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Thema: [Obl] Rollenspielthread # 3 (Signatur aus)

Hybrid-Darstellung

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  1. #1

    Cyrodiil, Choroll - Eiche und Krummstab

    Mit einem guten Happen und einem kräftigen Schluck Bier – Tasalma hatte neuerding Bier aus Bruma in ihrem Angebot – blätterte Thorr genüsslich in der Zeitung. Irgendwie hatte er das Gefühl, dass er die Stunden sanfter Abwechslung einfach mal brauchte, bevor er seinem Auftrag weiter nachging.


    Zitat Zitat
    Institut für georaphische Wissenschaften
    Aus dem kaiserlichen Institut für Geographische Wissenschaften wurde heute bekannt gegeben, dass die Kaiserliche Geografische Gesellschaft für ihre Neuauflage des Tamrielalmanachs Tamriel neu vermessen hat. Uns Liegen bereits exklusiv die ersten Ergebnise vor.

    Das seit Krönung des Kaisers eingeführte kaiserliche Normgrundstück wurde mit seiner Größe von 4000 x 4000 Fingerbreiten unseres leider verstorbenen Kaisers festgelegt.
    In dem letzten wissenschaftlichen Kongreß wurde nun auch bestätigt, dass die größe eines kaiserlichen Normgrundstücks in der Provinz Morrowind eingeführt ist. Mit diesem revolutionären Schritt ist das kaiserliche Normgrundstück das erste offizielle Einheitsmaß in ganz Tamriel.

    Durch diesen revolutionären Schritt konnten sich die Normläufer und Normvermesser aufmachen ganz Tamriel neu zu vermessen. Dabei kam heraus, daß die Provinz Cyrodiil von der Grenze zu Skyrim bei Bruma bis zum Meer bei Leyawiin 1553 Normgrundstücke misst. Vom Westen Anvils bis zum östlichen Nibenay bei Chardinal misst die Provinz 1908 Normgrundstücke. Die längsten Straßen sind von Bruma nach Leyawiin 1800 Normgrundstücke und von Anvil nach Cheydinhal 1960 Normgrundstücke. Wir rechnen hier zum besseren Verständnis unserer Leser nun in das verständlichere Schrittsystem um. Um von Anvil nach Cheydinhal zu laufen, bedarf es 186 250 Schritt und um von Bruma nach Leyawiin zu laufen bedarf es 171 250 Schritt. Die Gesamtfläche Cyrodiils beträgt 1 630 886 Normgrundstücke.

    Ziehen wir nun einmal geografische Karten von Tamriel zu rate.

    Der Distrikt Vvardenfell misst somit von den nördlichsten Punkten der Sheogorad Region bis zum Tempel von Vivec 1525 Normgrundstücke und vom westlichen Gnisis bis Sadrith Mora 2540 Normgrundstücke. Doch jetzt liegen Brandaktuell die neuen geodätischen Vermessungsergebnisse:
    Die Straßenvebindung von Blcklight nach Silnion Vale ergab eine Länge von 1684 Normgrundstücken oder für das bessere verständnis unserer Leser 159 980 Schritt.
    Dieses Ergebnis führte zu einer großen Diskrepanz, denn die Dunmerischen Wissenschaftler hatten nach Ihrer Karte eine Länge von 2250 Normgrundstücken erwartet.
    So wurde eine zweite Normvermessung durchgeführt. Diesmal von Silnion Vale nach Firewatch. Die nach der Kartografie erforderliche Länge waren 1725 Normgrundstücke, allerdings legten die vermesser nur 122 550 Schritt zurück und kamen auf eine Länge von 1290 Normgrundstücken.

    Diese Diskrepanz wurde während der Drucklegung dieses Artikels noch heftig diskutiert. Während die früheren Festpunkte der Vermessung geringfügige Abweichungen haben, gehen die Längen- und Flächenverhältnisse zur Wirklichkeit weit auseinander. Eine Theorie besagt, dass durch die Macht von Lokarns Herz Vvardenfell gestaucht wird und deshalb beim durchwandern kleiner ist, als es von außen erscheint. Dies mag man glauben oder auch nicht. Andere wiederum meinen, dass das rießige aufgeblähte Dumnmerische Ego derart viel Platz benötigt, dass für die restlichen Kontinente nicht mehr viel übrig geblieben ist. Sicher ist nur dass es mehrere Theorien gibt, die alle noch heiß umstritten sind, vor allem die Dunmerische Deligation zweifelt die Messergebnisse der kaiserlichen Normvermesser gewaltigt an. Ihr Hauptargument beruht darauf, dass bei dieser Expedition der Kaiserlichen Geografischen Gesellschaft keine Khajiit oder Argonischen Sklaven benutzt wurden und somit ein erheblicher Teil der geografischen Daten nicht genügend dokumentiert und ausgewertet worden sein kann.

    Wir Melden uns, sobald neue Informationen über die Debatte vorliegen
    Ihr Rappenkourier
    Die Zeitung hatte Thorr ermüdet, oder war es der Wein, zu dem Thorr nach dem sechsten Bier gewechselt hatte? Leich betrunken wankte der Nord in sein Schlafgemach und gab sich süßen Träumen hin.

