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General
Cyrodill, Irgendwo in einem Verließ
Tarik spürte Vibrationen. “Wo bin ich? Bin ich tot?“ Er hatte keine Ahnung wo er war. Er spürte Vibrationen und gedämpfte Geräusche drangen an sein Ohr. Er konnte nicht sagen was für Geräusche es waren, für ihn waren sie alle gleich. “Bin ich gerade auf dem Weg ins Jenseits?“ Die Geräusche und die Vibrationen verschwanden. Etwas warmes kam ihm ganz nahe. “Oder bin ich auf dem Weg nach Oblivion?“ Bei dem Gedanken daran standen seine Nackenhärchen senkrecht. Die Wärme verschwand wieder, die Geräusche und Vibrationen setzten wieder ein. “Bin ich tot?“ Diese Frage ging im nicht aus dem Kopf. Tarik versuchte diese Frage zu verdängen. Stattdessen versuchte er sich daran zu erinnern was als letztes geschehen war. Doch so sehr er sich auch bemühte, er konnte es nicht.
Irgendwann hörten die Vibrationen und Geräusche wieder auf. Tarik fühlte sich wie im Traum. Es wurde warm und er wurde gepackt. Etwas trug ihn. Verschwommen blickte er durch eine Art Tunnel des schwarze Ränder seine Sicht noch weiter einschränkten. Etwas wurde hochgezogen, dann hallten Schritte. Mal wurde es heller, dann wieder dunkler, dann wieder heller. Dinge wurden geöffnet und wieder geschlossen. Andere Geräusche drangen an seine Ohren. Plötzlich, Stille.
Die Stille verschwand wieder und Tarik fühlte das irgendetwas mit ihm gemacht wurde, nur konnte er nicht sagen was. Er wurde angehoben…….Stille.
Ein Sonnenstrahl traf Tarik im Gesicht. “Es ist so schön. Ich muss im Paradies sein.“, dachte er und wollte gar nicht aufstehen. “Ich fühle mich so gut nach dem Kampf und……..der Kampf!“, dachte er erschrocken und wachte auf. Tarik blickte sich um. Im Paradies war er nicht. Jedenfalls definierte er eine vergitterte Zelle, ein Heulager und ein kleines, ebenfalls vergittertes, Fenster nicht als Paradies. Jetzt erinnerte sich der Kaiserliche an die Ereignisse. “Ich habe gegen sie gekämpft, dann haben sie mich überwältigt. Ich hätte Ramon töten sollen, dann wären die anderen erledigt gewesen. Aber ich konnte es nicht tun……weil Isnaa da war? Weil Ramon ihr Halbbruder ist?“, überlegte Tarik und war sich nicht sicher warum er diesem Sohn einer Ratte nicht gleich den Kopf abgeschlagen hatte. “Ich muss in einem Versteck sein. Entweder eine alte Festung, eine verlassen Ruine oder eine Höhle. Und damit bin ich in der Gewalt meiner Häscher.“ Tarik resignierte. Er hatte jetzt ein ganz großes Problem und er wusste nicht wie er da wieder raus kommen sollte. “Ich habe keine Ahnung was sie mit mir machen. Sie werden irgendetwas von mir wissen wollen und wenn sie die Information haben, werden sie mich töten. Nur was wollen sie von mir? Ich habe fest damit gerechnet, dass sie mich einfach nur töten wollen. Aber wieso wollen sie mich töten?.........Ich weiß es nicht mehr. Das alles ist so lange her. Ich vermute aber es hat irgendwas mit meiner Zeit in Morrowind zu tun…….und meiner Mitgliedschaft in der Dunklen Bruderschaft.“ Bei dem Gedanken an diese Zeit schüttelte er den Kopf und fragte sich warum um alles in der Welt er dieser Organisation beigetreten war. Nach kurzer Zeit des Nachdenkens gab er sich selbst die Antwort: “Um Sicherheit zu haben. Ich dachte: Egal was passiert, bei dieser Organisation kann ich es aushalten. Diese Annahme erwies sich als falsch. Irgendjemand hat mich dort angeschwärzt. Und das alles nur weil ich als Söldner gearbeitet habe. Als Söldner in Morrowind. Wenn wir nicht gejagt worden wären, wären wir wahrscheinlich immer noch dort. Und wenn ich damals meinem Onkel nicht gefolgt wäre, wäre ich in Kvatch geblieben und jetzt wohl schon tot.“ Er schüttelte noch einmal seinen Kopf. “Alles ist besser als hier zu sitzen und auf seinen Tod zu warten.“
