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Thema: Ruinen, Staub und Gebein - Drei unter der Kaiserstadt

Hybrid-Darstellung

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  1. #1

    Ruinen unter der Kaiserstadt

    Mithrandil ging ein paar Schritte auf den kleinen Wald zu. Kleine bunte Vögel umkreisten die Baumkronen. Ein kleiner Bach floss neben entlang und verschwand in einem Spalt in der Wand. Der Schwarze Mönch trat näher und versuchte zwischen den Pflanzen hindurchzuschauen. In der Mitte konnte er einen Sockel mit einer blauen schwebenden Kugel ausmachen. Interessiert kam er immer näher, und wand sich zwischen den Bäumen hindurch. Er war völlig fasziniert von dem bläulich Schimmernden Glasgebilde. Der Mönch war wie hypnotisiert. Dann erklang ein leiser Gesang. Die Stimme war hell und klar. Ein wohliges Gefühl breitete sich in seiner Brust aus.

    Seine Hände wanderten in Richtung Kugel, er wollte sie berühren, die magische Energie, die aus ihr pulsierte, spüren. Mithrandil nahm das leuchtende Objekt in die Hände. Seine Oberfläche war glatt und warm. Vorsichtig hob er es an. Das Pulsieren wurde stärker und ein leises Summen war zu hören, dann verstummte der Gesang. Völlig gebannt blickte der Schwarze Mönch in das Innere des glasigen Gegenstandes, es schien ihn hineinzuziehen. „Was für ein wunderschönes … Ding“, flüsterte er, „was das wohl sein mag? So etwas habe ich noch nie gesehen.“ Prüfend drehte er es und hob es über sich. „Scheint niemanden zu stören, wenn ich es mitnehme … hoffe ich zumindest“, sagte Mithrandil zu sich selbst und schob die Kugel in eine Tasche seiner Kutte. Sie schimmerte leicht durch den Stoff und breitete eine angenehme Wärme unter der Kleidung aus.

    Der Mönch verließ den kleinen Wald und blieb vor ihm stehen. „Wie so was wohl möglich ist? Die Kugel muss etwas damit zu tun haben … sehr interessant“, stellte er fest, „Wenn ich doch nur noch mehr Zeit hätte. Wie viele Tage waren es noch mal, bis sich das Tor wieder schloss? Ich hab’s vergessen. Was aber noch viel schlimmer ist, ist die Tatsache, dass ich nicht weiß, wie lange ich schon hier unten bin.“ Der Schwarze Mönch umrundete den Wald und suchte nach einem weiteren Gang, wurde jedoch nicht fündig. Die Wände waren alle gleichmäßig, und es ließ sich kein Geheimgang ausmachen. Dann wanderte der Blick des Mannes nach oben. Dort konnte er einen kleinen Vorsprung, ähnlich eines Simses erblicken. Nicht weit davon, war die Krone einer der Bäume. „Klettern, na gut, mal hoffen das ich nicht runterfalle“, dachte er sich.

    Mithrandil trat an einen der dicken Stämme. Behutsam begann er hinaufzuklettern, was ihm recht schwer fiel. Er griff nach einer Beule in der Rinde. Plötzlich knackte es, und die Hülle des Baumes brach genau an dieser Stelle. Sofort suchte der Mönch mit der anderen hand halt, fand ihn und konnte den Sturz somit abfangen, jedoch spürte er, wie etwas aus seiner Tasche fiel. Die Kugel flog auf den Boden zu. Mithrandil schnappte nach ihr, verfehlte sie allerdings, geriet außer Gleichgewicht, und fiel direkt hinterher. Jetzt griff er das glasige, blaue Gebilde und zog es schützend an sich heran. Der Gesang erklang wieder und das Pulsieren wurde stärker. Kurz vor dem Boden machte der Mönch halt und kam sanft auf. Erstaunt blickte dieser auf den Gegenstand in seinen Händen. Dann Krachte und Knackste es. Der Baum verformte sich, zuerst unerkenntlich, und dann sichtbar zu einer Treppe, die hinauf zu dem Sims führte.

