Zitat von Trigaram
Das mit dem Schicksal ist in der Tat eine schwierige Frage; glauben wir an so etwas wie Schicksal oder Determinismus, nehmen wir uns selbst die Fähigkeit, Entscheidungen selbstständig - oder wie man so schön sagt "Kraft eigener Arroganz" - getroffen zu haben. Damit machen wir uns so zu sagen zu Puppen einer übergeordneten Instanz, die wir nicht benennen können und sie plump "Schicksal" nennen. Das macht es uns natürlich auch einfacher, negative Taten und deren Konsequenzen leichter abzuwälzen und zu verarbeiten. Schließlich hat man selber nicht die Entscheidungen getroffen sondern nur etwas ausgefüht, was eh schon vorherbestimmt war. Schicksal erleichtert uns also das Leben - lässt uns aber so gesehen eine Metamorphose zum Lemming vollziehen.
Glaubt man nicht an so etwas wie Schicksal, bürdet man sich selbst auf, sich zu der Spezies von Mensch zu zählen, die für seine Taten die volle Verantwortung übernimmt und seine Entscheidungen bewusst trifft - auch wenn er die weitreichenden Konsequenzen nicht immer im Auge hat.
Und wenn man sich das Ganze mal aus rechtlicher Sicht ansieht, kann man froh sein, dass das Schicksal keine gesetzliche Grundlage ist; die Straftäter würden sich freuen, weil sie komplett aus der Verantwortung für ihre Verbrechen sind.
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