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Mythos
Vvardenfell-Distrikt, Westspalte, Balmora, Herberge „Acht Teller“
Eine ereignislose Nacht und ein schöner friedlicher Morgen waren auf den großen Auftritt von DEUS Infernum gefolgt, den er mit verfolgt hatte. Er war sehr früh aufgestanden. Die Sonne war noch nicht richtig aufgegangen und er hatte einen üblen Muskelkater gehabt. Dass er sich am vergangenen Abend gegen seine Gewohnheit auf die Tanzfläche gewagt hatte, hatte ihren Preis gefordert. Höllische Schmerzen hatten ihn begleitet, als er sich mühsam aus dem Bett gewuchtet und sich angezogen hatte. Seine Beine waren so schwer, als hätte man sie aus Stahl gegossen. Jeder etwas größere Schritt und jedes bisschen körperliche Anstrengung wurden umgehend mit entsprechenden Schmerzen geahndet. In diesem Moment war ihm der Gedanke gekommen einen Schnaps oder zwei, als Einstieg in den Tag, zu trinken. Gewiss hätte der Alkohol den Schmerz gemildert oder ganz betäubt, aber entschied sich dagegen. Denn irgendwie war es auch schön seinen Körper wieder richtig zu spüren, auch wenn es gewiss schönere Gefühle als dieses gab. Er zog die Schnalle seines Gürtels fest und verließ die Kammer. Aus dem Schankraum hörte er bereits geschäftiges Treiben. Das Klappern von Geschirr wies daraufhin, das der Wirt schon emsig damit beschäftigt war, das Frühstück aufzutragen. Er hantierte, wie Tarrior erkennen konnte, an der Kochstelle mit zwei großen Töpfen herum und goss aus dem Einen Wasser ab und füllte es in dem Anderen nach. Aus dem nun leeren Gefäß entnahm er dampfende Kwama-Eier. In den Topf, den er nun wieder auf das Feuer stellte, füllte er nun einen ganzen Korb, noch roher Eier. Die fertig Gekochten schnitt er in der Hälfte durch und legte sie auf große Teller. Dann brachte er das Essen zu den Tischen.
Im Moment standen nur sehr wenige von ihnen. Für den Auftritt hatte man sie beiseite geräumt, aber nicht wieder hingestellt. Gerade zwei Tische und die dazugehörigen vier Bänke hatte man wieder in der Mitte des Raumes platziert. Der Mann stellte das Essen ab und huschte zurück in die Küche und kam mit zwei weiteren Tellern, gefüllt mit Schinken, Käse und frischem Gemüse, zurück. Erst als Tarrior sich etwas weiter in den Raum bewegte, er hatte sich bisher etwas am Rand gehalten und beobachtet, konnte er erkennen, wer da so eifrig bedient wurde. Die Spielleute von DEUS INFERNUM und der Rest ihrer Truppe saßen dort. Er konnte die Feuerspucker erkennen, die Akrobaten und den Magier, der für die kunstvollen Feuerspielereien verantwortlich gewesen war. Tarrior war gestern schon davon beeindruckt gewesen, wie gut der Mann das Feuer kontrollieren konnte. Man musste sich wirklich auf Magie verstehen um die Flammen in derartige Formen bringen zu können. Demonstrativ gähnend ging er auf sie zu. Sofort ruhten alle Blicke auf ihm, als er plötzlich auftauchte und sich einfach neben den Spielleuten an einem Tisch niederließ. Teils neugierig, teils verwirrt musterten sie den Dunmer, der sich an ihren Tisch gesetzt hatte. Er konnte an ihren Blicken erkennen, dass sie sich fragten, ob sie ihn kannten. „Guten Morgen“: sagte er frei heraus. „Herr Wirt bringt mir bitte auch ein solches Frühstück“: bat er dann im gleichen Atemzug. Der Wirt starrte ihn nun auch an, als hätte er etwas Unmögliches verlangt, aber als einer der Spielmänner einen Wink gab, entfernte sich der Schankmeister. Dann merkte er wie sich jemand zu ihm herüber lehnte. „Kennen wir uns“: fragte eine vertraute Stimme. Der Dunmer musste grinsen, denn er hatte sie während des Auftrittes zur Genüge gehört. „Nicht persönlich, aber ich habe euren Auftritt gestern gesehen“: antwortete er der Drachenzunge. „Nun da seid ihr ja verdammt früh wach. Ich glaube die meisten anderen, werden wohl erst heute zur Mittagssonne aufwachen“: sagte der Spielmann. Tarrior zuckte mit den Schultern. „Wenn ich ehrlich bin, habe ich auch nicht jeden der Tänze mitgemacht“: merkt er an.
