Nie wieder soll ein Stück Fleisch seine Lippen passieren
Soll er sofort zur Vernunft kommen und sich ein Wurstbrot schmieren
Was interessiert es mich, was der Schwabe isst und was nicht?!
Das Problem an diesem "Argument" ist, dass es quasi aussagt: Wenn man das Leid sowieso nicht ganz verhindern kann, ist es doch auch schon egal, was man macht.
Wenn man also durch seinen Stromverbauch ohnehin schon irgendwelche Kohlekraftwerke anheizt, kann man ja gleich alle Geräte 24/7 laufen lassen, ist ja auch schon egal.
Wenn sich das Aussterben einzelner Tierarten nicht verhindern lässt, kann man ja gleich die Jagd auf weiße Tiger, Wale und Krokodile fortsetzen, macht ja auch nichts mehr.
Wenn sich Armut eh nicht abschaffen lässt, braucht man Obdachlosen ja auch keine warme Mahlzeit mehr zu schenken, bringt im Endefekt doch nichts.
Verstehst du, was ich meine? Klar sind auch Veganer in irgendeiner Form Umweltverschmutzer, aber manche Dinge lassen sich einfach nicht vermeiden (so zum Beispiel der Stromgebrauch heutzutage), andere hingegen schon. Wieso sollte man also nicht versuchen, das Leid dort zu minimieren, wo es problemlos funktioniert und auch wirklich etwas bringt? Verzicht auf Strom ist fast unmöglich, Verzicht auf Tierprodukte hingegen nicht. Was ist also falsch daran, wenn dadurch Lebewesen geholfen werden?
Das meinst du ja wohl nicht ernst? alle Menschen zu Vegetariern zu machen ist eine ebenso grosse Traumvorstellung wie alle Menschen zu Atheisten machen zu wollen. Auf einzelne Personen bezogen waere unter verschiedenen Einschraenkungen sowohl alle Menschen zu Vegetariern zu machen Vegetarismus als auch das Leben ohne Strom moeglich.
Das ware eine moralische Diskussion welche Lebewesen denn nun ihr Leben "wahrnehmen". Pflanzen waeren ja streng genommen auch Lebewesen. Sicherlich haben Tiere im Gegensatz zu Pflanzen einen Selbsterhaltungstrieb, aber woraus selbiger resultiert ist nach wie vor unbekannt. Allerdings stehen Menschen nach wie vor an der Spitze der Nahrungskette, da wir keine verbleibenden natuerlichen Feinde haben (Loewen, Tiger, Baeren etc. sind soweit gebaendigt, das man sie aus dieser Kategorie entfernen kann) und so wie ich das sehe ist es durchaus natuerlich niedrigere Lebewesen zum eigenem Ueberleben zu nutzen, da diese Technik schon immer in der Natur Verwendung fand. Was sicherlich, auch meiner Meinung nach, falsch ist ist Massentierhaltung, da dies nicht mehr dem natuerlichem Gleichgewicht entspricht, ich als einzelne Person werde dagegen allerdings nicht mehr tun als vermehrt auf Bio-Fleisch zu setzen und bekanntere Fast Food Laeden zu meiden.
Signature.
Das war auch gar nicht gemeint. Ich rede hier von Einzelpersonen und sicher auch von Idealvorstellungen, aber hauptsächlich davon, dass der Fleischverzicht (egal für wie viele Menschen nun auch immer) viel einfacher zu realisieren ist als der Verzicht auf natürliche Ressourcen jeglicher Art, die noch dazu nicht zwangsweise anderen Lebewesen Schaden zufügen müssen (wenn wir nicht gerade von Atom- und Kohlekraftwerken sprechen).
