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Thema: Brauchen wir Feuchtgebiete?

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  1. #1
    Ihr könnt mir sagen, was ihr wollt. Dieses Buch hat nur einen Zweck und zwar der Autorin möglichst viel Geld zu bringen... Von wegen Emanzipation hier und da. Das ist Schwachsinn. Es soll schocken und eklig sein, damit es Einnahmen bringt. Die Frau ist von VIVA! Dieses Buch wurde in Medien so angepriesen, es kann gar keinen anderen Zweck haben.
    Zudem finde ich, dass das, was im Bett passiert mal schön dort bleiben soll. Bin nicht verklemmt, bin sogar für vieles offen, aber man nimmt der Menschheit etwas besonderes, wenn Sexualität zu offen wird... Aber bei immer größeren Jobentfernungen, Wochenendarbeit und längeren Wochentagen etc.... Tja, da kann man halt so etwas wie ein intimes Privatleben nicht gebrauchen... Ich sag nur Oh Brave New World!!!
    Ist schon schlimm genug wie viele Leute sich von Trieben leiten lassen...
    Aber wer argumentiert, dass das alles ja ganz natürlich sei, dem kann dann gesagt werden, dass Dinge wie Gewalt und z.B auch natürliche Auslese vom Menschen bekämpft werden und dass der Mensch sowieso gegen das Tier in sich vorgeht... (Er schafft es zwar nicht immer, aber trotzdem reißen sich einige immerhin so weit zusammen, so dass zumindest ein gesittetes Miteinander möglich ist). Wenn man jetzt mal eine Emanzipation des Menschen befürworten würde, tja dann würde der Stärkere gewinnen, sich jeder nehmen was er kriegen kann und jeder würde jeden gnadenlos von hinten den Schädel einschlagen... Es gibt schon einen Grund für die Erziehungseinrichtungen wie Schule und Knast...
    Für mich sind also solche Gesellschaftstrends pseudo aufklärerisches Denken. Und Leute die so etwas verfallen meisten auch totale Trendopfer oder Pseudo-intellektuelle möchtegern Punks. Schon allein die Kombination: Moderatorin von Viva und aufklärerisches Denken ist wie Zahnpasta auf Schokolade schmieren... Nämlich absoluter Schmarrn!

    Allein wie das Thema Liebe immer mehr aus unserem Leben verdrängt wird...
    Da wird Ficken mal als Liebemachen bezeichnet... Tja... Der schnelle Spaß zählt ja (lässt sich besser verkaufen und sex sells sowieso). Bin aber auch großer Feind der 68er Generation und der freien Liebe Gedanken...

  2. #2
    Zitat Zitat
    Ihr könnt mir sagen, was ihr wollt. Dieses Buch hat nur einen Zweck und zwar der Autorin möglichst viel Geld zu bringen... Von wegen Emanzipation hier und da. Das ist Schwachsinn. Es soll schocken und eklig sein, damit es Einnahmen bringt. Die Frau ist von VIVA! Dieses Buch wurde in Medien so angepriesen, es kann gar keinen anderen Zweck haben.
    Das schließt doch nicht aus, dass es auch einen Positiven Effekt haben kann bzw man dem Buch auch etwas positives abgewinnen kann?

    Zitat Zitat
    Zudem finde ich, dass das, was im Bett passiert mal schön dort bleiben soll. Bin nicht verklemmt, bin sogar für vieles offen, aber man nimmt der Menschheit etwas besonderes, wenn Sexualität zu offen wird...
    Das Thema hat einen eigenen Thread verdient. Wieso genau wird es ihnen genommen? Was ist an Sexualität objektiv besser, wenn sie heimlich und geheim geschieht, wenn man sich den gesellschaftlichen Druck wegdenkt? Wenn man offen darüber reden kann, ändert sich doch nichts an der Beziehung zwischen den Sexualpartnern?

