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Thema: Warum nutzen Schulen keine kostenlose Software?

  1. #1

    Warum nutzen Schulen keine kostenlose Software?

    Es geht hier um ein Thema, worüber ich schon lange nachgedacht habe und diskussionswürdig ist. Hierbei geht es um das Thema Software an den Schulen. Jeder von euch war sicherlich mal in den Informatikräumen der Schule und habt dort mit Standardsoftware wie Word und Excel gearbeitet. Andere machen eine schulische Ausbildung oder haben Informatik als GK beim ABI und arbeiten dort an den Rechnern. Worauf ich jetzt hinaus möchte ist, dass es noch genug Schulen gibt die Software nutzen, die ziemlich teuer ist und es mittlerweile kostenlose Alternativen gibt. Bestes Beispiel ist die Standardsoftware. Warum haben soviele Schulen noch das MS-Officepacket und verschleudern dadurch ne menge Gelder an Lizenzen anstatt komplett auf Open-Office umzusteigen.

    Als ITA musste ich in der 11 Klasse z.B. in den Fach Datenbanken Access nutzen und habe mich damit schwer getan für die praktischen Prüfungen die Sache zuhause ein wenig zu üben weil ich mir kein Access leisten konnte. Stattdessen habe ich mir einfach z.B. MySQL für die SQL-Übungen als Alternative besorgt. MySQL haben wir dann in der 12. Klasse gemacht und da s war wesentlich konstruktiver als dieses Geklicke mit Access. In Programmieren hatten wir mit Delphi und dem C++Builder gearbeitet also zwei weitere Programm, die man privat als Schüler nicht bezahlen kann. Zum Glück gab es da irgendwann diese Personal Editions wobei der C++Builder 6 Personal Edition bei Borland nicht mehr zum Download steht.

    Man kann sich eigentlich nur fragen, warum die Schulen nicht umdenken und durch kostenlose Alternativen Gelder sich sparen können. Auch den Schülern, wäre damit geholfen da sie sich die Software kostenlos für zuhause beschaffen können.

  2. #2
    Ganz einfach: Weil Kommerziell vertriebene Produkte (z.B. MS Office) die Referenz sind.
    Kostenlose Alternativen werden in Firmen nicht großartig eingesetzt.
    Das hat aber auch was mit dem Support zu tun. Finde mal bei kostenlosen Anwendungen einen Hotline Support, der rund um die Uhr erreichbar ist.
    Du findest in den meisten Fällen nur im Internet ein Forum, wo du dein Problem schildern kannst und auf eine Antwort hoffen kannst.

    Auch haben die Schulen einen Vertrag mit MS, sodass sie von MS mit Software beliefert werden.
    Für Kostenlose Alternativen gibt es auch keine Schulungen oder keine Seminarunterlagen oder sonstiges. Man wird also der Software ausgeliefert.
    D.h. der Lehrer müsste sich erstmal intensiv mit der Software beschäftigen, was Zeit und Geld kostet.
    Kommerziell vertriebene Produkte bieten meist Schulungsbücher, die logisch aufgebaut sind und alles erklären. So können Lehrer und Schüler sich Schritt-für-Schritt in die Software einarbeiten.

  3. #3
    Die Schule muss sich a) an Rahmenlehrpläne halten (könnte durchaus sein, dass dort geregelt ist, dass ihr den Umgang mit Access, etc. lernen müsst) und b) muss die Schule euch ja auch ein wenig auf die Wirtschaft vorbereiten - und die fordert idR Kentnisse in Microsoft Office und nicht Open Office... ^^''

    Dazu kommt dann noch, dass die Schulen die Software ja meist eh billiger/umsonst bekommen und halt bei Office eine Lizens fü
    So am Rande hat das natürlich auch ein wenig mit den Lehrern zu tun ... wenn die nur C++ oder so können, machen die natürlich noch das ..egal ob sinnvoll oder nicht... (kann ich nicht beurteilen)

    Ausserdem gibt es da natürlich auch Fehler im System ...die Schulen bekommen x€ Geld für was bestimmtes und müssen das Geld halt auslegen (sonst gibt es nächstes mal weniger ^^) - das Geld kann nicht einfach für was total anderes (sinnvolles) verwendet werden - wodurch es teilweise auch zu total sinnlosen Anschaffungen kommt.
    Meine Schule hatte z.B. auch irgendwie unnötig viele Beamer, obwohl die kaum wer gebraucht hat ...man nimmt halt, was man bekommen kann...

  4. #4
    Zitat Zitat von RPG-Man Beitrag anzeigen
    ]In Programmieren hatten wir mit Delphi und dem C++Builder gearbeitet also zwei weitere Programm, die man privat als Schüler nicht bezahlen kann. Zum Glück gab es da irgendwann diese Personal Editions wobei der C++Builder 6 Personal Edition bei Borland nicht mehr zum Download steht.
    Beim Programmieren sollte es doch in der Regel egal sein, was du für eine IDE benutzt, oder? Und kompilieren sollte standardkonforme Software ja letztlich das gleiche.

