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Thema: Alles eine Frage der Inszenierung

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Zitat Zitat von Grandy Beitrag anzeigen
    Nein. Weil der Spieler den Helden verkörpert und dessen Entscheidungen trifft. Der Spieler *ist* der Held.
    Das halte ich für falsch. Die meisten Spiele, die dieses Konzept verfolgten wie Trespasser oder Fahrenheit sind aus gutem Grund gescheitert.
    Jedes Spiel, dass ich kenne, das mit dem Konzept "Der Held ist der Spieler" versucht hat, ein Entscheidungssystem aufzubauen kam am Ende wie Borderline-Syndrom rüber.
    Um wirklich der Held zu sein, fehlen mir zuviele Sinne, ich kann nur sehen und hören, der Rest fehlt. Und der Sound besteht zu großen Teilen aus Musik, das Sehen aus Anzeigetafeln, was auch nicht gerade dafür spricht, dass der Spieler der Hauptcharakter ist.
    Es ist eher vom Aufbau wie bei Filmen, wir sind Zeugen des Geschehens, wir sympathisieren mit dem Helden und verstehen die Beweggründe seines Handelns, auch wenn wir persönlich nicht immer das selbe getan hätten.
    Und gerade, dass ist der Grund warum der Held keine Geheimnisse haben sollte, nicht weil wir er "sind", sondern weil wir die Handlungen kaum noch nachvollziehen können, wenn wir nicht alles wissen, die Toilettengewohnheiten und der Lieblingsdrink des Helden sind mir aber reichlich egal.
    Es ist in Ordnung wenn ein Nebencharakter der Party mehr weiß, als er zugeben will, der Hauptheld sollte aber ungefähr den selben Wissensstand haben wie der Spieler.
    Da ich "ungefähr" sage, mal als Beispiel Kane & Lynch, der Hauptcharakter wird über das ganze Spiel hinaus als Verräter bezeichnet und bezichtigt den Koffer gestohlen zu haben, Lynch hat angeblich seine Frau ermordet, ob das stimmt wissen wir nicht (-> selektive Wahrnehmung), warum er zu den 7 gegangen sind erfahren wir nur wenn wir die Halluzinationen beim Sterben genau anhören und was vor dem Spiel in Japan passiert ist können wir nur vage an den Reaktionen der Charaktere nachstellen. Kane hat also nicht dasselbe Vorwissen wie der Spieler und trotzdem funktioniert es, da uns das Spiel genügend Gründe zum Handeln gibt, die Ermordung eines 7 Mitglied mit der Schaufel, die beiden unbefriedigenden Enden, sie funktionieren auf emotionaler Ebene, weil wir uns in die Motive der Charaktere hineinversetzen können.

    In UiD gibt es neben dem Intro, noch die Szene in der Wahnfried dem Gestaltenwandler den Auftrag überreicht, nach der Argumentation, dass der Held der Spieler ist, sollten diese Szenen eigentlich nicht existieren.

  2. #2
    Zitat Zitat
    Jedes Spiel, dass ich kenne, das mit dem Konzept "Der Held ist der Spieler" versucht hat, ein Entscheidungssystem aufzubauen kam am Ende wie Borderline-Syndrom rüber.
    Dito, ohne vierte Wand geht es nicht. Wann immer mir ein Spiel weismachen wollte ich wäre der Held, empfand ich die Hauptfigur als seelenlos und langweilig (und das nicht weil ich selber seelenlos und langweilig bin ). Wie ich schon mal in einen anderen Thread geschrieben habe; es ist möglich die Gefühle von jemanden nachzuempfinden, aber es ist unmöglich diese Gefühle selber hervorzurufen. Wer ist direkt traurig weil eine virtuelle Figur stirbt und wer hasst den bösen Buhmann, obwohl er einen gar nichts getan hat?

    Andererseits halte ich es aber nicht für notwendig, dass der Spieler alles weiß, was der Held weiß, denn manche Geschichten werden erst dadurch interessant, dass die Hintergründe des Helden nach und nach offenbart werden. Falls ihr etwas anderes gemeint habt, ignoriert diesen Absatz.

  3. #3
    Zitat Zitat von Kelven Beitrag anzeigen

    Andererseits halte ich es aber nicht für notwendig, dass der Spieler alles weiß, was der Held weiß, denn manche Geschichten werden erst dadurch interessant, dass die Hintergründe des Helden nach und nach offenbart werden. Falls ihr etwas anderes gemeint habt, ignoriert diesen Absatz.
    Wir haben nichts anderes gemeint... und ich bin eben auch voll deiner Meinung... Aber ich würde gerne noch mehr Meinungen dazu hören... Vorallem...wie dürfte sowas denn dann schlussendlich aussehen?

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