen können. Isaac streckte sich und strich sich ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht, dann weckte er Mithrandil mit einem leichten Tritt in die Seite. Er wollte gerade die Rothwardonin auf gleiche Weise aus dem Schlaf holen als er sich besann und sie lieber, etwas unsanft, wachrüttelte. Mithrandil rieb sich nörgelnd die Augen, stand auf und nahm sich einen Apfel. Dann machte er sich daran, die restlichen Urnen zu öffnen. Isaac griff lieber nach der Weinflasche und gönnte sich einen großen Schluck, dann steckte er sich seine Skoomapfeife an. Paffend fasste er die Situation zusammen.
    "Gut, dass wir eingeschlafen sind beweist das wir noch nicht jegliches Zeitgefühl verloren haben und dass jetzt unser 2ter Tag in diesem Labyrinth anbricht. Inklusive Heute haben wir also noch 6 Tage übrig. Hoffen wir, dass wir bald etwas interessantes finden. In Sachen Monster müssen im Moment keine Sorgen machen, die Untoten werden uns kaum durchs Wasser folgen und der Fisch wird uns wohl nicht an "Land" verfolgen. Mal sehen was noch vor uns liegt, außer langweiligen Steingängen."

    Inzwischen hatte Mithrandil alle Urnen geleert und neben mehr Lebensmitteln einige Edelsteine und antike Münzen ans Licht gebracht. "Diese Münzen könnten wir einem Sammler für einen recht fairen Preis verkaufen..." schätzte Grimoa und ließ eine der Münzen durch ihre Finger wirbeln.

    Immer weiter stieß die Gruppe in das Gewirr von Gängen. Akatosh sei Dank dass wir den Ausgang nicht wiederfinden müssen... Als die drei Abenteurer mal wieder auf eine Sackgasse stießen hieb Isaac wütend gegen die Mauer. Unter seinen Knöcheln bröselte etwas loses Gestein weg. Intrigiert besah sich Isaac die Stelle genauer und rief seine Gefährten zu sich.
    Nach einigen Minuten Arbeit hatten sie ein kleines Netzwerk feiner Einkerbungen im Stein freigelegt. Anscheinend waren sie mit Schutt aufgefüllt worden, damit sie nicht jeder sehen konnte. In der rechten Wand waren ayleidische Runen eingekerbt. Mit einigen Schwierigkeiten konnte Isaac sie übersetzten.

    "Hier steht:
    Die Macht, die vom Himmel kommt, die Macht die aus dem tiefsten Schlund kommt und die Macht die vom höchsten Gipfel kommt. Zusammen ergeben sie den Schlüssel."
    Geändert von Dark Nekromant (22.09.2008 um 18:12 Uhr) Grund: Sig aus....

  7. #27
    Mithrandil stand in Gedanken versunken vor der Wand und starrte auf die Inschrift, obwohl er sie nicht lesen konnte. Die Macht vom Himmel war noch einfach gewesen, das müsste ein Blitz sein, und die Macht vom Gipfel ist die eisige Kälte. Jedoch der dritte Teil des Rätsels bereitete der kleinen Abenteurertruppe Schwierigkeiten. Der Schwarze Mönch strengte sich an, da er zur Lösung des Rätsels noch nicht besonders viel beitragen konnte. Im Augenwinkel sah er, wie auch Isaac in Gedanken versunken an einer Wand lehnte. Grimoa allerdings hantierte mit ihrem Dietrich herum, sie schien zu hoffen, dass die beiden Gelehrten diese Aufgabe bewältigen würden.

    Mithrandil lenkte sein Denken wieder in Richtung Rätsel. Er ging in seinen Gedanken alle Möglichen Schriften durch die er bis jetzt gelesen hatte. Kurze Zeit später fuhr er hoch und lies einen Jubelruf ertönen: „Ich hab’s, die Macht vom Schlund, das ich da nicht früher schon drauf gekommen bin, so hieß mein erstes Lehrbuch der Feuermagie, was leider Gottes auch das einzige war was ich zu diesem Thema durchgearbeitet habe. Das heißt also, dass die Macht aus dem Schlund das Feuer sein muss.“ Er sah wie die beiden anderen erleichtert lächelten. Da fiel dem Mönch auf, dass sie sich noch gar keine Gedanken darüber gemacht hatten wie es nun weitergeht.