    Thorr erwachte ungewöhnlich früh. Er wusste nicht, was ihn geweckt hatte, aber erfühlte sich fit und ausgeschlafen. Tasalma hatte für ihn schon Frühstück gemacht und übergab ihn einen Zettel:

    Zitat Zitat
    Es tut mir Leid, dass ich schon wieder so schnell weg muss, doch es gibt da eine äußerst wichtige Sache in meiner Heimat, die unbedingt geregelt werden muss. Macht euch keine Sorgen ich bin wenn ihr das hier lest sicher schon auf dem Weg nach Bruma und von dort aus Richtung Heimat

    Gez. Tarrior
    Die Nachricht beunruhigte Thorr ein wenig. Er hatte den Dunkelelfen kämpfen sehen und wusste durchaus, was er für ein Draufgänger war. Seine Probleme waren um welten Größer als Thorr es sich auch nur annähernd ausmalen konnte. Bei seinem letzten Wiedersehen hatte er ganz vergessen Tarrior zu fragen, was er mit dem Hammer der Vollendrung gemacht hatte. Offensichtlich war der kleine Dunkelelf, auch wenn er nicht wirklich kleiner war eher schmächtiger, mit seinen Auftraggebern auf Konfliktkurs gegangen, diese hatten ihn einst zu der Reise nach Cyrodiil gezwungen hatten. Einen seltsamen Nachgeschmack hinterlies die Nachricht auf jeden Fall, denn Thorr konnte sich daran erinnern, wie Tarrior hier gelandet war – im wahrsten Sinne des Wortes – und welche Verzweiflung er damals ausstrahlte.

    Thorr begrub vorerst die Gedanken, nach Bruma war es weit, die Schneeschmelze machte Bergstraßen zu reisenden Flüssen, nur Ausländer würden von Choroll um diese Zeit nach Bruma stapfen, waden, oder wie immer man das bezeichnen würde. Tarrior würde zwar nix passieren, aber schnell würde er auch nicht vorankommen.

    Thorr verspührte keine Sorge mehr nach Tarrior, es war noch zu früh ihm zu folgen. Auch Dunkelelfen besaßen Stolz und ein Kindermädchen für Tarrior könnte das Ansehen des Dunkelelfen vor seinen Freunden schmälern. Thorr musste bei dem Gedanken vor sich hin lachen und begab sich in ein neues Abenteuer
    Geändert von Thorr (19.05.2008 um 07:58 Uhr)

  2. #2

    Cyrodiil, Chorrol, Eiche und Krummstab, Naasira's Haus

    Dem Geruch nach war das Abendessen gerade fertig geworden. Tarik suchte sich einen Platzetwas Abseits des Tavernen Betriebs und setzte sich hin.”Nun, dann bin ich also wieder in Chorrol”, dachte er mit einem Schmunzeln. Ihm viel das Abenteuer mit Tarrior wieder ein.”Er ist hoffentlich der einzige der von meiner ehemaligen Aktivität als Assassine der Dunklen Bruderschaft weiß. Sollte dem nicht so sein werde ich es bald heraus finden. Ich muss unbedingt herausfinden wer mich jagt und wie viele davon wissen. Und ob die Dunkle Bruderschaft nach mir sucht oder ob es nur wenige privat machen. Je nach dem werde ich handeln müssen, sehr schnell handeln müssen”, dachte Tarik. Er bestellte sich Met und etwas von dem Abendessen bei der Wirten und lauschte dann den Gesprächen in der Taverne.
    Das Essen kam wenig später. Während Tarik seinem Magen wieder Arbeit gab viel ihm ein das er ja etwas vor hatte.”Ich muss mich unbedingt nach einem Heiler erkundigen. Aber wer könnte so etwas wissen?”, fragte er sich. Plötzlich wehte ihm ein Gesprächsfetzen ins Ohr:”.......die neue Heilerin macht ihren Job wirklich gut.” “Ja und dazu sieht diese Bretonin auch noch gut aus......”. Tarik musste bei der einen Bemerkung des Mannes unwillkürlich grinsen.”Immerhin hat Chorrol eine Heilerin. Jetzt muss ich nur noch herausfinden wo sie wohnt. Und wenn es um das unauffällige Beschaffen von Informationen geht, war meine Zeit bei der Dunklen Bruderschaft sehr lehrreich”, dachte er.
    Tarik bezahlte seine Rechnung und mietete sich ein Zimmer für die Nacht. Müde ließ er sich in die weichen Kissen fallen und übergab sich der nächtlichen Ruhe. Morgen würde er diese Heilerin aufsuchen.

    Tarik wachte früh auf. Er blinzelte kurz und zog sich dann an. Unten war noch gar nicht los, jedoch huschte die Wirtin schon umher und ging ihrer Arbeit nach.”Die hat es aber eilig”, dachte er. Tarik bestellte sich ein Frühstück und ließ sich auf einen freien Stuhl fallen.”Ich kann mir die Suche nach einem Bettler ersparen wenn die Wirtin frage”, überlegte der Kaiserliche. Als die Wirtin das Frühstück servierte sprach Tarik sie an:”Wissen sie wo diese bretonische Heilerin in Chorrol wohnt?” Auf den misstrauischen Blick der Wirtin fügte Tarik hinzu:”Ich muss ihre Dienste in Anspruch nehmen. Die Wirtin grübelte kurz, sagte Tarik aber dann das was er hören wollte. Er nickte und bezahlte gerade das Frühstück wobei er ihr ein paar Septime mehr gab. Die Wirtin verschwand wieder und Tarik wandte sich seinem Essen zu.

