vornherweg: als ich das buch zum ersten mal (auf dem klo bei einer freundin) lesen wollte, kam ich nicht weit, da ich es schlichtweg uninteressant fand
allerdings habe ich mir das hörbuch geliehen und fand es fantastisch kurzweilig und humorvoll und herrlich entspannend

aber zum eigentlichen thema, warum wir die feuchtgebiete brauchen:
1. eklig oder nicht, die protagonistin hat ein körperempfinden dass den jahrtausendelangen menschlichen selbsthass/ekel überwindet
2. desweiteren thematisiert es eine tabuisierte sexualität, die in der gesellschaft zwar allgegenwärtig ist (werbung, filme etc.), über die aber nicht gesprochen werden darf. dies ändert sich zwar, wird aber immer als schockierend wahrgenommen
3. die protagonistin ist eine frau. eine frau die ihr körperlichkeit in den mittelpunkt stellt ohne den weiblichen rollenbild zu unterliegen. sie hat eine aktive sexualität und spricht darüber

es gibt natürlich bereits viele bücher die (weibliche) sexualität und thematisieren, die vielleicht (in deutschland) nicht so bekannt sind, weil sie nicht von einer moderatorin geschrieben wurden und die nicht so 'eklig' sind und in denen es auch mehr handlung/action gibt (hatt eigentlich kein problem mit der handlung bei den feuchtgebieten, aber was solls). zum beispiel:

tipping the velvet (die muschelöffnerin) von sarah waters
godspeed (götterspeed) von lynn breedlove
oder auch die klavierspielerin von jelinek

sie gehen natürlich alle anders mit dem thema um und sind nicht so körperzentriert oder locker in der sprache, weshalb ich denke, dass die feuchtgebiete auf jedenfall einen wichtigen beitrag zur literaturwelt/popkultur darstellen