    Zitat Zitat
    Aber bei immer größeren Jobentfernungen, Wochenendarbeit und längeren Wochentagen etc.... Tja, da kann man halt so etwas wie ein intimes Privatleben nicht gebrauchen... Ich sag nur Oh Brave New World!!!
    Da siehst du den Zusammenhang falsch: Wenn die Tabuisierung von z.B. Sex (und da bestimmten Praktiken) nicht gegeben wäre, hätte man keinen Grund, sie zu verbergen. Dann hätten diejenigen, die immer schreien "Ich bin unschuldig, ich habe nichts zu verbergen!" (mit Bezug auf Öffendliche Sicherheit usw.) endlich mal ein Argument

    Zitat Zitat
    Ist schon schlimm genug wie viele Leute sich von Trieben leiten lassen...
    Wieso genau, wenn es keinem schadet?

    Zitat Zitat
    Aber wer argumentiert, dass das alles ja ganz natürlich sei, dem kann dann gesagt werden, dass Dinge wie Gewalt und z.B auch natürliche Auslese vom Menschen bekämpft werden und dass der Mensch sowieso gegen das Tier in sich vorgeht... (Er schafft es zwar nicht immer, aber trotzdem reißen sich einige immerhin so weit zusammen, so dass zumindest ein gesittetes Miteinander möglich ist).
    Du sagst es. Wo es ein Gesellschaftliches Miteinander behindert, sollte das unreflektierte Triebverhalten bekämpft werden, aber inwiefern trifft dies auf Sexualität bei beiderseitigem Einverständnis zu?

    Zitat Zitat
    Wenn man jetzt mal eine Emanzipation des Menschen befürworten würde, tja dann würde der Stärkere gewinnen, sich jeder nehmen was er kriegen kann und jeder würde jeden gnadenlos von hinten den Schädel einschlagen... Es gibt schon einen Grund für die Erziehungseinrichtungen wie Schule und Knast...
    Was hat das mit dem Thema zu tun? Ein beseitigen von Gesellschaftlichen Tabus, durch die niemand zu Schaden kommt hat nichts mit körperlicher Gewalt oder dem Recht des Stärkeren zu tun?
    Abgesehen davon, dass die Schule alles, nur keine Erziehungseinrichtung ist/sein sollte. Für sowas ist das Elternhaus zuständig. Ob Gefängnisse überhaupt in der Lage sind, irgend eine Erziehungsfunktion zu erfüllen, ist selbst in der Wissenschaft umstritten.

    Zitat Zitat
    Allein wie das Thema Liebe immer mehr aus unserem Leben verdrängt wird...
    Wenn man es mal Gesellschaftsgeschichtlich betrachtet, gab es niemals eine Zeit, in der "Liebe" mehr Stellenwert zugemessen wurde als heutzutage.
    Abgesehen davon müsstest du, als jemand der Triebhaftes Verhalten prinzipiell verteufelt, auch gegen Liebe sein, die letzenendes auch nur auf Biologischen Vorgängen im Gehirn beruht, die dazu dienen, einen möglichst guten Sexualpartner zu finden und die eigenen Gene an Kinder mit diesem weiterzugeben.

    Zitat Zitat
    Da wird Ficken mal als Liebemachen bezeichnet...
    Besser, als es als Ficken zu bezeichnen, findest du nicht auch?

    Zitat Zitat
    Bin aber auch großer Feind der 68er Generation und der freien Liebe Gedanken...
    Die waren wenigstens nicht so oberflächlich und auf schnellen Sex aus, wie die von dir kritisierten Menschen der heutigen Zeit.

  3. #3
    Ich hab zu dem ganzen Thema eigentlich keine Meinung, da ich das Buch nicht gelesen habe, aber hierzu möchte ich was "qualitativ hochwertiges" sagen:
    Zitat Zitat
    Besser, als es als Ficken zu bezeichnen, findest du nicht auch?
    Nein, definitiv nicht. Wenn es wirklich nur ficken ist - also ohne Liebe mal schnell rein und raus, dann würde ich die Aussage Liebe-Machen damit nicht beschmutzen wollen. Dann ist das auch nur ficken und mehr nicht. Da sollte man schon trennen.

