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Legende
Ein kühler, abweisender Ausdruck trat Arranges in die Augen und er zentrierte Energie in seinen Händen. So nun pass gut auf! Heißer Atem schlug ihm entgegen und bevor der Kaiserliche seinen Zauber fertig gewoben hatte, schnappte das Gebiss zu. Der Magier spürte keinen Schmerz, lediglich ein seltsamer Ruck ging durch sein Bewusstsein. Dunkelheit umfing sein Sichtfeld, der Boden schien sich unter seinen Füßen aufzulösen. Es fühlte sich an, als würde Arranges fallen, aber zugleich doch nicht. Was zur Hölle Oblivions ist das... egal was es auch ist mein Zauber wird dieses Ding kennenlernen! Grimmig murmelte Arranges weiter. Er ballte seine Hände zu Fäusten und sogleich fingen sie an zu glühen. So wo bist du nun?! Arranges war sich seiner Situation nicht gewahr. Das Dämmerlicht in den Katakomben war zu dem Zeitpunkt verschwunden, als der Schatten ihn scheinbar verschlang. Auch die Wände, Seulen, alles war irgendwie weg und andererseits doch nicht. Schwarze Konturen auf schwarzem Grund... oder war es nur Einbildung? Arranges wusste nicht gegen wen oder was, geschweige denn in welche Richtung er seinen Zauber richten sollte. Völlig verwirrt starrte er auf das Glimmen, welches seine Hände umrahmte. Warum sehe ich weder Schatten noch sonst irgendwelche Formen? Seine Hände waren nur mehr ein leuchtendes Lichtbündel... Komplett desorientiert ging Arranges noch einige Schritte, bis er seinen Zauber auflöste. Wo bin ich überhaupt? Was ist das, dieser undurchdringliche Schleier? Plötzlich holperte der Boden unter ihm. Arranges schien es, als säße er in einer Kutsche welche über unebenen Boden fuhr. Er fiel, schlug auf, verspürte aber keinen Schmerz. Er fühlte den Aufschlag, konnte aber nicht sagen, dass es merklich weh tat, als ob er auf harte Watte gefallen wäre. In kurzem Abstand wurde Arranges kurz angehoben und durch die Luft geschleudert und schlug dann wieder auf dem seltsamen Boden auf. Außerdem war da noch ein anderes Gereusch. Ein seltsames Rauschen, wie Wellen, die in sehr kurzem Abstand auf Brecher im Hafenbecken liefen, nur zierlicher, laut und mächtig, aber eigentlich eher wie ein Plätschern. Die Erschütterungen und das unnatürlich laute Platschen hörten so abruppt auf, wie sie begonnen hatten. Arranges erhob sich schwankend und schaute sich abermals geistesabwesend nach einer Lichtquelle zur Orientierung um. Er fand nichteinmal ein entferntes Glimmen... So langsam glaube ich, dass ich längst nicht mehr in der Ruine bin, aber wie sollte das gehen? Was war dieser Schatten? ...
Ein Röhren ging auf Arranges nieder wie das plötzliche Beginnen eines Gewitters. Nachdem der ohrenbeteubende Hall verklungen war, hörte Arranges zweimal ein trockenes Knacken, wie als würde man einen trockenen Ast zerbrechen... nach wenigen Augenblicken Stille setzte ein leises Wimmern ein. Da wurde jemand verletzt... Ohne weiter über seine Handlung nach zu denken, stürmte Arranges in die Richtung, aus der das Wimmern kam... aber je weiter er rannte, desto mehr schien es ihm, als würde das Wimmern aus allen Richtungen kommen... das wäre noch gar nicht das Schlimmste gewesen, viel mehr verwirrte den Kaiserlichen, dass sich das Wimmern mit jedem Schritt, den er machte, in ein irres Lachen zu verwandeln schien. Arranges blieb ungläubig stehen und horchte genau hin... und tatsächlich, im flog ein irres, kratziges Lachen entgegen. Dann erschienen vor ihm 2 orangene Punkte in der Dunkelheit.
