Huhu =)
also die Geschichte an sich find ich garnich so übel, allerdings hab ich doch zu viele Kritikpunkte, um "gut" zu sagen (nein, das soll überhaupt nich so fies klingen =( ). Bevor ich selbige anbringe: Deinem Alter entsprechend (ich bin auch nich sooo viel älter) und dafür, dass die Geschichte einfach so aus sich heraus entstanden ist, ist sie wirklich nicht schlecht und wie ich denke ein solider Anfang. Die folgenden Kommentierungen sollen dir nur helfen, einige Dinge etwas besser zu verstehen und es vielleicht beim nächsten Mal passender zu machen
. Es gilt wie bei jeder Kritik: Das ist allein meine Meinung, andere Leute können das auch ganz anders sehen
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Du fängst intuitiv mit mehreren Ellipsen an, um die Ratlosigkeit zu verdeutlichen; - allerdings bringen die dich auch gleich am Anfang etwas ins Straucheln und provozieren Wiederholungen. Der fettmarkierte Teil ist dafür eigentlich das stärkste Beispiel, weil du sinngemäß etwas Unterschiedliches mit fast den gleichen Worten aussagst.
An der Stelle ist schon ein bisschen Einfallsreichtum gefragt, vorallem, weil "Gedanken" und "Träume" ziemlich abgedroschene Umschreibungen für das menschliche Wesen sind.
Hier geht es schon damit weiter. Immer wieder das selbe vor die Linse zu bekommen ermüdet deinen Leser. Nun muss ich sogar zugeben, dass der Inhalt selber nicht sehr ergiebig ist, wenn es um Synonyme für die Gedanken und Träume geht, denn um die dreht es sich schließlich, allerdings solltest du dann doch versuchen, deren Nennung ein wenig zu umschiffen, allein um der Frage "Realität oder Fantasie?" wegen, denn zum Ende hin lässt du deinen Leser zwar gekonnt im Dunkeln sitzen, aber vorher bläust du ihm immer wieder ein, auf welcher Ebene sich diese "Visionen" bisher abgespielt haben. Das ist ein bisschen schleppendZitat
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Der Teil wiederum klingt sehr 'stockig'. Worte wie "Gehirn", "im Unterbewusstsein, "eine Botschaft enthalten" und "psychiatrische Anstalt" sowie das "eingewiesen werden sollte" nehmen der Situation irgendwie das Natürliche. Normalerweise würde man sagen "Wieso entstehen sie in meinem Kopf?", "...,dass ich mir unterbewusst solche Dinge wünsche?", "Haben sie überhaupt einen (tieferen) Sinn?" (obwohl das wohl noch das gängigste ist und die Berichtigung an Krümelkackerei grenztZitat
), "...ein Zeichen dafür, dass ich in die Anstalt gehöre?".
Eine Ich-Erzählung ist immer ein bisschen wörtliche Rede, wenn du so willst, eine Gedankenschilderung. In beiderlei Fällen kann man davon ausgehen, dass nicht sehr viel Wert auf korrekte Zusammenhänge gelegt wird, sondern in festen Idiomen gesprochen wird (z.B. eben "Kopf" statt "Gehirn").
Du fängst beide Sätze mit "Vielleicht" an, darauf vielleicht noch etwas ObachtZitat
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Und das "weiterhin" umfasst einen zeitenübergreifenden Zusammenhang. "etw. weiterhin tun" bedeutet soviel wie "auch jetzt noch", "noch immer", also eine Tätigkeit, die bereits in der Vergangenheit verfolgt wurde und jetzt weitergeführt wird. Verneint ist das einfach "weiter".
Wieder die Gedanken und TräumeZitat
. Wenn du sie doch wenigstens in einem anderen Wortzusammenhang aufführen würdest =)).
Hier hätte man die Gedanken sehr schön durch "Einbildungen" ersetzen können =/.Zitat
Der Anschluss "doch" nach der Katze lässt darauf schließen, dass sich deine Protagonistin kurz von seinen Grübeleien hat abbringen lassen - dann schreib das doch auch. Grammatisch gesehen steht der Satz nämlich so ziemlich allein da...
Die Schritte hingegen sollten "hastiger werden", denn erscheinen können sie nur, wenn sie auch etwas davon mitbekommen hätte und selbst dann hättest du das umgekehrt, was du eigentlich ausdrücken wolltest. Da noch etwas Obacht.
Hier tauchen die Schritte schon wieder auf; versuch dir einfach mal ein paar Synonyme zurechtzulegen, die du dann immer abwechselnd streuen kannst. Auch kannst du die 'Angreifer' auch durch etwas anderes bemerkbar werden lassen, bzw. die Erhöhung des Schritttempos beispielsweise dadurch zum Ausdruck bringen, dass die Geräusche stetig näher zu kommen scheinen.Zitat
Im Übrigen ist der fettmarkierte Teil wieder etwas unglücklich formuliert - "die Schritte werden schneller" passt da von Handlungsträger her besser.
