Objective-C ist nicht unbedingt die beliebteste Programmiersprache. Tatsächlich interessiert sich außerhalb der Apple-Userschaft niemand so richtig dafür. Das könnte sich im Bereich der Webanwendungen vielleicht ändern, weil ein Startup namens 280 North Objective-C und Cocoa ins Internet bringen will.
Um genau zu sein haben sie JavaScript um eine ObjectiveC-ähnliche Syntax inklusive Smalltalk-artigem message passing erweitert (Objective-J) und dann eine Cocoa-artige Bibliothek drauf implementiert (Cappuccino). Zitat Entwickler: "Cappuccino is a re-implementation of Cocoa in Objective-J, which means we reimplemented AppKit, Foundation, CoreGraphics, and parts of CoreAnimation."
Technisch basiert das Ganze auf einem Präprozessor, der Objective-J in normales JavaScript verwandelt. Damit ist clientseitig keine besondere Unterstützung erforderlich; alerdings braucht die Seite ein wenig länger zum Laden. Serverseitig hat der Entwickler freie Hand; alle Kommunikation mit dem Server erfolgt über XmlHttpRequest und aller Obj-J-Code ist clientseitig.
Mit HTML und CSS kommt der Entwickler zu keinem Zeitpunkt in Berührung.
Es sollen alle wichtigen Browser unterstützt werden; lediglich bei IE6 soll es Probleme geben, weil der alphatransparente PNGs nicht ordentlich darstellen kann.
Es gibt bereits eine Demo-Anwendung: 280 Slides, eine Präsentationsanwendung*, die komplett im Browser läuft. Verdammt beeindruckend; auf dem Mac wirkt das Ding wirklich fast wie eine native Anwendung (und wir Mac-User sind pingelige Integrationsfaschisten. BTW, ich verwende Fx3, um die Seite anzuzeigen).
Noch gibt es keine offiziellen Downloads der Umgebung.
Quelle: ars technica, via Slashdot
* "Keynote-Klon" wäre akkurater, aber "Präsentationsanwendung" dürften mehr Leute zuordnen können.