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ᵵ Ghost Rider ᵵ
Skingrad
Wie lange war der Rothwardon jetzt schon unterwegs? Minuten? Stunden? Tage? Ihm selbst kam es wie Monate vor dass er aus Anvil aufgebrochen war, und so langsam stieg in ihm der Verdacht hoch, dass er sich verirrt habe. Juan zog an den Zügeln seines Pferdes, welches er aus Anvil für seine Reise bekam und stoppte seinen Ritt. Seine Wachen Augen blickten sich um und erspäten einen kleinen Bach, zu welchem er dann auch das Pferd lenkte. Behände stieg er ab und ließ das Tier tränken. Er selbst achtete das kühle Nass nicht und kramte in den Satteltaschen seines Transportmittels. Schließlich wurde er fündig und faltete ein buntes Pergament auseinander - eine Karte. Der Agent musterte die Umgebung, schaute wieder auf die Karte, sah sich abermals um, fuhr mit den Finger über das Wunderwerk der Kartographen von Anvil und stopfte den Wegweiser letztendlich fluchend zurück in die Tasche. "Ich habe keine Ahnung, wo ich hier bin, hier sieht alles gleich aus. Naja, die Straße besitzt weder Abzweigungen noch sieht sie schlecht beritten aus. Wenn ich ihr folge, komme ich bestimmt irgendwann an einen Anhaltspunkt, welcher mich leitet...", murmelte Juan mürrisch vor sich hin, zog sich die Kapuze tiefer ins Gesicht und schwang sich dann auf das Pferd. Behände wendet er es und reitete dann in leichten Trab weiter, den Weg folgend...
Nach einer tagelangen Ritt ohne nennenswerte Zwischenfälle kam Juan in Skingrad an. Schon von Weitem erblickt der Rothwardon die stabilen und beeindruckenden Mauern dieser befestigten Stadt. Lange war er nicht mehr hier, und sofort nimmt er sich vor, wohl einen Tag Station hier zu machen um die Straßen ein wenig zu erkunden. Gesagt, getan. An den Ställen vor der Stadt gab Juan sein Pferd ab, er würde sich ein Neues besorgen wenn es darum ging, weiter zu reiten. Am Stadttor erfolgte die gewohnte Prozedur, wenn man sie denn als solche bezeichnen durfte. Die Wachen sahen ihn schief an, er zückte ein edel aussehende Plakette und schon durfte er eintreten. So lief es jedes Mal, der Vorzug einer Person im Dienste des staatlichen Organs. Drinnen dann unternahm der Agent zunächst einmal einen Spaziergang durch die weitläufigen Straßen von Skingrad, schaute mal hier, mal da hin und freute sich über das geschäftige Treiben hier. Auf meinem Weg hierhin sah ich Kvatch, oder das, was die Daedra übrig ließen. Einst war Kvatch mindestens eine genauso blühende Metropole wie Skingrad. Möge die Zukunft der Stadt wieder zu altem Ruhm verhelfen.
Mit verschränkten Händen auf den Rücken schlenderte der Agent weiter, seinen Gedanken nachgehend, bis seine Schritte ihn zu dem nobelsten Gasthaus der Stadt lenken. Es dämmerte bereits. Ohne zu zögern trat er ein und ließ nach dem Schließen der Tür den Blick schweifen. Zwischen der gold- und silberverzierten Fassade mischte sich eine noch wertvoller aussehende Sammlung an Seidenteppichen, welche die Wand an vielen Stellen schmückte. Der Blick des Rothwardonen blieb schließlich an dem ebenso reich dekoriertem Tresen hängen, hinter dem ein nobel aussehender Kaiserlicher Juan argwöhnisch musterte. Sich seiner Abenteurerkleidung bewusst, trat er zu der Anmeldung und zückte wortlos die Plakette. Sofort hellte das mürrische Gesicht des Portiers auf und dieser drückte Juan den Zimmerschlüssel in die Hand und versicherte ihm, dass alle seine Sachen im Zimmer bereitliegen. Nur leicht nickend wendet sich der Agent ab und begibt sich in sein Zimmer, oder wohl eher Apartment...
Ein reicher eingerichtetes Zimmer gab es wohl in der ganzen Stadt nicht, mit Ausnahme der Schlossräume. All die wertvollen Metallgegenstände und selbst die goldbestickte Bettgarnitur aber würdigte Juan keines Blickes, sondern er setzte sich auf das Bett, zog unter seiner Lederrüstung sein allerheiligstes Buch hervor und legte es sich neben das Kopfkissen. Nachdem er sich seiner Rüstung entledigt hatte, kroch er sofort und ohne Umschweife ins Bett und begann in dem Buch zu blättern. Stundenlang blätterte er, las aufmerksam jede Zeile, studierte jedes Zeichnung auf's Genauste. Dann aber legte er das verbotene Werk zur Seite und starrte in's Leere. Was würde passieren, wenn man ihn mit diesem Buch erwischte? Man es fand? Warum nur tat er so etwas Dummes und hielt an diesem, an seinem Schatz fest? "Die Faszination lebt in diesem Buch und in mir. Aber ich darf nicht unvorsichtig werden...", murmelte er vor sich hin und versteckte das Buch hinter dem Nachtschränkchen neben den Bett. Dann erhob sich Juan, ging zum Fenster und zog die Vorhänge zu, es war bereits tiefste Nacht. Es gilt immerhin meinen Auftrag aus der Kaiserstadt abzuholen. Da sollte ich ausgeruht sein und diesen edlen Rastplatz genießen. Schließlich muss ich in den nächsten Tagen wieder in der Wildnis übernachten..., und mit diesen Gedanken kroch er zurück ins Bett und schlief auch recht schnell ein.
Die Geschichte wird im Gruppenthread "Heiler und Dämon" fortgesetzt.
Geändert von KingPaddy (19.02.2012 um 11:21 Uhr)
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