Huhu,

Ich leg einfach mal ohne Vorrede und eiskalt los =3.

Der Anfang hat mir eigentlich ziemlich gut gefallen, du schilderst recht schön =). Allerdings wirds kurz nachdem der Schemen aufgetaucht ist etwas verquer...

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Am Horizont kann ich einen schwarzen Schemen erkennen, der langsam auf mich zukommt. Jeder seiner Schritte lässt den Boden unter mir leicht erzittern und je näher er mir kommt, desto wärmer wird es. Ich hebe den Blick etwas, betrachte das Land hinter diesem Schemen. Wo zuvor noch blühendes Leben war, herrschte nun nichts als Tod. Das Land war von Asche überzogen... Mein Blick gleitet wieder zu diesem formlosen Schemen. Erst jetzt erkenne ich die Flammen, die er links und rechts hinter sich herzog. Binnen weniger Sekunden verschlangen sie alles, was ihnen in die Quere kam.
Du schmeißt deinen Leser plötzlich in die Vergangenheit und schilderst dein eigenes Denken in der Gegenwart. Ich muss tatsächlich zugeben, dass das ein wenig zur Surrealität beiträgt, allerdings fühl ich persönlich mich in den Wald gestellt, weil ich nicht weiß, ob du das so beabsichtigst, oder nur irgendwie durcheinander gekommen bist .
Für Schemen gibt es wunderbar viele Synonyme und Umschreibungen (das Etwas, der Schatten, das Ding, was auch immer es sein mochte, mein Gegenüber...). Du nennst den Baum weiter unten nochmal einen Schemen, was ein ziemlich toller Rückbezug ist, allerdings wirft sich das deinem Leser dadurch ins Gesicht, dass er das Wort vorher schon ein paarmal gelesen hat. Gib doch ein bisschen Abwechslung her ;P.

Und dann: Wusch, plötzlich wieder Gegenwart. Dieses Switching geht schon irgendwie mit dieser Schein-und-Wahrheit-Sache einher, der Tatsache, dass dein Protagonist diesen Traum immer wieder hat und wahrscheinlich zwischen den Einzelnen Episoden den Überblick verliert, allerdingst reißt du hier auch den Leser völlig aus dem Konzept - zumindest mich; im Endeffekt hat man in den letzten drei Absätzen der ersten Überschrift den Eindruck, als wäre das gewollt, folglich kanns an meiner Auffassungsgabe liegen . Bei der letzten Überschrift hingegen macht das auch für mich richtig Sinn, da wiederum find ichs klasse eingesetzt =).


Was allerdings etwas vor sich hinmakelt ist der Inhalt. Von Träumen und gerade solchen leicht paradox angehauchten erwartet sich der Leser eine gewisse Selbstfindung des Protagonisten. Die ist zwar vorhanden, allerdings in ziemlich belangloser Form und ein bisschen arg platitüd. Ist es wirklich so entscheidend, dass er den Kreislauf durchbricht, indem er auf die Gefahr zu als von ihr wegläuft? Für mich ist das irgendwie ein bisschen ein alter Hut. Und wenn du damit mehr hättest ausdrücken wollen, hättest du wohl auch das Setting etwas erweitern müssen, so aber verlässt du dich ganz und gar darauf, dass der Leser die Moral von der Geschichte ansprechend findet und auf sein Leben übertragen kann. Doch dafür ist das ein wenig zu unspektakulär =/.

Was deinen Ausdruck im Allgemeinen angeht, so ist der für meine Begriffe zwar sehr schön und passend, allerdings vermag sich die Geschichte nicht darauf auszuruhen und so schießt der Inhalt dein Sprachvermögen etwas tot.
Trotzdem ists schon recht lesenswert; wenn du dir für das nächste Mal einen etwas geschlosseneren Inhalt wählst, werde ich gern zu deinen Stammlesern gehören .