Ich spring mal mit meinem jugendlichen Optimismus in die Diskussion:

Ich weiß nicht, ob das wirklich relevant ist, aber eine gute Bekannte von mir ist 17 Jahre alt und spricht 5 Sprachen, drei davon fließend und hatte - außer für Englisch - keinen Lehrer.
Ich persönlich bin gerade dabei, mir Chinesisch beizubringen und das ist in einem gewissen Maße tatsächlich einfacher, als man das anfangs glaubt (was nicht heißt, dass man mit einer wirklich miserablen Lerneinstellung wie der meinen keine Probleme hätte).

Japanisch soll ja rein vom Sprechen her leichter zu erlernen sein, weil es keine tonale Sprache ist und ich bin mir sicher, dass du mit den entsprechenden Büchern und Medien durchaus in der Lage bist, auf ein gewisses Lernniveau zu kommen. Viele Autodidakten fangen mit einer Grammatik und einem Wörterbuch an und hangeln sich dann mit Podcasts zu einem sicheren Sprachgefühl; - apropos, der Vergleich ist vielleicht etwas weiter hergeholt, aber ich hatte nie einen wirklich sicher sprechenden Französischlehrer, geschweigedenn einen, mit didaktischen Fähigkeiten und spreche Französisch inzwischen auf höherem B2-Niveau (ein Hoch auf Télé Cinq, das Gutenbergprojekt und verschiedene Filme auf Französisch).

Ich erzähl das nicht, um mich wichtig zu machen (naja doch, ein bisschen schon), sondern um jetzt einfach mal den kritischen Stimmen etwas entgegen zu setzen. Man kann sehr wohl eine Sprache aus sich heraus lernen, zumindest, bis zu einem bestimmten Level. Probier es doch einfach mal aus; wenn es nicht klappt - nicht jeder hat wirklich die Disziplin, sowas durchzuziehen, aber das ist kein Makel (und das sag ich nich nur, weil ich selber keine habe) -, dann hörst du eben wieder auf. Vielleicht ein bisschen frustriert, aber du hast es wenigstens versucht.

Du brauchst Anreize? Der Bundswettbewerb für Fremdsprachen bietet seit einiger Zeit die EW Spezial für Schüler, die Chinesisch und/oder Japanisch seit weniger als anderthalb Jahren lernen, an. Du kannst dich also praktisch anmelden und dann anfangen zu lernen und schaun, was dabei rauskommt. Der erste Preis ist eine Sprachreise nach China/Japan und das, denke ich, ist ein großer Anreiz.

Ich gebe den bisherigen Beiträgen immer noch Recht, die VHS beispielsweise bietet sicherlich noch eine bessere Grundlage und sicherlich kann man mit ein bisschen Korrespondenz auch mehr erreichen, ich bin aber der festen Ansicht, dass man im Selbststudium auch sehr weit kommen kann.
Das also nur, um das alles ein bisschen zu balancieren. Im Endeffekt musst du selbst sehen, wie lohnenswert du das empfindest, ich bin der Ansicht, dass man es mit ein klein bisschen Willensstärke schon sehr weit bringt und wenn man scheitert, macht man sich wenigstens keine Vorwürfe, es nicht versucht zu haben (Floskeln sind was Tolles!)