Dinge, die ich von meiner Pandora gelernt habe:
- Anderthalb Jahre können es wert sein.
- 800x480 ist erstaunlich adäquat für ein Desktopsystem.
- Wenn ich auch an der Haltestelle gucke, habe ich auf dem Weg von der Arbeit nach hause gerade genug Zeit für zwei Episoden Garth Marenghi's Darkplace.
- Final Fantasy Tactics ist mein Gott.


Also gut, mal etwas mehr im Detail: Die Pandora ist recht ordentlich gebaut, wenn auch nicht so gut wie der NDS Lite. Das Gewicht ist ordentlich, was aber an der enormen Batterie liegt. Das D-Pad und die Knöpfe sind ganz oberste Klasse; die Nubs (aka Analogsticke) kann ich nicht so gut bewerten, weil ich bisher kein Spiel hatte, wo die mir was gebracht hätten. Geben aber eine brauchbare Maus ab. Die Tastatur ist so brauchbar, wie alle sagen – sobald man sich angewöhnt hat, die linke Schultertaste für Shift zu verwenden. Ein leichter Wermutstropfen ist das Display, das zu Ghosting neigt, was aber nur bei sehr großem Helligkeitsunterschied auffällt; ich merke es nur beim Booten.

Kommen wir zur Software. Da gibt's schon einiges an Auswahl. Ich habe zuerst versucht, mich mit Fennec (aka Firefox Mobile) anzufreunden, was aber daran scheiterte, daß Fennec mit einigen Downloads Probleme hat. Notgedrungen muß ich jetzt mit Chromes unnötig klobigem Interface leben. Das XFCE ist von Haus aus brauchbar vorkonfiguriert und bringt alles Nötige mit, auch wenn ich gerne einen Taskmanager wie AWN oder DockbarX hätte, der mir ein Icon pro Anwendung gibt und mich nicht mit Fenstern zumüllt. Panplayer ist ein schicker Mediaplayer und dem normalen MPlayer aus dem Codecpack deutlich überlegen.

Daß da ein richtiges Desktop-Linux drauf läuft, ist echt eine große Sache. Ich will mir gar nicht vorstellen, wie schlimm das sein muß, sich mit einem Gerät wie einer PSP1/2/3 mit einem WPA2-geschützten WLAN zu verbinden. Und es hat durchaus seine Vorteile, wenn man mal eben auf die Shell gehen und komplexe Dateioperationen mit einem Einzeiler durchführen kann. Dazu kommen natürlich Annehmlichkeiten wie daß man allen möglichen Kram einfach zur Hand hat. Tabellenkalkulation mag nicht gerade eine Sache sein, die Gamer begeistert, aber sie kann doch unerwartet nützlich sein.

Spiele. Gut, da habe ich im Wesentlichen OpenTyrian angetestet (funktioniert ganz okay, kommt aber mit den Nubs nur im Mausmodus klar) und mir Wind & Water (einen ex-kommerziellen ex-GP2X-Titel) runtergeladen. Viel interessanter sind die Emulatoren... wo ich mit DOSBox in einen Bug gelaufen bin und dann nur noch PCSX Rearmed ausprobiert habe. Warum? Weil das Ding Final Fantasy Tactics tadellos emuliert (von gelegentlichen Slowdowns mal abgesehen) und ich einfach dran kleben geblieben bin. PCSXR ist ein extrem nettes Stück Software und man kann sogar im laufenden Betrieb die Taktung des Prozessors ändern (wozu man normalerweise erst aus dem Emu raus muß).

Fazit? Ich bin zufrieden. Nicht alles läuft perfekt, aber das tut es fast nie. Das Problem mit DOSBox muß noch behoben werden, aber ansonsten kann die Kiste alles, was ich von ihr will – und mehr. Und PCSXR ist ein schönes Beispiel dafür, daß es auch Software für die Pandora gibt, die einfach funktioniert.