Ein ziemlich prägendes Erlebnis in der Hinsicht war der Tod meiner Oma vor einem Jahr.

Ich als Enkelin war mitten im Geschehen, diesmal konnte ich mich nicht drücken. Die Stimmung vor der Beerdigung war schon zum ersticken, aber dort dann neben dem Sarg wollte ich wirklich selbst dort drinnen liegen und endlich meine Ruhe haben.
Lauter heulende Verwandte, Schleimer, die sich ewige Zeiten nicht mehr gemeldet haben und dann wie die Schnecken hinterm Sarg nachkrochen und zwischen allen Leuten ich, der ihr Tod nichts ausgemacht hat.
Haltet mir für kalt und herzlos, ich hab mir das schon so oft anhören müssen, es macht mir schon fast nichts mehr aus, aber ich hab mich echt gefragt warum die so ein Theater machen.
Alle haben sie von mir erwartet in Tränen auszubrechen, aber wie sollte ich? Ich hab keinen Moment gelitten, wenn, dann nur unter der erdrückenden Stimmung die überall herrschte, wo ich hinkam.
Ich hab in der Schule nichts davon erwähnt, war mir ganz recht, dort konnte ich so sein wie ich mich fühlte und ich fühle mich nicht schlecht...

Gut, soviel zur Erklärung. Meine Meinung übers Sterben und Beerdigung hat sich mit dieser Erfahrung nur noch mehr gefestigt.

Meinem Leben setz ich selbst ein Ende, wenn es sein muss.
Ich will nicht dahinsiechen und dann irgendwann qualvoll verenden, nicht mit mir.

Meine Beerdigung können sie sich auch sparen. Keine Unsummen für Blumen und diesen Schwachsinn. Meine Asche in eine Urne, mich dann unter einem Baum eingraben, das reicht mir.
Eine kleine Party nicht zum Trauern, sondern zum Feiern, das meine Liebsten mich kennen durften, mehr will ich absolut nicht...