Abgesehen davon, dass ich nur Taro Misaki Recht geben kann, wird heutzutage sämtliches Fleisch mithilfe von Massentierhaltung und Zucht produziert, beides Dinge, die überhaupt nichts Natürliches an sich haben. Das Steinzeitsystem, à la "Ich jage, ich schlachte, ich esse", kann man sicherlich noch als natürliches Triebverhalten des Menschen abstempeln, würde ich auch heute noch als tolerierbar einstufen (obwohl es nichts an der Tatsache ändert, dass Fleischverzicht an sich unnötig ist), aber heutige Fleischproduktion hat damit rein gar nichts zu tun.Zitat
Und nein, das ist jetzt kein Appell dafür, dass man sein Essen doch gefälligst selbst jagen soll. Bevor du mich wieder falsch verstehst.
Daraus schließe ich, dass du keine Ahnung hast, in welchem Ausmaß Wale und andere Artgenossen gejagt werden. Sorry, aber diesbezüglich von einer "natürlichen Auswahl" bzw. "Kreislauf der Natur" zu sprechen, hat schon etwas sehr Naives an sich.
Abtreibende Mütter sind geistig nicht intakt?Zitat
Na ja, darüber will ich aber lieber nicht diskutieren, immerhin halte ich Abtreibung nicht für Mord. Abtreibung ist aber in jedem Fall ein gutes Beispiel dafür, dass der Mutterinstinkt sowohl bei Tieren als auch bei Menschen gut und gerne mal aussetzen kann.
Ganz im Gegensatz zu deiner offensichtlichen Meinung ist das Leben mit Fleisch allerdings nicht ohne Nachteile. Hast du etwa nicht einmal den ersten Satz gelesen?Zitat
Nicht jedoch, ohne Lebewesen zu töten. Und darum geht es - mir zumindest - eigentlich. Das Aussterben einer ganzen Art ist bloß der Gipfelpunkt dieses Tötens.Zitat
Und mit deinem Artenschutzerklärungen hast du ja genau das belegt, was Rina meinte: Der Mensch kann sich aussuchen, welche Lebewesen er leben lässt und welche er unterdrückt und vernichtet. Nur weil er es kann, ist es aber noch lange nicht moralisch richtig. Im Gegenteil, die Welt wäre meines Erachtens nach weitaus besser dran, wenn der Mensch diese Macht nicht besäße.
Unrelated Quote?
Nur zum Zwecke der "Forschung"Zitat von Broken Chords Can Sing A Little
Wichtig wäre halt eine große Population der Wale, dann denke gäbe es irgendwann auch weniger Grund Wale zu schützen und bei Thunfischen (oder auch anderen Säugetieren) gar nichts zu machen.
Aus deren Seele, wenn ich den Begriff mal verwenden darf :3 . Nach "unserer" Vorstellung kann man Pflanzen (hab ich ja auch schon mal angeschnitten glaube ich) pflanzen während Tiere und Menschen Individuen darstellen.Zitat von Crash-Override
Die Frage ist eher wieso sollten wir Wale schuetzen? Ich meine Niemand hat die Dinosaurier geschuetzt oder? Man nennt es Kreislauf der Natur. Irgendwann ist fuer jede Art die Zeit gekommen auszusterben und Platz fuer neue Arten zu machen (gilt natuerlich auch fuer uns Menschen), ist eben Darwins Gesetz. Die Staerkeren ueberleben laenger.
Sorry, nein du kannst nicht von einer Seele sprechen solange es noch nicht mal bewiesen ist, dass es selbige beim Menschen gibt. Meiner Vorstellung nach leben Tiere nicht auf die Art und Weise wie Menschen leben: bewusst. Tiere erschaffen nichts, sind nicht kreativ sondern Instinktgesteuert. Das macht sie meiner Meinung nach nicht zu mit-Menschen-vergleichbaren Individuen denen ich, sofern es welche gibt, durchaus ein Recht auf Leben zugestehen wuerde.
Signature.