    So, das war der geistige Erguss meinerseits zur späten Stunde.

  4. #4
    @brucenight: FF hat es schon gesagt, Konsumgedanke und "Hintergrund" müssen sich heute nicht mehr ausschließen, da sind wir gott sei dank drüber hinweg. Man kann mit solchen Sachen gut Geld machen, also warum sollte man es nicht tun? Wenn man dabei noch überholte Klischees in den Boden tritt, um so besser.
    Was die Frau wollte, ist außerdem egal, es geht um die Wirkung, die sie erzielt hat.
    Und du befriedigst übrigens einen Trieb, indem du hier postest. Wahrscheinlich meinst du eher das "exessive" Ausleben von Trieben, ohne einen Gedanken auf das, was danach kommt. Naja, ich neige persönlich auch nicht dazu, aber wo ist das Problem? Wenn die Leute Spaß dran haben, lass sie doch.

    Zitat Zitat
    Moderatorin von Viva und aufklärerisches Denken ist wie Zahnpasta auf Schokolade schmieren... Nämlich absoluter Schmarrn!
    Ein klares NEIN! Nur weil jemand bei Viva arbeitet, heißt das nicht, dass er unfähig ist, aufklärerisch zu sein. Hallo? Was ist das für eine Logik? Du glaubst gar nicht, wie viele heute selbstverständliche (damals bahnbrechende) Ideen aus Kreisen kamen, denen du wahrscheinlich nicht mal ein einen klaren Gedanken zurechnen würdest. Nicht, dass das jetzt bei Roche der Fall sein muss, das ist eine andere Frage. Aber grundlegend ist die Aussage erstmal schlichtweg Unsinn.
    Zitat Zitat
    Allein wie das Thema Liebe immer mehr aus unserem Leben verdrängt wird...
    Da wird Ficken mal als Liebemachen bezeichnet... Tja... Der schnelle Spaß zählt ja (lässt sich besser verkaufen und sex sells sowieso). Bin aber auch großer Feind der 68er Generation und der freien Liebe Gedanken...
    Das gleiche wie bei Roche. Man spricht ein extremes Tabu an, aber die naheliegenderen Tabus verändern sich stattdessen. Die 68er wie Roche sind im weitesten Sinne Sündenböcke, sie nehmen das soziale "Buh!-Geschreie" auf sich, und im Ergebnis (!!) darf Frau dann auch selbst einen Mann aussuchen und den Platz hinter dem Herd verlassen. Nicht, dass das einzig die Errungenschaft der 68er gewesen wäre, und nicht, dass die 68er oder auch Roche das geplant hätten (beiden ging es wohl mehr um Aufmerksamkeit respektive Geld), aber die Hemmschwelle geht nach oben. Damit zählt wieder das Ergebnis, nicht die Intention.
    • "Wenn die da freie Liebe machen, darf ich ja wohl einen Mann heiraten, den ich liebe!"
    • "Wenn die da beschreibt, wie sie ihre Säfte nach außen kehrt, darf ich ja wohl über Sex reden."