    Wie als ob Isaac seine Gedanken lesen konnte sagte er: „Ich denke mal wir müssen auf irgendetwas einen Zauber wirken.“ „Einen Feuerzauber beherrsche ich“, gab Mithrandil zurück. „Einen Blitz- und Frostzauber könnte ich wirken“, fügte der Magier aus der Universität hinzu, „das logischste wäre es, wenn wir die Zauber auf die Wand wirken müssten.“ Mithrandil und Isaac positionierten sich vor dem verschlossenen Tor und begannen ihre Zauber zu weben. Nachdem die ersten beiden gesprochen und auf die Wand eingewirkt waren sprach der Hochelf noch den dritten. Gespannt blickten die Abenteurer auf den versperrten Weg, doch nichts geschah.

    „Hm“, begann der Magier, „vielleicht müssen wir die Zauber alle auf einmal auf die Wand einwirken? Jedoch kann ich nur einen der beiden Zauber sprechen, nicht beide zusammen.“ „Da hätten wir ein Problem, denn ich kenne mich in diesem Geschäft nicht aus, und so weit ich das sehe brauchen wir für drei Zauber, drei Magiebegabte“, sprach Grimoa. „Nicht ganz“, entgegnete Mithrandil, und griff dabei in eine seiner Seitentaschen, „diese Frostzauberrolle und ein paar andere, habe ich in einer der Runen gefunden.“ Der Mönch reichte ihr die Rolle und wies sie kurz ein wie sie man sie benutzte. Danach stellten sich die Drei ein weiteres Mal vor die Wand und sprachen die Zauber zusammen auf sie.

    Nach kurzer Stille hörte man ein leises Bröckeln, dann leuchteten die Inschriften in leichtem blauem Licht auf, die Steine lösten sich auf und gaben einen Halbrunden Durchweg frei. Mithrandil packte seine Tasche und schritt mit den beiden Anderen durch den Eingang weiter, der sich nachdem sie ihn durchquert hatten wieder schloss. Sie fanden sich in einer weiteren, allerdings kleineren Halle als die vorherige wieder. Der Mönch schritt voran und blieb dann auf einmal mit einem halb verschluckten Krächzen wieder stehen.

    Mithrandil stand knapp vor dem Anfang einer tiefen Schlucht, deren Ende sich in Dunkelheit hüllte. Sofort griffen seine Kameraden nach ihm und zogen ihn zurück. Sie blickten sich kurz um und stellten fest, dass ihre Gruppe auf einer kleinen Insel gefangen war. Vor ihnen lag die Schlucht, die die ganze Halle auszufüllen schien, und hinter ihnen der verschlossene Eingang. Mithrandil lies sich auf den Boden, auf seinen Hintern fallen. Sein Herz raste immer noch von diesem Schrecken. „Was machen wir nun?“, fragte Grimoa. „Keine Ahnung.“, antwortete Isaac. Die Abenteurer saßen nun schon fast eine Ewigkeit auf dieser kleinen Insel fest, so kam es jedenfalls Mithrandil vor. Aus Langeweile hob er einen kleinen Stein auf und warf ihn in Richtung Schlucht.

    Statt in die Tiefe zu fallen dotzte er jedoch in der Luft auf und blieb dort liegen. Verblüfft richtete er sich auf und zeigte seinen Kameraden das Schauspiel. Vorsichtig machte er einen Schritt auf die Schlucht zu und setzte seinen Fuß Richtung schwarzes Nichts. Er merkte einen festen Boden unter dem Lederschuh. Mithrandil kniete sich hin und streifte ihn mit seinem Finger: „Verdammt, diese Ayleiden waren echt Meister der Täuschung. Die Schlucht ist mit einer Dicken sehr reinen Glasschicht verschlossen. Deswegen spiegelt es auch nicht die Lichter der Wand.“ Der Mönch schritt hinüber zu dem Ausgang auf der anderen Seite und winkte seinen Kameraden die ebenso verblüfft dreinblickten wie er es tat.