    Zitat Zitat von Whiz-zarD Beitrag anzeigen
    Das hat aber auch was mit dem Support zu tun. Finde mal bei kostenlosen Anwendungen einen Hotline Support, der rund um die Uhr erreichbar ist.
    Du findest in den meisten Fällen nur im Internet ein Forum, wo du dein Problem schildern kannst und auf eine Antwort hoffen kannst.
    Die Argumente sind zu einem großen Teil FUD. MS gewährt quasi überhaupt keinen Support, ohne dass du massiv und pro Frage bezahlst. Und für Schulen ist eine solche Art des Supports völlig irrelevant, weil es in der Regel kein fähiges IT-Personal gibt, das die Supportanweisungen umsetzen kann. Und wer braucht bitte 24h-Support, wenn eine Schule von 7:30 bis 16:00 offen hat? Schulen holen wohl in der Regel private Dienstleister heran.
    Und Novell und Red Hat bieten durchaus Telefonsupport an, der vergleichbar mit MS' Dienstleistungen sein dürfte. Nur ist der halt auch eher für Großkunden und öffentliche Einrichtungen mit IT-Abteilung gedacht.
    BTW, ein weiteres oft angeführtes Scheininstrument proprietärer Software, die Rechtssicherheit, ist noch größerer FUD. MS' EULAs schließen auch jegliche Haftung aus, die nicht von Böswilligkeit oder grober Fahrlässigkeit ausgeht. Etwas OT, wenn Fehler in MS' Software eine Kernschmelze auslösen sollten, bekommt man Ersatz für die zerstörten Installationsmedien. Oder 5$.

    Zitat Zitat
    Auch haben die Schulen einen Vertrag mit MS, sodass sie von MS mit Software beliefert werden.
    Für Kostenlose Alternativen gibt es auch keine Schulungen oder keine Seminarunterlagen oder sonstiges. Man wird also der Software ausgeliefert.
    D.h. der Lehrer müsste sich erstmal intensiv mit der Software beschäftigen, was Zeit und Geld kostet.
    Kommerziell vertriebene Produkte bieten meist Schulungsbücher, die logisch aufgebaut sind und alles erklären. So können Lehrer und Schüler sich Schritt-für-Schritt in die Software einarbeiten.
    Der Punkt mit Verträgen und der Unlust, Schulungen zu besuchen stimmt. OpenOffice.org hat durch seine Verbreitung und das Schwesterprodukt StarOffice jedoch beachtliche Menge verwendbarer Materialien. Freie IDEs haben oftmals mehr Dokumentation als proprietäre. VisualStudio dürfte eine der wenigen Ausnahmen sein.
    Dass Verbreitung bedeutend wäre, weise ich auch mal zurück. In zweieinhalb Jahren Info-Unterricht am Gymi haben wir mit MS Works für Office-Anwendungen, Mediator für Präsentationen (stellt es euch als eine fummelige Art RPG Maker dafür vor) und TurboPascal fürs Programmieren benutzt. Auf Windows 98-Systemen (und das in 2003 - 05), die alle zwei Wochen irgendwelche Trojaner eingefangen haben. Achja, und HTML sollten wir uns von SelfHTML erarbeiten, während der Lehrer seine tollen Mediator-Präsentationen weiter gestrickt hat.
    Ich hoffe inständig, dass ein solcher Setup in der realen Welt nicht existiert.

    Zitat Zitat von Sebastian Beitrag anzeigen
    Ausserdem gibt es da natürlich auch Fehler im System ...die Schulen bekommen x€ Geld für was bestimmtes und müssen das Geld halt auslegen (sonst gibt es nächstes mal weniger ^^) - das Geld kann nicht einfach für was total anderes (sinnvolles) verwendet werden - wodurch es teilweise auch zu total sinnlosen Anschaffungen kommt.
    Meine Schule hatte z.B. auch irgendwie unnötig viele Beamer, obwohl die kaum wer gebraucht hat ...man nimmt halt, was man bekommen kann...
    Haha, das stimmt. Das hatten wir als "Medienschule" auch gehabt. Das Prädikat der Medienschule ist ein Sinnbild für eine verkommene (bzw. nie richtige) Förderungspolitik, die die effektive Weiterbildung der Lehrer völlig außer Acht lässt.

    Geändert von Don Cuan (12.04.2008 um 16:33 Uhr)

  5. #5
    Hinzu kommt, dass freie Software nicht immer einfach zu bedienen ist. Ein Linux an einer gewöhnlichen Schule halte ich nicht für tragbar, ist auch kaum notwendig. An technischen Hochschulen sieht dies anders aus, da sind Unix-Derivate ein Muss.

