http://oesterreich.orf.at/wien/stories/270104/
Ein herrliches Beispiel, Erklärung -> siehe Kommentare unter dem Bericht
http://oesterreich.orf.at/wien/stories/270104/
Ein herrliches Beispiel, Erklärung -> siehe Kommentare unter dem Bericht
Naja, wie war das mit den Statistiken.. Nur denen trauen, die man selbst fälscht?
Imo ist es durchaus Manipulation, wenn man den Leuten verkaufen will dass die Kriminalität zurückgeht, sie es aber nicht wirklich tut. Klar sind da geschönte Statistiken hilfreich, wenn man die Wahrheit zu seinen Gunsten verdrehen möchte...
Geändert von NeM (11.04.2008 um 20:12 Uhr)
Selbst wenn die Statistik eine Verschlechterung anzeigt, können die Nachrichten noch verdreht werden. Man kann z.B. das Gegenteil der Krone-Politik betreiben und ausschließlich von Erfolgen der Kriminalitätsbekämpfung berichten.
Man kann die Kriminalität als Thema einfach unter den Tisch fallen lassen.
Man kann sich mit Blick auf andere Länder (z.B. den Erzfeind USA) erleichtern.
Man kann Werbebeiträge von erfolgreichen Rehabilitationsprogrammen für Kriminelle zukaufen und bevorzugt diese bringen.
Man kann die Statistik als unglaubwürdig und der Täuschung bezeichnen, die Ersteller als Agenten des Auslandes verschreien usw...
Hier beginnt erst das Feld der Meinungsmanipulation, alles andere sind statistisch-mathematische Tricks.
Das grundsätzliche Problem, dass sich dir dabei stellt ist, dass du eine Propaganda weiterspinnst.
Die Manipulation von Statistiken erweist sich immer als zweischneidig und verletzt stets auch diejenigen, welche du als Köpfe deiner kleinen Weltverschwörung bezeichnen würdest.
Inwiefern tut sie das?
Und kannst du nicht wenigstens den interessanten Absatz nennen, nachdem es dort hauptsächlich darum ging, ob das Zitat nun von Churchill ist oder nicht, bzw. was er von diesen und jenen Zahlen im Krieg hielt?
Insofern wie sie ein Werkzeug zur Entscheidungshilfe ist. Wenn man nicht auf sie achtet oder aus ihrer Manipulation System macht, endet man wie Hitler und der Reale Sozialismus. Man verliert die Möglichkeit, Entscheidungen auf konkreten Daten zu treffen.
Die Kriminalitätsstatistik wird allerdings wenig Einfluss auf irgend etwas haben. Sofern dein Bürger nicht Zahlengläubig ist, formen die Sex&Crime-Gschichtn aus der täglichen Krone und sein persönliches Erleben seine Meinung mehr als bunte Striche in einem Raster. Die Manipulation wird erst stattfinden, wenn sich jemand dezidiert darauf beruft, dass der Abbau der Polizeiposten die Kriminalität sinken ließ. So für sich genommen hat die Statistik nur eine geringe Bedeutung.
Er ist nicht der Urheber des Zitates. Der Urheber ist nicht bekannt, allerdings gab es ständige Bemühungen seitens der deutschen Propaganda, Churchill als systematischen Lügner darzustellen. Die Annahme ist, dass jenes Zitat aus diesem Kontext heraus entstand. Der Krieg zwischen Deutschland und Churchill wurde nämlich hauptsächlich um die Statistik geführt.
Da sich das Thema in die Richtung statistische Probleme entwickelt kann ich auch ein wenig dazu beitragen. (Auch auf die Gefahr hin, dass dies sowieso jeder kennt).