Tarik schreckte hoch. Er musste eingeschlafen sein, ansonsten hätte er die Person bemerkt die jetzt vor seiner Zelle stand. Seine Stimmung sank als der Kaiserliche erkannte wer da vor ihm stand und die Zellentür geöffnet hatte: Ramon. “Los, beweg dich!“, schnauzte er Tarik an. Widerwillig erhob sich Tarik und verließ die Zelle, dicht gefolgt von Ramon der ein Kurzschwert gezogen hatte. Flankiert wurden die Beiden von 2 Skelettwächtern. Die seltsame Gruppe setzte sich in Bewegung. Auf dem Weg zu ihrem Ziel beobachtete Tarik die ganzen schlichten Gänge und versuchte sich so viel wie möglich einzuprägen. Er hegte die noch kleine Hoffnung dieses Gemäuer irgendwie zu verlassen und dann würde ihm das Wissen über diese Gänge noch nützlich sein. Nach unzähligen Abzweigungen und Türen betraten sie einen kreisförmigen Raum. Tarik ließ den Blick schweifen und stellte fest, dass im Abstand von 5 Schritt weitere Türen angebracht waren. “Ein wahres Labyrinth“, dachte er. Dem Kaiserlichen vielen die seltsamen Linien auf dem Boden auf. Er konnte keine Ordnung darin erkennen. Viel Zeit um darüber nachzudenken blieb ihm auch nicht. Er wurde auf einen alten steinernen Thron gesetzt, dann wurde er gefesselt. Tarik fragte sich, ob dies das Ende wäre. Entgegen seiner Vermutung war dies nicht das Ende. 3 weitere Männer traten an ihn heran und setzten sich im Halbkreis vor den Thron, einschließlich Ramon. “Wer seid ihr? Was soll das hier? Was wollt ihr von mir?“, fragte Tarik die 4 Männer.
„Alles der Reihe nach“, begann der Mann ganz links. Er war schwarz gewandet und als Tarik näher hinsah, erkannte er die Robe. Der Mann lachte. “Ganz richtig. Ich bin ein Totenbeschwörer und heiße Jerandir. Ramon neben mir kennst du ja bereits. Tarik betrachtete den schäbig gekleideten Kaiserlichen mit Verachtung. “Die Person ganz rechts müsste dir auch bekannt sein. Martus, der Mann in dessen Haus du eingebrochen bist und der dich in der Dunklen Bruderschaft angeschwärzt hat. Martus trug Reise Kleidung. Sie war jedoch nicht wie die einfacheren Ausführungen, sondern aus feineren Stoffen und kleinen Stickereien besetzt. Tarik vermutetete, dass sie aus Gold bestanden.“ Und die Person neben Martus heißt Varus.“ Tarik schaute den Nord etwas verwirrt an. Er trug eine Stahlrüstung und hatte die Kriegsaxt an seinen Stuhl gelehnt. Tarik wollte eine Frage ansetzten aber Jerandir fuhr fort: “Nun ich will Rache für meinen Freund Isgaron und ich will wissen wo Phelas wohnt. Dieser Verräter soll dafür bezahlen das er die Seiten gewechselt hat!“
Nun meldete sich Martus zu Wort: “Ich habe deinen Erfolg in der Dunklen Bruderschaft beneidet! Ich wollte Ruhigsteller einer der Sprecher werden. Aber dich haben sie vorgezogen da du besser wärst wie ich. Daher habe ich dich angeschwärzt. Es hat auch soweit funktioniert, nur hast du die Attentate überlebt. Als du dann für tot erklärt wurdest, habe ich das nicht so recht geglaubt und dich nebenbei noch gesucht. Und dann habe ich gefunden.“
Varus, der Nord, mischte sich in das Gespräch ein: “Du und die Söldnergruppe, der du angehört hast, ihr habt meine Brüder und meinen Vater getötet. In eurem letzten Auftrag habt ihr meinen Vater getötet. Meine Brüder schworen Rache und haben euch mit anderen Verfolgt. Leider hast du überlebt und meine Brüder sind gestorben. Da ich der einzige bin, der von meiner Familie noch lebt, will ich Rache für meinen ermordete Familie!“
„Ich will nur das Geld. Dein Onkel versteckte einst irgendwo in Morrowind, genauer gesagt auf Vvardenfell, eine Kiste mit wertvollem Inhalt. Für jeden von uns ist etwas Wertvolles darin, in vielseitiger Weise“, meinte Ramon.