Was hat bitte instinktgesteuertes Handeln, mit dem Recht auf Leben zu tun?![]()
Es gibt Menschen, die geistig so schwer behindert sind, dass sie nichtmal selbstständig lebensfähig sind, darf man die jetzt auch töten, ohne ein schlechtes Gewissen zu bekommen?
Und das von jemandem, der, im Gegensatz zu 99% aller Tiere, nicht im Stande war, sich vor seinem fünften Lebensjahr, auch nur ansatzweise selbst zu versorgen.![]()
Klingt nach purem Neid.
Ohne groß diskutieren zu wollen sag ich nur eines,der Mensch ist ein Allesfresser.Deshalb halte ich das ganze Vegetarier und Veganer Zeug für Blödsinn.Schön die Leute haben ihre Ansicht der Dinge die ich auch respektiere,trotzdem denke ich das man Fleich essen sollte auch wenn man es aus moralischen Gründen für schlecht hält(hab selber wenn ich darüber nachdenke immer wieder ein nicht so wirklich gutes Gewissen,aber wenn ich dann ein dickes Schnitzel auf dem Grill sehe esse ich es halt da ich weiss das es mir schmeckt und gut tut).
Absoluter Blödsinn. Nach Darwin würde ein solcher Mensch vermutlich irgendwann sterben. Oder aber ein mehr oder weniger Instinkt-gesteuerte Artgenosse würde ihm helfen, das hängt dann auch von der Art und Schwere der Behinderung ab. Etwas anders sähe es vielleicht bei genetischen Defekten aus, aber da weiß ich ehrlich gesagt nicht ob Darwin etwas davon wusste.Zitat von Crash-Override
Nein, Tiere zeigen durchaus Verhaltensmuster die "Menschlichkeit" nicht unähnlich sind und sie kennen auch Individualisierungen, Verhaltensmuster die sich nicht anders beschreiben lassen als dass sie "seelisch" und geistig existent sind.Zitat von Crash-Override
Menschen entwickeln sich aber und es mehren sich auch Fälle wo Mütter (und Väter sowieso) ihre Kinder verstoßen, töten oder abtreiben lassen. Aber anders als Raubtiere tun sie das nicht aus Instinkt (durch die "Ahnung" dass den Kindern irgendwie Überlebenschancen abgesprochen werden) sondern aus diversen anderen Gründe die hier zu diskutieren glaube ich reichlich OT wäre...Zitat von Crash-Override
Nun wir sind (vermutlich) die erste Spezies die darüber "entscheiden" kann und die herausfinden kann ob das Aussterben einer Art durch Zufall, Willkür, Eigenverschulden (des Menschen) oder sogenannte höhere Einlüsse entstanden ist. Ich sehe nur einen Missstand darin dass wir diverse Tiere züchten und ggbf. verspeisen und andere wiederum Sterben lassen ohne mehr über die Gründe, Umstände und Ursachen erfahren zu wollen. Roggen, Gerste, Schweine und Hunde z.B. erachten wir für schützendswert, andere Arten dagegen nicht. Das ist meiner Meinung nach Willkür, die uns vielleicht keiner nehmen kann, die aber aus Unwissen entstanden ist - Wissen über welches wir inzwischen verfügen.Zitat von Crash-Override
[Sarkasmus]Ohne groß diskutieren zu wollen, sage ich nur eines: der Mensch braucht kein Fleisch zu sich nehmen, um zu überleben. Deshalb halte ich dieses Fleischfresser-Zeug für Blödsinn. Schön, die Leute haben ihre Ansicht der Dinge die ich auch respektiere, trotzdem denke ich, dass man kein Fleisch essen sollte, auch wenn man moralisch absolut nichts daran auszusetzen hat.[/Sarkasmus]
Sorry, aber mit solchen Aussagen disqualifizierst du dich selbst sofort von dieser Diskussion. Wenn du schon nicht mal diskutieren willst, brauchst du doch auch nicht in diesem Thread, der doch offensichtlich eine Diskussion beinhaltet, posten. Abgesehen davon lieferst du absolut keine Argumente, die deine Aussage unterstützen.
