Wir sprechen hier nicht von logisch zwingenden Implikationen. Wenn Cipolla das wirklich gemeint hätte, dann würde ein einzelnes Gegenbeispiel ausreichen, um die komplette Theorie zu Fall zu bringen. Unter diesen strengen Kriterien würden aber fast alle Theoriegebäude in der Soziologie und der Psychologie einstürzen. Man kann diesen Fachgebieten den Anspruch auf Wissenschaftlichkeit absprechen, aber man kann kaum leugnen, dass die Theorien, wenn sie denn gewisse (leider oft schwammige) Plausibilitätskriterien erfüllen, zum Verständnis des Verhaltens von Menschen und Menschengruppen beitragen.
So, denke ich, sollten wir auch Cipollas Idee verstehen. Es geht in diesem Thread also darum, das Verhältnis zwischen Philosophie und Unzufriedenheit mit dem eigenen Leben zu klären. Dass es da überhaupt keine Verbindung gibt, halte ich für unwahrscheinlich. Also steht die Frage im Raum, wie genau der Zusammenhang aussieht, und wie stark er ist.
Doch, und ich habe in meinem Beitrag versucht, ihn ein wenig zu beleuchten. Und nachdem ich es noch einmal durchgelesen habe, erscheint es mir nach wie vor plausibel.