'STIRB!' Schrie Arranges und konzentrierte mit gekonnter Routine eine große Menge Energie in seinen Hanflächen, welche er blitzschnell auf die zwei kleinen Lichtquellen richtete und die Energie in einem Feuerstrahl entlud. Für die kurze Dauer weniger Sekunden, in denen der Zauber wirkte, breitete sich die Hitze, aber nicht das Licht aus. So... das wäre geschafft... Arranges konnte die beiden Punkte nicht mehr ausmachen und ging davon aus, dass seine Magie wie sonst auch immer alles erledigt hätte. Doch wie er selbstzufrieden vor sich hinschaute und gerade weitergehen wollte, tauchten die selben Punkte vor ihm, vor seinen Füßen auf, als würden sie aus dem Boden auftauchen. Es waren erschreckende Augen eines noch erschreckenderen Gesichtes. Groß und durchsichtig wie Glasperlen, scheinbar hohl und doch gefüllt. Ein Mund tat sich unter den Augen auf. Vor dem Schwarz nur durch ein dreckig dunkles Rot zu erkennen. Er war bis auf zwei Reißzähne leer. Diese beiden Eckzähne jedoch ragten wie zu groß geratene Dolche aus dem oberen Kiefer. Eine Zunge suchte Arranges in dem Rachen vergeblich. Das Gesicht kam ihm nun vom Boden entgegen. Es wuchs zu ihm empor, bis es auf Augenhöhe war und er direkt in die grässlichen Augen dieses Etwas schaute. Sie waren irgendwie unbeweglich, nur dazu gedacht geradeaus zu schauen, aber etwas hinter ihren starren Glaskörpern bewegte sich, wie ein rotes Band, dass man über die Innenseite zog, flackerte immer wieder ein roter Schimmer hinter den Augen. Passend zu den Keuchgereuschen, die der Kaiserliche nun vernahm, öffnete und schloss sich der Mund.
Arranges kam es wie eine Ewigkeit vor, dass er diesem Ding gegenüber stand, in Wirklichkeit waren es nur wenige Sekunden, als er plötzlich eine freundliche Stimme hörte: 'Ihr seid wirklich ein aufsässiger Mensch... darüberhinaus seid ihr auch noch ein unfähiger Magier.'
'Was du nicht sagst!'
'Oh, ein Rüpel seid ihr auch noch... die Respektvolle Rede beherrscht ihr wohl nicht ganz... nunja, man kann nicht alles haben. Dafür sind eure Fähigkeiten höchst interessant, wenn ihr aber weiterhin so stümperhaft damit umgeht ist das verschwendetes Talent.'
'Ich weiss nicht was oder wer du bist, aber ich würde behaupten, dass du der Beschreibung eines Dämons recht nahe kommst!'
'Erkennst du einen Meister nicht, selbst wenn du längst in seine Falle getappt bist?'
Das glaub ich jetzt nicht... Schweißperlen traten Arranges auf die Stirn und seine Gedanken wirbelten wild durcheinander.
'M-M-Meister? Seid ihr es? Es tut mir leid... i-i-ich dachte derlei Tests seien vorbei?'
'Du bist sogar dümmer als ich dachte Menschlein!'
'Bitte Meister, ich bin würdig... ich BIN würdig!'
'Oho, ganz schön große Sprüche, ja dann zeig mal her wie würdig du bist!'
Arranges wollte mit einer Hand einen Zauber weben und mit der anderen zum Schwert greifen, aber weder das eine noch das andere war möglich. Seine Glieder gehorchten ihm nicht mehr. Ungläubig schaute er auf. Der Mund vor ihm verzog sich zu einem wahrhaft ekelhaften Grinsen und gleich darauf platze es aus dem Schatten heraus. Ein krankhaft verzerrtes Lachen. 'Ich werde dich mir einverleiben... besser gesagt hab ich das schon, du bist in mir, du wehrst dich nur noch zu arg...'
'Du wiederlicher Dämon nimm deine Fesseln von mir und kämpfe!'
'Ach, so ist das? Du bist tatsächlich so töricht, einen Dämonen wie mich darum zu bitten gerecht zu kämpfen?' Die Stimme des Dämons hatte inzwischen eine herablassende Art angenommen.
'Nun, wenn du denkst, dass du mir etwas anhaben kannst, versuch doch mich zu brechen... na los ich warte!' Arranges hatte nun begriffen, dass es nicht nur einfach eine Halluzination seines Meisters war, sondern Wirklichkeit, der Dämon hatte ihn isoliert, abgeschnitten von jeglicher natürlicher Realität.
'Es wäre für mich wesentlich einfacher wenn du dich nicht so streuben würdest. Nimm das Geschenk der Finsternis an, leg dich schlafen, das würde dir gut tun. Oder versuche dich zu wehren und geh bei dem Versuch ehlend zu Grunde!'