    Wenig später verließ der Kaiserliche”Eiche und Krummstab” und machte sich auf den Weg.”Hoffentlich bildet sich auch Leute aus, ich könnte das Wissen gut gebrauchen”, dachte er. Tarik erreichte das Haus und klopfte dreimal an die Tür.”Mal sehen wie sie auf unerwarteten Besuch reagiert”, dachte der Kaiserliche.

  3. #3

    Chorrol, Naasiras Haus

    Die Tage nach Elendils Aufbruch vergingen in der üblichen Routine einer mittelgrossen Stadt. So langsam erwarb sie sich einen Ruf in der Gegend und sie konnte bald nicht über mangelnde Arbeit klagen.
    Die morgendliche Routine erledigte die Bretonin meist noch im Halbschlaf. Die Herstelle säubern und mit frischem Holz bestücken, das Feuer unter dem Kessel anfachen, Wasser erhitzen und schliesslich das Frühstück richten. Erst nach dem starken Tee wurde Naasira richtig wach und widmete sich dem Studium Ihrer Unterlagen. Bevor der Rest der Stadt erwachte und die ersten Leute sie aufsuchten. An diesem Tag erwartete sie einen der Wachmänner, der regelmässig vorbeikam um seine kranke Schulter behandeln zu lassen.

    'Heute ist er aber früh dran?' Dachte die Heilerin bei sich, als es direkt 3x an der Tür klopfte. "Seid Ihr am verbluten oder warum bearbeitet Ihr meine Tür so energisch?" fragte die Bretonin mit einem zwinkern als sie die Türe öffnete. Doch anders als erwartet stand keiner der Dorfbewohner vor Ihr, sondern ein fremder Mann.

    Ein junger, unauffällig wirkender Kaiserlicher stand vor Ihrer Tür. "Oh, ihr seid eindeutig nicht derjenige, den ich erwartete. Was kann ich für Euch tun?"

  4. #4

    Cyrodiil, Straße nach Bruma/ Bruma

    Tarrior war froh als er endlich in größere Höhenlagen kam und der Schnee hier wieder als geschlossene Decke lag. Der Weg hier herauf hatte ihn Stunden gekostet, da die Schneeschmelze die Straße in einen klumpigen braunen Fluss auf Schlamm verwandelt hatte. Der Weg war äußerst beschwerlich gewesen. Er hatte sich den Berg regelrecht hoch gekämpft. Er war froh gewesen die Kältegrenze überschritten zu haben. Erst war die Qualität des Weges wieder besser geworden, zum anderen war er dann auch bald wieder in den Bereich gekommen in dem ganzjährig Schnee lag. Die Straße war entsprechend begehbar gewesen, bzw. der mit Schnee verwehte Weg, von dessen Existenz nur noch die Fußabdrücke unzähliger Menschen zeugten die sich wie er auf den weiten Weg nach Bruma gemacht hatten. Leider hatte das erreichen dieser Höhengefilde auch seine Nachteile wie er recht schnell bemerkte. Hatte er zuvor eher nur die beißenden kühlen Bergwinde bemerkt, so strahlte die in verschiedene Nuancen von weiß getauchte Landschaft die Kälte regelrecht aus. „Schon wieder dieser abartige Kälte“: murrte Tarrior und errichtete einen Flammenschild um sich zu wärmen. Als ihm jedoch der Gedanke kam, dass das ganze bei seiner Rückreise über die Jerall-Berge noch viel schlimmer werden würde, resignierte er. Doch es musste getan werden. Er hatte zumindest die Wahl er konnte durch Himmelsrand fliegen und die Kälte in Kauf nehmen, oder halt einen Absturz riskieren in dem er den Weg über Süd-Morrowind einschlug. Jedoch wenn er es recht bedachte war er ja auf Grund technischer Mängel auch auf der Route durch Himmelsrand abgestürzt. Solche Gedanken und Gedanken die um Behram und Morrowind kreisten, schwirrten ihm durch den Kopf, als er an einer äußerst großen Schneewehe am Straßenrand vorbei ging.