Grundstätzlich sollten wichtige Entscheidungen nicht auf nur einer einzigen statistischen Analyse beruhen. Statistik macht immer Fehler und zwar im Idealfall 5 Prozent. D.h. 5 Prozent aller statistischen Forschungen sind definitiv Falsch. Weiterhin sind Zufallsstichproben, welche für eine repräsentative Analyse notwendig sind völlig illusiorisch (Beispiel Sonntagsfrage). Meist werden nur Aussagen über 30 prozent der Bevölkerung getroffen.Doch der Fakt das eine solche Forschung nur einen kleinen Teil der Bevölkerung beschreibt, der wird ignoriert oder schlicht nicht erkannt. Das liegt zum Teil an der Vernachlässigung guter Forschungspraxis und ist ein enormes kaum wahrgenommenes Problem.
Von der Kriminalitätsstatistik kann ich nur abraten. Prinzipiell wollen die Auftraggeber zwar Veränderungen erkennen und somit auch Maßnahmen treffen, die Erhebungmethode ist aber mehr als fragwürdig. Gemessen werden lediglich die gemeldeten Verbrechen, d.h., wenn bessere Überwachungsanlagen installiert werden, dann gibt es laut Statistik mehr Verbrechen. Es wird also nicht die wirkliche Verbrechensrate gemessen, sondern die wahrgenommene.
Die Statistik ist enrom wirkungsvoll, wenn richtig angewendet. Manipulation ist allerdings so einfach, dass es so gut wie niemand bemerkt. Die Fälschungsforschung ist gerade mal in den Kinderschuhen. Es gibt kaum (brauchbare) Institutionen welche die wissenschaftliche Arbeit systematisch übeprüfen. Weg von der Wissenschaft: Wirtschafltiche Forschung ist noch problematischer, da die Autraggeber konkrete Ziele verfolgen und diese von der Statistik verlangen.
Ich kann im allgemeinen davon abraten zu einfach der Statistik zu glauben. Erst wenn sich Ergebnisse vielfach bestätigen, ist anzunehmen, dass diese zutreffen.
Meiner Einschätzung nach ist der gro der Bürger wissenschaftshörig, d.h., zahlengläubig.Zitat
Das klingt so als würde Statistik Fakten produziert werden. Falls das die Aussage ist, so ist sie falsch.Zitat
Statistisch-mathematische Tricks die eine Aussage verschleiern sind für mich eine Form der Manipulation, auch wenn sie mathematisch korrekt sind. Wenn der Betrachter bewusst irregeleitet wird, unter Ausnutzung, dass er nicht über das nötige Fachwissen verfügt, so wird er manipuliert.
Nur mal als Beipiel:
Ein statistischer Test erkennt zu 99 Prozent ob jemand Aids hat und zu 99 Prozent wenn jemand kein Aids hat. Eine Untersuchung sagt dir du hast Aids.
Was würdet ihr annehmen, seid ihr krank oder nicht?
Geändert von Kaltblut (13.04.2008 um 08:33 Uhr)
Du hast recht, das kennt nun wirklich jeder... und trotzdem würde ich eher glauben, dass ich Aids hätte, wenn der Test positiv ist. Einfach weil die Wahrscheinlichkeit 99 mal höher ist. Dennoch würde ich vorher abklären, ob Aids wirklich möglich wäre aufgrund risikoreichen Verhaltens in der Vergangenheit. Damit kann die Aussage des Tests untermauert oder widerlegt werden. Bei einem unwahrscheinlichen Ergebnis würde ich allerdings ein zweites mal testen. Falls es dann Widersprüche gibt, müsste ein drittes mal genügen.
Auch wenn man Statistiken nicht trauen kann, braucht man doch irgendwie einen Anhaltspunkt, was man glauben soll und was nicht. Das wesentliche ist lediglich, Statistiken richtig zu interpretieren und die Erhebungsmethode zu kennen.
Electrodynamics:
Was weist der Test nach? Den Ausbruch der Krankheit oder das Vorhandensein des HIV-Virus? In ersterem Fall habe ich AIDS, im zweiterem Fall habe ich HIV, krank bin ich im Moment noch nicht.
