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Geändert von DieHeiligeSandale (28.11.2013 um 10:33 Uhr)
Eine weitere, hanebüche Internet-geborene Gruppierung. Wo soll der Unterschied zu den Furries liegen?
Als wäre Liebe nicht irrational. Zumindest weiß ich, woher das schleichende Gefühl kommt, dass diese Bewegung sowohl die Eifersucht als auch die Liebe töten wird. Nämlich indem sie das Irrationale aus Beziehungen entfernt. Was übrig bleibt, ist die Pornokratie in der "Liebe" gleichbedeuten mit "Geschlechtsteile treffen sich" sein wird.Zitat
Besser hätte ich meine Gedanken dazu auch nicht ausdrücken können ^^
Aber mir ist echt unbegreiflich, wie man sich so viele Gedanken zu einem Thema machen kann, was schon in der Grundidee zum Scheitern verurteilt ist, und zwar offensichtlich. Verzweifelte Rechtfertigungen verdrängen dies nur..., verzweifelt.
Ich finde es eigentlich gar nicht so abwegig, mehrere Personen gleichzeitig zu lieben, ohne dass es dabei unbedingt auch um Sex geht. Im Gegenteil, ich finde es stark absurd zu glauben, eine liierte Person könne sich keinesfalls in eine weitere verlieben und müsste sich zu hundert Prozent einer einzigen widmen. Das mag manche Menschen vielleicht glücklich machen, aber bestimmt nicht alle, was ich zwar nicht für mich bestätigen, aber zumindest nachvollziehen kann.
Ich denke nicht, dass diese Polyamory-Bewegung das Ziel hat, das Irrationale aus der Liebe zu entfernen, sondern bloß jedem Menschen die größtmögliche Freiheit zu bieten, sich auch in Sachen Liebe nach eigenem Ermessen zu entfalten. Immerhin gibt es genug "offene Beziehungen", die durchaus funktionieren und bei denen nicht die Eifersucht auf etwaige Nebenbuhler im Mittelpunkt steht. Wenn alle damit einverstanden sind, worin liegt dann das Problem? Nur, weil Liebe nicht traditionellerweise, sondern auch mal anders gehandhabt wird?
Ehm... was hat das damit zu tun? Soweit ich das verstanden habe, willigen ja immer beide Partner ein, ihre Beziehung polyamorös zu führen, da hat nicht nur der Mann 5 Freundinnen und die Frau bloß den einen.
Ja, aber dann muss man damit leben und somit die Konsequenz aus dieser Art der Beziehung ziehen. Ich bin der festen Überzeugung, dass polygame Beziehungen auch ohne Eifersuchtsgeplänkel möglich sind, wenn man offen an die Sache heran geht. Wenn's dann doch dazu kommt, muss man vielleicht einsehen, dass der gewählte Weg der offenbar falsche war, was nicht heißt, dass man es nicht versuchen kann.Zitat
Gute Frage. Und wo wir gerade beim Thema sind: Wo war noch gleich der Unterschied zwischen Existenzialisten und Trekkies? -.-Zitat
Nun ja, liebe ist irrational, aber im Gegensatz zur Eifersucht ist sie schön. Ein angenehmes Gefühl. Irrationalität soll ja eben nicht ausgeklammert werden. Man soll all seinen Gefühlen nachgehen können.Zitat
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Es geht auch nicht darum, Eifersucht aus der eigenen Gefühlswelt zu verbannen, es geht nur darum, zu lernen, mit ihr umzugehen. Im gegensatz zu Liebe bringt Eifersucht einem rein gar nichts und ist sinnlos. Zumindest in einer polyamourösen Beziehung.
Nun ja, viele Menschen leben so. Nicht alle nennen das polyamourös, aber Polyamourösität ist eben der Überbegriff dafür. Es gibt sehr, sehr viele Beziehungen dieser Art, die wunderbar funktionieren. Interessant für eine zum Scheitern verurteilte Grundidee, hm?Zitat
Was den Rest angeht kann ich mich Broken Chords nur anschließen ...
