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Ehrengarde
Der Alkoholpegel machte den Ritt nach Skingard leichter. Zu später Abendstunde erreichte Thorr ohne nennenswerte Zischenfälle die Ställe von Skingard. Am Stadttor erkundigte er sich nach Maglir. „Oh, der. Er ist Stammgast in unserer Ausnüchterungszelle.“ sagte die Wache am Tor „Zur Zeit hängt er in der „Westebene“ rum, mit der Nase tief in einer großen Flasche Bier.“
Die „Westebene“ war das einzig brauchbare in Skingard. Ein Luxushotel zu erschwingbaren Preisen. Es lag unmittelbar in der Nähe des Westtores.
Maglir war ein kleiner Waldelf, der am Tresen der Westebene sich vollaufen ließ. „Hallo Bruder“ begrüßte ihn Thorr. „Was gibt es …“ Maglir drehte sich zu Thorr „Bruder? Sie haben Euch geschickt, mich zu finden?“
Thorr bestellte eine Flasche der besseren Skingardweine und zwei Gläser. Goß Maglir was ein und begann die Situation aufzulockern, indem er fragte: „Wie kann man in einer solchen Stadt nur Bier trinken?“
„Ach“ begann Maglir zu jammern, als er das Weinglas absetzte „Für diese Aufgabe werde ich nicht gut genug bezahlt. Ich sollte das Tagebuch von Brenus Astis suchen.“ begann er zu reden und kippte Wein nach. „Sie sagen, das war in der Fallfels-Höhle. Seid ihr jemals dort gewesen?“ Thorr kramte in seiner Tasche und holte eine Karte hervor und begann darauf zu suchen. „Fallfels-Höhle … die liegt westlich von Skingard.“ blickte dann wieder auf und sagte zu Maglir. „Höhlenforschung ist nicht mein Ding. Wollen wir gemeinsam hin?“
Maglir zuckte zusammen und kippte das ganze Glas Wein in einem Zug runter, schenkte sich noch mal ein und schluckte noch mal kräftig.
„Noch eine Fasche Wein.“ rief Thorr lautstark zur Wirtin, dann schaute er ihn fragend an.
„Ich geh nicht mehr zurück. Das war mehr, als ich erwartet hatte.“ sein Gesicht wurde weiß und sein Blick starr gerade aus, mehr zu sich selbst sprach er weiter: „Nicht für sowenig Geld.“ „He!“ riß Thorr ihn aus seinem Traum. Maglir schaute ihn fassungslos an. „Wenn es Euch so viel bedeutet, geht los und sucht selbst. Es ist Euer Auftrag. Das ist das Geld nicht wert, was die Kämpfergilde Euch zahlt. Ich muß an meine Familie denken.“ dann wand er sich beleidigt von Thorr ab und ging mit der Weinflasche in eine andere Ecke der Kneipe.
Der Letzte Satz irritierte Thorr. Was hatten sein Brüder und Schwestern und Eltern mit seinem Leben in der Kämpfergilde zu tun?
Nicht desto trotz verspürte Thorr eine unbefriedigte Neugier, die er nicht bis zum Morgengrauen aufschieben wollte. Die Fallfels-Höhle war eine halbe Stunde Fußmarsch von Skingard entfernt. Thorr machte sich noch in der späten Abenddämmerung oder besser in der jungen Nacht auf den Weg. Vorbei an den Weingütern der Suriell-Brüder führte ein kleiner, nur für Pfadfinder sichtbarer Pfad, zu der Höhle.
Im Schein der Fakel, wirkte der Höhleneingang wie der Schlund eines riesigen Ungetüms. Thorr stieg langsam den Höhlenweg hinab. Ein feuchter modriger und muffliger Gestank stieg ihm dabei in die Nase. Im Lichtschein der Fakel wurden eingestürzte Höhlenteile erkennbar. Menschen wurden einst unter den Steinen begraben und ihre Überreste ragten zwischen den den Steinen hervor. Thorr fragte sich, ob es wirklich das Aufgabengebiet der Kämpfergilde sei, in maroden Höhlen Tagebücher zu suchen?
In einem der Gänge stand eine große Truhe. Als Thorr das Schloß betätigte sprang diese auf. In ihr waren ein hochwertiger Orkschild, Heiltränke und Gold. Die Truhe musste einem Krieger gehört haben, der von den Steinen erschlagen wurde. Thorr nahm alles mit.
Tiefer ging es in die Höhle hinein. Der muffelnde faule Gestank wurde dabei immer schlimmer. Ein ordentlicher Schluck Schnaps ließ ihn wieder erträglicher wirken. Nach der Nächsten Kurve erschloß sich der Weg in eine Große Aushöhlung. Plötzlich tauchte vor Thorr eine schwarze schwebende Gestalt auf, die ihren nun grünleuchtenden Arm hob und eine grüne Glubbersabbe auf Thorr schleuderte. Schnell war der Nord zur Seite gesprungen und der Grüne Sabber lief die Höhlenwand hinunter. Erneut hob die düstere Gestalt langsam ihren Arm und schleuderte weiter mit grüner Pampe, die auf die Höhlenwände klatschte. Dann ging dem Unhold die Grüne Sabber aus und es schleuderte mit Feuerbällen nach Thorr – ahh Magier, schoß es durch Thorrs Kopf, der die düstere Gestalt kaum wahr nahm. Er zog sein Schwert, wartet einen Feuerball ab und stürmte auf den Feind.
Der Magier war nicht sonderlich fit oder Treffsicher. Als Thorr auf den Feind einschlug, merkte er, dass das Wesen nicht menschlich war und auch nicht allein! Sein Schwert hiebte nach ihm und Feuerbälle und Frostbälle flogen durch die Gegend. Giftige Dämpfe stiegen in seine Nase, als er weiter auf die Gestalt ohne Beine in der Luft einhiebte. Dann kam ein aufheulender Schrei und die Gestalt löste sich auf.
Die Zweite hatte ein Zwergenkurzschert in der Hand. Schnell war der angreifende Schlag geblockt und das schwebende Wesen wirkte benommen. Ein Frostball traf Thorr. Er hiebte nur noch besessen auf die schwebende Gestalt ein, bis diese aufheulend sich in Luft auflöste. Thorr fühlte sich erschöpft, müde, verbrannt und erfrohren. Schüttelanfälle durchzuckten ihn von den giftigen Dämpfen und er kramte schnell einen Heiltrank hervor. Irgendetwas verursachte tierische Schmerzen in seinem Kopf. Dann erkannte er noch einen weiteren Feind. Eindeutig ein Magier mit einer leuchtenden Hülle und Zauberstab. Er sprach gerade einen Zauber auf Thorr, der seinen Mund seltsam verkleben lies. Schnell stürmte Thorr auf ihn und hiebte mit seinem Schwert drauf, das es nur so krachte, als würden alte morsche Knochen brechen. Dann war alles Dunkel. Thorr musste bei dem vielen Staub husten. – Scheiß Luft hier unten – dachte er sich.
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