„Ah das wird es wohl sein und ich war schon kurz daran zu glauben, das wir es nicht mehr bringen“: erkannte der Mann und begann ein tiefes melodisches Lachen in das die anderen Mitglieder der Gruppe einfielen. „Aber sagt wie hat euch unser Auftritt gefallen?“: fragte ein anderer Spielmann, der ihn wohlwollend, nein... lüstern(?), anschaute. Tarrior schluckte und lächelte schief und überging den begehrenden Ausdruck einfach. „Ein wirklich hervorragender Auftritt. Vor allem den Schluss fand ich besonders beeindruckend. Dieses Spiel mit dem Feuer und das herrliche Stück. Ich bin nicht wirklich ein großer Verehrer der Musik, aber ich muss sagen, dies hat mich schwer beeindruckt“: gab er wahrheitsgemäß zu Protokoll und einige Spielleute lächelten geschmeichelt. „Das freut uns, aber wer seid ihr denn nun?“: fragte die Drachenzunge wieder. „Das ist Tarrior Gildres. Er ist einer der Ratsherren“: erklärte der Wirt, welcher mit einem Teller für ihn wieder gekommen war. Tarrior drückte ihm ein paar Draken für das Essen und die Übernachtung in die Hand und wandte sich dann seinem Teller zu. Interessiert beobachten die Anderen, wie der Dunmer sein Essen schnell herunter schlang. „Ihr habt einen gesunden Appetit Herr Ratsherr“: bemerkte ein anderer der Spielmänner und wieder kam großes Gelächter auf. „Nunja ich bin erst vor wenigen Tagen wieder hier in Morrowind angekommen. Die Verpflegung während der mehrwöchigen Rückreise war mehr als spartanisch. Da bin ich richtig froh, wieder anständiges Essen zu bekommen. Also verzeiht daher meine schlechten Manieren“: entschuldigte er sich. Wieder lachte der Sänger der Gruppe. „Ach das macht doch nichts. Ihr solltet mal unsere Manieren sehen. Anscheinend halten wir uns wohl zurück, weil ihr mit am Tisch sitzt. Wir waren nur etwas überrascht, weil ihr euch nicht so verhaltet wie es diese piekfeinen Ratsherren sonst tun“: erklärte er und lachte nochmals und wieder stimmte die Truppe ein. Nur der Magier blieb reserviert und schmunzelte nur leicht.
„Es kommt aber auch selten genug vor, das sich einfach jemand zu uns setzt. Irgendwie scheinen wir unseren Anhängern unnahbar, dabei haben wir auch mal klein angefangen. Nicht wahr?“: fragte er schlussendlich den Wirt, der dann zustimmend nickte. „Damals zahlte ich euch noch 15 Draken pro Kopf wenn ihr einen Abend lang irgendetwas gespielt habt um die Gäste zu unterhalten. Und dann habt ihr das Geld danach gleich wieder versoffen. Außerdem haben einige bei mir auch noch gedienert, damit sie umsonst hier wohnen konnten. Das waren noch Zeiten“: schwelgte der Mann in Erinnerungen und stellte nebenbei einen Tonkrug mit Wasser und einige Becher auf den Tisch. „Ja eine bewegte Zeit“: stimmte Drachenzunge zu und nahm einen großen Schluck aus einer Flasche, die schon zuvor auf dem Tisch stand. Tarrior roch sofort starken Schnaps. Derweil hatte er es geschafft seinen Teller zu leeren, während sich die Spielleute noch mit Schinken und Brot beschäftigten. „Ihr seid dann wohl keiner unserer Anhänger“: sprach ihn nun der Magier vom anderen Tisch aus an. „Nein. Ich hatte zwar schon von euch gehört, aber gestern war das erste Mal, das ich euch gesehen bzw. gehört habe“: gab der Dunmer zu. „Na dann stell ich euch mal die Jungs vor“: versprach Drachenzunge und begann mit sich selbst. Dann ging er mit dem Finger im Uhrzeigersinn die anderen vier Spielleute ab. „Alergon der Büßerprinz, Juran der Narrenfürst, Galion der Donnergott und Freyan der Zweigesichtige“: stellte er sie vor. Der letzte war jener, der Tarrior diese seltsamen Blicke zu geworfen hatte. Dann begann Drachenzunge die Namen der Feuerspucken und Artisten zu nennen, doch Tarrior ignorierte sie. Nur einen Namen, nämlich den des Magiers, behielt er im Hinterkopf. „Und dies ist Meister Gaius Fyrius, der uns diese Feuerspiele ermöglicht, wie ihr sie gestern gesehen habt. Aber wir nennen ihn unsere „Lunte“. Dabei weiß ich nicht einmal mehr, wie wir damals darauf gekommen sind“: erzählte Drachenzunge über den Magier. Dieser verfolgte seine Vorstellung scheinbar mit größter Aufmerksamkeit und lehnte sich dann entspannt zurück. Scheinbar war er zufrieden mit dieser Darstellung seiner selbst.