    Zitat Zitat
    nur im Grunde ist diese tatsächlich ein wenig abstoßend-eklige Analfissur-Sache der Rückschlag gegen die Gleichmacherei der Medien oder von schießmichtot wem, die einem ständig erzählt, wie minderwertig man doch eigentlich ist. Denn über die Periode, Warzen, Damenrasierer und Klopapier wird in der Werbung tatsächlich ziemlich frei geredet - warum darf man nich auch die etwas ehrlichere Seite zeigen, wenn auch leicht übertrieben und in literarisch eher niederer Form?
    Vorsichtig. Baut dieses Buch nicht genau so Druck von der anderen Seite aus auf? Wenn sich 11-jährige Mädchen aus naheliegenden Gründen auf dem Schulhof darüber unterhalten, wird es bald zu Szenen a la "Pöh, du hast ja noch nicht mal das gemacht" kommen. Dazu kommt noch, dass die ehrliche Seite meistens nicht nur aus Tabugefühl heraus, sondern auch aus reinem Ästhetikgefühl her, nicht besonders ansehlich ist. Wie oben erwähnt, es gibt immer eine Grenze zwischen "gesellschaftlich überholte Tabus brechen" und "einfach mal Tabus brechen".
    Aber ich sehe den Punkt. Der "Perfektionswahn" ist heute sicherlich ungleich fataler als die "Entartung" der Ästhetik. Man muss trotzdem vorsichtig sein mit sowas.

    Zitat Zitat
    Blut und Innereien sind übrigens auch eklig, aber Medizin findet jeder toll, weil sie Leben rettet. Jetzt versucht man halt mal das gesunde Selbstwertgefühl zu retten.
    Wieder vorsichtig... Ich find Gedärme auch eklig. Ist das jetzt schlimm? Oô
    Oder krieg ich jetzt deinen Punkt nicht? Hä? Nochmal deutlich bitte. ^^''


    Also schaden kann das Buch am Ende wohl nicht. Niemand wird, wie ich vorher zynisch gemeint habe, jetzt ständig auf die Straße kacken. Ob die Leser alle offener mit ihren Intimitäten umgehen, nur weil sie das Buch gelesen haben, ist natürlich auch zu bezweifeln. Aber es ist bestimmt ein Tropfen auf dem heißen Stein, der bekanntlich irgendwann das Fass zum Überlaufen bringt. Oder so.

    Zitat Zitat
    Erstmal muss man die generelle Bereitschaft zu lesen wecken, dann kann man daran arbeiten, die Leute auch zum konsumieren etwas anspruchsvollerer Literatur zu bewegen.
    Pff... Naja... Es gibt seit gut zehn Jahren einen anhaltenden Buchtrend. Harry Potter, Herr der Ringe, "Wer bin ich, und wenn ja, wie viele?", Der Schwarm, "Ich bin dann mal weg", jetzt die Biss-Bücher. Alles keine schlechte Literatur, aber viele Leser lesen die und dann hat es sich wieder. Ich weiß nicht, ob man "die meisten" sagen kann, und ich finde das auch nicht unbedingt schlecht. Es spricht nur gegen das Argument. Bei Feuchtgebiete (mit einer Zielgruppe, die den Fernseher dafür kurz abschaltet und kauft, weil Roche vorn drauf ist und die Freunde es auch gelesen haben) ist das wohl erst recht nicht der Fall.

  5. #5
    Zitat Zitat von Freierfall Beitrag anzeigen
    Das schließt doch nicht aus, dass es auch einen Positiven Effekt haben kann bzw man dem Buch auch etwas positives abgewinnen kann?


    Das Thema hat einen eigenen Thread verdient. Wieso genau wird es ihnen genommen? Was ist an Sexualität objektiv besser, wenn sie heimlich und geheim geschieht, wenn man sich den gesellschaftlichen Druck wegdenkt? Wenn man offen darüber reden kann, ändert sich doch nichts an der Beziehung zwischen den Sexualpartnern?


    Da siehst du den Zusammenhang falsch: Wenn die Tabuisierung von z.B. Sex (und da bestimmten Praktiken) nicht gegeben wäre, hätte man keinen Grund, sie zu verbergen. Dann hätten diejenigen, die immer schreien "Ich bin unschuldig, ich habe nichts zu verbergen!" (mit Bezug auf Öffendliche Sicherheit usw.) endlich mal ein Argument

    Wieso genau, wenn es keinem schadet?