Geändert von Nathrael (16.03.2008 um 19:53 Uhr) Grund: Hm, [Sarkasmus]-Tags vergessen :/
Sofern es keinen eigenen Vorteil bietet wuerden Instinktgesteuerte Artgenossen nicht helfen und das Tier/der Mensch wuerde, wie ich uebrigens auch sagte, irgendwann halt sterben.
Zum Beispiel?
Die Gruende sind mir nun auch nicht definitiv bekannt, aber Fakt ist das vollkommen geistig intakte und halbwegs normale Menschen solche Verhaltensmuster nicht zeigen.
Der Grund wieso wir bestimmte Arten schuetzen ist einfach: Unser eigener Vorteil. Dazu zaehlen etwa Nahrung, "Erfreuung an der Schoenheit" (Blumen etwa), Forschung (mit dem letztendlichem Ziel unsere Welt zu verstehen). Allerdings wollte ich gar nicht so sehr in den Tierschutz abtriften. Das Schuetzen einzelner Arten ist gar nicht mal so schlecht. Sinnlos erachte ich den Schutz irgendwelcher Insektenarten in irgendeinem Jungle irgendwo in Suedamerika, es ist prinzipiell nunmal nicht unsere Aufgabe als Spezies den natuerlichen Verlauf der Welt anzuhalten - um unser Gewissen zu beruhigen, da wir am Verfall nicht ganz unschuldig sind, ist es dennoch fuer viele Menschen wichtig zu wissen das *irgendwo* *auf igendeine Weise* *irgendwelche Tiere* schuetzt.
Was ich aber im Endeffekt sagen wollte war: Es ist durchaus moeglich Fleisch zu essen ohne Arten auszurotten.
Offfensichtlich ist es durchaus Moeglich ohne Fleisch zu ueberleben. Ganz im Gegensatz zu deiner offensichtlichen Meinung ist das Leben ohne Fleisch allerdings nicht ohne Nachteile (siehe: hier).
Wenn du mit "Fleischfresser-Zeug" das ausschliessliche Essen von Fleisch meinst, hast du wohl recht. Das naturgegebene Ernaehrungsmodel fuer den Menschen ist das Essen von Pflanzen und Fleisch, was somit den "natuerlichsten"/besten Weg darstellt.
Dazu gaebe es keinen Grund. Gibt es keine persoenlichen moralischen Hemmungen gibt es keinen Grund eine Taetigkeit nicht auszufuehren. Da koennte ich ja auch sagen "Auch wenn man keine moralischen Bedenken hat seinen Koerper durch Sauerstoff lang zeitlich gesehen zu zerstoerem sollte man dennoch auf das Atmen verzichten".
Signature.
Nun, ein geistig oder körperlich behinderter Mensch könnte sich entwickeln, z.B. in dem von dir als wichtig erachteten Bereich der Kreativität. Viele Menschen sind aus den unterschiedlichsten Dingen nicht selbstständig lebensfähig. Und in deinem Beispiel etwas konkreter ausgeführt haben Menschen offenbar ein Bedürfnis dafür solchen oder generell anderen Menschen zu helfen. Sobald ein Mensch kein Bewusstsein mehr hat, im Koma liegt oder "vergleichbare Probleme" hat wurde ja auch schon mal der Tod in Erwägung gezogen, bin mir grade nicht sicher ob man einen solchen Menschen per Gesetz sterben lassen darf, in Deutschland glaube ich nicht.