  6. #6
    Zitat Zitat
    Beim Programmieren sollte es doch in der Regel egal sein, was du für eine IDE benutzt, oder? Und kompilieren sollte standardkonforme Software ja letztlich das gleiche.
    Bei Sprachen wie C++ und Java ist es auch nicht das Problem aber bei Delphi war das vor der Veröffentlichung der 2005er Personal Edition ein ziemliches Problem gewesen.

    Zitat Zitat
    Hinzu kommt, dass freie Software nicht immer einfach zu bedienen ist. Ein Linux an einer gewöhnlichen Schule halte ich nicht für tragbar, ist auch kaum notwendig. An technischen Hochschulen sieht dies anders aus, da sind Unix-Derivate ein Muss.
    In Sachen OS ist es klar, dass Windows ein Muss an Schulen ist.

    Zitat Zitat
    D.h. der Lehrer müsste sich erstmal intensiv mit der Software beschäftigen, was Zeit und Geld kostet.
    An meiner alten Schule kannte ich mindestens 5 Lehrer, die Openoffice in und auswendig kannten weil sie damit zuhause arbeiten. Außerdem ist da mit MS-Office bis auf Base kein allzugroßer Unterschied.

  7. #7
    Zitat Zitat
    b) muss die Schule euch ja auch ein wenig auf die Wirtschaft vorbereiten - und die fordert idR Kentnisse in Microsoft Office und nicht Open Office... ^^''
    Auch wenn manchmal ein solches Bild vermittelt wird, halte ich das für einen Riesigen Fehler. So wie Schulen die Schüler auch mit dem Umgang mit Computern vorbereiten sollte, und nicht mit dem (auswendiggelernten, routinebasierten) umgang mit Software X, Y und Z in einer speziellen version.

    Ganz davon abgesehen, dass der Unterschied zwischen OOo und M$O verschwindend gering ist, wenn man einzelne Dialoge u.ä. außer Acht lässt.

  8. #8
    Wir verwenden, nachdem ein fähiger Informatiklehrer zu uns gelotst wurde, jetzt ein selbst zusammengestelltes Gentoo-System mit OOo, KDevelop und Kile. Zusätzlich ein smb-Tauschverzeichnis für den Austausch von Daten zwischen einzelnen PC-Räumen und das ganze wird auf freiwilliger Basis von einer AG und einem festen Team aus 3 Schülern betreut. Nach der Umstellung gab es in den ersten zwei Wochen vielleicht Beschwerden, dass "das Windows kaputt" sei - heute ist das System schon längst völlig angenommen und die einzigen PCs bei uns, die noch Probleme machen, sind die der Bibliothekarinnen, die wegen eines uralten Verwaltungsprogramms der Buchbestände noch auf Win2k laufen. Insofern gibts auch Gegenbeispiele (-.

    Allerdings sehe ich auch an der Schule meiner Freundin z.B., wie es nicht sein sollte und das ist, wie hier beschrieben, wohl leider die Mehrheit...

  9. #9
    Also ich gehe auf das technische Gymnasium.
    Da habe ich halt unter anderem als Schwerpunkt Informatik und Informationsverarbeitung.

    Naja und in TI und IV benutzen wir sowohl kostenpflichtige, aber auch kostenlose Programme. Unsere Schule hat allerdings nen Vertrag mit den ganzen Herstellern, sodass uns die Software kostenlos zur Verfügung gestellt wird, solange wir die Schule besuchen.

    Das heißt soviel, dass wir unter Anderem auch an Betriebssysteme wie Vista und Co. kostenlos rankommen.
    Daher finde ich unsere Schule in der Hinsicht schon gut organisiert und so könnte es sicherlich auch in anderen Schule laufen...

  10. #10
    Zitat Zitat
    Das heißt soviel, dass wir unter Anderem auch an Betriebssysteme wie Vista und Co. kostenlos rankommen.
    So eine ähnliche Aktion haben wir momentan auch bloß dass wir die Software günstig kaufen und behalten können (Beispiel XP-Lizenzen für 5 €). Wers braucht?^^

  11. #11
    Zitat Zitat von Chrissi Beitrag anzeigen
    Das heißt soviel, dass wir unter Anderem auch an Betriebssysteme wie Vista und Co. kostenlos rankommen.
    Ich hoffe, der Schwerpunkt liegt auf "und Co.", ansonsten kann ich ehrlich gesagt nicht wirklich einen Vorteil in dieser Aussage erkennen.


    Ich bin jedenfalls doch recht froh über die Softwareauswahl meiner Schule; während zwar die meisten gang-und-gebe-M$-Programme vorhanden sind, ist die OpenSource-Konkurrenz auch nicht allzu weit und kann problemlos als Alternative verwendet werden. Natürlich wäre es besser, wenn komplett auf freie Software umgestiegen werden könnte, aber dazu sind unsere Administratoren/Informatiklehrer leider nicht engagiert genug :/ .

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