    Du sagst es. Wo es ein Gesellschaftliches Miteinander behindert, sollte das unreflektierte Triebverhalten bekämpft werden, aber inwiefern trifft dies auf Sexualität bei beiderseitigem Einverständnis zu?


    Was hat das mit dem Thema zu tun? Ein beseitigen von Gesellschaftlichen Tabus, durch die niemand zu Schaden kommt hat nichts mit körperlicher Gewalt oder dem Recht des Stärkeren zu tun?
    Abgesehen davon, dass die Schule alles, nur keine Erziehungseinrichtung ist/sein sollte. Für sowas ist das Elternhaus zuständig. Ob Gefängnisse überhaupt in der Lage sind, irgend eine Erziehungsfunktion zu erfüllen, ist selbst in der Wissenschaft umstritten.

    Wenn man es mal Gesellschaftsgeschichtlich betrachtet, gab es niemals eine Zeit, in der "Liebe" mehr Stellenwert zugemessen wurde als heutzutage.
    Abgesehen davon müsstest du, als jemand der Triebhaftes Verhalten prinzipiell verteufelt, auch gegen Liebe sein, die letzenendes auch nur auf Biologischen Vorgängen im Gehirn beruht, die dazu dienen, einen möglichst guten Sexualpartner zu finden und die eigenen Gene an Kinder mit diesem weiterzugeben.


    Besser, als es als Ficken zu bezeichnen, findest du nicht auch?


    Die waren wenigstens nicht so oberflächlich und auf schnellen Sex aus, wie die von dir kritisierten Menschen der heutigen Zeit.
    Mit ficken habe ich kein Problem, wieso versteht da snie einer! Aber da sieht man ja schon, in wie weit Leute das gar nicht mehr raffen...

    Der sexuelle Druck wird wesentlich stärker durch solche Bücher...
    Ich meine ich hab ja auch was gegen kahle Intimzonen, einparfümieren und 3 mal am Tag duschen... Abe rhier sollten einfach mal Tabus gebrochen werden, mit dem Sinn Geld zu machen... Und außerdem schließt sich gerade in der heutigen Welt alles Aufklärerische aus, da die Wirtschaft stärker denn je versucht irgendeinen Schund möglichst vielen Leuten zu verkaufen. Und da sich gerade eine von Viva dagegen "auflehnt" ist auch verständlich:
    Es gibt Leute, die können sich halt nicht mit den "perfekten" Stars identifizieren und freuen sich dann über solche Literatur. Im Endeffekt ist es aber nur das Ansprechen eine anderen Zielgruppe. Mit der kann man ja auch Geld machen... Man will halt aus der gesamten Gesellschaft das Geld quetschen...

    Wenn ihr Literatur lesen wollt, geht in Abteilung Geisteswissenschaftliche Bücher und guckt da mal rein. Feuchtgebiete braucht die Welt nicht!

  6. #6
    Gottseidank wollte kein Geisteswissenschaftler jemals hauptsächlich Geld mit seinen Sachen verdienen. Das waren die echten Menschen, frei von dummen Instinkten und so.
    Zitat Zitat
    Aber da sieht man ja schon, in wie weit Leute das gar nicht mehr raffen...

    Der sexuelle Druck wird wesentlich stärker durch solche Bücher...
    Ich meine ich hab ja auch was gegen kahle Intimzonen, einparfümieren und 3 mal am Tag duschen... Abe rhier sollten einfach mal Tabus gebrochen werden, mit dem Sinn Geld zu machen... Und außerdem schließt sich gerade in der heutigen Welt alles Aufklärerische aus, da die Wirtschaft stärker denn je versucht irgendeinen Schund möglichst vielen Leuten zu verkaufen. Und da sich gerade eine von Viva dagegen "auflehnt" ist auch verständlich:
    Es gibt Leute, die können sich halt nicht mit den "perfekten" Stars identifizieren und freuen sich dann über solche Literatur. Im Endeffekt ist es aber nur das Ansprechen eine anderen Zielgruppe. Mit der kann man ja auch Geld machen... Man will halt aus der gesamten Gesellschaft das Geld quetschen...
    Ich hoffe allen voran, du hälst dich nicht für den Menschen, der diese Welt im letzten Detail verstanden hat, seine Instinkte unter Kontrolle hat und über den ganzen "dummen Konsumkühen" steht. Ich hoffe, du denkst über das nach, was die anderen hier sagen, und allen voran über die Antworten, die wir geben, während du nur deine Punkte wiederholst, ohne auf diese Antworten einzugehen.

