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  1. #1
    um nochmal auf cippo einzugehen: für eine antwort ist es essentiell zu wissen, ob es verschiedene "Wertigkeiten" von glück gibt.
    Ein Berühmtes Zitat von J.S.Mill(?) sagt "lieber ein unglücklicher Sokrates, als ein glückliches schwein" was ja wohl direkt die Problematik anspricht. Dabei ist in gewisser Weise (auch) gemeint, dass ein Bewusstes Leben lebenswerter ist, und eine größere "Gesammtmenge" an Glück produziert, als ein unbewusstes, dass zwar weniger glück produziert, aber einen größeren "Anteil" an möglichem Glück.

    Wenn man annimmt, dass man glücklicher sein kann, wenn man sein glück begreift, und es bewusst erlebt - und somit seinen "maximalen glückswert" anhebt, ist man eher unzufrieden, weil für das eigene empfinden scheinbar nicht der absolute sondern der Prozentuale Glückswert entscheidend ist.



    Das andere, was du anspichst, ist ja wohl dass man sich als Philosoph das Leben unnötig kompliziert macht. Das passt zu diesem alten Gleichnis mit Thales im Brunnen. Die Magd(?) die ihn sieht, (und einen kleinen Tank für Glück hat, der aber relativ voll ist, wenn sie blos was zum anziehn und zu essen hat) hällt ihn für doof, weil er in den Brunnen gefallen ist. Das Thales da aber ganz andere Perspektiven hat (im Brunnen kann man besser Sterne gucken) und es zu seinem Glück auch gehört, sterne anzugucken (was die Magd so gar nicht intressiert) bekommt er da auch glückspunkte. Nur leider ist sein Glückstank viel umfassender, und er mag mehr der für sein Glück wichtigen Punkte in seinem leben erfüllen - aber bei weitem nicht genug, um seinen großen Tank genauso voll zu bekommen wie die arme Magd.


    Natürlich kann man jetzt auch sagen, glück == glück, da gibts keine "abstufungen", dann ist die ganze Argumentation für die Katz, dann kann man sich aber auch die ganze Zeit mit Drogen Vollpumpen lassen, oder sich direkt Endorphine und Serotonin (oder so... k.a.^^) spritzen lassen, so einfach gehts ja auch.

    cats are not characteristically disposed toward voluntary aerobic exercise

  2. #2
    "In der Tat finden wir auch, daß, je mehr eine kultivierte Vernunft sich mit der Absicht auf den Genuß des Lebens und der Glücksseligkeit abgibt, desto weiter der Mensch von der wahren Zufriedenheit abkomme, woraus bei vielen, und zwar den Versuchtesten im Gebrauche derselben, wenn sie nur aufrichtig genug sind, es zu gestehen, ein gewisser Grad von Misologi, d.i. Haß der Vernunft, weil sie nach dem Überschlage alles Vorteils, den sie, ich will nicht sagen von der Erfindung aller Künste des gemeinen Luxus, sondern sogar von den Wissenschaften (die ihnen am Ende auch ein Luxus des Verstandes zu sein scheinen) ziehen,
    dennoch finden, daß sie sich in der Tat nur mehr Mühseligkeit auf den Hals gezogen, als an Glückseligkeit gewonnen haben und darüber endlich den gemeinen Schlag der Menschen, welcher der Leitung des bloßen Naturinstinkts näher ist, und der seiner Vernunft nicht viel Einfluß auf sein Tun und Lassen verstattet, eher beneiden als geringschätzen."

    Aus: Immanuel Kant - Grundlegung der Metaphysik der Sitten. Les ich momentan, und bei diesem Satz (es ist wirklich nur ein einziger!) musste ich an diesen Thread denken.

  3. #3
    Ich würde die Lektüre nach diesem Satz abbrechen. ö_ö Hab jetzt ne Minute gebraucht, um ihn zu kapieren. xD Aber ja, stimmt, ich musste auch an meinen Thread denken.

  4. #4
    Mann, ein Glück, dass wir einen kompetenten Ethiklehrer hatten, der solche Sätze lieber auf ihren wirklich einfachen Inhalt reduzierte, anstatt uns zu zwingen, das Original zu lesen. Oo

    Grauenhafter Stil, ganz grauenhaft. Wenn ich das so lese, kommt mir ein Verdacht:
    Ich stimme nur deswegen in so vielen Punkten mit Kant überein, weil er eine echt simple und natürliche Philosophie hatte, die er allerdings selbst auch nur als Grundlage für den übergeordneten Zweck heranzog, ein ganzes Buch voller möglichst kompliziert konstruierter Sätze zu schreiben.

  5. #5
    Solche Sätze waren es, die mich auf den Hass gegenüber der Philosophie gebracht haben. Noch schlimmer sind dann die Sätze, die noch nicht mal grammatikalisch richtig formuliert sind. Wenn ich das so lese, werden grauenvolle Erinnerungen an die Philosophie-Stunden der Schule wach: Wir lasen ausschliesslich solche Texte und mussten ihren Inhalt wiedergeben, sie interpretieren mit allem was dazugehört und uns eine Meinung darüber bilden. Irgendwann kam der Lehrer dann noch mit französischsprachigen Texten angeflogen. Mensch, der hatte mich gehasst, weil ich die Aufgaben nie machte und knallte mir schlechte Noten rein aus reiner Antipathie, das waren noch Zeiten.

    Wer solche Texte nie lesen musste, der weiss nicht, was Philosophie ist und wird meine äusserst negative Meinung darüber kaum nachvollziehen können.
    Electrodynamics:

  6. #6
    Ich lese solche Texte freiwillig... ._.

  7. #7
    Zitat Zitat von Chaik Beitrag anzeigen
    Ich lese solche Texte freiwillig... ._.
    Ähja.

    Wir mussten das Geschreibse vom Kant lesen. Es ist nicht zum Aushalten, wir haben in Philosophie letztes Jahr damit ein gesamtes Halbjahr verbracht.
    Das große kantsche Problem ist für mich dabei, dass er viel zu viel einfach vorraussetzt, annimmt, versucht sich seine Gegebenheiten zu schaffen, auf denen er seine Sittenlehre aufbaut.
    Ich könnt auch hingehen und den ewigen Frieden im mittleren bis fernen Osten wollen und vorraussetzen:

    Dass...
    der Friede vorbehaltlos sein muss, (kein Waffenstillstand, z.B. um sich auf Israel besser konzentrieren zu können)
    Staaten untereinander sich nicht "schlucken" dürfen, (Georgien, Süd-Ossetien etc.)
    stehende Armeen abgerüstet werden müssen, (ja sicherlich)
    keine (internationalen) Schulden gemacht werden dürfen, (siehe vorigen Punkt)
    die Autonomie eines jeden Staates gewährleistet sein muss (Indien, na hallo Bangladesh/ Bhutan), sowie
    man drauf vertraut, dass ein Staat nach einem Krieg gegen einen anderen sofort ewigen Frieden will (jep, klar, siehe Irak gegen Iran, bzw. Hussein gegen Iran).

    Dummschwätzer und Theorethiker wie Kant gibt's heutzutage schon genug. (Staats-, sowie Sitten) Philosophie muss (wie ich meine) umsetzbar sein, sonst ist sie uneffektiv bzw. unproduktiv und mEn bloße Zeitverschwendung.

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