Tarik brachte kein Wort hervor. „Das Schicksal, die Götter oder wer auch immer meint es nicht gut mit mir. Ich habe 4 Todfeinde. Und jeder will etwas anderes, nur eines wollen alle gemeinsam: Diese Kiste. Nur kann ich mich nicht an eine Kiste entsinnen“, dachte Tarik und sah die 4 vor ihm schweigend an. “Und?“, fragte Varus, „wo ist die Kiste?“ „Ich kann mich an keine Kiste entsinnen“, entgegnete Tarik. Varus wurde sauer. “Wo ist die Kiste!?“, fragte er wieder, aber dieses mal in schärferem Tonfall. “Ich weiß es wirklich nicht“, antwortete Tarik wahrheitsgemäß. Die anderen schienen es für eine Lüge zu halten.
Jerandir nickte Varus zu. Scheinbar hatten sie ihr vorgehen abgesprochen. Der Nord stand auf, trat 2 Schritte vor und im nächsten Moment spürte Tarik eine Faust im Gesicht. Varus hatte ihm auf die Nase geschlagen. “Wo ist die Kiste?“, fragte dieses mal Martus. “Ich weiß es nicht“, entgegnete Tarik. Jerandir nickte und Varus schlug wieder zu. “Wo ist Phelas?“, fragte Jerandir. “Das geht dich einen feuchten Dreck an!“, erwiderte Tarik. Ramon trat ihn gegen sein Schienbein. So ging diese Prozedur die ganze Zeit weiter. Es wurden die immer gleichen Fragen gestellt. Und jedes Mal gab Tarik die gleiche Antwort. Nach jeder Antwort erhielt Tarik Schläge von Varus oder Tritte von Ramon. Die Tritte trafen ihn meistens an den Schienbeinen oder an den Fußgelenken. Die Schläge prasselten entweder auf seinen Kopf, seinen Oberkörper oder seine Schultern. Doch sie konnten Tarik die Antworten nicht entlocken. Über den Wohnort von Phelas schwieg er wie Grab und wo die Kiste war wusste er sowieso nicht.
Nach einer gefühlten Ewigkeit brachen die 4 Männer das Verhör ab. Sie hatten Tarik übel zugesetzt. Es floss Blut aus seiner Nase, Blut sammelte sich in seinem Mund und am restlichen Körper hatte er viele blaue Flecken. “Schafft ihn in seine Zelle“, befahl Jerandir. Varus band den Kaiserlichen los und warf ihn über seine Schulter wie einen Sack Kartoffeln. Ramon nahm etwas in die Hand und gemeinsam gingen beide zu Tarik’s Zelle zurück. Tarik selbst bekam vom Rückweg nicht viel mit.
Als sie ihn schließlich in seiner Zelle absetzten und Ramon ihm eine Schüssel und einen Krug hinstellte, konnte er wieder halbwegs klar denken. Wut machte sich in Tarik breit und gerade als der Nord die Zelle verlassen wollte, spuckte Tarik ihm eine Ladung Blut ins Gesicht. Er heult auf und fasste sich in sein Gesicht. “Scheinbar habe ich seine Augen getroffen“, dachte Tarik und spuckte den Rest Blut in Ramon’s Gesicht. Auch dieser heult auf. Halb blind stolperten Beide aus der Zelle und schlossen sie ab. “ Morgen zahlen wir dir diese Aktion heim!“, sagte Varus mir ärgerlicher Stimme. Beide ließen Tarik alleine in seiner Zelle und gingen zurück. “Das war ein Bruchteil von dem was ihr mir angetan habt“, dachte der Kaiserliche und spuckte eine weitere Ladung Blut vor seine Zelle.
Jeder Knochen in seinem Körper schmerzte. Mühsam zog sich Tarik zu der Schüssel und betrachtete deren Inhalt: Ein Stück gebratenes Fleisch, ein Apfel und ein Stück Brot. In dem Krug war Wasser. “Na ja, immerhin geben sie mir etwas zu essen“, dachte Tarik und begann zu essen. Wobei er immer wieder Blut spuckte.
Als Tarik den Apfel aß, wurde ihm klar wieso sie ihm dieses Essen gaben. “Sie foltern mich um an Informationen zu kommen und auch aus Rache. Nur brauchen sie die Informationen. Solange sie sie nicht haben, werden sie mich am Leben lassen.“ Bei diesem Gedanken grinste er und aß das letzte Stück Apfel. Er hatte sich noch etwas Brot und Wasser für später aufgehoben. Total erschöpft und müde legte Tarik sich auf sein Heulager, deckte sich mit seinem Mantel und Stroh zu und schlief langsam ein. “Die entscheidende Frage ist: Wie lange werde ich durchhalten? Diese Schläge und Tritte sind bestimmt nicht die einzige Methode……“, mit dieser Überlegung umfing ihn der Schlaf vollkommen.
Geändert von Skyter 21 (15.04.2009 um 14:02 Uhr)
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