    Also nochmal, diesmal zum Mitdenken: Konsumgedanke und "Hintergrund" müssen sich heute nicht mehr ausschließen, da sind wir gott sei dank seit 20 Jahren drüber hinweg. Man kann mit solchen Sachen gut Geld machen, also warum sollte man es nicht tun? Wenn man dabei noch überholte Klischees in den Boden tritt, um so besser.
    Natürlich spricht das Buch eine Zielgruppe an. Genau wie jedes Buch. Denkst du, Geisteswissenschaftliche Bücher haben nicht auch Zielgruppen? Ich kann dir die Zielgruppen nennen: Studierte und andere Geisteswissenschaftler und (Pseudo)philosophen. Die werden ebenso ausgequetscht wie alle anderen auch, ihr Drang, sich über andere zu stellen ("Ihr armen Schweine werdet alle ausgebeutet, ich nicht!") wird da so richtig schön finanziell ausgeschlachtet. Oder denkst du, die Verlage bringen Nietzsche und Co. nach 100 Jahren immer noch raus, weil sie ihn so lieb haben, weil er ja so hochintelligent war?
    Nein, sondern weil er Geld bringt.
    Und trotzdem (Achtung! hier kommt der Punkt!) kann man vielleicht noch was fürs Leben lernen, wenn man diese zutiefst kapitalistisch vermarkteten Bücher liest. Geldmacherei und Hintergrund schließen sich nicht aus.
    Und das ist in Ordnung so. Wieso auch nicht? Der Markt ist ein Ort, wo zwei Leute glücklich werden wollen. Der eine durch etwas, das er kauft, und der andere durch das Geld, mit der er wiederum sich etwas kaufen kann. Fertig.
    Zitat Zitat
    Und außerdem schließt sich gerade in der heutigen Welt alles Aufklärerische aus, da die Wirtschaft stärker denn je versucht irgendeinen Schund möglichst vielen Leuten zu verkaufen
    Geisteswissenschaftliche Bücher bspw.? Mit denen lässt sich gerade wieder wunderbar Geld verdienen. Kafka verkauft sich auch wie geschnitten Brot.
    Es gibt nicht "die Wirtschaft", auch wenn es viele gern so hätten. Dann hätten sie nämlich einen großen, bösen Feind. Den gibts aber nicht. Es gibt Konzerne und Geschäftsleute, und kein Konzern, kein Kartell, hat alles unter Kontrolle. Es gibt viel grau. Charlotte Roche bspw. Die sorgt vielleicht tatsächlich für mehr sexuellen Druck. Vielleich hilft sie aber auch, das grausame Schönheitsbild vom dürren Model ohne Makel abzubauen? Und zusätzlich verdient sie damit wunderbar Geld. Das ist für das Buch aber nur von nebensächlicher Bedeutung. Dann dürften wir nämlich aus Trotz gar nichts mehr lesen, das wir nicht selbst aufs Papier gekritzelt haben.

    Dass der sexuelle Druck stärker wird, ist dagegen gar nicht mal ein dummer Gedanke. Hat damit aber nichts zu tun.
    Darüber können wir gerne diskutieren, ich würde dir sogar beipflichten (habe ich oben auch schon getan), aber die "Geldmacherei" ist kein Punkt.

    Zitat Zitat
    Na na, ist das nicht ein bisschen zu rational geschlussfolgert? Ich wollte noch nie Kinder haben, war aber schon verliebt.