Mit diesen Worten zerteilte sich die Schwärze um sie herum. Arranges konnte wieder die Katakomben im Halblicht erkennen, aber irgendwie war alles viel zu groß, als wäre es für Riesen gebaut worden. Oder war er etwas geschrumpft. Aber andererseits war auch alles irgendwie zu klein und plötzlich überkam ihn eine unbegründete Platzangst. Er schaute an sich herab und an seinen Füßen vorbei. Ich... schwebe? Unter sich erkannte er das Wasser, welches in den Katakomben stand.
Arranges konnte sich aber keine weiteren Gedanken über das für und wieder machen, denn just in diesem Moment manifestierte sich vor ihm eine Gestalt. Das Bekannte Gesicht schälte sich aus der Luft und unter ihm entstand nach und nach ein Körper. Die Konturen erinnerten an einen Wolf, der aufrecht ging... Allerdings schien die gesamte Kreatur keinen wirklichen Körper zu haben, die ganze Erscheinung war eine große Wolke aus Partikeln, die sich fortwärend bewegten.
'Nun denn, kämpf, wenn dir so viel daran liegt in Qual Abschied von dieser Welt zu nehmen!' Und mit beenden dieser Aussage ging der Dämon zum Angriff über. Arranges indessen fand wieder zur Eigenherrschaft über seinen Körper. Er sah den Hieb nicht kommen, was an der Geschwindigkeit lag, mit der er geführt wurde. der Kaiserliche flog einige Meter durch die Luft und blieb dann liegen. Langsam kam der Dämon näher. 'Na, hast du es dir anders überlegt und verzichtest auf einen Kampf?' Der Dämon kam langsam näher, sich seines Sieges sicher, als hinter ihm eine Spinnendaedra aus dem Boden wuchs. Seh ich wirklich schon besiegt aus? Der Dämon drehte sich überrascht um und wurde schon das Ziel der ersten Blitz- und Frostzauber des Daedras.
'Du musst dir schon was besseres einfallen lassen, vergiss nicht, das hier ist mein Reich!' Und mit einem Wink in Richtung des Daedras zersprang die Kreatur in einer rotgelben Wolke. Dies allerdings verschaffte Aranges Zeit genug um aufzustehen und einen Zauber zu sprechen. Der Dämon drehte sich gerade wieder zu dem Kaiserlichen um, als ihn der gewaltige Feuerball erreichte. Für einen kurzen Moment verschwand die Kreatur in einer Explosion.
'Ist ja lächerlich... ich werde dir zeigen wie das richtig gemacht wird...'
Ein brennender Schmerz durchzuckte Arranges. Es tat für einen Moment so höllisch weh, dass er die Augen zukniff und das Gesicht verzog, als er sie wieder öffnete, sah er erstaunt und zugleich entsetzt, dass zwischen ihm und dem Dämon ein Band pulsierender Energie bestand. Gleichzeitig spürte er, wie seine Muskeln nachließen und er irgendwie immer schwächer wurde, er bekam Atemnot und fiel auf die Knie. Der Dämon kam näher, bis er wenige Schritte vor ihm stand. 'Dieser Kampf war... alles andere als überzeugend würde ich mal meinen. Du hast versagt... aber nicht erst jetzt, du hast in dem Moment versagt, als du die Katakomben betreten hast...' Arranges fühlte wie seine Glieder ihm immer mehr den Dienst versagten. Ich... werde... werde dich vernichten... und wenn es das... Letzte ist... was ich tue! Er riss ungelenk das Schwert aus der Scheide und hielt es zitternd vor sich. 'Oho... eine Silberklinge... die werde ich mal eben entfernen, die könnte mir noch schaden.' Arranges schwang kraftlos das Schwert in die Richtung der Kreatur, aber zum dritten Streich reichte es nicht mehr, er kippte vornüber und sein Geist wurde direkt in einen schwarzen Strudel gezogen.
Arranges hatte den Geschmack von abgestandenem fauligen Wasser im Mund, als er unsanft vom Bauch auf den Rücken gedreht wurde. Verschwommen nahm er ein bekanntes, weibliches Gesicht wahr. Rednaya, die Kaiserliche, die ihn in diese Lage gebracht hatte, redete auf ihn ein, er war aber nicht im Stande zu verstehen was sie sagte, noch konnte er darauf antworten. Dem Ausdruck in ihrem Gesicht allerdings konnte er entnehmen, dass sie sichtlich um ihn besorgt war... was ihn allerdings mehr noch beunruhigte, als dass er keine Ahnung hatte was passiert war, war die Tatsache, dass jemand nur wenig von ihnen entfernt stöhnte... vor Schmerzen stöhnte. Es mussten grausame Qualen sein, die dieser jemand erleiden musste... dann umfing ihn wieder die Ohnmacht.
