Ich glaube, ich habe schon öfters bemerkt, dass der Anfang von Naruto vom Stil her noch mit den klassischen Ninja-Manga vergleichbar war. Die Serie schwang erst während des ersten Tourniers komplett auf die übliche Schiene ein.
Dann muss ich wieder sagen - das Genre ist Pulp. Man versteht den Charakter nicht durch detailierte Exposition sondern durch seine Ähnlichkeit mit dem Schnitt aller Charaktere, die vergleichbare Rollen in Serien desselben Genres besetzt haben.Zitat
Die drei Leitsätze werden von der Redaktion im allgemeinen flexibel gehandhabt. Es genügt, wenn sie nur irgendwie vorkommen, sie müssen nicht unbedingt die Charaktere zu 100% determinieren, wie es in One Piece und Naruto der Fall ist. Aber wenn dich die Innerlichkeit mehr bewegt, warum liest du dann nicht Shoujo, Jousei oder Seinen? Bei Gott, die sind auch nicht frei von Klischees und Pulpismus, aber es ist definitiv leichter, Serien zu finden in denen diese nur schwach vertreten sind.
Ich habe z.B. in letzter Zeit auf Gut Glück "Love Catalog" heruntergeladen. Dachte mir: "Well, die Frau darin wird sich vermutlich nie verändern und ihrem Glück selbst im Wege stehen, aber was soll's". Ich las zwei Kapitel und es kam nicht so. Ihr Freund, so kommt es heraus, ist ein netter Junge, der sogar manchmal vernünftig Eifersüchtig wird und Grenzen zieht, weil er sie mag. Außerdem hatten sie beide eine ganze Familie, die auch Einfluss auf ihre Sozialisation genommen haben. Es ist ein wenig masochistisch, von einem Genre etwas zu fordern, das es im Schnitt einfach nicht liefert. Besonders, wenn man selbst nicht einmal zur intendierten Zielgruppe gehört. Man macht die Dinger schließlich für japanische Kinder und junge Männer, nicht für uns.
Edit: The Scarlet Chair ist auch ziemlich gut. Niemand in dieser Fantasy-Geschichte ist unbedingt komplett gut oder böse. Sie alle rotieren um eine abwesende Zentralperson und definieren sich und ihr Verhältnis untereinander über ihr Verhältnis zu ihr. Abwesende Personen haben im Shounen sonst nicht viel Einfluss, zumindest sofern sie nicht entführt worden sind. Außerdem: Hosenrollen, OH YEAH!!!
Die Verankerung ist im Falle der Kleinen Meerjungfrau angeblich, dass der Autor schwul war...ich vermute deswegen nicht, dass der Autor das Märchen mit Mädchen als Zielgruppe im Sinn verfasst hat.Zitat