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Waldläufer
Chorrol
Chorrol lag noch in graues Dämmerlicht gehüllt als Naasira die letzten Sachen zusammenpackte und ein schnelles Frühstück im Stehen einnahm. Sie versicherte sich nochmal, dass alle Fenster geschlossen und das Herdfeuer gelöscht war, bevor sie das Haus verließ.
Die Vorbereitungen für das Frühstücksgeschäft im Eiche und Krummstab liefen bereits auf Hochtouren als die Heilerin eintrat. Trotzdem nahm Talasma sich für eine herzliche Umarmung und einen Schwall guter Ratschläge Zeit, als sie hörte das die Bretonin Chorrol für eine Weile verlassen würde. Die Heilerin nahm der Wirtin noch das Versprechen ab sich um Naasiras Haus zu kümmern, bevor sie sich quasi mit Gewalt von der geschwätzigen Khajit löste.
In Gedanken noch über den Rat Talasmas "Nackten Nords am Wegesrand aus dem Weg zu gehen" am grinsen, trat die Heilerin durch das Stadttor und machte sich auf Richtung Stall.
Nachtläufer machte seine Herrin bereits von weitem aus und führte schon mal am Gatter ein Höllenspektakel auf, für den Fall das Naasira Ihn übersehen hätte. In letzter Zeit waren nur kurze Ausritte in den umliegenden Wäldern möglich gewesen und dies reichte bei weitem nicht um den Hengst auszulasten. Die Bretonin ignorierte das Pferd erstmal und verschwand in den Stallungen. Dies brachte Ihr ein entrüstetes Schnauben ein.
"Ich hoffe Ihr seid hier um dieses übergeschnappte Vieh zu bewegen. Sonst beißt und tritt er mir wieder alle Stallburschen, bis keiner mehr schaffen will." Ohne auf die miese Laune des Stallbesitzers einzugehen, erklärte Naasira das sie für einige Tage unterwegs sein würde und deswegen die fällige Stallmiete direkt entlohnen würde. Bei dem Klimpern des Geldsäckchens wurde der Tonfall Ihres Gegenübers direkt freundlicher und seine Augen bekommen einen gierigen Glanz. "Scheinbar ist heute Zahltag. Habe schon meinen ältesten Klepper an so einen armen Narren vermietet. Hatte wohl auch eine grössere Strecke zurückzulegen. Mit dem Gaul braucht er doppelt so lang."
Naasiras Miene verfinsterte sich, doch da Ihr wie gewohnt mal wieder die Locken wirr bis über die Nasenspitze hingen, entging dieses kleine Detail dem Mann. "Wieviel habt Ihr dem armen Kerl denn abgeluchst?" Die Frage kam quasi beiläufig und im selben Moment wo die Antwort ausgesprochen wurde, war dem Kerl wohl klar das er gerade nen Fehler gemacht hatte. "Nunja, Ihr dürft mich nicht falsch verstehen. So schlecht ist das Pferd auch nicht.......ich meinte eben robust. Muss ja nicht jedes Pferd ein Rennpferd sein. Und er hat bezahlt ohne zu Handeln!!" Der Tonfall des Nord hatte nun schon was quengelndes. "Dann sollte es ja kein Problem sein wenn ich etwas handel. Wo mein Pferd seine Box nicht nutzt, da sich keiner traut ihn reinzuführen, brauche ich Euch ja wohl nur die Hälfte der Miete zahlen. Und Ihr solltet mal das Pferd dort hinten untersuchen lassen, bevor noch jemand das Gerücht verbreitet Ihr hättet die Pferdeseuche im Stall." Der Mann wurde weiß wie der Schnee in den Bergen, nickte nur und nahm das restliche Geld vom Tisch.
Zufrieden steckte Naasira die übrigen 400 Septime wieder ein. Wenn Tarik nur ein halbwegs vernünftiges Pferd hatte, würden die beiden Nees spätestens auf halbem Weg nach Bruma wieder einholen. Er würde sich über das Geld bestimmt freuen.
Es war spät geworden und so beeilte sich die Priesterin den Hengst zu satteln und zu beladen. Für die Reise trug sie eine stabile braune Lederhose und ein braunes Hemd.
Dazu ein kurzes Schwert, wobei sie sich eher auf Ihre Magie verlies als auf das Schwert. Mit leichtem Schenkeldruck lenkte sie den Braunschecken aus der Koppel auf den Weg und erspähte nahe dem Stadttor einen Reiter. Sie lies Nachtläufer die Zügel frei und im flotten Trab schlossen sie sich Tarik an. Schon bald waren die beiden im flotten Tempo gen Bruma unterwegs.
Tatsächlich stiesen sie noch vor Bruma auf Nees und die alte Stute schien sich über die anderen Pferde zu freuen und lies sich von deren Tempo mitziehen. So erreichte die Gruppe Bruma kurz nach Sonnenuntergang. Im höhergelegenen Bruma war es nach Sonnenuntergang sehr kühl. So drängen die Pferde nach der langen Reise erschöpft in den warmen Stall und die Reiter in die warme Schenke.
"Heute Nacht kann ich nichts mehr tun. Doch ich werde die Magiergilde über unser Eintreffen informieren und morgen sehen wir nach dem Kranken. Schlaft gut."
Mit diesen Worten machte sich die Heilerin zur Magiergilde auf und schlang fröstelnd Ihren roten Umhang um sich. Zwar mochten die schwarzen Symbole auf dem roten Stoff so manches Geheimnis hüten, doch sie ersetzten leider kein gemütliches Kaminfeuer. Die Bretonin stemmte sich gegen die schwere Tür der Magiergilde und stellte erleichtert fest, dass diese nicht verschlossen war. Achtlos lies sie die schwere Tür ins Schloss fallen, trat den Schnee von den Schuhen und schüttelte die Schneeflocken aus dem Umhang, welche sich draußen auf Ihren Locken und dem Umhang niedergelassen hatten. Ohne aufzublicken, sie versuchte gerade eine besonders widerspenstige Locke daran zu hindern Ihr dauernd ins Auge zu stechen, meinte sie: "Ich bin Naasira Dorak, Heilerin aus Chorrol. Ihr sollt hier einen Verletzten haben?"
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