Aus evolutionärer Sicht wollen Menschen und die meisten Lebensformen, die komplexer als Insekten sind, genau ihr Erbgut weiterverbreiten, im Konkurrenzkampf mit anderen Personen. (bei Insekten haben wir ja eine andere Evolutionsstrategie bei staatsbildenden Insekten und einige Bakterien sind dafür bekannt, sich zu opfern indem sie isolierende Filmschichten bilden, wodurch andere Bakterien derselben Art überleben)
Das trifft insbesondere auf Männer zu, die ja nicht gebähren, denn eine Frau kann stets nur das Erbgut von einem Mann auf einmal austragen (während ein Mann mehrere Frauen im selben Zeitraum befruchtet haben kann)
Das führt zu monogamen Verhalten.
Das ist nur eine Erklärung, wieso so viele Kulturen trotz ansonsten großer Unterschiede im Großen und Ganzen monogam sind, ein moralisches Urteil trifft es nicht.
Allgemein könnte man es kulturell bedingt nennen - nicht, dass andere Kulturen es anders halten, aber der Grund, warum wir heutzutage, in der Zeit von Verhütung, noch monogam leben, sehe ich darin begründet, dass unser "Leviathan", unser Volksgeist darauf ausgelegt ist. Und sowas ist verdammt schwer abzuwerfen.
Ob wirs wollen, ist ne andere Sache. Auf der einen Seite klingts nett, mit mehreren Mädels im gleichen Zeitraum zu kuscheln, auf der anderen Seite hat man dann sowas "heut will ich die Berta ham" "nee, ich!" oder "Judith, fährst mit mir auf Malle kotzen?" "Hey, ich hab die Judith scho früher gefragt, ob wir an die Costa Brava brechen fahren, nimm doch die Ursula mit!" "Och nee, kein Bock, nimm du die" "nee, die Judith is viel toller, die will ich" "nee ich" geheule, gehaue, Ursula kommt dazu und ist beleidigt und haut beiden in die Fresse und Hudith hat keinen Bock mehr auf würgen ^^
(Homosexualität passt btw in das Evolutionsschema - das starke Alpha-Männchen schnappt sich die ganzen Weibchen und der Rest wird schwul damit das Rudel hält, klingt ein wenig bös, macht aber Sinn ^^)
Geändert von Dhan (30.04.2008 um 16:14 Uhr)
Beides sind keine sexuellen Bewegungen, die eine kam gar aus Frankreich?
Liebe ist der Sprit, Eifersucht die Benzinnadel. Wenn die Eifersucht nicht anschlägt, ist dir der Sprit ausgegangen. Wenn der Zeiger überhaupt nicht ausschlägt, wodurch bewegt sich dein Fahrzeug? Es rollt wohl den Hang bergab?Zitat
Zudem, Liebe bedeutet ja gerade, dass man in seiner Freiheit eingeschränkt ist. Dieses "Ich liebe aber vielem Menschen"-Gebrabbel stellt geradezu das Gegenteil davon dar. Das ist wie ein Süchtiger, der herausgefunden hat, dass er sich seinen Kick auch von einer anderen Droge genauso gut und ohne die Nebenwirkungen holen kann.
Ich kenne nur eine und die läuft bisexuell (Mann --> Mann <-- Frau; sie hatte glaube ich auch hin und wieder weibliche Geschlechtspartner, aber ich hab sowieso kein Gespür von fremdem Sexualleben), aber die haben auch ihren Spaß.Zitat von DieHeiligeSandale
Ehrlich gesagt finde ich es auch total undifferenziert, das von vornherein unglaublich zu finden oder gar mit irgendwelchen Evolutionstheorien anzufangen - im Übrigen war die (zumindest offizielle) kulturelle Auffassung bis vor gut 40 Jahren noch so, dass die Frau dem Mann untergeordnet war, was auch irgendwo evolutionär begründbar wäre (genauso wie Feministinnen, die wahrscheinlich daraus entstanden sind, dass sie die schwulen Nicht-Alphamännchen nicht abbekommen haben); die Absurdität bleibt die gleiche.
Der Mensch sucht nach Erfüllung in der Liebe, aber es gibt unzählbare Ausmaße von unglücklichen monogamen Beziehungen in der Welt. Wenn man beide Partner liebt und beide um die Situation wissen, ist das doch die Erfüllung in Person; das wärs sogar, wenns nur um Sex ginge, immerhin gibts auch Leute, die sonstwas anderes in monogamen Beziehungen veranstalten.
