So... nachdem ich mich auf Grund meines Abiturs, Probleme in der Liebe und anderen Projekten vollkommen vom Maker verabschiedet habe, wage ich nun einen Neuanfang. Dafür habe ich nun eine meiner damals etwas weiter entwickelten Storys übernommen und noch mal einer gründlichen Überarbeitung unterzogen. Das Ergebnis findet ihr nun unten zur Bewertung 
Viel Spass beim Lesen 
Sanctum - Das Blut Christi
Es war kalt. Und es regnete. Genauer gesagt schüttete es so stark, dass das Wasser im welligen Untergrund der Gasse schon Pfützen bildete. Eine Gestalt rannte durch die Nacht, ohne sich umzudrehen, ohne anzuhalten. Sie schien nicht einmal das Wasser zu bemerken, dass ihre Kleidung vollkommen durchnässte. Die Gestalt lief durch einen dunklen Teil der schmalen Gasse und verschmolz fast vollständig mit der Dunkelheit, seine schwarze Lederkleidung machte ihn nahezu unsichtbar. Nur sein langes blondes Haar verriet ihn, doch das lag jetzt in nassen Stränen auf seinem Kopf. Wäre die Person stehen geblieben, so hätte man vielleicht bemerkt, wie das Blut aus mehreren Rückenwunden lief, aber im Zwielicht der Gasse lief es mit dem Regen einfach unbemerkt in den nächsten Gulli.
"Scheiße. Haben die doch echt zwei Kugeln ins Ziel gebracht.", fluchte Morten leise vor sich hin, ohne jedoch sein Tempo zu verringern. Er wusste, dass es sein eigener Fehler war. Er hatte seine Gegner unterschätzt und nun waren sie ihm auf den Fersen. Sie waren dicht hinter ihm. Umzudrehen brauchte er sich nicht, selbst durch den dichten Regen erreichten ihre Gerüche seine Nase. Sie rochen nach Wolf, nach Blut, nach Agression... aber auch nach Angst. Morten beschleunigte und sprang mit Leichtigkeit über herumliegendes Gerümpel - alte Schränke, Bauschutt, Müllsäcke. In dieser Gegend war Ordnung nicht wichtig, es zählte nur das Überleben. Nicht um sein eigenes Leben machte er sich Angst, dafür hatte er dem Tod schon zu oft in die Augen gesehn, er machte sich Angst um Sarah. Sie brauchte ihn, brauchte das Sanctum, das er für sie erbeutet hatte. Es würde ihre Qualen beenden, sie von diesem ewigen Krieg befreien.
Sarah. Der Name rief Erinnerungen in ihm wach. Erinnerungen von ihren schwarzen Haaren, ihren braunen Augen, den gemeinsamen Nächten. Erinnerungen, die er jetzt nicht gebrauchen konnte. "Gefühle haben in einem Kampf nichts zu suchen.", rief Morten sich einen der Lehrsprüche seines Vaters ins Gedächtnis. Seine vorher nahezu sanft blickenden Augen wurden wieder hart. Doch zu spät, er war wieder unvorsichtig gewesen.
Hoch über ihm auf einem der Dächer lag ein dünner, fast dürrer Mann mit Nickelbrille, der sich an den Lauf seines Gewehrs schmiegte. Eine M40A3, perfekt für die Distanz, handlich und doch durchschlagskräftig. Ruhig atmete der Mann aus, hielt das Gewehr still und schaute durch den Sucher. Dann grinste er.
Ein Schuss knallte in der Nacht und Morten spürte sich zu Boden geworfen. Ein unmenschlicher Schmerz brannte in seinem Rücken, Silberkugeln, die seinen schwarzen Ledermantel durchschlagen hatten. Morten machte sich gar nicht mehr die Mühe aufzustehen. Er hatte verloren und das wusste er auch. Er schloss die Augen. Nicht weil er Angst vor dem Tod gehabt hätte, Nein, er schloss sie, um sich ein letztes Mal an Sarah zu erinnern und ein letztes Lächeln umspielte seine Lippen.
Hätte man die Gestalt, die jetzt dreckverschmiert in der Gasse lag, genauer beobachtet, so hätte man gesehen, wie sich eine einzelne Träne aus den sonst so harten Augen löste und lautlos in den Schlamm fiel. Doch niemand beobachtete die Gestalt. Nur eine schwarze Gestalt, mit im Mondlicht reflektierender Nickelbrille, sah den Körper am Boden überhaupt und grinste.
Dann zerriss ein Schuss die schwarze Nacht...