    Die flammende Wand des Schildes schnitt durch den Schnee und ließ den Teil der sich im Schild befand augenblicklich schmelzen. Dann dampfte es und Tarrior fielen eine im Schnee fast unsichtbare weiße leicht bläulich schimmernde Haare auf in denen das Schmelzwasser verdampfte. Blitzschnell löste er den Feuerschild auf und konzentrierte die Magie in seinem Körper darauf, den Schneehaufen zu schmelzen. „Bei Fürst Dagoth, vermutlich ist hier jemand verschüttet worden“: dachte er und legte noch etwas mehr Energie in seinem Zauber. Langsam schmolz der Schneehaufen und bildete unzählige Rinnsale die sich den Weg langsam hinab schlängelten und einige Meter weiter wieder erstarrten. Es lag nun mehr von der verschütteten Person frei. Die langen Haare ließen auf eine Frau schließen, als er die für einen Dunmer typische aschgraue Haut bemerkte, legte er sich noch mehr in Zeug und der Schnee war in Windeseile geschmolzen und das Schmelzwasser hatte den Weg etwas unterhalb ihrer Posititon in eine tödliche glatte spiegelnde Fläche verwandelt, auf der das Licht des Tages glänzte. Die Dunmerin lag nun frei. Anders als ihre auffällig weißen Haare vermuten lassen hatten, war die Frau jung und sehr schön. Jedoch war jetzt auch klar, dass sie nicht von einer Lawine erfasst worden war. Ihre Todesursache war mehr als eindeutig wenn man den Pfeil bedachte der sich tief in ihren Körper gebohrt hatte und das viele Blut das die schreckliche Wunde umgab. Sie mochte mindestens seit dem letzten Winter hier liegen. Zumindest hatte der Schnee ihren Körper konserviert und vor den hungrigen Wölfen geschützt die sich sonst über die arme Seele hergemacht hätten. Sie musste tot sein. Behutsam hob er die Frau hoch, sie war zum Glück nicht besonders schwer. „Ich kann sie nicht hier lassen. Ein Dunmer verdient eine anständige Bestattung. Vielleicht kennt sie jemand in der Stadt. Ich weis zwar nicht welchem Glauben sie anhängt, aber im Zweifelsfall ist wohl die Kapelle von Bruma entsprechend angemessen. Er stapfte hoch erhobenen Kopfes durch den wieder tiefer gewordenen Schnee. Als ihm das zu schwierig wurde, weitete er seinen Flammenschild wieder aus und ließ den Schnee vor sich einfach schmelzen, bald hatte er die Straße wieder freigelegt. Die Strecke hinter ihm gefror jedoch wieder rasch und der Weg wurde bald zu einer tödlichen Rutschbahn für jeden unachtsamen Reisenden. Der nächste arme Teufel der dort lang ging konnte von Glück reden, wenn bis dahin wieder etwas Schnee gefallen war, der das Eis entsprechend abdecken konnte. Doch im Moment sah es nicht danach aus. Der Himmel war blau und klar.

    Schnell überwand er die letzten Meter und langte an der hohen steinernen Mauer der Stadt Bruma an. Als die Stadtwachen die blutverschmierte Leiche in seinen Händen sahen, zogen sie ihre Schwerter. Der Dunmer beruhigte sie. „Schnell einen Heiler“: rief der eine. Mit traurigem Blick jedoch hielt Tarrior den Wächtern zurück der gerade selbigen holen wollte. „Es nützt nichts mehr. Ich habe sie in den Bergen gefunden. Scheinbar Banditen, sie muss schon eine Weile tot sein. Ich wollte nicht das sich die wilden Tiere über ihren Leichnam hermachen“: erklärte er. Die Wachen traten ehrfürchtig einen Schritt zur Seite und öffneten das Stadttor. Er trat hindurch, in die engen Häuser gesäumten Gassen Brumas hinein. Instinktiv schaute er einen Moment um sich, dann lenkte er seine Schritte eilig zu dem großen unübersehbaren steinernen Gebäude mit den in den Himmel ragenden Türmen. Die Kapelle. Wenn jemand die Unbekannte kannte, dann wohl doch einer der Priester. Weiterhin eine Spur frierenden Schmelzwassers hinter sich herziehend stapfte er darauf zu. Die Stadt hatte sich kaum verändert. Es waren immer noch viele Nords hier. Noch immer lag Schnee und noch immer was es kalt in den Gassen. Und immer noch brannten unaufhörlich Kohlebecken in den Straßen um den Frierenden Wärme zu spenden. Er hatte zum Glück seinen Flammenschild der ihn auch vor kalter Luft und den Winden schützte. Die Leute die er hier sah zuckten unter dem Einfluss der schneidenden Gebirgswinde, selbst am Feuer zusammen. Nur die Nord unter ihnen schienen nicht das Geringste davon zu bemerken. Aber allgemein sagte man den Nord ja auch nach, in ihren Adern würde Met fließen anstatt Blut, der sie immer warm hielt. Weshalb die Nords auch schwüle und heiße Regionen lieber mieden, oder halt nur mit Lendenschurz bekleidet aufzutreten pflegten. Wie er einst einige Exemplare im sommerlich heißen Gramfeste gesehen hatte. Allgemein gingen ja auch Erzählungen in Vvardenfell um, die allgemein davon sprachen, das Nords in Unterwäschen zu bedeuten hatten, dass sie einer Hexe auf den Leim gegangen sind.

