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Ehrengarde
Die meisten Beerdigungen sind doch echt heuchlerisch. Es laufen alle in schwarz herum, weinen bei der Beerdigung, müssen jedem sein Mitleid Kund tun und ein paar Tage später oder sogar noch bei der Trauer-Feier am gleichen Tag denken sie garnicht mehr an einen und lachen schon wieder. Dann sollen sie so ne "tolle" Zeremonie lieber gleich sein lassen. Lieber habe ich eine kleine Beerdigung mit 5 Leuten, die mich wirklich vermissen werden und wegen mir auf der Beerdigung sind, als irgend eine Art Versammlung von Heuchlern, die in Wirklichkeit nur selbst Angst vorm Sterben haben, es eher aus moralischen Gründen tun und nicht um mich als Menschen weinen. Ich mags auch nicht, wenn der Tote auf Beerdigungen, egal, was für ne Scheisse er gebaut hat, immer so toll dargestellt wird, selbst Mörder scheinen wahre Edelleute gewesen zu sein. Die Leute verarschen sich damit doch bloß selbst. Und dieses ganze Gequatsche, dass der Tote nun an einem besseren Ort sei, möchte ich bei meiner Beerdigung auch nicht haben. Beerdigungen stinken meist vor Heuchlerei, Angst und Lügen. Warum die Leute auf meiner Beerdigung ne Party geben muss, ist für mich aber auch fraglich.
1. Sie könnten garnicht wirklich glücklich sein, wenn ich ihnen etwas bedeutet habe. 2. Sie haben mich als Menschen verloren, da sollen sie ne Party schmeissen, dass sie mich gekannt haben? Eher nochn Grund mehr nicht einen auf Partylöwen zu machen. Später ist es mir wirklich egal, wie sie mit meinem Tod umgehen (siehe unten), aber auf meiner Beerdigung verlange ich soviel Anstand von meinen Liebsten, dass sie nicht gerade "Ich will Spaß, ich will Spaß" abspielen oder bunte Luftballons steigen lassen. Eine schlichte Beerdigung im Stillen mit richtigen Gefühlen, dass wünsch ich mir.
Was das wirkliche Trauern nach der Beerdigung angeht, da hat doch eigentlich jeder seine eigene Art. Manche trauern einfach im Stillen für sich daheim, andere gehen schnell wieder unter Menschen um bloß nicht drüber nachzudenken. Ein Zitat von Constanze aus Mozart:
"Und sollte mein Mann, was Gott verhüten mag, eines Tages nicht mehr sein:
Dann trauer ich um ihn auf meine Art. Denkt bloß nicht, dass ich am Grab steh und wein."
Andererseits wüsste ich bei ein, zwei Personen, die mir wirklich alles bedeuten nicht, was ich machen würde. Der Gedanke, sie zu verlieren, ist einfach zu schrecklich, ob ich das schaffen würde, weiss ich nicht. Ich hoffe nur, dass ich nicht so alt werde, dass ich zuviele Menschen, die mir viel bedeuten, vor mir dahinsiechen seh.
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Waldläufer
Ich habe bis jetzt von meinen Verwandten Oma und Opa verloren... bei meinem Opa war ich noch zu klein, um überhaupt mitzubekommen, was ab geht...
bei meiner Oma, war ich dabei, als wir einen Telefonanruf aus dem Krankenhaus bekamen, dass meine Oma gerade verstorben war.
Ich habe nicht geweint, gar nichts... ich war mit auf der beerdigung, habe dann auch in der ersten reihe in der kapelle gesessen, ... alle um mich herum haben geweint, .. ich wusste, .. dass sie von mir auch verlangten, dass ich weine... ich wusste, dass ich jetzt eigentlich weinen sollte... aber... ich konnte nicht. In dem Moment habe ich mich dann auch gefragt: ... warum kannst du nicht weinen...? ... Und dann danach das essen... ich habe es schon damals nicht verstanden (ich war gerade 10 ...) .. dann habe ich meinen vater gefragt: "warum feiert ihr jetzt, wenn deine mutter gestorben ist?" ... er: "weil wir uns von ihr verabschieden." ... "bist du denn gar nicht traurig?" .. er:" doch, natürlich bin ich das." Er hebt sein Bierglas, leert es mit einem schluck und fängt lustig an mit anderen leuten zu erzählen.
Das erste mal, dass ich wirklich getrauert habe, war, als meine Katze gestorben ist. An Altersschwäche. einfach so, während wir im Urlaub waren... wir kamen zurück und die katze liegt tot da.. ich glaube, das war der schrecklichste moment in meinem ganzen Leben... ich habe noch nie so geheult... denn die Katze war mir wirklich wichtig, .. es hört sich jetzt hart an, aber die katze war mir auch wichtiger als meine Oma... ich hätte mir gewünscht, mich von der katze verabschieden zu können... ich hab mir vorwürfe gemacht, nicht da gewesen zu sein... albern, ... oder....?
Ich hätte gerne die Katze begraben lassen können... aber sowas geht ja leider nicht... (wir hatten noch nicht mal einen garten...) und dann musste ich zusehen, wie das tote tier abgeholt wurde, um in der Tierverwertungsanstalt verbrannt zu werden.
Ich weiß nicht, wie ich möchte, dass ich bestattet werde. Ich glaube, wenn alle fröhlich wären, wär ich schon ein bisserl beleidigt ^^'' ...
Ich denke, ... die(?)/der mensch(en) die/der mich gern gehabt hat, ... soll trauern, ... wie er am besten damit klar kommt... Ich denke, man muss nicht unbedingt an formellen veranstaltungen teilnehmen, um sich von diesem Menschen zu verabschieden... ich denke, was wirklich wichtig ist, ... dass man seine tränen ernst meint... und dann ist das egal, ... wo das passiert, ob am grab, oder allein im dunklen zimmer... ^^
Tsuyogatteru soredakenano mitsukedashite...
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@Viper
Mit gings genauso - als mein Hund eingeschläfert werden musste, hab ich geheult wie noch nie, doch am Begräbnis meiner Oma war keine Träne da.
Ich weiß nicht, ich fands so seltsam, dass ich bei meinem Hund mehr weinen kann als bei meiner eigenen Oma, aber da war etwas anders.
Zwischen meiner Oma und mir hat es nie diese Bindung gegeben wie zwischen meinem Hund und mir. Klingt seltsam, ist aber so...
Ich heul viel mehr wenn meinen Tieren was passiert als bei Menschen, wobei ich hinzufügen muss, dass ich nicht "öffentlich" also vor anderen weinen kann. Auch ein Kindheitstrauma, hat hier nichts zu suchen.
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