    Immer noch ungläubig betrachtete Mithrandil sowohl den Baum, als auch die Kugel. Dann verstummte der Gesang wieder und das Pulsieren ließ nach. Den Gegenstand in seiner Tasche bewahrend erklomm der Mönch die Treppe und stieg hinauf zu dem Sims. Er schob die alte mit Eisen beschlagene Holztür auf. Dahinter befand sich ein kleiner Raum mit Nischen in den Wänden, in denen mit Bildnissen verzierte Vasen standen. Rechts und Links gab es jeweils eine weitere Tür. Der Schwarze Mönch betrachtete die Vasen. Sie zu und besaßen keinen Deckel, jedenfalls hatte es den Anschein. Zerbrechen wollte er sie auf keinen Fall, mitnehmen konnte er die Behälter aber auch nicht. Schweren Herzens wandte sich der Mönch von ihnen ab und überprüfte die beiden Türen. Hinter ihnen waren zwei weitere Gänge. Ein sanfter Luftzug kam Mithrandil aus dem rechtem entgegen, so entschied er sich diesem zu folgen.

    Die Zeit verstrich, und nach vielen weiteren Gängen und leeren Räumen, war immer noch kein Ausgang oder ihm schon bekannter Raum gefunden. „Wie riesig diese Ruine doch ist. Das reinste Paradies für Leute mit einem Forscher Drang. Ich hoffe ich bekomme noch einmal die Gelegenheit hier hinunter zukommen“, dachte er. Dann fielen ihm die letzten Geschehnisse wieder ein. „Ein paar mehr Leute wären aber nicht schlecht. Diese Monster die uns da angegriffen hatten … so etwas habe ich noch nie zuvor gesehen. Es sah aus wie eine Krankheit.“ Erschöpft setzte sich der Mönch auf einen großen Mauerstein in einem kleinen Raum und lehnte sich an die Wand. Seine Hände holten die blaue Kugel zum Vorschein, und er hielt sie sich vors Gesicht. Gebannt starrte Mithrandil in ihr Inneres. Sie war ungewöhnlich leicht und warm.

    Plötzlich pulsierte sie wieder. Das Summen kam zurück und wurde mit jeder Sekunde lauter. Etwas zehrte an den Kräften des Mönches und er konnte seine Hände nicht mehr von der Kugel lösen. Bilder blitzten vor seinem inneren Auge auf. Grässlich verzerrte Gesichter, fliehende Kinder, und diese Monster, wie sie elfenähnliche Wesen abschlachteten. Dann erschien ein Bild von einer Frau in einem reichen Gewand. Ihre schwarzen Haare waren am Hinterkopf zu einem Knoten zusammengebunden. Sie bewegte sich, schaute zu ihm und in seine Augen. Sie flüsterte leise seinen Namen und kam näher. Dann verschwand das Bild plötzlich, und Mithrandil fand sich in dem kleinen Raum wieder. Er war außer Atem und rang nach Luft. Die Kugel lag in seinem Schoß, leuchtete erst noch hell blau, und verblasste dann wieder langsam. Seine Glieder waren schwer und er konnte sich kaum bewegen, jeder Versuch scheiterte. So gab er irgendwann auf und lehnte sich zurück, bald darauf, überkam ihn der Schlaf.

    Im Traum sah er immer wieder die Bilder, die er zuvor gesehen hatte, von diesen Monstern, und der geheimnisvollen Frau. Kurz bevor diese im Schlafe sein Gesicht berühren konnte, wachte er auf. Mithrandil schüttelte sich kurz und versuchte sich aufzurichten. Sein Körper schmerzte zwar noch, gehorchte ihm aber wieder voll und ganz. Der Mönch hob die Kugel auf, die neben ihm lag. Vorsichtig drehte er sie in den Händen und untersuchte sie, dann verstaute er das Glasbildnis wieder in seiner Tasche. Er kratzte sich kurz am Kopf und schaute sich um. Wieder führten mehrere Wege, drei, aus diesem Raum. Die ganze Ruine schien ihm fast wie ein einziges Labyrinth, unendlich viele Gänge und Räume, wie sich dort wohl jemand zu Recht finden konnte.

