Hm, ich könnte mir dann doch ein paar Gründe vorstellen, warum ein Großteil der Makercom "belächelt" wird. Einerseits liegt das natürlich an der 2D-Grafik, die heutzutage als veraltet gilt und heutige "Kiddies" (nicht bös' gemeint) schon mit 3D-Grafik aufwachsen, wenn sie sich für Spiele entscheiden. Ein anderer Grund liegt meiner Meinung nach mit Sicherheit auch an der Kunstform an sich: Hierzulande kennen viele Leute kaum die Begriffe Manga & Co., es wird einfach alles, was farbenfroh, in zwei Dimensionen, mit konstrastreichen Linien und nicht zuletzt den unrealistischen Proportionen pauschal in die "Zeichentrick"-Ecke gesteckt. Und was macht der normale Mensch, wenn er an "Zeichentrick" denkt? Er schiebt sie in eine Ecke mit Kinderkram... Dass man in solchem Stil auch gute Geschichten erzählen kann, wird ignoriert. (Wobei ich Kelven zustimmen muss, dass es nur ein bis zwei Hand voll Spiele für den Maker gibt, die erzählerisch anspruchsvoll sind)
Ok, die Seite die keine Ahnung hat (oder sich nicht informieren wollen) wäre damit abgedeckt. Dann gibt es natürlich das andere Extrem: Wer sich mit Informatik auskennt und Programmiersprachen beherrscht, kann natürlich viel bessere Sachen machen als es der Maker jemals kann. Wer sich bereits beim Programmieren einer Spielengine Mühe gegeben hat (und das muss er wohl, sonst kriegt er die Spielengine nie fertig = nie was Zeigbares), gibt sich idR. auch beim Spiel selber Mühe. Im Maker hingegen ist es sehr einfach, in 30 Minuten irgendwas hinzurotzen und ins Internet zu stellen. Wenn ich da an die Anfangstage der Makerzeit denke, etwa mit Spielen wie "Türgeher"...
Was mich persönlich angeht: Mir ist Grafik sowas von egal, solange das Handling stimmt; Storytelling gehört auch zu den Sachen, die ich für wichtig erachte. Deshalb spiele ich bspw. auch Eine Doom-Variante in einer Kommandozeile, weil stellenweise das Gameplay und die Möglichkeiten oft die Qualität von kommerziellen Spielen erreichen. Dass man Grafik nicht unbedingt mit der Zahl der Aktionsmöglichkeiten gleichsetzen kann, vergessen einige "Makerverachter"... Klaro, zeige ich das Spiel irgendeinem verwöhnten Freund, der mit F.E.A.R. sein erstes Spiel am PC spielte, denkt er mit Sicherheit nur sowas wie "was spielt denn der für 'nen Kack?". Er kann nicht verstehen, dass man im Textmodus weit mehr kann, als nur mit den Richtungstasten irgendein "@" rumlaufen zu lassen...
Kleines OT: Mir fällt nebenbei generell auf, dass sich die Qualitäten, die ein Spiel haben muss, scheinbar komplett im Umbruch ist. Es werden beispielsweise GTA-Teile noch und nöcher verkauft, aber ich kann mit diesen Spielen absolut nichts anfangen, ich finde die einfach nur langweilig. Ein Spiel soll meiner Meinung nach ein netter Pausenfüller zum Entspannen sein, aber nicht das Leben bestimmen. Deswegen mache ich auch um WoW einen großen Bogen...