  8. #28
    Mithrandil stand schon im Gang und winkte ihnen nachzukommen. Isaac blickte sich noch einmal misstraurisch um als er plötzlich einen starken Fäulnisgeruch wahrnahm. "Riecht ihr das auch?" "Ja," antwortete Grimoa "glaubst du diese Scheusale haben uns wiedergefunden?" Kaum hatte sie ihre Frage ausgesprochen stürmte bereits ein Untoter hinter ihnen in den Raum. Sofort hatte die Bosmer ihren Bogen in der Hand und schoss. Der Pfeil war gut gezielt und durchbohrte das linke Auge des Untoten. Da er bereits auf wackeligen Beinen stand brachte ihn die Wucht des Treffers aus dem Gleichgewicht und er stürtzte. Noch bevor er aufstehen konnte hatte Isaac ihn erreicht und trieb sein Kurzschwert in den Schädel des Untoten der nach dieser Behandlung reglos liegen blieb.
    Als Isaac sich aufrichtete sah er wie zwei weitere Zombies auf Mithrandil zustürmten. Schnell schoss er einen Mana-Blitz nach den Untoten, doch die magische Attacke verehlte ihr Ziel und traf stattdessen die Decke des Ganges in dem der Mönch stand.
    Mithrandil hatte gerade noch Zeit, sich mit einem Hechtsprung tiefer in den Gang zu retten als die Decke lautstark zusammenbrach. Das alte Gestein hatte der magischen Explosion des Blitzes nicht standgehalten.
    Immer mehr Zombies strömten in den Raum und bald befanden sich Grimoa und Isaac Rücken an Rücken, umzingelt von wandelnden Leichen. "Es gibt nur eine Möglichkeit um hier möglicherweise Lebend rauszukommen!" brüllte Isaac Grimoa über den Kampflärm zu während er Zauber nach Zauber in die Masse der Untoten schoss. "Und diese Möglichkeit wäre...?" brüllte Grimoa zurück und schlitzte einem der Zombies die Kehle durch. "Wir müssen durch den Boden! Wenn wir Glück haben ist unten Wasser!" "Wahnsinns Idee! Und wie kommen wir durch den Boden? Hast du vieleicht eine Steinhacke dabei? Oder sollten wir diese freundlichen Zeitgenossen hier nach dem Ausgang fragen?" "Glas schmiltzt." gab Isaac zurück und feuerte einen mächtigen Blitz ab der ein großes Loch in seine Gegner riss. Diese kurze Pause nutzte der Magier um mehr Mana zu einem starken Feuerball zu weben. Rasch kniete er nieder und presste den Zauber gegen den Boden. Sofort fing das Glas an zu schmelzen und Isaac lenkte die Flammen so, das sie ein Loch entstand, welches groß genung für einen Menschen war. Dann packte er Grimoa hinten am Kragen, stieß sie hinein und sprang hinterher. Schreiend verschwanden beide in der Dunkelheit.

  9. #29
    Mithrandil lag flach auf dem Boden. Seine Glieder schmerzten und das Atmen fiel schwer. Dunkelheit füllte den Gang. Dumpfes Gekreische war zu hören. Dazwischen konnte er die Rufe seiner Kameraden ausmachen, dann krachte es laut und nur ein leises Keuchen und Hecheln blieb zurück. Der Schwarze Mönch tastete den kalten Stein ab und richtete sich an der Wand auf. Zuerst wagte Mithrandil sich nicht mit einem Zauber für ein wenig Licht zu sorgen, dann überwand er sich. Der Gang hinter ihm war eingestürzt und unpassierbar, somit blieb nur noch der Weg nach vorne durch die Dunkelheit.

    Zögerlich schleppte der Schwarze Mönch seinen schmerzenden Körper voran, immer eine Hand auf dem Schwertknauf seiner Silberklinge. Das grünliche Licht, das schwach von seiner Handfläche ausging leuchtete ihm dabei den Weg. Der Gang bog ein paar Mal ab, Mithrandil wäre einmal sogar fast zu Boden gefallen, als eine Treppe nach unten führte. Die Minuten zogen sich hin und dem Mönch kam das Irren durch die Dunkelheit wie eine Ewigkeit vor. Irgendwann erschien in einiger Entfernung, zuerst schwach, mit jedem Schritt jedoch immer stärker, ein bläuliches Licht im Gang. Die Quelle waren ein paar seltsame bläulich leuchtende Pilze, die zwischen den Steinen herauswuchsen. Der Schwarze Mönch ging weiter und erreichte bald eine weitere Halle, die an den Wänden und der Decke mit dieser lumestizierenden Pflanze übersät war. Als Mithrandil einen Schritt machte, trat er mitten in Wasser. Kleine orange Fische schwammen davon, weiter in den Raum. Dieser war kniehoch mit Wasser gefühlt. Der Mönch löste seinen Zauber und schritt langsam weiter voran. Am anderen Ende der Halle war ein weiterer Gang, statt jedoch dem Weg zu Folgen, setzte Mithrandil sich auf eine umgefallene Säule. Die Luft war voller Magie und pulsierte sanft. Er lehnte sich zurück und legte sich auf dem Stein. Was sollte er nun machen? Wie könnte er seine Kameraden finden? Und wenn dies nicht der Fall wäre, wie käme er hier wieder raus? Dem Mönch wurden die Augenlider immer schwerer. Das Licht und die pulsierende Luft wogen ihn sanft in den Schlaf.