    Noch immer gerne erinnert er sich an eine Geschichte zurück, die ihm ein unscheinbarer Reisender in Schenks Schaufel in Caldera erzählt hatte. Während er über die Geschichte eines fast unbekleideten Nords, einer Axt mit Namen Wolkenspalter und einer jungen Zauberin nachsinnierte legte er den restlichen Weg zu Kapelle zurück. Und da ragte sie nun vor ihm auf die große Kapelle von Talos dem Drachengeborenen, dem ersten der Septim-Linie. Mit der Toten auf dem Arm betrat er das mächtige fast schon furchteinflößende Gebäude und fand sich in einer großen Halle wieder, dessen Decke sich weit über ihm im Dunkel des Kapellraumes verlor. Als sie die Dunmerin sahen stürmten die Priester auch schon herbei. Tarrior legte sie auf eine Bank und befragte die Geistlichen ob sie die junge Frau kennen würden. Einstimmig verneinte man. Zwar boten die Geistlichen an, ihr eine anständige Beerdigung in den Grüften der Kapelle zu kommen zu lassen, doch irgendwie wollte der Dunmer es nicht. Dies hier war nicht ihre Gemeinde, daher lebte sie nicht hier. Wenn sie Familie besaß, so war diese gewiss dann auch nicht hier. Er schüttelte Kopf. Wenn sie schon irgendwo fremd beigesetzt werden müsse, dann doch wohl in Morrowind. Morrowind war die Heimat aller Dunmer. Mögen die Vorfahren das Land aus welchen Gründen auch immer verlassen haben. Das wilde und schöne Land steckte in ihnen allen. In der einen Sekunde auf die andere entschied er, sie einfach mit zu nehmen. Aurek würde schon eine Möglichkeit finden, den Zerfall während der Reise zu stoppen. Also verließ er die Kapelle wieder mit der Toten auf dem Arm, sehr zur Verwunderung der Priester.

    „Hmm ich muss Aurek finden, wo kann er bloß stecken“: fragte er sich entschied sich dann erstmal den Ort aufzusuchen an dem er ihn das letzte Mal untergebracht gesehen hatte. Doch in der Kämpfergilde konnte man ihm nicht weiterhelfen. Nachdem er ebenfalls die Magiergilde und einige Händler abgeklappert hatte stand er vor Olafs Bräu und Streu. Die Dunmerin hatte er vorsorglich auf einen Schneehaufen hinter der Kapelle gebettet, da es äußerst viel Aufsehen erregt hatte, eine Leiche durch die Stadt zu tragen. Das letzte was er gebrauchen konnte, war das er vielleicht noch als Nekromant gelyncht wurde. Er wollte gerade eintreten als ein Dunmer gerade gemessenen Schrittes die Taverne verließ, dabei einen dicken Bund mit verschiedenen Nahrungsmitteln unter den Arm geklemmt. Langsam erkannte er den Mann wieder. Gesicht und Arme waren mit Narben übersät er war einer derjenigen die bei dem Absturz des Luftschiffes schwer verletzt worden waren. „Warte“: brüllte er dem jungen Mann hinter her. Dieser blieb stehen und drehte sich um. Die Muskeln offensichtlich angespannt als rechne er mit einem Überfall. Doch als er Tarrior erkannte hellte sich sein Blick auf und er entspannte sich. „Herr wie schön euch wieder zu sehen“: begrüßte der Matrose ihn. „Ja es ist schon eine Weile her. Ich suche Aurek, weißt du wo er ist?“: fragte er dann. „Ihr meint Meister Lichbrand, ja er hat eine Weile auf euch in der Taverne gewartet, aber ist dann schon mal zurück zum Schiff gegangen. Ich bin der letzte hier, ich sollte auf euch warten. Ich wollte mir nur schnell noch eine Waffe kaufen, ich wusste nicht, dass ihr jetzt eintrefft. Verzeiht“: erklärte der junge Mann. „Kein Problem. Dann können wir ja zum Schiff zurück. Aber geh ruhig vorher deine Waffe kaufen“: sagte er und der Matrose flitzte Richtung Schmiede. Tarrior nutzte die Zeit um den Leichnam der Dunmerin zu holen und sie trafen dann fast zeitgleich am Stadttor zusammen. Der Matrose hatte sich eine kleine einhändige Axt zugelegt und erbleichte als er die Tote in den Armen seines Begleiters sah. Den Pfeil hatte er mittlerweile entfernt. Ein einfaches dreckiges Stück Eisen mit üblem Widerhaken. Er hoffe wirklich die Frau hatte nicht lange gelitten. An den Weg konnte er sich selbst kaum noch erinnern. Es war jetzt solange her und außerdem war er damals noch total aufgewühlt gewesen, aufgrund des Absturzes. Doch sein Führer brachte ihn schnell einen ausgetretenen offensichtlich sehr oft benutzen Hohlpfad hinauf auf das Plateau wo diese schaukelnde Dwemer-Konstruktion damals zerschellt war. Doch anders als damals war die Hochebene nicht mehr mit Maschinen und Wrackteilen übersät, sondern schimmerte vom Feuer des brennenden Lagers rot.