    Verzweifelt wählte er einfach mit Hilfe eines alten Abzählreimes, an den er sich noch aus seiner Kindheit erinnern konnte, den nächsten Gang aus, den er nehmen würde. Zu seiner Freude, führte dieser die meiste Zeit über Treppen und Rampen hinauf, und nicht hinunter. Gerade als er eine Treppe hinaufging, die mit Ayleidensteinen ausgeleuchtet war, hörte er ein ihm leidlich bekanntes Geräusch, ein leises Schlurfen und Ächzen. Mithrandils Atem wurde schneller und schweiß rann von seiner Stirn. So leise er konnte, zog er seine Silberklinge aus der Gürtelschlaufe. Angriffsbereit, stieg die Treppe hinauf, jeder Zeit etwas erwartend. Oben angekommen, drückte er sich gegen die Wand und spähte vorsichtig um die Ecke. Der Raum vor ihm war mit dumpfem bläulichem Licht gefüllt, welches von kleinen Nischen aus den Wänden her kam. In der Mitte stand eines dieser grässlichen Wesen. Es ging immer ein paar Schritte, scheinbar Orientierungslos, und dann wieder zurück.

    Für den Mönch gab es keinen anderen Weg, als die Kreatur irgendwie zu überwinden. Er forschte in seinem Gedächtnis, ob ihm vielleicht ein Zauber einfiel, der ihm helfen konnte. Die, die ihm in den Kopf fuhren, waren allerdings zu schwer und kompliziert für ihn, dafür war er einfach noch zu unerfahren, und seine magische Energie würde höchstwahrscheinlich auch nicht dafür ausreichen. So musste er sich mit dem Entschluss abfinden, direkt gegen dieses Monster zu kämpfen. Der Schwarze Mönch atmete noch ein paar mal tief durch, dann sprang er hervor und stürmte auf seinen Gegner los.

    Die Kreatur war recht träge, und wich dem ersten Schwertstreich nicht aus. Die Silberklinge schnitt tief in die Schulter hinein. Mithrandil zog die Waffe zurück und setzte zu einem neuen Schlag an, da griff das Monster an. Der Mönch duckte sich unter dem Angriff hinweg und rammte seinem Gegenüber die Klinge bis zur Parierstange hinein in den Bauch, was nicht schwer fiel, da das Fleisch des entstellten Wesens unnatürlich weich war. Ein weiterer Schlag seines Gegners folgte und Mithrandil musste die Klinge loslassen, um mit einem Rücksprung auszuweichen. Dann griff er wieder nach seinem Schwert und zog es mit einem Ruck nach oben, wobei er die Kreatur aufschlitzte. Blut spritzte auf die Kleidung des Mönches, und dann auf seine Haut. Ein stechender Schmerz durchfuhr ihn dabei, und seine Bisswunde begann zu brennen. Der Mönch warf sich auf die Knie und drückte mit seiner Hand so fest es ging auf die schmerzende Stelle. Er zog den Stoff zurück und betrachtete die Wunde. Die seltsamen grünen Adern schienen leicht zu wabern, bis sie sich langsam beruhigten, wieder zum stehen kamen und ein leichtes Pochen an Stelle des Schmerzes trat.
    Geändert von Streicher (03.05.2009 um 19:31 Uhr)

  2. #2
    Etwas außer Atem erhob sich der Schwarze Mönch, griff nach seinem Silberschwert und steckte es in die Schlaufe an seinem Gürtel. Er fuhr nocheinmal leicht über die Wunde und konnte dabei das unnatürliche Pochen spüren. Mithrandil schüttelte sich einmal vor Unbehagen, und wandte sich dann wieder Richtung Gang. Die Zeit drängte vielleicht, oder auch nicht, er wusste es nicht, der Mönch hatte das Zeitgefühl verloren, in so kurzer Zeit. Diese Ruinen waren einerseits unheimlich, andererseits faszinierend, stellte er fest.

    Der weitere Weg war dunkel und feucht, zudem zog ein sanfter kühler Wind an ihm vorbei. Als der Schwarze Mönch die nächste Halle erreichte, kam Erleichterung in ihm auf, sie war ihm bekannt. Dann mischte sich ein anderes Gefühl hinzu, Verzweiflung, denn er wusste nicht, woher er diese Halle kannte. Hatte er sie am Anfang gesehen, oder erst vor ein paar Stunden, alles war möglich. Vielleicht ist er im Kreis gelaufen, und nun genauso weit wie vorher. Mithrandil versuchte die schlechten Gedanken zu unterdrücken, und machte sich Mut.