    Als er wieder aufwachte schmerzten ihm immer noch die Glieder und seine Füße, die die ganze Zeit im Wasser hingen, waren eiskalt. Er zog sie hoch, entledigte sich seiner Stiefel und rieb mit den Händen über die Haut. Langsam kehrte das Blut in die Extremitäten zurück und wärmte diese auf. Mithrandil schaute sich noch einmal in der Halle um, beobachtete die ihm unbekannten Fische im Wasser und bewunderte die leuchtenden Pilze. Ein leises Plätschern zog seine Aufmerksamkeit auf sich. Es kam aus dem noch unerkundeten Gang. Neugierig streifte Mithrandil seine Stiefel über und ging los. Es war kein langer Marsch, und ein Lichtzauber war nicht von Nöten, bis sich eine weitere Halle vor ihm ausbreitete. Der Schwarze Mönch war wie versteinert. Grünes Moos überzog den Boden und seltsame wurzelähnliche Bäume türmten sich auf. Das ganze wurde von Ayleidensteinen und den leuchteten Pilzen in ein sanftes blaugrünes Licht getaucht.

  10. #30

    Ruinen unter der Kaiserstadt

    Mithrandil ging ein paar Schritte auf den kleinen Wald zu. Kleine bunte Vögel umkreisten die Baumkronen. Ein kleiner Bach floss neben entlang und verschwand in einem Spalt in der Wand. Der Schwarze Mönch trat näher und versuchte zwischen den Pflanzen hindurchzuschauen. In der Mitte konnte er einen Sockel mit einer blauen schwebenden Kugel ausmachen. Interessiert kam er immer näher, und wand sich zwischen den Bäumen hindurch. Er war völlig fasziniert von dem bläulich Schimmernden Glasgebilde. Der Mönch war wie hypnotisiert. Dann erklang ein leiser Gesang. Die Stimme war hell und klar. Ein wohliges Gefühl breitete sich in seiner Brust aus.

    Seine Hände wanderten in Richtung Kugel, er wollte sie berühren, die magische Energie, die aus ihr pulsierte, spüren. Mithrandil nahm das leuchtende Objekt in die Hände. Seine Oberfläche war glatt und warm. Vorsichtig hob er es an. Das Pulsieren wurde stärker und ein leises Summen war zu hören, dann verstummte der Gesang. Völlig gebannt blickte der Schwarze Mönch in das Innere des glasigen Gegenstandes, es schien ihn hineinzuziehen. „Was für ein wunderschönes … Ding“, flüsterte er, „was das wohl sein mag? So etwas habe ich noch nie gesehen.“ Prüfend drehte er es und hob es über sich. „Scheint niemanden zu stören, wenn ich es mitnehme … hoffe ich zumindest“, sagte Mithrandil zu sich selbst und schob die Kugel in eine Tasche seiner Kutte. Sie schimmerte leicht durch den Stoff und breitete eine angenehme Wärme unter der Kleidung aus.

    Der Mönch verließ den kleinen Wald und blieb vor ihm stehen. „Wie so was wohl möglich ist? Die Kugel muss etwas damit zu tun haben … sehr interessant“, stellte er fest, „Wenn ich doch nur noch mehr Zeit hätte. Wie viele Tage waren es noch mal, bis sich das Tor wieder schloss? Ich hab’s vergessen. Was aber noch viel schlimmer ist, ist die Tatsache, dass ich nicht weiß, wie lange ich schon hier unten bin.“ Der Schwarze Mönch umrundete den Wald und suchte nach einem weiteren Gang, wurde jedoch nicht fündig. Die Wände waren alle gleichmäßig, und es ließ sich kein Geheimgang ausmachen. Dann wanderte der Blick des Mannes nach oben. Dort konnte er einen kleinen Vorsprung, ähnlich eines Simses erblicken. Nicht weit davon, war die Krone einer der Bäume. „Klettern, na gut, mal hoffen das ich nicht runterfalle“, dachte er sich.