Arranges blinzelte. Er tat sich schwer die Lieder zu heben, er lag halb sitzend an einem Baum, spürte er doch deutlich knorrige Wurzeln, die ihm am Fuße des Stamms in den Rücken stachen und seine halb sitzende Position relativ unbequem machten. Also gut, ich bin es langsam leid immer öfter so aus einem Kampf mit nicht irdischen Wesen hervor zu gehen... Er wollte sich zur seite drehen, beließ es aber dann bei dem Versuch, da seine komplette linke Seite stark zu schmerzen begann, als er sich kaum mekrlich bewegte. Also gut, verletzungsfrei bin ich jedenfalls nicht aus dem Kampf hervorgegangen... aber auch nicht tot... das spricht mal dafür, dass ich gewonnen habe... Er drehte den Kopf und stellte erfreut fest, dass zumindest sein Nacken unversehrt blieb. Der Himmel war leicht bewölkt. Er lag an einem Baum, der Mitten im Feld stand, etwas weiter entfernt zu seiner Rechten, konnte er ein dichtes Gebüsch ausmachen... zu seiner Linken stand zu seiner Überraschung ein kleines Zelt. Davor war eine Fuerstelle zu sehen, an welcher eine Frau mittleren Alters kniete und das noch kleine Feuer mit einem langen dünnen Stock kontrollierte. Aha, die kenn ich doch... Die Kaiserliche drehte sich zu Arranges um, als sie bemerkte, dass er erwacht war.
Schnell stand sie auf und kam zu ihm, sie ging neben ihm in die Hocke. erst jetzt bemerkte der Magier, dass er außer Unterkleider nichts am Leib trug und bis zur Brust mit einer groben Wolldecke zugedeckt war. Die Kaiserliche lächelte ihn freundlich an und sagte sanft: 'Ihr seid endlich erwacht, was müsst ihr nur durchgemacht haben, während ich einfach davonlief? Aber sagt habt ihr große Schmerzen?' Was ich durchgemacht habe? Junge Frau, das wollt ihr nicht wissen... 'Danke der Nachfrage, aber mir geht es bis auf starke Schmerzen in der linken Seite gut.'
'Das glaube ich gerne. Ich und mein Mann wissen nicht, was ihr gemacht habt, als wir den Illusionisten erschlugen, der euch gefangen hielt. Wir fanden euch nur wenige Meter entfernt im Wasser liegen, ihr habt euch eure eigene Klinge durch die linke Hälfte eures Brustkorbs gejagt... zum Glück haben die Rippen das Schlimmste verhindert, so dass die Schneide eure Lunge nicht beschädigen konnte. Die Klinge hat nur die Haut aufgerissen. Das aber gleich so arg, dass ihr viel Blut verloren habt. Ihr wart sehr schwach, als wir euch da rausgeholt haben. Aber dennoch verdanken wir euch unser Leben. Was für einen Illusionisten? Ich habe mich selbst aufgeschlitzt... ich verstehe gar nichts mehr... 'Nun, ich bin auch immer noch recht müde, aber erklärt doch die Sache mit dem Illusionisten... etwas genauer...'
'Ihr kennt diese Leute nicht? Es sind Fanatiker, es gibt sie nicht oft, aber manche wenige Magier machen es sich zum Ziel, die Illusion bis zur Meisterschaft zu treiben... wir waren alle in gewisser Weise in seiner Welt gefangen... Die Schatten, die mich und meine Leute überfallen haben, die Kreaturen dort unten, das alles waren seine Gedanken. Mein Mann stieß durch Zufall auf den Magier und hat ihn direkt erschlagen. Er muss euch gefangen gehalten haben in einer seiner Illusionen, denn ihr lagt mit dem Gesicht nach unten und der Klinge in eurem Leib Daher der Kraftverlust in dieser Traumwelt... der Dämon, die Zauber, das alles spielte sich nur in meinem Kopf ab... im Wasser. Die Schatten lösten sich auf als der Magier sterbend im seichten Wasser lag. Durch zurufen kam ich wenig später auch zu der Szenerie. Ihr habt für Ablenkung gesorgt und das hat uns geholfen den Zaubernden auszuschalten.'
Interessant... dazu werde ich nochmal jemand genauer befragen müssen denke ich...
'Wo ist mein Rotfuchs?' Fragte Arranges Ernst.
'Er steht dort drüben, er wich kaum von eurer Seite, als er sah wie wir euch aus den Katakomben trugen, ein liebes Tier.'
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