Hm...ich hab zwar selber nicht so die Ahnung, aber so richtig steig ich da auch nich rein =/.
Erst einmal scheinst du dich ständig angegriffen zu fühlen, wobei du doch in erster Linie Kritik und Hilfe wolltest, oder sehe ich das falsch?
Ich mein, das kann von mir aus sehen wer wie was wo will, aber sollte im Foto nicht irgendwo ein Motiv im Vordergrund stehen? Ich mein, die beste Kunstfotographie mit allem drum und dran ist keinen Deut wert, wenn das Motiv das hauseigene Garagentor bei Graupelwetter ist.Zitat
Außerdem spielen auch noch ganz andere Aspekte außer Farbe und Licht mit ins Geschehen hinein, beispielsweise so toller Kram wie Schärfeneinsatz.
Es kommt auf das Zusammenspiel an, nicht auf einzelne Mittel - Gezeichnetes ohne Schatten sieht genauso doof aus, wie Schatten ohne Zeichnung (oder so ._. ).
Und wenn du dich bei den letzten Bildern schon auf die Farbe konzentrierst, versteh ich nich ganz, warum es dir reicht, dass die Bilder durchweg so "angelaufen" wirken, wie als würde ein grauer Schleier drüberliegen, bzw. entweder zu hell oder zu dunkel sind. Und wo du kräftige Farben siehst, bekommt der handelsübliche Farbenblinde nen leichten Sehfehler, weil der Kontrast fehlt und damit die Farben noch so kräftig sein können, wie sie wollen, man einfach nur ne einheitliche Masse sieht; - bei deinem "Orangeton" beispielsweise steh ich nich nur motivisch, sondern auch optisch im Wald =/.
Schärfe ist übrigens was, das nichmal ich nachschlagen kann und ich hab ähnlich wie du angefangen und erstmal versucht alle lesbaren Quellen auszubeuten, was mich hoffentlich ob meiner eigenen Neueinstreigrichkeit dazu qualifiziert, es im Punkto persönliche Erfahrungen zuzustimmen. Wenn du wirklich ein Schlagwort brauchst, dann such dir mal im Tutorialthread eine Seite heraus, wo was über Tiefenschärfe bzw. Schärfentiefe geschrieben steht. Alles, was man dir dort erklären wird, ist, dass es für alles den richtigen Ort und die richtige Anwendung gibt, vielleicht wird man auch meinen, dass der Schärfenkontrast das Wichtigste im Bild ist, aber letztendlich gehe ich mal davon aus, dass du auch nur ein Kitobjektiv hast und Tiefenschärfe nur im Makrobereich irgendwie groß entstehen wird. Ich finde auch - immernoch unter dem Vorbehalt meiner eigenen Ahnungslosigkeit -, dass Schärfe in der Hobbyfotographie zumindest anfangs grober Zufall ist und wenn du dich in den Wald stellst, du höchstens kleine Tierchen oder Pflanzen in einem ordentlichen Schärfekontrast darstellen kannst.
Und wo wir noch dabei sind: Hey, ich bin auch leicht kurzsichtig, aber deshalb muss man doch auf dem Bild nich automatisch das Nächstbeste fokusieren, weils halt grad näher liegt. Das Motiv muss in der Regel scharf sein, vorallem aber solltest du schon irgendwie an Bildaufteilung (dazu gibts Berge von Internetkursen) denken, wenn du fokusierst; wenn son dünnes Bäumchen nur halb und dann auch noch schräg ins Bild reinragt, hast du rein praktisch 80% des Fotopapiers verschwendet, weil der Betrachter in der Schärfe das eigentliche Bild sucht und der Rest unwichtig ist.
Ich wage mal ganz dreist, das hier in Frage zu stellen; nicht faktisch, sondern rein technisch. Ich weiß, dass deine Kamera das mit dem Licht und dem Nachschärfen selber macht, aber wenn das für dich nach angenehmen und natürlichen Lichtverhältnissen aussieht (keiner sagt, dass das Licht tatsächlich immer natürlich ist, aber wenn ich solche Lichtverhältnisse sehen will, halt ich ne Neonröhre über meinen Kaktus), dann hätte auch ne Kompaktkamera gereicht, alldieweil die solche Bilder irgendwie sogar noch ein bisschen besser macht; -Zitat
Dann bearbeite sowas doch wenigstens etwas nach. Im Übrigen hebt sich das zumindest für meine farbschwachen Augen von den anderen Bildern nur insofern ab, als dass die Beleuchtung übernatürlich höher ist.