„Wohin wird euch denn euer Weg als nächstes führen?“: fragte Tarrior mehr um das kurzzeitig aufgekommene Schweigen zu brechen, als aus wirklichem Interesse. „Nunja wir werden nach dem Frühstück zusammen packen und aufbrechen. Es geht nach Norden, nach Gnisis. Unter den dortigen Leuten sind viele Flüchtlinge, die es aus Ald’ruhn herausgeschafft hatten, als die Deadra es überrannten. Sie haben alles verloren und wir wollen natürlich die Stimmung etwas heben. In solchen Zeiten ist Unterhaltung das Einzige was manche gerade davon abhält zu verzweifeln“: berichtete ihm Drachenzunge von den künftigen Reiseplänen der Truppe. „Und der Rat der Redoraner hat uns ne Menge Gold dafür geboten“: fügte der Büßerprinz noch an und lachte. Man konnte sofort erkennen, dass der Mann schon stark angetrunken war. Drachenzunge lächelte schief. „Ja natürlich. Das auch“: sagte er hastig. „Und wohin wird euch euer Weg führen? Ich hoffe doch ihr werdet in Gnisis auch wieder dabei sein?“: fragte Freyan und zwinkerte ihm zu. Tarrior schluckte. Ihm gefiel das überhaupt nicht. Er schüttelte sich unmerklich, bevor er antwortete: „Wahrscheinlich nicht. Wichtige Ratsangelegenheiten führen mich leider nach Süden. Ein anderer Zeitpunkt wird sich aber bestimmt ergeben.“ Nach diesen Worten warf er einen flüchtigen Blick zum Fenster, der dann aber dort hängen blieb. Die Sonne hatte sich längstens über den Horizont geschoben und erhellte die Stadt in ihrem sanften morgendlichen Schein. Er erkannte, dass er sich verquatscht hatte. Er wollte schon längst unterwegs zur Mine sein. „Verflucht. Ich habe ganz die Zeit vergessen. Ich wollte schon längst unterwegs sein“: sagte er eilig, schnappte sich den Teller und brachte ihn vor zum Tresen, kehrte aber nochmals an den Tisch zurück. „Es tut mir leid, aber ich muss mich jetzt empfehlen. Wichtige Angelegenheiten erwarten meine Aufmerksamkeit“: verabschiedete sich. „Also doch ein typischer Ratsherr. Wohlan denn passt auf euch auf, dann sehen wir uns vielleicht auch einmal wieder“: rief er ihm nach und lachte. Tarrior hob zum Abschied die Hand und eilte nach draußen.
Vor der Tür wandte er sich nach Rechts. Zum Glück lag das „Acht Teller“ in der Nähe des Stalles. Sein Gepäck hatte er gestern einfach bei Fryrr zurückgelassen um sich nicht unnötig zu belasten. Doch jetzt braucht er es wieder. Vor allem ohne seine Chitin-Rüstung wollte er nicht los. Schließlich wer wusste schon, was ihn in der Mine erwarten würde. In diesem Zusammenhang erinnerte er sich auch noch daran, dass er seine Knochenrüstung zur Reparatur geben lassen wollte. Viel war zwar nicht mehr davon übrig, aber womöglich konnte man eine neue Rüstung mit den verliebenden alten Teilstücken herstellen. Entfernte man den Ruß war es gewiss möglich. Aber trotz allem würde man viel ersetzen müssen, aber sein „Ausbruch“ damals in Oblivion hatte sie auch ordentlich zersprengt. Während er überlegte ob dem Schmied die Rüstung gleich bringen sollte oder nicht, erreichte er den Stall. Fryrr war ganz aufgeregt, als Tarrior ihn losband. Der Dunmer streichelte dem Tier würde über die breite Schnauze, was der Guar mit seinem typischen Brummlaut quittierte. „Ich freu mich auch dich zu sehen“: sagte er ihm. Seinem Gepäck entnahm er die leichte Rüstung aus Chitin. Sie war leicht und beweglich, aber durchaus auch sehr stabil. Er legte sie an und dann zurrte er den Sattel fest und schwang sich auf. Ein kurzer nicht kräftiger Stoß in die Flanken und Fryrr setzte sich in Bewegung. Das treue Tier tat alles für ihn. Er konnte wirklich nicht nachvollziehen warum der Mann in Ebenherz ihn verkauft hatte. „Wo findet man denn noch diese bedingungslose Treue“: dachte er und entschied sich dafür, den Guar nie zu verlieren. Als er durch die Straßen ritt, schauten die Passanten zu ihm auf. Das knapp über Schulter lange, rote Haar wehte dabei. Abrupt stoppte der Ritt, als er sein Reittier vor „Meldors Schmiedewerkstatt“ zum Stehen brachte.
