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Veteran
Da hab ich eigentlich keine Probleme mit...weder damit, das ich jetzt weiß, das alles nicht "echt" war, noch mit der Art, wie die 4D-Welt dargestellt wurde.
Klar, im Optimalfall hätte man diese Wendung früher einbringen sollen, so das man die ganze Disc 2 ausführlich die 4D-Welt erforschen kann; einfach, um dieser etwas mehr Profil zu geben. Aber ich finde die Kernaussage der 4D-Welt wird auch in dem beschränkten Maße, wie es dargestellt wird rübergebracht.
Diese eintönige Welt, das negative Utopia, in dem die Menschen sinnlos vor sich hinleben, nur um zu konsumieren und in irgendwelche Kunstwelten abzutauchen. Vielleicht wird das sogar gerade dadurch, das die 4D-Welt so eintönig wirkt, unterstrichen.
Auch schön finde ich die Erwähnung all der älteren Spiele, die irgendwann der letzte Schrei waren, bevor der Eternal Sphere kam; und diese Aussicht, wahrscheinlich in einigen Wochen oder Monaten nach 4D-Welt-Zeitrechnung genauso ein Auslaufmodell zu sein, das irgendwann einfach eingemottet wird. Die Nichtachtung den Spielfiguren gegenüber, die ausgenutzt, getäuscht und gedankenlos einfach gelöscht werden, wenn sie Probleme machen; das alles hat mich doch sehr in die Handlung gezogen. Es erinnert mich an das nette Motiv der griechischen Götter, die mit dem Menschen auf einer Art Schachbrett spielen, um sich die Zeit zu vertreiben.
Ja....
Dadurch, das Planeten wie Elicoor mit dem Erscheinen der 4D-Welt plötzlich so unnütz erscheinen, wird vielleicht auch ein durchaus gewolltes Gefühl angestrebt; das ganze Handeln bis dahin war nichtig, all die Ziele und Motive der Charaktere ebenso. Oder doch nicht? Nein....denn nach dem Schock und der niederschmetternden Erkenntnis bäumen sich die Helden dagegen auf; sie zeigen, das sie mehr sind als ein jederzeit kontrollierbarer Programmcode. Sie greifen ins Spiel der Götter ein und bewegen etwas; und damit beweisen sie die Existenzberechtigung und die Wirklichkeit des Eternal Sphere als eine gleichwertige andere Dimension.
Im Grunde genommen kann (soll?) man es auch so sehen, das nicht nur die Realität des bekannten SO-Universums in Frage gestellt wird, sondern vielmehr die Natur unserer eigenen spirituellen Welt. Man darf nicht vergessen, das SO in unserem eigenen Universum spielt. Das, was die Helden mit der 4D-Welt entdecken, ist eine Interpretation des Himmels, unserer eigenen religiösen Vorstellungen. Auf der einen Seite können die 4D-Menschen als unsere Ebenbilder verstanden werden, da wir ja spielen; auf der anderen Seite sind die Star Ocean-Charaktere, wenn man sich wie in RPGs üblich, auf ihre Realität als die eigene einlässt, unsere Vertreter; und wir sollen uns die Frage stellen, ob nicht in gewisser Weise WIR virtuelle Figuren zur Unterhaltung sind, geschaffen von irgendwelchen Programmierern mit Namen wie Gott, Allah oder Zeus. Die SO-Helden sprengen die Fesseln ihrer irdischen Existenz und treten Gott entgegen. Von dieser Sichtweise aus wird die Echtheit der Taten von Fayt, Claude Kenny & Co nämlich nicht mehr als Fake entlarvt als die Echtheit und der freie Willen von uns selbst. Wir sind zugleich 4D-Welt und Eternal Sphere. Und im Eternal Sphere schreitet die Technik so flott voran, das darin wiederum ein kleiner Eternal Sphere kreirt werden könnte. Echt sind sie irgendwo alle; Wesen wie wir, die Spiritualität und Götterglauben haben, glauben im Grunde genommen nichts anderes als das wir im Eternal Sphere leben.
So...ich bin jetzt abgeschweift, sorry.
Da diesen ellenlangen Post sowieso keiner lesen wird, sage ich nur, das ich auch nach nochmaligen nachdenken die Geschichte von SO3 absolut gut und bereichernd fand; sogar mehr als zuvor. Allenfalls hätte man um der Dramaturgie Willen am Aufbau etwas Feinschliff ausüben sollen. Aber ich habe jetzt richtig Lust, mir wieder SO3 reinzuziehen.
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