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Ritter
Stellungnahme
Ich finde schon, dass auch bei Final Fantasy künstlerische Ambitionen sehr wohl eine Rolle spiel(t)en. Hironobu Sakaguchi war es schließlich, der gesagt hat, es gehe darum eine wunderschöne, einzigartige Geschichte zu erzählen. Klar war die Firma auch vom kommerziellen Erfolg abhängig - allerdings war Final Fantasy schon immer eine Marke mit der man Geld verdienen konnte. Ich hatte das Gefühl, dass Squaresoft noch zu PSone - Zeiten wirklich darum ging wunderschöne Geschichten in lebendigen Welten zu erzählen und einzigartige Spiele zu schaffen. In gewisser Weise waren das Kunstwerke mit natürlichen Einschränkungen, deren primäres Ziel es nicht war, Geld einzuspielen.
Das kann man mittlerweile aber getrost vergessen. Squaresoft ist ja gewachsen und damit auch die kommerziellen Ansprüche. Es gibt nun viel mehr Entwicklerteams. Ich glaube, im Gegensatz zu früher entscheiden die Entwicklerteams selbst aber nicht mehr welches Spiel sie entwicklen wollen (so wie z.B. Final Fantasy um Hironobu Sakaguchi, oder Seiken Densetsu um Ishii, oder Chrono Trigger um Aoki, der das Team für dieses Spiel nach seinen Wünschen zusammengestellt hat,) sondern sie bekommen von oben die Projekte aufgebrummt. Das merkt man wenn man die neueren Spiele spielt. Denn diesen Spielen fehlt der Esprit und die Detailfülle der früheren Teile. Sie werden einfach nur noch als Produkt programmiert, wie Coincidence gesagt hat. man merkt einfach, dass man immer mehr ein Spin-Off in der Hand zu halten scheint, selbst wenn man ein Originalspiel in den Händen hält. So gut wie ich FF XII auch finden mag, aber Begeisterungsstürme kann es bei mir nicht mehr auslösen. DENN FRÜHER war die Atmosphäre der Spiele einfach das Wichtigste, man hat am meisten Wert darauf gelegt und auf andere Sachen, wie Gameplay z.T. sogar geschissen. Das ist aber nicht so schlimm. Ich spiele kein Final Fantasy wegen dem Kampfsystem - nur das 12er. Und da merkt man es: Atmosphäre, Story und Charaktere sind zwar noch vorhanden, aber man macht alles trivialer. Deshalb ist klar, dass es sich bei neueren FF Episoden nicht mehr um Kunst handelt - sie sind nur noch dazu da, dass eine möglichst breite Masse viel Zeit damit verbringen kann und dann ein neues Spiel des Publishers kauft.
--> Man merkt, dass sich die Entwicklerteams nicht mehr mit dem Spiel identifizieren, was früher noch ganz normal war.
Und das finde ich sehr schade. Die Frequenz der Veröffentlichungen ist gestiegen. Das will nicht heißen, Squaresoft hätte damals keine kommerziellen Gründe gehabt. Sie haben auch damals schon mit Ehrgeiz und den ersten FF Remakes kommerz-orientierte Spin-Offs veröffentlicht. Das nimmt ihnen aber keiner übel, schließlich ist nun mal das Geldverdienen wichtig und andererseits kamen sehr wenige Spin-Offs raus und die darf man sehr wohl akzeptieren, da sie aufgrund ihrer geringen Zahl weder die Qualität der Originalspiele mindern und dabei selbst als nette Experimente gesehen werden können. Auch die ersten Remakes sind vollkommen in Ordnung. Das man die alten Klassiker spielen kann, mit dem GBA sogar für unterwegs. Aber mittlerweile sind die Entwickler dermaßen dreist geworden, dass es sogar ein PSP - Remake gibt und zudem noch weitere Remakes geplant sind. Die wievielte Auflage von Final Fantasy I war das wohl so. Und so verhält es sich mit den Spin-Offs. Die Qualität sollte man dabei getrost aussen vor lassen. Die Frequenz ist zu groß. Zudem wird nun auch die Hauptserie angetastet und vornherein als Compilation (Nova Crystallis Dingsbums) ausgelegt, was aber auch ziemlich in die Hose gehen kann.
Die aktuellen Compilationspiele kann man eigentlich in der Pfeife rauchen, Dirge Of Cerberus wirkt wenig interessant, die Handlung wurde einfach dazugedichtet und passt irgendwie nicht zum Hauptplot. Ähnliches Gefühl hatte ich auch bei Advent Children. F III DS wirkt lieblos und erinnnert mich von der Machart an die nicht vorhandene Spieleatmosphäre von Golden Sun und FF IV -Der Hintern, darüber wollen wir erst gar nicht reden. Das kenne ich zwar nicht, allerdings habe ich eine japanischen Kollegen, der dieses Spiel, da Teil 1 kostenlos, geladen hatte und meinte, dass Square-Enix eigentlich nur noch Zeitverschwendungen produziert: Das heißt: Zu gut, um es einfach links liegen zu lassen, aber nach dem Durchspielen bereut man die dafür vergeudete Zeit.
Ich hoffe allerdings auf die Nova Crystallis Dingsbums Compilation. Die Vorstellungen der Spiele sehen im Gegensatz zur stinklangweiligen Ivalice Alliance sehr interessant aus. Außerdem bestehen die Teams aus sehr vielen Neulingen und Visionären, die motiviert genug erscheinen um wieder ein wahres Spielerlebnis fernab von der aktuell so verbreiteten Trivialität kreieren zu wollen. (Ähnlichen Antrieb hatte auch Peter Jackson, dessen Herr der Ringe Triologie Kunst und Kommerz zu gleich war.) Vielleicht haben wir ja Glück und sie schaffen es, den Spielen wieder einen Spirit einzuhachen, den ich seit dem zehnten Teil schmerzlich vermisse.
Greetz, Cuzco
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