Den Zeitsprung find ich hier ehrlich gesagt auch nicht ganz passend; und ich maße mir sogar an, deine Erklärung schon verstanden zu haben =). Allerdings durchbrichst du hier den chronologischen Ablauf ziemlich arg, weil du praktisch mitten in der Szene die Zeitform änderst. Die Unterordnung zu "ich weiß nicht", könntest du aber ganz anders verdeutlichen, z.B. mit "ich weiß aus heutiger Sicht nicht,..." oder "ich kann heute nicht mehr sagen,..." - das klingt zwar auch etwas seltsam, aber ich würde das sowieso rauslassen, denn das schafft zu viel VerwirrungZitat
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Die Beschreibung ist durchaus gut, allerdings wirkt sie etwas statisch durch die kurzen parataktischen Sätze. In der Regel sind die nur gut, wenn eine besonders kurzatmige Handlung vonstatten geht, hier aber beschreibst du nur und weil die Beschreibung das Grundelement des Ausdrucks ist, kannst du dir hier ungeachtet jeder Hast Zeit dafür lassen, denn genau das schafft die Spannung, das Hingehaltenwerden. Dafür also Kommas und Gedankenstriche und homichderteufel was noch, Hauptsache, es sind keine abgehackten FetzenZitat
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"Seitengasse"? Immer schön die Abwechslung wahrenZitat
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Ist das Gebäude das Schulhaus?Zitat
Außerdem klingt es etwas seltsam, wenn das große Haus in nur ein paar Metern Entfernung auftaucht, denn große Gebäude haben die Eigenheit, dass man sie schon von Weitem erkennt, selbst, wenn sie durch das abbiegen darauf stößt, findet sie sich doch vor dem Gebäude wieder und nicht umgedreht.
Das Schulhaus erscheint hier ein bisschen wie ein Mittel zum Zweck. Gerade betreten, zwei Sätze weiter mag sie wieder raus.Zitat
Diese kanalisierte Abfolge von Geschehnissen passt hier durchaus, allerdings kommt die Spannung selbst viel zu kurz. Keine Gefühle, keine Synästhesie (ich schmeiß einfach mal ein paar Fremdwörter in den Raum, lass dich davon nicht stören, das gibt sich irgendwann wieder) ... dsa bloße Erleben macht keine Handlung
. Du musst deinen Leser lenken; gib ihm die Emotionen, die er haben will, sonst bräuchte er deine Geschichte ja garnicht zu lesen
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Gerade für "spüren" gibt es sehr viele SynonymeZitat
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Das wiederum ist sehr toll umschriebenZitat
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...leider ist alles beides ein bisschen sehr untergegangen. Um hier wirklich den "Aha"-Effekt zu bewirken, müsste das ganze ein bisschen besser verwebt gewesen sein (beispielsweise ist es ohnehin sehr fragwürdig, einfach eine Stimme zu hören und dann Rückschlüsse auf die Szene mit der Freundin zu machen).Zitat
Hier wechselst du schon wieder ziemlich unpassend =/. Was mir sehr gefällt, ist der Konjunktiv, weil der ziemlich unscheinbar, aber doch aussagekräftig darumstehtZitat
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An der Stelle ist die dunkle Kammer, in die du deinen Leser sperrst, eher kontraproduktiv. Warum hat sie denn geschossen? Woher kommt der Hass? Und was geht in deiner Protagonistin vor, dass sie sofort ihre Schlüsse daraus zieht? (dreizehn Jahre Freundschaft und das Vertrauen ist nicht so groß, dass man sich nicht erstmal fragt, warum gerade auf einen geschossen wurde, sondern gleich zum "Ich dachte, ich kenne dich" übergeht?)Zitat
Der letzte Satz gefällt mir auch nicht so wirklich, muss ich gestehenZitat
. Hättest du den weggelassen, wäre die Frage in deinem Titel wirklich berechtigt gewesen, aber so gibst du ja gleich eine Antwort und kein offenes Ende - letzteres wäre toller gewesen
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Zum Inhalt:
Man merkt schon ein wenig, dass du frei drauf los schreibst, was ja auch alles andere als verwerflich ist. Allerdings solltest du dann auch immer nochmal drüberlesen und das ganze ein paar Stunden oder Tage liegen lassen, um es dann mit mehr Abstand nochmal durchzulesen. Dann wären dir sicherlich auch die Wiederholungen ins Auge gesprungen.
Allgemein gesagt ist die Geschichte nichts unbedingt Weltbewegendes, aber sie hat durchaus ihren Reiz, den du mit etwas mehr Hinhaltetechnik noch richtig schön hättest ausbauen können ;P. Was mich persönlich allerdings besonders gestört hat, waren diese kurzen "Anspring-Auftritte". Schritte, ein Mann, die Katze, das Gebäude, die Freundin ... alles kurz und knapp geschildert und nichts davon hatte wirklich eine Rolle, außer die Visionen darzustellen; - das hätte man noch etwas passender verpacken können.
Ich werd mir jetzt auch mal einen Kommentar zu deinem Thema allgemein verkneifen, weil ich weiß, dass es dafür durchaus eine Zielgruppe gibt. Was allerdings Spannung (Blutrünstigkeit
) in dieser Beziehung angeht, so lies dir einfach mal ein paar Geschichten von deserted-monkey durch - die sind zwar garnich mehr arg so jugendfrei und für meinen Geschmack viiieel zu voll mit roter Flüssigkeit, allerdings könntest du, wenn du dir da ein paar Kniffe rauspickst, sehr toll unterhalten, denn Potenzial ist allemal da ;P.