    Ein warmes Gefühl durchströmte ihn, und gab ihm aus irgendeinem Grund Zuversicht, dass es der richtige Weg sei. Er öffnete eine seiner Taschen und schaute auf die Kugel, die in einem matten, blauen Licht leuchtete. Der Mönch schüttelte den Kopf, und verschloss das Lederbehältnis wieder. Die Halle hatte mit dem Gang, aus dem er kam, drei Ausgänge. Mithrandil entschied sich blindlings für den rechten und verschwand in ihm. Das grünliche Licht, das von der Hand des Schwarzen Mönches ausging, leuchtete ihm den Weg.

    Plötzlich blieb er stehen. Es schien ruhig, und doch war da etwas. Mithrandil lauschte und schwächte seinen Licht Zauber ab, sodass er nur noch schwach erkennen konnte, wo die Wände sind. Ein leises Schlurfen und Ächzen war zu hören. „Mist!“, flüsterte er. Dann löste er den Zauber komplett und tastete sich vorsichtig weiter. Ein sanftes weißes Licht war in der Ferne zu erkennen, dann eine Halle, deren Wände mit Ayleidensteinen übersät waren. Der Mönch hielt sich im Schatten und beobachtete den Raum. Einige dieser seltsamen Kreaturen schlurften hin und her, Jaulten und Ächzten. An den Wänden hingen zudem noch ein paar der kokonähnlichen Fleischsäcke. Die braune Haut waberte und war leicht durchsichtig, sodass man einen Blick auf die abscheuliche Brut werfen konnte.

    Was sollte er jetzt tun, wie konnte er weiterkommen, dachte sich der Mönch. Zurück wollte er nicht, irgendetwas trieb ihn in diese Richtung voran. Dann fiel ihm etwas ein. Mithrandil machte sich locker, knackste mit den Fingerknöcheln und sprang kurz auf und ab. Sein vorhaben würde ziemlich an seinen Kräften zehren. Der Mönch beschwor nicht oft größere Zauber. Zwar wurden ihm im Kloster einige nützliche Tricks im Bereich der Magie beigebracht, allerdings wusste er eher mit dem Schwert und Stab zu kämpfen, als den großen Magiern nachzueifern. Mithrandil Atmete einmal tief ein, dann faltete er die Hände und begann leise ein paar Worte zu flüstern. Er schob die Handflächen langsam auseinander, und ein kleiner Feuerball bildete sich zwischen ihnen. Dann begann der Schwarze Mönch mit Kreisbewegungen der Hände den Ball zu formen und zu vergrößern.

    Der Zauber wuchs und wuchs. Das rötlich gelbe Licht breitete sich um ihn herum aus. Dann holte der Mönch aus und warf den Feuerball nach rechts in einen Gangeingang hinein. Das Geschoss schoss von seinen Fingern los, verbrannte dabei leicht seine Ärmel und raste auf sein Ziel zu. Es Pfiff laut, dann knallte es. Steine flogen umher und eine Rauchwolke breitete sich aus. Die Kreaturen hinkten in die Richtung der Explosion, seine Chance. Mithrandil stürmte nach links, in den anderen Gang. Schnell wob er einen einfachen Lichtzauber, damit er nicht aus Versehen gegen eine Wand laufen würde. Er machte keinen Halt, und lief solange er konnte.

    Nach Luft ringend lehnte der Schwarze Mönch an einer Wand und schaute dabei immer wieder in den Gang hinter ihm. Nichts, niemand kam, sein Plan schien aufgegangen. Mithrandil durfte sich nicht ausruhen, er konnte sich nicht ausruhen. Er schien fast da zu sein, jedenfalls fühlte er so etwas in der Art. Etwas außer Atem raffte sich der Mönch auf und entschloss weiter zu gehen. Je weiter seine Füße ihn trugen, umso größer wurde das Gefühl, auf dem richtigen Weg zu sein. Dann begann die Kugel in seiner Tasche zu Vibrieren und Pulsieren. Das Licht wurde stärker und schien durch das Leder hindurch. Zudem wurde das Glasgebilde immer wärmer, es fühlte sich fast so an, als verbrannte es seine Haut. Dann blieb Mithrandil stehen.