Er stieg ab und kramte aus dem zusammengeschnürten Haufen, auf Fryrrs Rücken, das Bündel mit den Rüstungsteilen seiner Knochenrüstung hervor. Schnell ging er hinein und erklärte dem Schmied seinen Wunsch. Der Mann staunte nicht schlecht, als er die traurigen Überreste der einst prächtigen Rüstung in Augenschein nahm. Als Tarrior jedoch sagte, dass die Bezahlung keine Rolle spiele, war der Mann gleich Feuer und Flamme. „Ich werde sehen was ich tun kann. Am besten kommen sie in ein paar Tagen wieder“: verabschiedete er den Dunmer, der sich schnell wieder auf den Weg machte. Er hatte es eilig. Diese Sache mit der Mine wollte er so schnell wie möglich hinter sich bringen. Eine Hungersnot und Balmora würde garantiert in Aufständen versinken. Da war er sich ziemlich sicher. Er stieg wieder auf den Guar und schon ging es los. Man war gerade dabei auch den südlichen Torbogen von Balmora mit einem Tor zu versehen. Sie gingen wirklich davon aus, dass die Deadra die Stadt belagern würden. Er fand es sinnvoll das man für den Fall des Falles vorplante, aber zur Zeit hielt die redoranische Garnison in Mar Gaan noch dem Angriff der deadrischen Hauptstreitmacht stand und Obliviontore hatten sich auch nur im Landesinneren geöffnet. Balmora war damit sogar noch sicherer, als viele andere Orte. Die Deadra gingen hier anders als in Cyrodiil vor. Wie er in Ebenherz erfahren hatte, gab es nicht einzelne Angriffe, sondern eine große Streitmacht und kleinere. Letztere sollten Chaos verbreiten und das Land verwüsten, währenddessen erstere die großen Widerstandspunkte also Städte und Festungen belagerten und zerstörten. Geisterpforte und Ald’rhun waren gefallen und Mar Gaan würde wohl das nächste Opfer werden. Danach stand ihnen die Westspalte weit offen. Bis zur Küste könnten sie zerstören und vernichten und niemand würde sie aufhalten können. Auf freiem Feld würden sie die Deadra nie bezwingen können. Zwar hatte er auch noch keine Idee, wie sie die Invasoren besiegen könnten, aber bis dahin wäre Verteidigung schon eine gute Idee. Und dazu zählte auch das die Städte gut versorgt waren, vor allem für den Fall einer Belagerung. Und deshalb war er ja auch auf dem Weg um herauszufinden warum es schon lange keine neuen Lieferungen aus der Shulk Eiermine gegeben hatte. Fryrr hatte vor einigen Minuten mit seinem Reiter das Balmorer Stadttor passiert und hielt sich nun nah am Ufer des Odai, des großen Flusses, der durch Balmora floss und im Süden ins Meer mündete.
Sie würden seinem Verlauf nach Süden folgen. Auf halbem Weg zum Odai-Plateau mussten sie dann nach Westen abschwenken. Am Fuß der Bergkette, die die Westspalte von der Bitterküste trennte, würde sich dann der Eingang der Eiermine befinden. Tarrior kannte die Strecke nur zu gut. Lange Jahre war er der Herr des Plateaus gewesen. Das war vor seiner Zeit im Haus Dagoth gewesen. Nach seinem „Verschwinden“ hatte man die Besitzungen an einen anderen Ratsherren übertragen, was ihn nach seiner Rückkehr vom Roten Berg auch dazu veranlasst hatte sich Land bei Caldera zu kaufen und eine Plantage zu betreiben, da sich ein anderer fauler Hlaalu-Fürst in der Ansiedlung über dem Fluss breit gemacht hatte. Der Dunmer schäumte immer noch vor Wut, wenn er bloß daran dachte. Dann wiederum klang es schnell wieder ab, als er sich ins Gedächtnis rief, das das Leben auf der Plantage ebenfalls sehr angenehm gewesen war. Er hatte sich dennoch fest vorgenommen, seinen alten Besitz zurückzufordern. Aber im Moment war wohl nicht der geeignete Zeitpunkt um Besitzansprüche geltend zu machen, schließlich musste er erst einmal seinen restlichen Besitz vorsorglich vor den dämonischen Horden aus dem Reich des Vergessens in Sicherheit bringen, nachdem er in seiner Pflicht als Ratsherr, die Versorgungslage der Ratsstadt Balmora geklärt hat. Als er bei diesen Gedanken mehr zufällig, als wirklich bewusst, in den strömenden Fluss schaute, machte er eine grauenvolle Entdeckung. Ein faulender Kadaver eines Dunmers, hatte sich zwischen einigen Felsen verkeilt. Man konnte sofort erkennen, dass der Mann an einer überaus großen Stichwunde in der Brust gestorben war. Sofort stieg Tarrior ab und näherte sich vorsichtig, um auf dem rutschigen Steinufer nicht den Halt zu verlieren, dem Leichnam.