Ich muss ehrlich zugeben, reizen würde mich das sogar selber ein wenig, zweifach lieben zu dürfen hat bestimmt was für sich.
Ich bin dafür.
Man kann die ganze Menschheit lieben, hat damals ja schon Jesus gemacht. Nur ist ne emotionale Verbindung was anderes als eine Beziehung. Die meisten haben schon bei einem Menschen genug Probleme ihren Egoismus für eine Zeit zur Seite zu schieben, bei mehreren wird's kritisch und irgendwie hab ich das Gefühl, bei dieser Multiliebe geht's am Ende doch nur wieder um eine moderne Form des Harems. Ich glaube auch nicht, dass sich die sexualhormongesteuerte Liebe beliebig aufteilen lässt. Je mehr man dem einen gibt, desto mehr muss man dem anderen wegnehmen.
Ich hab auch mal von Leuten gelesen die ihre Haustiere geheiratet haben.Zitat
Geändert von Kelven (30.04.2008 um 18:27 Uhr)
Wo steht geschrieben, dass Liebe zwangsläufig etwas mit Einschränkung zu tun haben muss? Wenn es auch ohne diese geht und alle Teilnehmer glücklich sind - was spricht dagegen? Oder sprichst du ihnen diese Glücklichkeit etwa ab, da der Mensch ja nur in monogamen Verhältnissen glücklich sein kann und alles andere undenkbar wäre?
(Ich bezweifle außerdem, dass man wahre Liebe wie eine Droge konsumieren kann. Wie du vielleicht weißt, haben die wenigsten Paare zueinander gefunden indem der eine gesagt hat: "So, in die verlieb ich mich jetzt mal!")
Och, Liebe kann auch funktionieren wenn man sich nicht einzig und allein und zu hundert Prozent einer Person widmet. Das wäre ja auch verdammt ungesund.
Ich hab ja nicht von Selbstaufgabe gesprochen. Trotzdem muss man auf kurz oder lang jemanden benachteiligen. Das ist genauso wie mit Freundschaft, man kann auch nicht mit vielen Leuten auf dem gleichen Niveau befreundet sein. Der eine ist immer wichtiger als der andere.Zitat
Ja, trotzdem funktionieren auch mehrere Freundschaften gleichzeitig gut, weil die Unterschiede ja nicht unbedingt extrem sein müssen. Sicher, dem einen widmet man mal mehr Zeit als dem anderen und dann wieder umgekehrt. Aber wenn ich mir meine Freunde so ansehe können die offenbar alle ganz gut damit leben, dass ich sie ab und an ein wenig vernachlässige, genauso wie ich ihnen das nicht übel nehme.
Mach dich nicht lächerlich. Eine Internet-Bewegung, die sich um die Liebe dreht, und dann auch noch mit mehreren Personen gleichzeitig? Der durchschnittliche Internet-User hat, eigene Extremitäten ausgenommen, doch überhaupt keine Partner für so was!
Ich halte Polyamory in vielen Fällen aufgrund von Eifersucht und der fast zwangsläufigen Bevorzugung eines Partners für problematisch. Das hängt allerdings von den Partnern ab. Polygamie auf einer freiwilligen Basis ginge ja sogar noch einen Schritt weiter, indem die Beziehung zwischen den Partnern nicht nur auf sexueller und romantischer, sondern auch noch auf familiärer Ebene besteht. Allerdings scheint sie in den Gesellschaften, die Polygamie erlauben, oft auch nicht beiderseitig gleichberechtigt und frei zu sein. Dagegen ist eine Swinger-/"Freie Liebe"-Beziehung, in der der Partner nur sexuell geteilt wird, eine recht präsente Form (aber immer noch eine Nische) zu sein.
Ich denke, dass das Vertrauensverhältnis einer romantischen Beziehung gestört wird, wenn noch weitere Personen an gleiche Stelle treten (oder gar über einem zu stehen scheinen). Vielleicht funktioniert Polygamie auch in Gesellschaften, in denen sie quasi erwartet wird, weil die Familienbeziehung nicht unbedingt eine Liebesbeziehung voraussetzt.