Na, bis ich so um die 19 war, hab ich auch einfach alles gegessen, was nicht gerade als gesund zu bezeichnen ist. Jeden Tag Tiefkühlprodukte, 'n paar Flaschen Cola, zwischendurch 'n Haufen Süßkrams -- da ich davon eh nie zugenommen hab, hab ich es mir nunmal gegönnt.

Da aber dann ziemliche Probleme mit meinen Magen aufkamen, musste ich meine Ernährung halt komplett umstellen. Ich hab 'ne Ernährungsberatung (Um das gleich mal zu definieren: Eine ärztliche Beratung, keine "Ich geh mal in irgendeinen Kurs, in dem mir irgendeine Tussi irgendeine Diät erklärt"-Beratung, die momentan wohl irgendwie angsagt ist.) gemacht, daraufhin hab ich nur noch "richtiges" Essen gegessen. Das war für mich nicht die sonderlich schlimme Umstellung, da ich eh ein totaler Salat-Fan bin und ich mir dann einfach sowas in allen Variationen gemacht habe. Komplizierter war da eher das regelmäßige Essen, was bei mir vorher so ziemlich "Ich ess halt, wenn ich Hunger habe irgendwann" war.

Und ich muss echt sagen: Ja, man fühlt sich VIEL besser, gesünder, alles. Ich hab Spaß am Kochen, es schmeckt viel besser; man muss da nicht erstmal gleich mit dem Argument Fettleibigkeit kommen, das würde bei mir eh nicht funktionieren. Innerhalb von einer Woche kann ich höchstens einmal wirklich Tiefkühlkrams essen, dann hängt mir das Zeug zum Halse raus, da ich richtig merke, dass mir das nicht gut tut.

Allerdings muss ich sagen, dass ich nicht verstehe, dass alle unbedingt den Zeiger auf McDonald's und Co. zeigen müssen. Ich glaube, die falsche Ernährung ist und bleibt einfach zuhause. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass man meist nicht (nur) aus reiner Faulheit auf das "schnelle Essen" umsteigt, sondern einfach, weil man gar keine Zeit hat. Richtig bei mir selbst hab ich das gemerkt, als ich einen Nebenjob hatte. Man kommt nach Hause von der Schule, hat ungefähr eine Stunde Zeit zum Essen und muss dann 5 Stunden arbeiten -- wann will man da was richtiges essen? Und so geht das nicht nur Schülern, die mal so nebenher ein paar Euro verdienen möchten, bei mir in der Familie hat sich dieses Problem dank Ganztags-Jobs oder Studium ziemlich verbreitet. Kochen braucht nunmal Zeit, die man allerdings vor allen Dingen nicht regelmäßig hat.

Was mir aber so ziemlich auf den Zeiger geht, ist dieser "Bio-Trend". Ich meine damit nicht die ECHTEN Bio-Produkte, nee, ich merke es nur an einigen Bekannten, dass die einfach alles kaufen, auf dem "Bio" steht -- und damit meine ich nicht das anerkannte Siegel. Man ist halt so öko und gesund und überhaupt -- anstatt mal nachzuschauen, wieviel wirklich achsobio an dem gekauften Produkt ist. Das ist auch nicht viel intelligenter als Tiefkühlzeugs zu futtern, bei dem man nie geschaut hat, was für Gift man eigentlich in sich reinschaufelt. Das ist eben genau wie bei den angesprochenen Leutchen, die meinen, dass mit "Light" hintendran alles besser sei. Es klingt halt gut.

Prinzipiell muss ich aber sagen: Soll doch jeder essen, wann und was er will, solange er mich damit in Frieden lässt. Ich bin alles andere als ein Gesundheitsfreak, ich bin zur guten Ernährung auch nur zwangsweise gekommen -- deshalb bin ich der Meinung, man muss schon selbst zum Schluss kommen, was gut für einen ist.