Wenn ich das richtig mitgekriegt habe, wandern die beiden Vergewaltiger, die sich an den beiden Kindern vergriffen haben, ein Leben lang hinter Gitter. In der Zeitung habe ich gelesen, wie der Richter von ihrer "unverzeihlichen" Tat sprach.
Dem stimme ich uneingeschränkt zu aber ich musste dabei an all die Kinder denken, die über Jahre hinweg teilweise von ihrem eigenen Vater missbraucht werden und im Falle einer Anzeige in der Regel selber die Schuld zugeschoben bekommen. Sie werden von ihrer Familie als Verräter beschimpft, ausgegrenzt und der Täter bekommt höchstens 2 Jahre (auf Bewährung).
Der einzige Unterschied zwischen diesen Kindern ist, dass sie nicht tot sind, zumindest nicht körperlich.

Mord ist ein Verbrechen.
Vergewaltigung und anschließender Mord rufen einen Sturm der Entrüstung hervor, man spricht von einer grausamen Tat...
und Vergewaltigung ist...nichts...

Vergewaltigung ist ein Mord an der Seele, die Opfer leiden für immer...warum sind die Strafen so niedrig? Liegt es daran, dass kein sichtbarer/messbarer Schaden entstanden ist?

2.Beispiel:
Sterbehilfe: Bei der Diskussion um Sterbehilfe überlegen die Meisten, ab wann man ein menschenunwürdiges Leben führt, von dem man das Recht haben sollte erlöst zu werden.
Wenn man keine Arme und Beine mehr und unfähig ist zu sprechen, finden viele, dass man die Möglichkeit haben sollte zu sterben.
Was ist, wenn man seine große Liebe und seine Kinder bei einem Autounfall verliert, wenn man ganz allein ist und niemandem mehr vertrauen kann? Das Leben kann auch ausschließlich aus Schmerz bestehen, wenn man körperlich völlig gesund ist. Warum denkt da niemand dran?

3.Beispiel:
Sportunterricht: Wenn man ein offensichtliches körperliches Problem hat, dass einen davon abhält im Sportunterricht zur Höchstform aufzulaufen, wird dies in der Regel berücksichtigt (nicht nur bei der Note, sondern auch bei der Kritik), hat man aber panische Angst vorm Sportunterricht, die einen schon seit Jahren verfolgt und die sich einfach nicht überwinden lässt und versteckt sich deshalb immer in der hintersten Reihe, interessiert das niemanden. Man wird ausgelacht, wenn man davon spricht.

Worauf ich hinauswill ist:
Warum spielt die Seele bzw. der psychische Zustand eine so geringe Rolle? Psychische Schmerzen sind in der Regel viel größer als körperliche und doch finden sie IMO kaum Beachtung.
Sicher psychische Probleme sind nicht sofort sichtbar, sie sind schwerer zu verstehen und niemand kann sie medizinisch genau beurteilen aber ist das ein Grund sie beinahe vollständig zu ignorieren?

Was denkt ihr über die aktuelle Bedeutung der Seele in unserer Gesellschaft?