Morten riss seine Augen auf und schnellte hoch. Er brauchte ein paar Sekunden um zu merken, dass er noch immer in seinem Bett lag. Sein kleines, karg eingerichtetes Zimmer betrachtend konzentrierte er sich darauf, seinen Atem zu beruhigen. Er war jetzt 14 Jahre alt, doch nichts in diesem Zimmer lies darauf schliesen. Keine Bücher, keine Spiele, keine Fotos von Freunden. Mortens Zimmer war nicht viel mehr als ein Bett und ein dazu passender Schrank. Während er durch das Fenster in die schwarze Nacht blickte, hörte er ein Geräusch. Es kam aus dem Erdgeschoss des Hauses, das er gemeinsam mit seinem Vater und seiner Mutter bewohnte. "Wohl nur Vater, der mal wieder am Kühlschrank naschen ist.", dachte sich Morten, bevor ihm ein markerschüttender Schrei in die Glieder fuhr. Es war der Schrei seiner Mutter.
Ohne zu wissen, was er genau tat, sprang Morten auf und lief aus seinem Zimmer, die Treppe runter ins Esszimmer, aus dem jetzt weitere Geräusche klangen. Als er durch die Tür trat, weiteten sich vor Schreck seine Augen, bevor er sie fest zusammen presste und sich vornahm, jetzt aus diesem Albtraum zu erwachen. Er öffnete die Augen und blickte auf die gleiche grauenvolle Szene wie zuvor. Vor dem Esstisch, halb über einen der teuren Stühle hängend, lag der Körper seiner Mutter. Um den Stuhl herum befleckte Blut den sonst so makellosen Teppich. Der Brustkorb seiner Mutter war auseinandergerissen und Irgendwas fraß gerade ihre Eingeweide. Es sah aus wie ein Wolf, aber es stand sicher auf zwei Beinen und benutzte seine Vorderläufe wie menschliche Hände, um sich weitere Stücke ins Maul zu schieben.
Morten stand wie erstarrt an der Tür, konnte sich nicht bewegen, blickte geschockt auf den toten Leib seiner Mutter und auf das Monster neben ihr. Als dieses seinen Kopf drehte und Morten seine Aufmerksamkeit zuwand, begann dieser zu schreien, doch aus seinem Mund drang kein Laut. Das Wesen schien zu grinsen und machte einen Schritt Richtung Tür. Dann explodierte es in einer Wolke aus Fleisch und Blut.
In der Tür stand sein Vater, eine rauchende Schrotflinte in der Hand. Er reagierte gefasster, nahezu unmenschlich ruhig auf das Bild seiner toten Frau, fast so, als hätte er ewig auf diesen Moment gewartet. Er ging zu ihr und schloss ihr die Augen, bevor er die Hände faltete und ein kurzes Gebet sprach. Danach schaute er auf die Leiche des Mörders auf dem Boden, die in nun menschlicher Gestalt ein Bild der Zerstörung darstellte. Er bespuckte den Mörder seiner Frau und schaute dann seinen einzigen Sohn an. Nicht Mitleid, Liebe oder Zärtlichkeit lagen in seinem Blick, sondern Stolz und Härte. "Gefühle haben in einem Kampf nichts zu suchen. Merk dir das!", sagte er. Dann musterte er seinen Sohn eingehend. "Das mit der Trauer geht wieder, aber du scheinst unverletzt zu sein. Geh jetzt schlafen, morgen beginnt dein Training."
Neun Jahre später betrat Morten eine finstere Gasse, überseht mit Müll und Dreck. Es war kalt und es regnete, doch beides machte ihm nichts aus. Unter seiner schwarzen Lederkleidung, die ihn der dunklen Nacht fast verschmelzen lies, spürte er den Druck der beiden Pistolen, die er immer bei sich trug. Er würde sie nicht brauchen, da war er sich sicher. Die Aufgabe war fast schon zu einfach für ihn und danach würde er Sarah endlich wiedersehn. Und er würde ihr helfen können. Grinsend betrat er die Gasse. Hätte er die Umgebung genau betrachtet, so hätte er wohl in einiger Entfernung ein Blitzen auf einem der Dächer vernehmen können. Eine kleine Reflexion, wie der eines Mondstrahls an einer Brille. Aber er betrachtete die Umgebung nicht. Und niemand sonst...
Daten zum Spiel:
Makerversion: RM2K
Genre: Action
Entwicklungsstatus: ~20%
Features:
- Eigenes AKS
- Eigenes Menü
- Kleinere Grafische Spielereien
Freue mich über jedes Feedback 
MfG Programmierer