    Manchen Dingen sollte man die Magie nicht mit allzu erzwungenen biologischen Erklärungen rauben.
    Biologie und Magie schileßen sich auch nicht aus. Ich weiß, das meine Liebe nur ein biologischer Prozess, nur ein Urinstinkt ist, was sie aber nicht im geringsten schmälert. Sie ist immer noch absolut toll.
    Man muss die Fakten nicht verdrängen, man sollte sich nur mit ihnen anfreunden und die Emotionen leben. Die sind am Ende auch nur biologisch und trotzdem noch Emotionen.

    Geändert von La Cipolla (14.12.2008 um 15:57 Uhr)

  7. #7
    Zitat Zitat von Freierfall Beitrag anzeigen
    Abgesehen davon müsstest du, als jemand der Triebhaftes Verhalten prinzipiell verteufelt, auch gegen Liebe sein, die letzenendes auch nur auf Biologischen Vorgängen im Gehirn beruht, die dazu dienen, einen möglichst guten Sexualpartner zu finden und die eigenen Gene an Kinder mit diesem weiterzugeben.
    Na na, ist das nicht ein bisschen zu rational geschlussfolgert? Ich wollte noch nie Kinder haben, war aber schon verliebt.

    Manchen Dingen sollte man die Magie nicht mit allzu erzwungenen biologischen Erklärungen rauben.

  8. #8
    Zitat Zitat
    Wenn ihr Literatur lesen wollt, geht in Abteilung Geisteswissenschaftliche Bücher und guckt da mal rein. Feuchtgebiete braucht die Welt nicht!
    "Manche Bücherfreunde behaupten, dass die Gedichte von Rilke wertvoller seien als die Abenteuer von Donald Duck. Sie unterscheiden zwischen höheren und niederen Werten bei der Beurteilung von Büchern. Sie haben eine Wertordnung. Wenn man ihnen sagt, dass ihre Wertordnung mit der Erziehung, der sozialen Stellung ihrer Eltern, dem Geburtsland, usw. zusammenhängt, dann ärgern sie sich. Sie fühlen sich relativiert.
    Wenn man sie sehr reizt, dann sagen sie vielleicht: Es muss doch schließlich absolute Werte geben! Sie meinen damit ihre eigenen." (Adolf Holl)

  9. #9
    Feuchtgebiete habe ich als extrem langweilig empfunden. Vllt n bisschen toll/erschreckend für Leute die nicht mit gore oder ähnlichem zu tun haben, aber für mich wars einfach nur langweilige Hirnwichse.

    Hab btw das Hörbuch gewählt da mir dieser Lappen nicht wertvoll genug erschien um ihn auch als Buch zu kaufen. Letztendlich war sogar das Hörbuch ein großer Fehler und verschwendete Zeit.

    Die Frau soll sich lieber wieder bei Viva oder so einschleimen undn neues Fast Forward moderieren, alles andere ist scheiße.

  10. #10
    vornherweg: als ich das buch zum ersten mal (auf dem klo bei einer freundin) lesen wollte, kam ich nicht weit, da ich es schlichtweg uninteressant fand
    allerdings habe ich mir das hörbuch geliehen und fand es fantastisch kurzweilig und humorvoll und herrlich entspannend

    aber zum eigentlichen thema, warum wir die feuchtgebiete brauchen:
    1. eklig oder nicht, die protagonistin hat ein körperempfinden dass den jahrtausendelangen menschlichen selbsthass/ekel überwindet
    2. desweiteren thematisiert es eine tabuisierte sexualität, die in der gesellschaft zwar allgegenwärtig ist (werbung, filme etc.), über die aber nicht gesprochen werden darf. dies ändert sich zwar, wird aber immer als schockierend wahrgenommen
    3. die protagonistin ist eine frau. eine frau die ihr körperlichkeit in den mittelpunkt stellt ohne den weiblichen rollenbild zu unterliegen. sie hat eine aktive sexualität und spricht darüber