    Mithrandil trat an einen der dicken Stämme. Behutsam begann er hinaufzuklettern, was ihm recht schwer fiel. Er griff nach einer Beule in der Rinde. Plötzlich knackte es, und die Hülle des Baumes brach genau an dieser Stelle. Sofort suchte der Mönch mit der anderen hand halt, fand ihn und konnte den Sturz somit abfangen, jedoch spürte er, wie etwas aus seiner Tasche fiel. Die Kugel flog auf den Boden zu. Mithrandil schnappte nach ihr, verfehlte sie allerdings, geriet außer Gleichgewicht, und fiel direkt hinterher. Jetzt griff er das glasige, blaue Gebilde und zog es schützend an sich heran. Der Gesang erklang wieder und das Pulsieren wurde stärker. Kurz vor dem Boden machte der Mönch halt und kam sanft auf. Erstaunt blickte dieser auf den Gegenstand in seinen Händen. Dann Krachte und Knackste es. Der Baum verformte sich, zuerst unerkenntlich, und dann sichtbar zu einer Treppe, die hinauf zu dem Sims führte.

    Immer noch ungläubig betrachtete Mithrandil sowohl den Baum, als auch die Kugel. Dann verstummte der Gesang wieder und das Pulsieren ließ nach. Den Gegenstand in seiner Tasche bewahrend erklomm der Mönch die Treppe und stieg hinauf zu dem Sims. Er schob die alte mit Eisen beschlagene Holztür auf. Dahinter befand sich ein kleiner Raum mit Nischen in den Wänden, in denen mit Bildnissen verzierte Vasen standen. Rechts und Links gab es jeweils eine weitere Tür. Der Schwarze Mönch betrachtete die Vasen. Sie zu und besaßen keinen Deckel, jedenfalls hatte es den Anschein. Zerbrechen wollte er sie auf keinen Fall, mitnehmen konnte er die Behälter aber auch nicht. Schweren Herzens wandte sich der Mönch von ihnen ab und überprüfte die beiden Türen. Hinter ihnen waren zwei weitere Gänge. Ein sanfter Luftzug kam Mithrandil aus dem rechtem entgegen, so entschied er sich diesem zu folgen.

    Die Zeit verstrich, und nach vielen weiteren Gängen und leeren Räumen, war immer noch kein Ausgang oder ihm schon bekannter Raum gefunden. „Wie riesig diese Ruine doch ist. Das reinste Paradies für Leute mit einem Forscher Drang. Ich hoffe ich bekomme noch einmal die Gelegenheit hier hinunter zukommen“, dachte er. Dann fielen ihm die letzten Geschehnisse wieder ein. „Ein paar mehr Leute wären aber nicht schlecht. Diese Monster die uns da angegriffen hatten … so etwas habe ich noch nie zuvor gesehen. Es sah aus wie eine Krankheit.“ Erschöpft setzte sich der Mönch auf einen großen Mauerstein in einem kleinen Raum und lehnte sich an die Wand. Seine Hände holten die blaue Kugel zum Vorschein, und er hielt sie sich vors Gesicht. Gebannt starrte Mithrandil in ihr Inneres. Sie war ungewöhnlich leicht und warm.

    Plötzlich pulsierte sie wieder. Das Summen kam zurück und wurde mit jeder Sekunde lauter. Etwas zehrte an den Kräften des Mönches und er konnte seine Hände nicht mehr von der Kugel lösen. Bilder blitzten vor seinem inneren Auge auf. Grässlich verzerrte Gesichter, fliehende Kinder, und diese Monster, wie sie elfenähnliche Wesen abschlachteten. Dann erschien ein Bild von einer Frau in einem reichen Gewand. Ihre schwarzen Haare waren am Hinterkopf zu einem Knoten zusammengebunden. Sie bewegte sich, schaute zu ihm und in seine Augen. Sie flüsterte leise seinen Namen und kam näher. Dann verschwand das Bild plötzlich, und Mithrandil fand sich in dem kleinen Raum wieder. Er war außer Atem und rang nach Luft. Die Kugel lag in seinem Schoß, leuchtete erst noch hell blau, und verblasste dann wieder langsam. Seine Glieder waren schwer und er konnte sich kaum bewegen, jeder Versuch scheiterte. So gab er irgendwann auf und lehnte sich zurück, bald darauf, überkam ihn der Schlaf.

    Im Traum sah er immer wieder die Bilder, die er zuvor gesehen hatte, von diesen Monstern, und der geheimnisvollen Frau. Kurz bevor diese im Schlafe sein Gesicht berühren konnte, wachte er auf. Mithrandil schüttelte sich kurz und versuchte sich aufzurichten. Sein Körper schmerzte zwar noch, gehorchte ihm aber wieder voll und ganz. Der Mönch hob die Kugel auf, die neben ihm lag. Vorsichtig drehte er sie in den Händen und untersuchte sie, dann verstaute er das Glasbildnis wieder in seiner Tasche. Er kratzte sich kurz am Kopf und schaute sich um. Wieder führten mehrere Wege, drei, aus diesem Raum. Die ganze Ruine schien ihm fast wie ein einziges Labyrinth, unendlich viele Gänge und Räume, wie sich dort wohl jemand zu Recht finden konnte.