    Vor ihm, befand sich eine Kammer, in deren Mitte das blau schimmernde Portal war, das ihn und seine Kollegen hier her gebracht hatte. Das Pulsieren und Vibrieren der Kugel schien einen Höhepunkt gefunden zu haben, dann schwächte es langsam ab. Der Mönch kam langsam näher. Die Luft waberte und war heiß. Er hatte es geschafft, noch bevor sich das Portal wieder schloss. Erleichtert atmete Mithrandil auf. Er blickte noch einmal in den dunklen Gang, aus dem er gekommen war, dann trat er in das Licht.

    Es gab einen kurzen Ruck, dann stand er auf einmal auf demselben Platz, auf dem er vor dem Betreten der Ruinen gestanden hatte, umringt von einer Menschenmasse. Ein Magier zwängte sich hindurch und kam auf Mithrandil zu. „Willkommen zurück, ich bin froh, dass ihr es heil hier her geschafft habt. Aber, wo sind die anderen?“, fragte der Mann und blickte hinter den Mönch in das Portal. Dieser senkte etwas den Kopf und schien in Gedanken, dann schaute er dem Magier ins Gesicht. „Wir wurden dort unten getrennt. Seltsames geht dort vor. Kreaturen mit denen keiner gerechnet hatte bewohnen die Ruinen. Wir müssen sobald wie möglich einen Rettungstrupp zusammenstellen“, antwortete er. Ein weiterer Magier, der, der ihnen diesen Auftrag gegeben hatte, trat neben den anderen.

    Er musterte Mithrandil und blickte ihm dann in die Augen. „Ihr seid zurück wie ich sehe, anscheinend heil. Ich bin sehr an eurem Bericht über eure Erlebnisse interessiert, besonders daran, ob ihr irgendetwas dort unten gefunden habt“, sagte der Magier erwartungsvoll. Etwas Seltsames lag in seiner Stimme, besonders in den letzten Worten die er sagte. Der Schwarze Mönch drehte sich etwas weg, da packte ihn der Mann an der Schulter. „Habt ihr dort unten etwas gefunden?“, fragte er begierig. Mithrandil stupste seinen Arm weg. Die Augen des Mannes waren weit geöffnet und eigenartig finster. „…Nein, habe ich nicht. Tut mir Leid. Vielleicht die anderen, aber dafür müssen sie wir erst einmal retten“, sprach Mithrandil. Nicht mal nach seinen Kameraden hatte der Magier gefragt.

    Der Mann fluchte und hieb in die Luft. Er überlegte kurz, dann begann er: „Wir müssen auf der Stelle einen Hilfstrupp zusammenstellen.“ Der Schwarze Mönch schob sich zwischen die anderen Magier hindurch. Als er die Menge durchquert hatte blickte er kurz zurück. Der Mann schien sich fragend umzublicken und durchsuchte die Masse nach dem Mönch. Dieser schlich leicht gebückt zum Tor hinüber. Die Wache davor machte ohne großen Anstand den Weg frei. Mithrandil atmete einmal tief durch als er auf der kleinen Brücke vor dem großen Tor der Kaiserstadt stand. Er hatte vor sich das gleiche Zimmer zu nehmen, welches er vor seiner Reise zur Übernachtung benutzt hatte, vor allem, weil er dort ein paar seiner Sachen liegen gelassen hat.

    Mithrandil öffnete die Ledertasche und starrte auf die Kugel. Der zweite Magier schien ziemlich verärgert darüber, dass der Mönch ihm gesagt hat, nichts dort unten gefunden zu haben. War er vielleicht auf diese Kugel aus? Wusste er von ihr? Und wenn ja, woher? Mithrandil strengte seinen Verstand an. Der Kopf begann ihm zu dröhnen. Er brauchte eine Pause, etwas Ordentliches zu essen und einen Krug Met.

    Statt die Stadt zu betreten, nahm er den Trampelpfad, der um die Mauer herumführte. Die Sonne verschwand schon langsam hinter den Bergen und hüllte die Welt in ein dämmrig, rotes Licht. Das Wasser glitzerte und spiegelte die Umgebung wieder. Mithrandil war froh wieder an der frischen Luft zu sein. Zwar bedauerte er es, diese Ruinen nicht weiter untersucht zu haben, jedoch war es auch kein leichter Trip gewesen. Vor der Gaststätte blieb er noch einmal stehen und betrachtete den fernen Wald, dessen Baumkronen sich sanft im Wind hin und her wogen. Dann öffnete er die dicke Eichentür und trat in das Gasthaus ein.

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