    Das Luftschiff schwebte mitten drin. Ein Künstler hätte aus dieser Szene ein Meisterwerk schaffen können. Vom vergangenen Absturz selbst zeugte nichts mehr. Nur noch die herunter gebrannten Holzreste des notdürftigen Lagers würden daran erinnern das sie überhaupt jemals hier gewesen waren. Mühsam erklommen sie die metallene Rampe und betraten den massigen einige Meter über dem Erdboden schwebenden Koloss aus dwemerischem Stahl. Oberhalb der Rampe wurden sie von Aurek bereits empfangen. Der Matrose wurde mit den Lebensmitteln schnell und energisch an die Arbeit gescheucht und Aurek umarmte Tarrior wie einen guten alten Freund. Als er die Tote bemerkte machte sich ein sorgenvoller Ausdruck in seinem Gesicht breit. Tarrior der es schon lange aufgegeben hatte zu verstehen wie es Aurek möglich war mit der schwarzen Augenbinde zu sehen beruhigte ihn: „Keine Sorge Aurek. Ich habe sie auf dem Weg nach Bruma gefunden. Sie wurde scheinbar von Banditen getötet. Ich wollte ihr eine entsprechende Beisetzung in Morrowind verschaffen. Morrowind ist die Heimat aller Dunmer und sie verdient es im Land ihrer Ur-Ahnen bestattet zu werden, als in den Bergen von Cyrodiil von hungrigen Bestien in Stücke gerissen zu werden. Ich brauche jedoch noch eine Möglichkeit den Zerfall während der Reise zu stoppen.“ Aurek schien einverstanden begriff er vermutlich, dass es wohl keinen Sinn haben würde, den Dunmer von seinem Vorhaben abzubringen. „Wir haben Eis zum frisch halten der Nahrungsmittel geladen. In dem Raum ist es sehr kalt. Die Temperatur dürfte bis Vvardenfell sehr niedrig sein“: erklärte er. Tarrior nickte zustimmend. Ein Vorratsraum nicht unbedingt angemessen, aber immerhin. Ein Pfiff Aureks und zwei Matrosen eilten herbei um die Dunmerin in das Lager zu bringen und sie auf Eis zu betten. Tarrior begab sich mit Aurek wieder auf die Brücke, wo erneut wieder geschäftiges Treiben herrschte. Der neugierige Nord wollte alles erfahren. Und während sie sich in ein Gespräch vertieften und das Schiff abhob und über die schneebedeckten Gipfel, Richtung Vvardenfell glitt, machte sich weit entfernt jemand anders auf dem Weg. Im Hafen von Anvil setzte ein Schiff Segel und Kurs Richtung Vvardenfell. An Bord ein junger Dunmer der seinen Freund niemals im Stich lassen würde.

  5. #5

    Cyrodiil, Chorrol, Naassira's Haus

    “Ihre Dienste werden wohl stark in Anspruch genommen”, dachte Tarik. Er musterte die Bretonin kurz dann sprach er:”Ich nehme an sie sind die Heilerin von der die ganze Stadt spricht. Lehren sie auch andere Leute in den Heilkünsten?” “Ich hoffe sie sagt ja”, dachte er."Und was wenn sie nein sagt? Was machst du dann?", fragte ihn eine zweifelnde Stimme."Dann werde ich es in der nächsten Stadt probieren", antwortete Tarik der Stimme.

  6. #6

    Cyrodiil, Anga

    Sie hatten den Raum in dem sich der Zugang zu Einars Privaträumen befinden sollte erreicht. Die große Menge Banditen bestand aus zwei Männern die vor diesem Raum Wache gestanden hatten, sich nach ein paar leichten Schlägen auf den Hinterkopf auf den Weg ins Traumland gemacht hatten. Die Suche nach der Tür war dann schon eher schwieriger. Nach einer halben Stunde erfolglosen Suchens war es reines Glück, das sie auf die Tür gestoßen sind. Hermann lehnte sich erschöpft gegen eine Wand und als diese hinter ihm nachgab fiel er praktisch in den gesuchten Raum. Während Hermann Einar, den er für die Suchaktion abgelegt hatte, nachholte untersuchten Nemada schon einmal den Raum. Ihr fiel der Bogen samt Köcher auf, der in der einen Ecke lehnte. Es war eine wundervolle Arbeit aus Eibenholz die mit Mithril beschlagen war. Sie schnappte sich den Bogen und die Pfeile, drehte sich zu den Männern um und sagte zu ihnen: "Der Bogen gehört mir. Den Rest könnt ihr haben wenn ihr wollt."