    Verzweifelt wählte er einfach mit Hilfe eines alten Abzählreimes, an den er sich noch aus seiner Kindheit erinnern konnte, den nächsten Gang aus, den er nehmen würde. Zu seiner Freude, führte dieser die meiste Zeit über Treppen und Rampen hinauf, und nicht hinunter. Gerade als er eine Treppe hinaufging, die mit Ayleidensteinen ausgeleuchtet war, hörte er ein ihm leidlich bekanntes Geräusch, ein leises Schlurfen und Ächzen. Mithrandils Atem wurde schneller und schweiß rann von seiner Stirn. So leise er konnte, zog er seine Silberklinge aus der Gürtelschlaufe. Angriffsbereit, stieg die Treppe hinauf, jeder Zeit etwas erwartend. Oben angekommen, drückte er sich gegen die Wand und spähte vorsichtig um die Ecke. Der Raum vor ihm war mit dumpfem bläulichem Licht gefüllt, welches von kleinen Nischen aus den Wänden her kam. In der Mitte stand eines dieser grässlichen Wesen. Es ging immer ein paar Schritte, scheinbar Orientierungslos, und dann wieder zurück.

    Für den Mönch gab es keinen anderen Weg, als die Kreatur irgendwie zu überwinden. Er forschte in seinem Gedächtnis, ob ihm vielleicht ein Zauber einfiel, der ihm helfen konnte. Die, die ihm in den Kopf fuhren, waren allerdings zu schwer und kompliziert für ihn, dafür war er einfach noch zu unerfahren, und seine magische Energie würde höchstwahrscheinlich auch nicht dafür ausreichen. So musste er sich mit dem Entschluss abfinden, direkt gegen dieses Monster zu kämpfen. Der Schwarze Mönch atmete noch ein paar mal tief durch, dann sprang er hervor und stürmte auf seinen Gegner los.

    Die Kreatur war recht träge, und wich dem ersten Schwertstreich nicht aus. Die Silberklinge schnitt tief in die Schulter hinein. Mithrandil zog die Waffe zurück und setzte zu einem neuen Schlag an, da griff das Monster an. Der Mönch duckte sich unter dem Angriff hinweg und rammte seinem Gegenüber die Klinge bis zur Parierstange hinein in den Bauch, was nicht schwer fiel, da das Fleisch des entstellten Wesens unnatürlich weich war. Ein weiterer Schlag seines Gegners folgte und Mithrandil musste die Klinge loslassen, um mit einem Rücksprung auszuweichen. Dann griff er wieder nach seinem Schwert und zog es mit einem Ruck nach oben, wobei er die Kreatur aufschlitzte. Blut spritzte auf die Kleidung des Mönches, und dann auf seine Haut. Ein stechender Schmerz durchfuhr ihn dabei, und seine Bisswunde begann zu brennen. Der Mönch warf sich auf die Knie und drückte mit seiner Hand so fest es ging auf die schmerzende Stelle. Er zog den Stoff zurück und betrachtete die Wunde. Die seltsamen grünen Adern schienen leicht zu wabern, bis sie sich langsam beruhigten, wieder zum stehen kamen und ein leichtes Pochen an Stelle des Schmerzes trat.
    Geändert von Streicher (03.05.2009 um 20:31 Uhr)

  11. #31
    Etwas außer Atem erhob sich der Schwarze Mönch, griff nach seinem Silberschwert und steckte es in die Schlaufe an seinem Gürtel. Er fuhr nocheinmal leicht über die Wunde und konnte dabei das unnatürliche Pochen spüren. Mithrandil schüttelte sich einmal vor Unbehagen, und wandte sich dann wieder Richtung Gang. Die Zeit drängte vielleicht, oder auch nicht, er wusste es nicht, der Mönch hatte das Zeitgefühl verloren, in so kurzer Zeit. Diese Ruinen waren einerseits unheimlich, andererseits faszinierend, stellte er fest.

