Zitat Zitat von .Macabre. Beitrag anzeigen
@Stan
Nun gut, ich für meinen Teil, lese um des vergnüglichen Zeitvertreibs wegen.
Ob es jetzt ein Zola, Nietzsche, Satre oder Stephan King ist, spielt dabei nicht eine allzu große Rolle bei mir. Ich lese der guten Unterhaltung willen ein Buch und verspüre dabei nicht im geringsten den Drang mich zwanghaft mit irgendeiner philosophischen Lektüre auseinander setzen zu müssen um an ihr zu klüger ,weiser oder was weiß ich was an ihr zu werden. Nimm es nicht persönlich, aber ich würde bei solchen Leuten einen Komplex vermuten, dass sie sich so verbissen an eine Lektüre setzen um an ihr zu wachsen. Es ist wie mit Leuten (sofern sie keine Körperlichen Probleme haben) die tagtäglich ins Fitnesstudio rennen. Der Großteil von denen macht das weil sie offensichtlich nicht zufrieden mit sich sind.

Ich gebe zu, der Vergleich ist jetzt etwas sehr weit hergeholt, aber nichts desto Trotz sehr passend wie ich finde oder so....
Dein weit hergeholter und dennoch sehr passender Vergleich (okay, da wurd's polemisch , entschuldige) erscheint mir unpassend. Wenn du einem gewissen "Zwang zur Bildung" oder "Zwang zur Entwicklung" pathologische Züge unterstellen willst, kann ich das verstehen und es trifft sicherlich auch auf gewisse Leute zu. Denn wer ein großes Wissen hat, kann das immer auch im Dienste einer Herrschaftsmethode benutzen, im Sinne von: "Ich habe einen xy Abschluss, ich habe Recht." oder "Ich habe dreizehn Bücher darüber gelesen, ich weiß das." Aber, und das ist ein großes aber, ich finde es falsch, wenn du dieses "Herrschaftswissen" mit einem dem Menschen ganz natürlich innewohnenden Drang zum Wissen vergleichst. Ich meine: Was ist unser Leben schon? Wir sind zufälligerweise in einer vollkommen absurden Welt in der kein friedliches Zusammenleben möglich ist und in der kein metaphysisches Konzept aufrecht gehalten werden kann und du vergleichst die verzweifelte Suche nach einem Sinn, einer Antwort mit dem Besuch eines Fitness-Studios?
Der Unterschied zwischen beidem ist ganz klar: Ersteres, also die Philosophie, betrachtet die eigentlichsten Wesenszüge des Menschen, die Dinge, die unmittelbar mit jedem Mensch-Sein verknüpft sind. Das Fitness-Studio, oder generell das Hobby, sind hingegen künstlich geschaffene Sinn-Instanzen die eigentlich vollkommen sinnlos sind. Ob ich nun Muskeln habe oder nicht, ob ich nun ein rundes Ding in ein viereckiges Ding schießen kann oder noch schlimmer: Ober irgendein Franzose nun ein das viereckige Ding trifft oder ein Deutscher - das ist alles irgendwie künstlich, das ist eine Art der Unterhaltung die zwar Spaß macht, die schön ist, die ablenkt, die aber letztendlich nicht das Wesentliche zum Thema hat. Und diese Auseinandersetzung mit dem Wesentlichen kann mit dem Hobby nicht verglichen werden.
Wie gesagt, die Philosophie ist nicht die einzige Möglichkeit dieser Auseinandersetzung, aber eine der wichtigsten und vielfältigsten.

Du schreibst, dass die Leute der "verbissenen Philosophie" mit ihrem Leben unzufrieden sind. Natürlich! Genau darum geht es doch! Wie könnte man denn zufrieden sein in einer Welt in der nichts funktioniert und in der alles Ablenkung ist? Man muss doch zweifeln, man muss doch nachfragen und man muss doch merken, dass man letztendlich nur auf seine eigene Individualität zurückgeworfen ist.
Ich denke ein Problem unserer Zeit ist, dass sie diese grundlegende Problemhaftigkeit des Daseins und der Welt nicht spürt.

Zitat Zitat
Also, wenn diese Frage nicht aus polemischen Gründen gestellt worden ist weiß ich auch nicht mehr... Wobei er doch die Frage schon für sein Person beantwortet hat.

Deshalb hab ich sie auch mal ganz unpolemisch für dich rausgesucht
Nein, da steckte gar keine Polemik drin, ich fand's nur lustig, weil es so schön gepasst hat. Ich wollte einfach eine genauere Erklärung und fand seine Antwort auch erhellend.