Als Beispiel bieten sich ein paar der intelligenteren Tierarten an, also Affen/Menschenaffen oder auch Delfine die zu vergleichbarer Kommunikation fähig sind wie auch frühere Arten des Homo Sapiens und ein ausgeprägteres "Ich"-Verständnis haben als dein Beispiel eines PC-Programms. Nur können wir geistige Aktivitäten diesbezüglich oder auch eine "Seele" nicht mal beim Menschen zu 100% feststellen. Die Grenze ist halt sehr schwer zu ziehen, zwischen pfeifenden Vögeln, (auch gegenüber anderen Arten) mitteilsamen und -fühlenden Tieren und dem erfindungsreichen Menschen.Zitat von Crash-Override
Nun, ich sehe die Ursachen eher in unserer "entwurzelten" Gesellschaft als in einer geistigen Schwäche, die zu solchen Handlungen verleitet. Aber wie gesagt, das driftet jetzt etwas zu sehr vom Thema ab.Zitat von Crash-Override
D'AccordZitat von Crash-Override
. Gut, ob es unsere Aufgabe ist oder nicht, darüber lässt sich sicher diskutieren aber das kann man so stehen lassen.
So ist es...Zitat von Broken Chords Can Sing A Little
Rein von der Natur und nach Darwins Prinzipien aus waere das die natuerliche Konsequenz. Als Menschen haben wir uns allerdings etwas erschaffen was wir "Menschlichkeit" nennen. Auch Tiere zeigen gegenueber unterlegenen Artgenossen (und teilweise auch gegenueber anderen Arten) Mitleid. Tiere haben aber dennoch kein Bewusstsein ueber das Leben (zumindest ist es bisher unbewiesen und kein Tier hat jemals versucht das Gegenteil zu beweisen). Das heisst natuerlich nicht, dass man es einfach toeten darf oder gar sollte, aber es heisst das es aus Sicht des Tieres keinen Unterschied macht ob es lebt oder tot ist, da es im Prinzip nie bewusst gelebt bzw. gedacht hat und somit "seelisch"/geistig gar nicht existent ist. Ich koennte am PC auch ein Programm schreiben, dass durch Neuronensimulation bestimmte Eingangswerte (Sehen, Fuehlen) in entsprechende Ausgangswerte (Laufen, Essen) umwandelt, dennoch hat dieses Programm kein Recht auf Leben (dummer Begriff im Prinzip, da man sofort denkt man duerfte/muesste es sofort toeten). So "funktionieren" meinem Verstaendnis nach Tiere.
Auch die Meisten Jungtiere muessen noch Dinge lernen nachdem sie auf die Welt gekommen sind. Eigene Erfahrungen sammeln ist fuer alle Lebewesen wichtig, da nicht alles vererbt werden kann (speziell Zwischenmenschliche Dinge wie Sprache). Das Menschen eben einige Jahre zum heranwachsen benoetigen ist allerdings nicht meine Schuld, das ist das Handicap unserer gesamten Art, aber darauf hat sich ja die Menschheit als solche angepasst (Muetter (bzw. heutzutage auch sonstwer) kuemmern sich um ihre Babies), wie bei vielen anderen Lebewesen am Anfang auch, das ist ein natuerlich ausgeloester Mutterinstinkt, der auch bei Menschen vorhanden ist.
Signature.
Random Thought: Der Verzehr von Fleisch hat uns überhaupt erst zu Menschen gemacht, weil er im Laufe der Evolution für die Entwicklung unserer großen Gehirne sorgte
Ich esse übrigens auch Fleisch, weil es mir schmeckt (habe schon einige vegetarische Produkte probiert und nie etwas gefunden, das in Geschmack und Konsistenz auch nur im Ansatz ein Ersatz für mich darstellen könnte) und ich darauf in meinem Leben schlichtweg nicht verzichten möchte, auch weil ich das als natürlich empfinde. Und Grillen rockt ^^ Dadurch ist man noch lange nicht egoman (finde das ist in diesem Zusammenhang ein echt heftiges Wort) oder sonstwas - Massentierhaltung ist blöd, aber wenn einem das am Herzen liegt und man drauf achtet kann man auch Produkte von vernünftigen Betrieben kaufen.