    es gibt natürlich bereits viele bücher die (weibliche) sexualität und thematisieren, die vielleicht (in deutschland) nicht so bekannt sind, weil sie nicht von einer moderatorin geschrieben wurden und die nicht so 'eklig' sind und in denen es auch mehr handlung/action gibt (hatt eigentlich kein problem mit der handlung bei den feuchtgebieten, aber was solls). zum beispiel:

    tipping the velvet (die muschelöffnerin) von sarah waters
    godspeed (götterspeed) von lynn breedlove
    oder auch die klavierspielerin von jelinek

    sie gehen natürlich alle anders mit dem thema um und sind nicht so körperzentriert oder locker in der sprache, weshalb ich denke, dass die feuchtgebiete auf jedenfall einen wichtigen beitrag zur literaturwelt/popkultur darstellen

  11. #11
    Zitat Zitat
    die protagonistin ist eine frau. eine frau die ihr körperlichkeit in den mittelpunkt stellt ohne den weiblichen rollenbild zu unterliegen. sie hat eine aktive sexualität und spricht darüber
    Es gibt auch Leute, die meinen, dass dieses Buch die Frau auf ihre "sexuelle Aktivität" reduziert und dementsprechend wieder in eine recht eindeutige Rolle steckt. *schulterzuck*
    Am Ende ist der Aufstand wohl völlig übertrieben.

  12. #12
    Zitat Zitat von La Cipolla Beitrag anzeigen
    Es gibt auch Leute, die meinen, dass dieses Buch die Frau auf ihre "sexuelle Aktivität" reduziert und dementsprechend wieder in eine recht eindeutige Rolle steckt. *schulterzuck*
    Am Ende ist der Aufstand wohl völlig übertrieben.
    läuft letztlich immer auf die interpretation raus. mit der reduzierung auf sexualiät interpretiert man das ganze wieder sehr regressiv, bleibt dass die protagonistin hier wenigstens aktiv beteiligt ist und nicht nur auf passive zuschreibungen reduziert bleibt. aber ich bin auch weit davon entfernt daraus das neue evangelion machen zu wollen

  13. #13
    Zur Wirkung des Buches:

    Ich glaube nicht, dass das Buch die Funktion haben wird, die Hemmschwelle zu senken in Bezug auf das was man über Sexualität sagen darf und was nicht. Im Gegenteil. Menschen, die schon vor dem Erscheinen von "Feuchtgebiete" nicht gerne über ihre Körpervorgänge, -flüssigkeiten, etc. geredet haben, werden sich durch das Buch nur noch mehr von diesem zunehmenden Exhibitionismus abgestoßen fühlen.

  14. #14
    Zitat Zitat von brucenight Beitrag anzeigen
    Ihr könnt mir sagen, was ihr wollt. Dieses Buch hat nur einen Zweck und zwar der Autorin möglichst viel Geld zu bringen...
    http://www.youtube.com/watch?v=RGGQLv3DNII
    http://www.youtube.com/watch?v=qTEPR...eature=related

    Vor allem Teil2 ist interessant, ganz besonders, weil sie etwas in Erklärungsnot gerät und man merkt, dass sie kein universelles Wissen ausdrückt.

    Zitat Zitat
    Ich meine ich hab ja auch was gegen kahle Intimzonen, einparfümieren und 3 mal am Tag duschen...
    Warum? Was machen diese Leute falsch?

    Zitat Zitat
    Im Endeffekt ist es aber nur das Ansprechen eine anderen Zielgruppe. Mit der kann man ja auch Geld machen... Man will halt aus der gesamten Gesellschaft das Geld quetschen...
    Ich behaupte, dass auch Intellektuelle eine Zielgruppe sind, folglich ist jedes Buch von dieser Sorte, auch Brecht, Grass und Aristoteles.

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