Ianus: Am Kopf hakts irgendwie. Der Hals scheint mir ein bisschen sehr lang, bzw ist der Hinterkopf zu hoch angesetzt. Außerdem wirkts so als würde die Figur den Kopf stark nach hinten ziehen - natürlicher wäre es wenn der weiter vorne wäre. Das Auge find ich von der Form her etwas verwirrend, weil es eine andere Ansicht als die Profilansicht andeutet. Was mir sehr gut gefällt ist dass man deinen Figuren schon deine eigene Handschrift anmerkt. Deine Linienführung hat so was leicht unsauberes, vielleicht wärs nicht schlecht die Linienstärke noch mehr zu variieren oder auch mal hier und da mal ein paar schwarze Flächen dazwischenhaust, wie du es bei dem da schon teilweise gemacht hast. Eine Kommilitonin von mir hat das sehr gut drauf, die macht ihre Schatten immer mit einfach hingeworfen aussehenden Tuscheflecken, irgendwie hat mich da dein Bild so dran erinnert. Naja, wie auch immer. Ich bin jedenfalls irgendwie fast neidisch wie schnell du mit der Anatomie und den Proportionen besser wirst.
Deine Kritik ist voll zutreffend. Der Hals war in der Vorlage leicht vorgebeugt und die Perspektive ließ den Stirnbogen noch leicht hervortreten - es handelt sich also nicht um das strenge Profil, welches ich auf dem Bild dann darstellte. Daher rührt die Verzerrung beim Auge. Die Sache mit dem Kopf werde ich mir zu Herzen nehmen und den Schädel noch mal ausleihen. Ich erfasse die Längen beim Schädel und die Architektur noch nicht ganz.
Beim Hals war das Problem, dass ich den gesamten Rücken mit einer geraden Linie als Rückgrad/Messlinie angenommen habe und die Vorlage aus dem Auge ließ.
An den Linienstärken würge ich momentan ebenfalls herum. Das Fernziel wären sehr haptische Linien, wie man sie sonst eigentlich nur mit dem Bleistift gut hinbekommt. Ich schiebe die Schraffuren mal so lange vor mir her, bis ich ein paar andere Sachen gut im Auge habe. Unter Umständen muss ich auch mal wieder auf die Kalligraphie zurück...mal sehen.
Neid ist übrigens unangebracht, aber das Lob darin nehme ich gerne an.
Das Problem ist: Das Bild ist zu groß und zu schwammig. Primär aber viel zu groß.Zitat
Dann...nun ja, da sind zwei Augen im Kindchenschema auf einem roten schlundrigen Nackenkissen. ^^ Es hat in der Form nichts kreatürliches.
Geändert von Ianus (23.06.2008 um 15:12 Uhr)
Weiß nicht, ob der Trend noch läuft, aber Junko Mizuno arbeitet in diesem Stil. Ihr Thema ist, dass sie Figuren im Betty-Boop-Stil zeichnet, die dann putzige Oktopusse und Insektenkinder zu Welt bringen, herzallerliebst drogenabhängig bis zum Tod werden und ähnliches.
Das Prinzip dahinter ist, dass sie Kowai (erschreckendes) und kawai (putziges, herziges) in einem Design kombiniert. Eine Voodoupuppe im Kindchenschema mit den Augen und Mund deiner Bohne und einer groben Naht quer über den Bauch wäre so etwas. unko Mizuni hat auch, glaube ich, ein paar Charaktere entwickelt, die relativ einfach in Stoffpuppen umsetzbar wären. Die ganzen Tim Burton-Designs für Nightmare befor Christmas und Corpse Bride schlagen auch in diese Richtung.
Sieh dir vielleicht einmal den Tokyo Damage Report an. Besonders die Design Fiesta hat immer viel Material. Drei Vorschläge, die sich direkt von der Seite ableiten lassen:
Der Avocado-Bär könnte eine Puppe werden. Nur müsste man IMO Kleie in den Fuß einarbeiten, damit die Puppe aufrecht stehen bleibt. Die Residents/Neji-Shiki-Performance könnte man als Inspiration für ein Konglomerat von Plüschaugen nehmen und den Jesus-Kopfparasiten als einen Hut. Die Lippen lassen sich von dem Stofftier weiter oben entfremden. Der Kawaii-Aspekt in dem Fall wäre die Trägerin.
Manchmal geht es auch nur um Ideen, wie man das MAterial mit den vorhandenen Techniken verwerten kann. Das verzerrte Auge in der Torano Shu-Arbeit ließe sich doch auch durchs einnähen von Falten erzeugen, usw...
aso. kay. ich dachte das sei eine mtt effekten versehene digital-zeichnung xD"
fürn kissen isses ganz süß^^
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cats are not characteristically disposed toward voluntary aerobic exercise
öh. ja. doppelpost und so, ich weiß.
hab grad n bissl rumgekritzelt, und würd gern eure professionelle meinung zu proportionen, körperhaltung usw. hören
Auf mich wirkt die Figur ned so gut, aber ich kann keinen offensichtlichen fehler feststellen (außer das die Beine vllt n bissl länger sein könnten, aber auch nicht viel...)
http://npshare.de/files/37/6202/engel01.png
so sachen wie gesicht usw. bitte ich vorerst zu ignorieren^^
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Die Grundstruktur, ist doch schonmal recht gut, als kleinen Tipp würd
ich das Kegel Prinzip benutzen!
Das heißt du machst die einzelnen Körperteile als geometrische Figuren, hätte ich einen Scanner würd ichs dir zeigen^^
Vllt kann das Ianus machen.
so lern ich ständig die neusten Posen zu malen, einfach so zeichnen üben und man bekommt schnell ein Gefühl für Posen^^
Das sieht kaum menschlich aus, ^^ Die Flügel sehen kaum nach Flügeln aus. Das Bild ist, kurz gesagt, absolut jenseits von Gut und Böse.
Ich empfehle dir Gottfried Bammes "Die Gestalt des Menschen" und dann viel Übung. Du hast noch viel zu tun, bevor das aufhört, schrecklich auszusehen und man Detailverbesserungen anempfehlen kann.
So zeichne ich nicht. Da ich nur abzeichne, deute ich maximal die Knochenlängen mit einer Linie an und gehe dann direkt an die Körperumrisse. Alles andere verdreckt mir das Bild zu sehr und dauert zu lange. Ziel meiner Übungen ist es, meine Wahrnehmung für das dargestellte zu schärfen und im Kopf das Bild zu bekommen, welches ich im Auge habe.Zitat
Das Problem bei Büchern zum Anatomischen Zeichnen ist ja, ich kann mit Darstelllungen von Knochen, Muskeln usw. so gar nichts anfangen. Das Einzige, was mir einfiele, wozu man sowas verwenden könnte, wäre abzeichnen, und dann müsste ich mir wirklich dutzende von Büchern oder nen umfangreichen Foto-Katalog mit Posen aneignen.
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