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Abenteurer
Morrowind, Haus Dres, Umland von Tränenstadt
Diese verdammten Felder blitze es ihm durch den Kopf. Seine Füße blieben immer wieder in dem durch Regen aufgeweichten und daher schlammigen Bogen stecken, um kurz danach wieder herausgerissen zu werden. Für Zuschauer musste diese Szenerie etwas komisches an sich haben ... der sich abstrampelnde und nur mäßig vorwärts kommende Mann und die wütende Meute dahinter. Zum lachen war dem Bretonen aber nicht wirklich zumute. Wenn einer dieser Bauern einen Bogen mit sich trug und der Besitzer dazu ein guter Schütze war, konnte es um ihn geschehen sein. Es reichte im Grunde schon aus, wenn sie ihn einholten. Er traute diesen rotäugigen Elfen zu, dass sie ihn hier auf den Reisfeldern totschlugen und gegen die Anzahl an Verfolgern war ein Kampf aussichtslos. Also wurde weitergerannt.
Romulus sollte Glück haben. Er überlebte die Felder und erreichte einen kleinen Wald. Die Bauern gaben ihre Verfolgung auf. Erschöpft warf er sich auf den Boden, schloss die Augen und nahm nur noch das Rauschen des Blutes im Ohr, den Herzschlag, sein eigenes Keuchen war.
Als er die Augen wieder öffnete, sollte er eine böse Überraschung erleben. Auf ihn war ein schön gearbeitetes Schwert gerichtet. Der Mann der ihn bedrohte, fragte nach „was er hier zu suchen hätte?“ Der Unterton war freundlich, während das Gesicht des Dunmers sich in einem unschönen Lächeln verzerrte. Das ungerüstete Gegenüber machte einen durchaus wohlhabende Eindruck. Dafür sprach auch das Langschwert. Auf die Frage gab er keine Antwort. Was sollte er auch sagen ...
Inzwischen waren zwei weitere Dunmer dazu gekommen. Sie schienen zusammen zu gehören und waren mit allerlei Waffen ausgerüstet. Alle drei starrten nun auf den liegenden Fremden. Die Neuankömmlinge eher kalt und ausdruckslos, während der Erstere immer noch grinste und das Wort wieder an den Menschen richtete: „ Ihr solltet euch über die hiesigen Gesetze hier erkündigen, ihr steht vor einem Adeligen und dies ist mein Wald!“ Romulus bat unterwürfig um Verzeihung, beteuerte seine Unwissenheit und schien dabei nicht unbedingt auf wohlgefallen zu stoßen. Man ließ ihn aufstehen und der Redelsführer nickte ihm zu. Eine galante Verbeugung später, hatte er sich schon mit schnellen Schritten entfernt. Die scharfen Blicke in seinem Rücken, sollte er noch einige Zeit spüren.
Romulus marschierte langsam den Waldrand entlang. Auf den Feldern wo er vorhin noch um sein Leben gebangt hatte, war niemand zu sehen. Eigentlich ungewöhnlich.
Lange dachte er über die letzten Erlebnisse nach und sie trübten etwas seine Laune. Im Grunde lauter Erniedrigungen. Erst dieses Dorf mit den wütenden Bauern die ohne Grund auf ihn zugestürmt waren und danach dies. Das Wälder und Landstücke irgendwelchen Adeligen gehörten, die dort jagten oder sonst was trieben, kannte er natürlich aus Hochfels. Wenn nicht dort wo sonst? In Hochfels wurde er aber noch nie von einer wütenden Bauernschaft verfolgt, auch wenn es wohl vorkam. Vielleicht konnte man herausfinden, was die Elfen an seiner Erscheinung so erregend fanden ...
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