damals als schnee im juli war
pinkelte ich meine initialen vor die tür des bundestags...

nein im ernst: wetter suckt. ich will sonne! so richtig geil 25°C im schatten sonne. schön white russian trinken und bräunen. schön ins freibad gehen und dort schön mädels die bikini-oberteile klauen (was ich natürlich NIE machen würde!!!) *seufz* scheiß erderwärmung...

ja ich hab mich doch noch entschlossen, mich und meinen faulen, schlecht gelaunten hintern zum betrieb zu bewegen. um 12 klingelt mein handy. eine weibliche stimme: "rené?" ich bin überrascht, dass sich meine freundin bei MIR meldet und nicht wie sonst umgekehrt. also ist die erste frage "wer ist gestorben?!" "nein, hier leben noch alle. aber meine eltern haben mich eingesperrt!"

...

hier suggeriere ich mein 5 sekunden andauerndes schweigen auf diese aussage.

also vergewissere ich mich, dass ich mich nicht verhört habe: "eingesperrt?" sie antwortet prompt: "ja!" "deine eltern?" "jaaa!", jetzt wirkt sie genervter. "dich?!?", jetzt wird sie laut, brabbelt noch irgendwas auf russisch: "JAAA MANN! *nischel russisch nischel* bljad... ich weiß das klingt blöd" - tat es tatsächlich. sie also: "haste kurz zeit?" ich guck meinen azubi-kollegen an, der nur nickt und sonst nix sagt, aber auch ziemlich doof aus der wäsche geguckt haben muss, als ich den sachverhalt für mein eigenes verständnis laut wiederholt hatte. "öööhm, so wie es aussieht ja..." "komm mal bitte, ich will hier raaauuuus....!" das "raaauuuus" hört sich so ein bisschen wie das miauen einer katze an, die grad vor die haustür gesetzt wurde.

anmerkung: von meiner arbeit zu ihr brauch ich mit öffentlichen verkehrsmitteln eine STUNDE. aber egal, man(n) tut was man kann. also ab in die bahn. nofx schön laut aufgedreht. ich komm bei ihr zuhause an, verlauf mich aber auf dem weg zu ihrer wohnung/dem hochhaus wo sie wohnt zwei bis fünfmal. aber komme dann doch an. ich ab hinters haus, auf eine ziemlich matschige grünfläche, weil ich ihre stimme höre. das verpeilte wesen mit den roten haaren hängt aus dem fenster im achten stock, als würde sie entweder gleich rauskotzen oder springen. ich glaub ihr war eher nach ersterem zumute.

"OKAY!", brüllt sie runter, "ICH SCHMEISS DEN SCHLÜSSEL RUNTER! HAB DA NOCH NEN BRIEFBESCHWERER DRANGEMACHT! MIT TESA!" ich nicke nur und weiß gar nicht welcher blöde teufel mich geritten hat, hierher zu fahren. jedenfalls: der beschwerer samt schlüssel fliegt, verpackt in eine rosa plastiktüte, aus dem achten stock. und fliegt. und fliegt. und fliegt. flatsch.

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hier suggeriere ich meine 5 sekunden erkenntnis-pause.

eben flog noch irgendwas rosanes durch die gegend und jetzt ist es WEG! "haste ihn?!", ruft sie runter. "nein ich glaub du hast ihn entweder durch ein wurmloch geschmissen und die enterprise hochgejagt oder einen maulwurf getötet!", antworte ich grinsend. also erstmal unter den blicken zweier nachbarn von ihr wie ein labrador durch den garten gebuddelt auf der suche nach etwas rosanem.

"GEFUNDEN!", schrei ich und hebe triumphierend in meinen dreckigen pfoten die rosane, jetzt leicht braun gesprenkelte tüte in die luft. "cool! komm hoch!", schreit sie. oben angekommen, erklärt sie mir groß und breit, dass ihre eltern dachten, sie wär zur schule gegangen (sie geht in die S2). allerdings hatte sie verschlafen, was zu dem zeitpunkt auch nicht ihr klar war. also haben die eltern schön die haustür von außen mit sicherheitsschloß und allem pipapo zugemacht. und der clou ist: die ganze scheiße geht nur von außen auf suuuper aktion, echt 1A! ich hab' mich zwar gefreut sie zu sehen, aber wie ein hund durch einen garten zu buddeln, beäugt von zwei lachenden rentern - nein das war nicht so toll. true story.

jedenfalls: dieses erlebnis hat den tag wieder gut gemacht. und die zwei dicken, fetten hähnchenschenkel, die ich jetzt esse machen ihn perfekt.