  7. #7

    Nachts in Chorrol

    Seht öffnete das Fenster in seinem Zimmer und blickte auf die Straße hinunter. Keiner da. Er sprang aus dem Fenster und landete auf dem Boden. Es fing an zu regnen. "Gut! Keiner will bei Regen drausen sein." Er schlich auf ein Gebüsch nahe der Straße zu, um sich verstecken zu können, falls doch noch jemand auftaucht.Als er am Gebüsch war, schaute er sich die umliegenden Häuser an."Genau das! Ein wirklich edles Haus! Man kann damit zwar bei den Nachbarn angeben, aber sicher scheint es..." Eine Wachenpatrullie kahm vorbei. Seht sprang ins Gebüsch und wartete bis sie vorbei war. Endlich. Er sprintete über die Straße zum nächsten Busch und schmiss sich auf ihn. Er musste einen Schrei unterdrücken. "Rosen! Verdammte Dunkelheit!" Als er sich aus dem Rankenwirwar befreit hatte, schlich er auf das reiche Haus zu und kletterte auf´s dach.
    "Hier muss doch ein Fenster sein... ah da. Mist, verschlossen." Seht hohlte einen Ditrich raus und versuchte das Schloss vor dem Fenster zu knacken. Mit erfolg. Langsahm öffnete er das Fenster und schlich sich hinnein."Perfekt.Der Speicher." Seht suchte wertvolle Sachen zum entwenden. Er mochte die Wörter Stehlen und Klauen nicht. Entwenden höhrte sich wesentlich harmloser an. Ihm stieg ein fauliger Duft in die Nase.Etwas stöhnte hinter ihm.Er drehte sich langsahm um. Hinter ihm stand ein Zombie.Ohne zu zögern stach Seht ihm ins Herz.Der Zombie schlug ihn mit dem Arm weg."Ah ja, du bist ja schon tod! Na gut, komm, ich warte!" Wie auf Befehl lief der Zombie auf ihn zu. Der Argonier nutzte die Gelegenheit und wich dem Untoten aus und brachte ihn zum stollpern. Der Zombie stand jedoch rasch wieder auf und lief wieder auf Seht zu. Er versuchte auszuweichen, doch der Zombie trat ihm auf den Schwantz. "Arghh! Verdammt! Ahh! Nimm das du stinkendes stück Fleisch!" Seht leif auf die andere Seite des Speichers und zog seinen Bogen und einen Pfeil hervor.Der Zombie lief ihm hinterher und bekahm einen Pfeil in den Kopf, doch das schiehn ihn nicht zu hindern weiterzulaufen. Seht trat dem Zombie gegen den Kopf, der dadurch kurtz taumelte. Er schlug mit seinem Dolch auf die wandelnde Leiche ein, bis der Zombie endlich zu fall kahm."Puhh..." Seht rann der Schweis über die Schuppen. Plötzlich dröhnte eine Stimme von unten: "Hey!!! Wer ist da? Was ist da Los?" Seht griff sich ein Säckchen Gold und verschwand aus dem Fenster. Der Rest seines Raubzugs verlief zwischenfalls los, und er war sehr Erschöpft als er wieder durch sein Zimmerfenster stieg und sich hinnlegen konnte.

  8. #8

    Cyrodiil, Anga

    Xerxes und Hermann nahmen Nemadas Worte nur allzu wörtlich. Direkt nachdem sie ihren Satz beendet hatte, lag Einar mit einem Knall auf dem Boden und der kleine Gang in sein Privatzimmer war von zwei Nord, die versuchten in den Privatraum zu gelangen, verstopft.
    Als die beiden in den Raum stürzten und unsanft auf den Boden fielen, hatte sich Nemada an die Wand gestellt und wartete darauf, dass die beiden Nord zur Vernunft kamen. Es schien aber, dass sie darauf lange warten musste. Denn Xerxes und Hermann kämpften gegeneinander, wie zwei Brüder um eine Süßigkeit. Hermanns Versuche aufzustehen, wurden von dem an seinen Beinen hängenden Xerxes schnell beendet, während der ungeschützte Rücken von Xerxes durch den kalten, rauen Boden langsam zu schmerzen begann. Xerxes erkannte, dass er durch diese Methode Hermann nicht aufhalten konnte, weshalb er seine Armee griff und begann mit ihm zu ringen. Doch nachdem die beiden sich mehrmals gegenseitig auf den Boden warfen und wieder aufstanden kamen beide auf die Idee aufzuhören. Xerxes sprang aus dem Kampf heraus und umarmte eine Truhe die an der linken Wand des Raumes stand, während Hermann mit seinen Händen nach einem Schmuckkästchen griff, dessen Inhalt er auch gleich in seine Tasche schüttete.

    Xerxes kümmerte sich derweil um die Truhe, welche, zu seinem Pech, abgeschlossen war. Er hatte auch nur drei Dietriche dabei, mit welchen er jetzt versuchen musste das Schloss zu öffnen. Er legte sich vor die Truhe und schaffte es mit dem ersten Dietrich in das Schloss zu gelangen. Doch da er zu ruckartig versuchte den ersten Stift zu verankern, brach der Dietrich ab. Mit dem zweiten Dietrich hatte er mehr Glück. Er schaffte es zwei Stifte zu verankern und es schien auch, als würde er den letzten auch verankern können.
    Doch sein Arm wurde bei dem Versuch durch einen Tritt nach oben gerissen. Xerxes drehte seinen Kopf nach oben und sah das Gesicht eines grinsenden Hermanns, der versuchte ihn mit den Worten: "Keine Angst, das mache ich nicht noch mal" zu beruhigen.
    Schweißtropfen liefen ihm über das ganze Gesicht, da er nach dem Inhalt der Truhe gierte und ihn unbedingt für sich haben wollte.
    Zusätzlich hatte er noch Angst, dass er es aufgrund seiner nassen Hände nicht schaffen würde den Dietrich festzuhalten. Er wischte sich die Hände an seinen Beinen ab und startete den Versuch, das Schloss zu öffnen.

    Doch aus einem ihm nicht erklärbaren Grund schaffte er es ohne Probleme Stift für Stift zu verankern.
    Seine Hände zitterten, da er etwas sehr wertvolles in dieser eigentlich unbedeutenden Truhe vermutete. Während er den Truhendeckel langsam anhob näherte er sich mit seinem Gesicht der Truhe und spähte hinein. Die Gegenstände in der Truhe waren noch nicht ganz beleuchtet, allerdings konnte er sie bereits erkennen.
    Es waren ein Dolch aus Ebenholz und 6 Flaschen Gifte. Er verstaute sie in seinem Rucksack und stand wieder auf, wobei er "Danke für deine Großzügigkeit, Hermann" zischte. Hermann antwortete mit seinem angeborenen sarkastischen Unterton nur "Danke" darauf.
    Xerxes wollte weitersprechen wurde aber schon vorher von Nemada unterbrochen. "Seid ihr jetzt fertig?", fragte sie. "Ähm... natürlich, ich wollte grade den Ausgang suchen", antwortete Xerxes und begann damit die Wände Stück für Stück abzutasten. Hermann verließ den Raum, packte Einar und trug ihn in seinen Privatraum. "Vielleicht sollten wir ja ihn hier fragen", merkte Hermann an, während er Einar auf den Boden absetzte, "der scheint mir gleich aufzuwachen."