Letztenendes ist das immer alles relativ. Ich habe nichts gegen gemäßigte Vegetarier, die noch etwas Rücksicht auf den "Rest der Gesellschaft" nehmen und sich über ihre Außenseiterrolle im Klaren sind, aber was ich echt nicht ab kann ist die militante Fraktion mit ihrem übersteigerten Sendungsbewusstsein, die sich für ganz große Moral-Apostel halten und alle anderen pauschal verurteilen. Wenn einem so krass viel dran liegt, dann kann man denke ich mehr damit erreichen, in die Lebensmittelbranche zu gehen und da aktiv etwas zu verändern und gegen die Probleme zu unternehmen, als "nur" passiv aufzuhören, Fleisch zu essen. Denn ich meine ehrlich, wenn man so abgeht, da gibt es noch ganz andere Probleme in der Welt, die unsere Aufmerksamkeit verdienen (manchmal glaub ich, es geht nur mir so, aber ich fand Menschen schon immer wichtiger als Tiere :-/).
Das Gehabe, Fleischgenuss mit Männlichkeit usw. in Verbindung zu bringen, ist zwar bescheuert, aber meiner Erfahrung nach nur in den allerwenigsten Fällen wirklich ernst gemeint.
Geändert von Enkidu (04.03.2014 um 04:10 Uhr)
Die schmecken auch grauenchaft, Vitali.
Ne, ernsthaft: Jeder denkt, dadurch dass ich kein Fleisch esse, mag ich automatisch Tofu und Sojaprodukte. Aber ich HASSE Tofu! Leidenschaftlich. Und Vor allem Tofugrillgut schmeckt fürchterlich. Zumal ich Fleisch und Wurst ja nicht esse, weil es mir nicht schmeckt und ich auch die Konsistenz nicht sonderlich mag. Wieso um alles in der Welt sollte ich dann ein billiges Imititat mögen?!
Jein. Jeder, der mal eine Sekunde drüber nachdenkt, stellt in der Regel fest, dass es Quatsch ist. Aber dennoch wird man erstmal das Ziel von Hohn und Spott. Inzwischen setze ich dem nicht mehr entgegen als "Geb dir keine Mühe, ich kenn alle Vegetarier-Witze!" Insofern hat sich dieses Bild von Fleischessen und Männlichkeit ohnehin schon manifestiert.
Ich hatte mal eine Signatur, aber dann bin ich volljährig geworden und hätte Steuern zahlen müssen.
Ich reih mich auch in die Riege der leidenschaftlichen Tofu-Hasser ein. Viele denken, dass Vegetarier anstelle vom Fleisch einfach Tofu nehmen. Derweil wird uns das von der Reformhausindustrie so verkauft. Wenn ich schon auf den VErpackungen lese, "wie Wiener Würstchen", "Wie Kasseler" oder sonstiges... Tofu schmeckt nicht nur widerlich, sondern ist zudem sehr teuer und in größeren Mengen sogar nicht gesund. Und die Preise spotten jeder Beschreibung.
Ich koche mittlerweile für mein Leben gerne und es gibt richtig abwechslungsreiche Gerichte auch ohne Fleisch oder Tofu. Allein die traditionelle alpenländische Küche bietet eine Vielzahlan vegetarischen Gerichten, da früher die Leute ärmer waren,auf dem Land lebten und die Kühe und Hennen bspw. brauchten, um mit Milch und Eiern über den Winter zu kommen. Deshalb gibt es auch so wahnsinnig viele Mehlspeisen. Der Vegetarier findet hier durchaus vielerlei, wie Semmelauflauf (arme Ritter), Käsespätzle, Apfelstrudel, Semmelknödel in Steinpilz- oder Pfifferlingrahmsauce, dazu ein schönes Rotwein-Blaukraut, Schupfnudeln mit Sauerkraut, Weißkraut, Germknödel, Kräutersuppen, Kartoffelsuppe, Petersilienkartoffeln, Dampfnudeln, Mangold, Wirsing, Obazda (eine Art Käsetartar mit Camembert und Quark) und viele andere, die mir jetzt nicht einfallen.