Zuvor wird üblicherweise noch abgeprüft, ob der Test auf andere Indikatoren ansprang, die durchaus nichts mit der Krankheit zu tun haben müssen. Das ist einem Freund von mir passiert - zwei von drei Indikatoren schlugen bei seinem Bluttest an, aber die Nachprüfung mit einem anderen Verfahren ergab, dass HIV nicht die Ursache war.
Die Aussage war, dass die Statistik selbst zuerst einmal eine Sammlung von Zahlen ist. Die Interpretation ist der Ort, wo die große Manipulation stattfindet. Churchill z.B. hatte seine liebe Mühe, als er Politik rein mit Zahlen machen wollte - niemand schenkte ihm Glauben.Zitat
Hier solltest du unterscheiden - sie glauben an die Erzählung der Wissenschaft, aber von Wissenschaft selbst haben sie keine Ahnung.Zitat
Man kann den Leuten alles verkaufen, solange nur das SCIENCE!-Tag groß genug ist. Das hat allerdings wiederum nichts mit der Wissenschaft zu tun - das sind Tricks, welche sich die Glaubwürdigkeit einer ganz anderen Methode vereinnahmen. Im gleichen Sinne hat man mit dem Christentum die Kreuzzüge ausgelöst, obwohl Christus sicherlich niemanden dazu aufforderte, in Jerusalem einzufallen.
Wie es aussieht habe ich mich nicht eindeutig ausgedrückt. Deswegen nochmal eine Variante:
Ein Medizinischer Test untersucht ob die Krankheit AIDS bei dir ausgebrochen ist:
Dieser erkennt zu 99 Prozent ob jemand Krank ist und zu 99 Prozent wenn jemand nicht Krank ist. Eine Untersuchung sagt dir du bist Krank. Zur Vereinfachung: Es gibt lediglich diese Situation, keinerlei sonstige Fehler. Bist du nun (sehr wahrscheinlich) krank oder nicht?
Die Aussage geht in die richtige Richtung. Werd es nachher beantworten. es würd mich interessieren ob du dich bei gegebenem Beispiel für krank halten würdest? Ich persönlich würde es ja eigentlichZitat
.
Statistik ist keine Ansammlung von Zahlen, das sind die Datensätze die untersucht werden. Mit Statistik werden Auswertungen erstellt welche ahnand von Teststatistiken (berechnete Kennwerte) klare Aussagen ergeben. Meist stimmt oder stimmt nicht. Diese lassen einem nicht viel Freiraum zur Interpretration, sofern man korrekt vorgeht!Zitat
Der Glaube an statistische Wissenschaft unter Wissenschaftlern beruht leider auf Erzählungen (zumindest in den Gesellschaftswissenschaften). Schon einfach deswegen, weil es keine systematischen Kontrollinstanzen gibt. Was mein Kollege in Japan, Mainz oder Berlin macht muss ich leider glauben. Ich könnte jederzeit eine bahnbrechende Statistische Erhebung erfinden und keiner, aber absolut keiner kann mir das nachprüfen, sofern ich ihm nicht den Datensatz zur verfügung stelle (oder dumme Fehler mache).Zitat
Wissenschaft vertraut meist darauf, dass viele informierte Gleichgesinnte die Arbeiten lesen und somit kontrollieren. Im allgemeinen klappt das recht gut, aber es lässt sich ausnutzen, wenn ein Forscher nicht ehrlich ist (nach den Untersuchungen die ich kenne sind das aber nur 2-5 Prozent der Forscher). Ich will nicht sagen, dass Statistik völligen Unsinn produziert. Sie gibt Anhaltspunkte, wenn sich die Ergebnisse in vielen Untersuchungen bestätigen.
Jep genauZitat
.
Geändert von Kaltblut (13.04.2008 um 13:55 Uhr)
Nur der Vollständigkeit halber.Zitat