    Der weitere Weg war dunkel und feucht, zudem zog ein sanfter kühler Wind an ihm vorbei. Als der Schwarze Mönch die nächste Halle erreichte, kam Erleichterung in ihm auf, sie war ihm bekannt. Dann mischte sich ein anderes Gefühl hinzu, Verzweiflung, denn er wusste nicht, woher er diese Halle kannte. Hatte er sie am Anfang gesehen, oder erst vor ein paar Stunden, alles war möglich. Vielleicht ist er im Kreis gelaufen, und nun genauso weit wie vorher. Mithrandil versuchte die schlechten Gedanken zu unterdrücken, und machte sich Mut.

    Ein warmes Gefühl durchströmte ihn, und gab ihm aus irgendeinem Grund Zuversicht, dass es der richtige Weg sei. Er öffnete eine seiner Taschen und schaute auf die Kugel, die in einem matten, blauen Licht leuchtete. Der Mönch schüttelte den Kopf, und verschloss das Lederbehältnis wieder. Die Halle hatte mit dem Gang, aus dem er kam, drei Ausgänge. Mithrandil entschied sich blindlings für den rechten und verschwand in ihm. Das grünliche Licht, das von der Hand des Schwarzen Mönches ausging, leuchtete ihm den Weg.

    Plötzlich blieb er stehen. Es schien ruhig, und doch war da etwas. Mithrandil lauschte und schwächte seinen Licht Zauber ab, sodass er nur noch schwach erkennen konnte, wo die Wände sind. Ein leises Schlurfen und Ächzen war zu hören. „Mist!“, flüsterte er. Dann löste er den Zauber komplett und tastete sich vorsichtig weiter. Ein sanftes weißes Licht war in der Ferne zu erkennen, dann eine Halle, deren Wände mit Ayleidensteinen übersät waren. Der Mönch hielt sich im Schatten und beobachtete den Raum. Einige dieser seltsamen Kreaturen schlurften hin und her, Jaulten und Ächzten. An den Wänden hingen zudem noch ein paar der kokonähnlichen Fleischsäcke. Die braune Haut waberte und war leicht durchsichtig, sodass man einen Blick auf die abscheuliche Brut werfen konnte.

    Was sollte er jetzt tun, wie konnte er weiterkommen, dachte sich der Mönch. Zurück wollte er nicht, irgendetwas trieb ihn in diese Richtung voran. Dann fiel ihm etwas ein. Mithrandil machte sich locker, knackste mit den Fingerknöcheln und sprang kurz auf und ab. Sein vorhaben würde ziemlich an seinen Kräften zehren. Der Mönch beschwor nicht oft größere Zauber. Zwar wurden ihm im Kloster einige nützliche Tricks im Bereich der Magie beigebracht, allerdings wusste er eher mit dem Schwert und Stab zu kämpfen, als den großen Magiern nachzueifern. Mithrandil Atmete einmal tief ein, dann faltete er die Hände und begann leise ein paar Worte zu flüstern. Er schob die Handflächen langsam auseinander, und ein kleiner Feuerball bildete sich zwischen ihnen. Dann begann der Schwarze Mönch mit Kreisbewegungen der Hände den Ball zu formen und zu vergrößern.

    Der Zauber wuchs und wuchs. Das rötlich gelbe Licht breitete sich um ihn herum aus. Dann holte der Mönch aus und warf den Feuerball nach rechts in einen Gangeingang hinein. Das Geschoss schoss von seinen Fingern los, verbrannte dabei leicht seine Ärmel und raste auf sein Ziel zu. Es Pfiff laut, dann knallte es. Steine flogen umher und eine Rauchwolke breitete sich aus. Die Kreaturen hinkten in die Richtung der Explosion, seine Chance. Mithrandil stürmte nach links, in den anderen Gang. Schnell wob er einen einfachen Lichtzauber, damit er nicht aus Versehen gegen eine Wand laufen würde. Er machte keinen Halt, und lief solange er konnte.

    Nach Luft ringend lehnte der Schwarze Mönch an einer Wand und schaute dabei immer wieder in den Gang hinter ihm. Nichts, niemand kam, sein Plan schien aufgegangen. Mithrandil durfte sich nicht ausruhen, er konnte sich nicht ausruhen. Er schien fast da zu sein, jedenfalls fühlte er so etwas in der Art. Etwas außer Atem raffte sich der Mönch auf und entschloss weiter zu gehen. Je weiter seine Füße ihn trugen, umso größer wurde das Gefühl, auf dem richtigen Weg zu sein. Dann begann die Kugel in seiner Tasche zu Vibrieren und Pulsieren. Das Licht wurde stärker und schien durch das Leder hindurch. Zudem wurde das Glasgebilde immer wärmer, es fühlte sich fast so an, als verbrannte es seine Haut. Dann blieb Mithrandil stehen.