Die mediterane Küche bietet sowieso im Groß vegetarische Speisen, sowie auch die thailändische und die indische Ayurvedaküche ist komplett vegetarisch und - fast noch wichtiger - ohne Tofu.
Man braucht also Tofu gar nicht. Auch nicht in der reinen veganen Küche.
Einmal habe ich einen Fleischersatz selber gemacht, der war aber auch lecker. Und zwar Zucchini-Fleischpflanzerl (Fleischpflanzerl heißt's in Würzburg, Fleischküchla in Bamberg und im Rest der Republik Buletten), aber ohne Fleisch. Normalerweise nimmt man Hackfleisch dafür her, ich habe einfach eine kleingehackte Zucchini genommen und die restliche Rezeptur beibehalten. Das hab ich dann einigen sehr überzeugten Fleischessern serviert und die waren baff, als da gar kein Fleisch drin war. Ansonsten sind Fleischersatz-Gerichte bei mir aber eher die Ausnahme.
@Enkidu: Ich verurteile wirklich keinen der Fleisch isst. Ich finde nur den Umgang damit nicht richtig. Und man kann es wirklich kaum vermeiden, außer wenn man gut aufpasst, dass man selbst auch Kunde der Massentierhaltung wird. Ist bei Milch und Eiern auch schwierig. ICh kaufe nur noch Bio-Eier und hoffe, dass die Verkäufer nicht bescheißen. Bei der Milch habe ich mal eine Tour bei der Firma Berchtesgadener Land gemacht, die versichern, dass ihre MIlch wirklich von den freilaufenden Kühen,die man auf den Bergen sieht, kommt. Die Milch ist recht teuer, kostet mehr als die ein oder andere Biomilch, aber das ist es mir wert. Zwar hat sie kein Biosiegel, aber das liegt eher an der Nicht-Zertifizierung. Gentechnikfrei ist das Futter aber, im Sommer ist es das Bergwiesengras. Man muss also alles einfach bewusst einkaufen, um solche Sachen zu vermeiden. Dann finde ich es auch moralisch in Ordnung,Fleisch zu essen. Auch wenn - grade Biofleisch das 10fache kostet und normales Fleisch zu billig ist. Aber was will man machen!
Greetz, Cuzco
p.s.: Mittlerweile ist Vegetarismus sehr viel anerkannter, als noch vor 10 Jahren. Als ich aufgehört habe Fleisch zu essen, hat sich jeder drüber lustig gemacht, so dass ich normalerweise niemanden erzähle,dass ich Vegetarier bin. Es nervt einfach, ständig darauf reduziert zu werden und sich die ganze Zeit anhören zu müssen, wie blöd man doch eigentlich ist. Heute sind glücklicherweise die Raucher die Blöden und kaum jemand macht sich noch lustig,wenn er rausbekommt, dass Du Vegetarier bist.
Geändert von Cuzco (04.03.2014 um 09:57 Uhr)
Klar, niemand mag die militanten Varianten, weder von der einen, noch von der anderen Seite. Oftmals sollte man sich jedoch auch im Klaren darüber sein, dass das "höhere Ziel" der meisten Vegetarier, mehr aber eher noch der Veganer, keinem kurzlebigen "Trend" folgt, sondern ein langfristiger Wertewandel ist, der natürlich möglichst innerhalb der Gesellschaft präsent gemacht werden soll, um eben auch die angesprochene Außenseiterrolle nicht länger tragen zu müssen. Nicht unbedingt jeder Mensch hat die Möglichkeit, in die Lebensmittelindustrie einzusteigen bzw. entspricht dies vielleicht auch gar nicht dem eigenen Lebensentwurf. Stattdessen möchte er jedoch vielleicht trotzdem seinen Teil dazu beitragen, diese Haltung ein wenig präsenter und bekannter zu machen, um damit vielleicht auch den ein oder anderen Menschen damit zum Nachdenken anzuregen, was natürlich ausschließlich mit einer guten Argumentation möglich ist. Spontane Vorwürfe bringen die Gegenseite ja eher dazu, direkt zu blockieren und rufen demnach auch häufig Hohnreaktionen hervor, was aber auch bei einer sachlichen Übermittlung des Themas oftmals darin endet, dass man nicht ernstgenommen wird.
