Komplizierte Sache, die du da ansprichst. Mir ist etwas ähnliches aufgefallen, allerdings noch um einiges krasser: Alle Genres sind betroffen. Dazu später mehr.

Aktuell ist es so, daß meinem Eindruck nach nur wenige Rollenspiele herauskommen, die wirklich an die Vorbilder des Genres anknüpfen, selbst das Zeug zu Klassikern haben. In den letzten Jahren waren das The Witcher (den ich nur sehr empfehlen kann!), Vampire the Masquerade: Bloodlines und... äh... da wird es schon schwieriger. Neverwinter Nights 2 hatte mehr mit Baldur's Gate gemein als mit NWN 1, war aber von der Genialität der BG-Reihe ein ganz schönes Stück entfernt.

Ich denke - und das betrifft alle Genres - das Problem ist die zu starke Fokussierung auf Grafikfetischisten und Konsolenkiddies. Nicht mißverstehen - ich halte nicht Konsolenspieler für unfähig, mit Titeln wie Planescape etwas anfangen zu können, aber es geht nicht darum was ich denke - sondern was die Entwickler denken. Und was da manche Entwickler abgeliefert haben (z.B. Bethesda, Bioware, und andere) lassen leider nur darauf schließen, daß sie ihre Konsolerspielerschaft für Idioten halten. Heißt das eigentliche Spiel wird vereinfacht, bis zu einem Punkt, wo man einfach nur mit dem Kopf schütteln kann.

Nicht nur Rollenspiele sind betroffen - wenn ich da an den Actionbereich denke, da graust es mir völlig. Gleiches gilt für den Strategiebereich. Was für Rollenspieler Titel wie Baldur's Gate und co sind, sind da eben Unreal (1, nicht 2), Earth 2150 (nicht 2160) oder Freespace 2.

Dazu kommt die Tendenz, Spiele mit Filmen zu verwechseln. Früher spielte man und erlebte dabei die Geschichte - heute wird die Geschichte in Zwischensequenzen erzählt, und außerhalb wird stupide "gegrindet" (z.B. stupides Monsterabschlachten). Toll. Nein, nicht wirklich.

Kann ja nur besser werden, irgendwie.