Mehr als drei Monate ist es her, dass jemand was in den Thread geschrieben hat, und da der Film vor kurzem endlich bei uns angelaufen ist, und ich ihn mir gestern angesehen habe, endlich meine Kritik dazu.
Kurzum: Der Film ist eine Perle.
Ich müsste wirklich überlegen, wenn man mir befehlen würde, einen Film zu nennen, der mich in den letzten Jahren besser unterhalten hat. Jeder der Schauspieler macht seine Sache ganz ganz toll. Auf der einen Seite spielen Stiller, Downey, Black und Co. vollkommen überzeugend die mimosenhaften Schauspieler, auf der anderen Seite lassen sie in den Actionsequenzen - und von denen gibt es reichlich - ganz ganz toll den Rambo raus.
Das Drehbuch, das für einen solchen Film besser nicht sein könnte, ist überfüllt mit ungeheuerlichen Beleidigungen, Flüchen, gemeinen Witzen und Sprüchen. Trotzdem ist es faszinierend, dass Stiller dabei zu keiner Zeit in den Rassismus oder den Fäkalhumor abdriftet, und selten wurde die "Film-im-Film"-Idee so konsequent und regelrecht barbarisch gut durchgezogen. An sentimentalen Momenten par exellence fehlt es dem Film komplett, aber das ist auch gewollt und gut so. Da gibt es keine einsamen Helden, die sich für ihre Freunde opfern, und am Ende einen heldenhaften Tod sterben. Okay, doch, die gibt es, aber das ist schließlich die ganze Zeit gespielt - außer am Schluss, denn das äußerst effektreiche Finale trieft stellenweise nur so vor Pathos. Aber selten war der so lustig.
Deswegen möchte ich auch mithilfe von satten Spoilern auf die besten Szenen eingehen - obwohl man eigentlich sagen kann, dass der gesamte Film eine einzige tolle Einstellung ist, denn in meinen Augen gibt es da keinerlei Längen, weil der Humor konsequent durchgezogen wird, und manche Szenen so lustig sind, dass man sich kaum auf dem Sessel halten kann.
Allein die Szene, in der
hat echtes Oha-Potenzial. Denn mit sowas rechnet man einfach nicht. Unglaublich lustig ist es auch, wie die Schauspieler damit umgehen.
Auch sehr lustig ist der Anfang des Films, denn man merkt überhaupt nicht, dass er anfängt.
Das Drogenkartelllager und seine Besatzung, in das die Schauspieler im Verlauf des Films geraten, und das sie später kräftig aufmischen, weiß aber trotz alle des genialen Humors durchaus Spannung aufzubauen. Der Laden wird indes
Trotzdem gibt es auch hier wieder Lacher am Fließband, denn wenn
ist der Film ganz in seinem Element.
Vielleicht könnte man sich darüber streiten, dass in dem Film so viel geflucht und beleidigt wird, denn das wird es wirklich, aber meiner Meinung nach ist das okay und zu verschmerzen. Alles andere wäre fast schon unrealistisch gewesen.
Die Darstellerriege ist bis auf die letzten Nebendarsteller top besetzt. Das zeigt sich unter anderem an Charakteren wie dem vulgären Spezialeffektmann Brody, der mal eben so eine Vier-Millionen-Explosion hochgehen lässt, ohne dass dabei eine Kamera läuft, und dann schließlich am grandiosen Ende, wenn Tropic Thunder als "Bester Film" mit fünf Oscars ausgezeichnet wird, und Stiller gegen den herrlich erbosten Jon Voight (spielt sich selbst) gewinnt. Und auch die Credits lohnen sich zum Sitzenbleiben. Dann nämlich beehrt uns Tom Cruise als fetter Produzent mit einer brüllend komischen Tanzeinlage in seinem Büro, dazu harte Rapmusik.
Insgesamt kann ich einfach nur sagen, dass der Film rischtisch rischtisch jeil ist, und von jedem, der auch nur annähernd entweder auf Action oder Humor steht, angesehen werden sollte. Ich geb dem locker 9 von 10 Punkten, und stehe mit ganzen Herzen hinter diesem Urteil. Der fehlende Punkt rührt höchstwarscheinlich daher, dass der Film, obwohl durchweg lustig, anfangs ordentlich Zeit braucht, um den eigentlichen Plot zu starten. Aber das lässt sich ja wohl verschmerzen.