    Vor ihm, befand sich eine Kammer, in deren Mitte das blau schimmernde Portal war, das ihn und seine Kollegen hier her gebracht hatte. Das Pulsieren und Vibrieren der Kugel schien einen Höhepunkt gefunden zu haben, dann schwächte es langsam ab. Der Mönch kam langsam näher. Die Luft waberte und war heiß. Er hatte es geschafft, noch bevor sich das Portal wieder schloss. Erleichtert atmete Mithrandil auf. Er blickte noch einmal in den dunklen Gang, aus dem er gekommen war, dann trat er in das Licht.

    Es gab einen kurzen Ruck, dann stand er auf einmal auf demselben Platz, auf dem er vor dem Betreten der Ruinen gestanden hatte, umringt von einer Menschenmasse. Ein Magier zwängte sich hindurch und kam auf Mithrandil zu. „Willkommen zurück, ich bin froh, dass ihr es heil hier her geschafft habt. Aber, wo sind die anderen?“, fragte der Mann und blickte hinter den Mönch in das Portal. Dieser senkte etwas den Kopf und schien in Gedanken, dann schaute er dem Magier ins Gesicht. „Wir wurden dort unten getrennt. Seltsames geht dort vor. Kreaturen mit denen keiner gerechnet hatte bewohnen die Ruinen. Wir müssen sobald wie möglich einen Rettungstrupp zusammenstellen“, antwortete er. Ein weiterer Magier, der, der ihnen diesen Auftrag gegeben hatte, trat neben den anderen.

    Er musterte Mithrandil und blickte ihm dann in die Augen. „Ihr seid zurück wie ich sehe, anscheinend heil. Ich bin sehr an eurem Bericht über eure Erlebnisse interessiert, besonders daran, ob ihr irgendetwas dort unten gefunden habt“, sagte der Magier erwartungsvoll. Etwas Seltsames lag in seiner Stimme, besonders in den letzten Worten die er sagte. Der Schwarze Mönch drehte sich etwas weg, da packte ihn der Mann an der Schulter. „Habt ihr dort unten etwas gefunden?“, fragte er begierig. Mithrandil stupste seinen Arm weg. Die Augen des Mannes waren weit geöffnet und eigenartig finster. „…Nein, habe ich nicht. Tut mir Leid. Vielleicht die anderen, aber dafür müssen sie wir erst einmal retten“, sprach Mithrandil. Nicht mal nach seinen Kameraden hatte der Magier gefragt.

    Der Mann fluchte und hieb in die Luft. Er überlegte kurz, dann begann er: „Wir müssen auf der Stelle einen Hilfstrupp zusammenstellen.“ Der Schwarze Mönch schob sich zwischen die anderen Magier hindurch. Als er die Menge durchquert hatte blickte er kurz zurück. Der Mann schien sich fragend umzublicken und durchsuchte die Masse nach dem Mönch. Dieser schlich leicht gebückt zum Tor hinüber. Die Wache davor machte ohne großen Anstand den Weg frei. Mithrandil atmete einmal tief durch als er auf der kleinen Brücke vor dem großen Tor der Kaiserstadt stand. Er hatte vor sich das gleiche Zimmer zu nehmen, welches er vor seiner Reise zur Übernachtung benutzt hatte, vor allem, weil er dort ein paar seiner Sachen liegen gelassen hat.

    Mithrandil öffnete die Ledertasche und starrte auf die Kugel. Der zweite Magier schien ziemlich verärgert darüber, dass der Mönch ihm gesagt hat, nichts dort unten gefunden zu haben. War er vielleicht auf diese Kugel aus? Wusste er von ihr? Und wenn ja, woher? Mithrandil strengte seinen Verstand an. Der Kopf begann ihm zu dröhnen. Er brauchte eine Pause, etwas Ordentliches zu essen und einen Krug Met.

    Statt die Stadt zu betreten, nahm er den Trampelpfad, der um die Mauer herumführte. Die Sonne verschwand schon langsam hinter den Bergen und hüllte die Welt in ein dämmrig, rotes Licht. Das Wasser glitzerte und spiegelte die Umgebung wieder. Mithrandil war froh wieder an der frischen Luft zu sein. Zwar bedauerte er es, diese Ruinen nicht weiter untersucht zu haben, jedoch war es auch kein leichter Trip gewesen. Vor der Gaststätte blieb er noch einmal stehen und betrachtete den fernen Wald, dessen Baumkronen sich sanft im Wind hin und her wogen. Dann öffnete er die dicke Eichentür und trat in das Gasthaus ein.

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