Letztendlich hat sich das vielleicht nur durch irgendwelche traumatischen Zustände so in meinem Kopf eingebrannt, aber du wirst unbearbeitet im Motivmodus nur dann schöne Farben hinbekommen, wenn das Wetter mitspielt - das ist übrigens auch irgendwie ein wichtiger Faktor, ich glaube sogar, dass der Weißabgleich "Bewölkt" nich umsonst die Farbintensität beinahe drastisch erhöht =/.
Letzten Endes bin auch ich dafür, dass du dich einfach nochmal nach draußen begibst - vielleicht bei etwas freundlicherem Wetter - und das ein oder andere Testfoto im Stillen für dich schießt und selber mal auswertest. Ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass du die Farbgebung dort oben in den Bildern als wirklich ansehnlich empfindest und sowas gehört dann aussortiert. Die Erwartung, dass fremde Leute dich mit der Nase auf deine Fehler stoßen, ist zu viel verlangt, einfach weil du selber Augen im Kopf hast und es schließlich dein Wille ist, dich zu verbessern; "Ah Mist! Ich hab schon wieder vergessen die Blendzahl niedriger zu stellen, jetzt ist da fast keine Tiefenunschärfe zu sehen" klingt auch irgendwie viel einprägsamer und analytisch folgerichtiger als "Dude, da fehlt Tiefenunschärfe" (ja, ich weiß, dass meine Beispiele leicht hinken).
Ich kann dir sogar nachempfinden, was du grad versuchst, wenn du im Fotographie-Thread mal etwas, garnich mal so weit, vorblätterst und ein bisschen in den vorhergehenden Seiten des Ateliers kramst, wirst du über viele Jugendsünden meinerseits stolpern, die nicht von minder schlechter Qualität waren. Allerdings hab ich mich anfangs auch regelmäßig hingestellt und erstmal 500 Bilder im schlechtesten JPG-Format gemacht und im Manuellen Modus mit manuellem Fokus sämtliche Kombinationen von Brennweite, Blendwert und Belichtungszeit an ein und dem selben Motiv ausprobiert und ich hab wohl auch 90% der Bilder wundertoll verwackelt.
Was ich dir prophezeihen kann, ist, dass du schnell die Motivation verlierst, wenn du versuchst, alles systematisch aufzubauen und irgendwo abzurufen und die einzelnen Prozesse zusammenzusetzen - das klappt weder beim Zeichnen, noch beim Fotographieren und die ausbleibenden Erfolge werden dir die 550 Euro für die Nikon schnell schmerzhaft vorkommen lassen. Wenn du allerdings ungeachtet von Licht, Farbe und dem ganzen Zeug einfach mal auf Motivfang gehst, wirst du umso mehr lernen, weil es etwas ganz anderes ist, einen fettgefressenen Käfer auf einem zarten Gänseblümchen ins rechte Licht zu rücken, als wenn du irgendwelche doofen Steine mit Baum fotographierst. Und wenn dabei dann was schief geht, das Motiv vielleicht sogar unwiderruflich zerstört (bah, das klingt so apokalyptisch =/ ) und das Bild einfach für die Tonne ist - na dann hast du wenigstens, was du auf Fehlerquellen analysieren, oder solange mit Bearbeitungssoftware ausschlachten kannst, bis dir von Übersättigung, zu extremen Nachschärfen und schlechten S/W-Effekten schlecht wird; -
Wie zeichnen, ganz simpel: du fängst klein an, die ersten paar Sachen werden vielleicht sogar großer Mist, oder mit etwas Glück garnich mal so schlecht und irgendwann bist du dann mal automatisch gut ._." .
Un glaub mir: Ich hab auch lange gebraucht, um das mit dem Learning-By-Doing richtig zu schnallen, aber wenns dir keiner unter die Nase reibt, lernst du's nie.
Wir hatten in der Stadtbibliothek mal eine Vorlesung zum Thema Fremdsprachen effektiv lernen, wo wir am Anfang alle ein Dreieck malen durften (das war sehr fordernd!), das irgendwie auch auf die künstlerischen Bereiche ganz toll übertragbar ist: Symbol dafür, dass am Anfang alles ganz leicht ist und nach oben hin immer mehr Anstrengung braucht; - das ist auch der Grund dafür, warum ich jeden Tag was dazulerne und Medley nen Prof braucht, um besser zu werden, als sie das jetzt schon ist (bah, seht mich an, ich bin eine schleimige Schnecke).Zitat
Übrigens ist simpel irgendwie son pejoratives Pendant zu "einfach". Simpel bedeutet mir zu sehr 'läppisch und nuancenlos', als dass es das Zeichnen angemessen umschreiben könnte; - aber gut, du wolltest es ja noch erklären =3.