Ich sehe jedenfalls aus moralischer Sicht keinen Grund, der auch nur ansatzweise dagegen spricht, Vegetarier zu werden und solange sich die Wissenschaftler in der Gesundheitsdebatte gegenseitig den schwarzen Peter zuschieben, entscheide ich mich im Zweifel für die Angenagten.![]()
Geändert von The Judge (04.03.2014 um 16:32 Uhr)
Bin Teilvegetarier. Das Brötchen, in dem meine Bockwurst steckt, ist überhaupt nicht aus Fleisch gemacht...
Von mir aus kann jeder essen, was er will, aber wenn dann solche "Missionierungsideen" wie ein Veggie-Day aufkommen, kann ich mir auch nur an den Kopf fassen.
Der Kerl mit dem roten Hemd vertritt meine Meinung ganz gut.
Ich fand es extrem verstörend wie furchtbar kindisch DIE DEUTSCHEN (däm-däm-däääääääm) auf den Veggie-Day reagiert haben. Als würde man einem Kleinkind den Lolli wegnehmen.
Hab meine dämliche Meinung von damals übrigens teilweise geändert. Ich ess immer noch gern Fleisch, weil ich mag Pommes mit Schnitzel und Lasagne und Tortillas mit Salat und Putenstreifen etc.
Aber ich würde einfach mal stumpf behaupten mittlerweile genug Verständnis von Essen, Nahrungsmitteln und Kochen zu haben, um ohne größere Probleme auch ohne Fleisch zurande zu kommen. Es gibt so viele tolle Alternativen, sofern man gewillt ist mal über den Tellerrand hinauszuschauen.
Ich hab ein paar Wochen versucht vegetarisch zu leben, da bin ich noch zur Schule gegangen und ich kann jeden Vegetarier verstehen wenn er bei Kantinen den Kopf schüttelt und der Mehrheit der Menschen gern zwischen die Beine treten möchte.
Wenn das einzige fleischlose Gericht in der Kantine aus fettigen Pommes besteht, dann hat man nen Hals.
Wenn man jeden Tag gefragt wird wie man das denn aushält, so ganz ohne Fleisch, dann hat man nen Hals.
Wenn man merkt, dass die Leute nur Kartoffeln, Nudeln und Reis kennen und nicht wissen was man denn abgesehen von Fleisch dann dazu essen soll... Hals.
Also... wie gesagt. Ich esse gerne Fleisch, weiss aber mittlerweile auch ganz gut, dass es genug schmackhafte Alternativen gibt und man sich, rein qualitativ, nicht einschränken muss wenn man vegetarisch leben möchte.
Aber um nochmal kurz auf den Veggie-Day zurückzukommen... die Reaktionen hätten nicht lächerlicher sein können. NSA, scheiß drauf. Asylanten werden von Nazis belagert? Ahhh nicht unser Bier.
Aber wehe du versuchst das Schnitzel für einen Tag in der Woche aus der Kantine zu verbannen.
Wer gebackene Süßkartoffeln, gegrilltes geil gewürztes Gemüse, diese mies geilen Mozarellasticks für in den Ofen rein und andere sehr sehr gute fleischlose Speisen (vor allem mit Reis und Nudeln gibt es so geile Gerichte ganz ohne FLÄÄSCH) nicht zu würdigen weiß, hat keinen Sinn fürs Schöne.
Und einen kleinen Pimmel.