  9. #9

    Morrowind, Solstheim, Wald bei Skaal

    Der unter den Bäumen zum Glück nur knöchelhoch liegende, weiße Pulverschnee knirschte unter seinen schweren Schritten. Die hellen, weichen Lederstiefel, die seine Füße wärmten, sanken bis auf den gefrorenen Erdboden ein und hinterließen eine trotz des starken Schneefalls lange sichtbare Spur hinter ihm. Nicht zuletzt lag es wohl an der schweren Holzkiepe auf seinem Rücken, die randvoll mit Feuerholz aus den Wäldern geladen war. Er befand sich bereits auf dem anstrengenden Rückweg seiner kleinen Tour. An seinem Ledergürtel baumelte eine kleine Handaxt, die schon leicht eingeeist war und in der Kiepe steckte zusammen mit dem Holz eine größere Holzfälleraxt. Und obwohl es klirrend kalt war, schwitzte er, wie ein Tier. An sich hätte er wohl kein Problem damit gehabt seine dicke Jacke auszuziehen. Ebenso wie die Mütze. Allerdings wäre er dann wohl schnell erfroren. Also ertrug er lieber die Hitze. Der Wind war inzwischen etwas stärker geworden und spielte mit seinem halb weißen, halb schwarzem Bart und den Enden der Haare, die unter der gefütterten Mütze hervor lugten. Er kühlte außerdem seine glühende Haut. Wobei er sich dabei nicht sicher war, ob das Brennen von seiner inneren Hitze oder der äußeren, beißenden Kälte und den, durch die Geschwindigkeit, spitzen Schneekristallen kam und der halte Wind seine Haut nur taub machte. Vielleicht auch beides. Der unangenehmere Teil war dabei, dass ihm die Flocken auch in die Augen flogen und sie tränen ließen und als Folge daraus seine ohnehin schon karge Sichtweite noch weiter einschränkten.

    Er schloss die behandschuhten Finger fester um die Riemen der Kiepe und stemmte sich noch stärker gegen den Wind, der ihm direkt entgegenwehte. Er senkte den Kopf ein wenig, damit die Mütze und die Haare einen Teil des Schnees abhielten und er besser sehen konnte. Es war eigentlich nicht mehr sehr weit bis zu seiner Hütte, aber der immer stärker werdende Schneesturm machte ihn langsamer und langsamer. Er brachte wohl inzwischen Stunden damit zu von dem Ort, an dem er sein Holz gehackt hatte, wieder zurück zu seinem Heim zu laufen. Und die Nacht dämmerte bereits, wie er nur schwer durch die Bäume und die darüber liegenden Wolken erkennen konnte. Letztendlich war er gezwungen von Windschatten zu Windschatten der Bäume zu laufen, um weniger anstrengt mit gleicher Geschwindigkeit voranzukommen. Im Schatten eines etwas dickeren Stammes legte er dann eine Rast ein. Das Holz stellte er neben sich und lehnte sie gegen den Baum. Er setzte sich seinerseits in den Schnee und langte mit der Linken unter seine dicke Jacke und holte einen kleinen Beutel mit Pökelfleisch und etwas Brot hervor. Es war unter der Kleidung schön warm und weich geblieben, wenn auch ein wenig zerdrückt. Aber Hauptsache eine kleine Mahlzeit. Das Wandern machte ihm mit der schweren Last auf dem Rücken weitaus weniger Spaß. Allerdings war das Holz nötig gewesen, sonst wäre seine Hütte in Kürze ebenso kalt, wie der Wald gewesen.

    Als er wieder aufstand und seine Holzladung schulterte lag das Weiß bereits bis zu den Knien und bereitete ihm noch mehr Mühe. Nach einer gefühlten Ewigkeit schälten sich dann aber endlich doch noch die Umrisse seines kleinen Hauses aus dem Schneetreiben. Durch das kleine Fenster auf seiner Seite drang schwach Lichtschein nach draußen und im Näherkommen konnte er dann auch die extrem verwehte Rauchfahne aus dem Schornstein erkennen, die in einem krassen Winkel in den Wald geblasen wurde und sich schon nach wenigen Metern mit dem Schnee vermischte. Vor der kleinen Tür angekommen konnte er noch schwach Fußspuren eines Menschen zum und wieder vom Haus weg erkennen. Er kniete sich neben sie und strich mit der rechten Hand ein wenig darüber. Der Spuren waren tief und fast vollkommen mit frischem Schnee gefüllt. Es war also bereits eine Weile her, dass diese Person sein Haus besucht hatte. Vermutlich um die Zeit, als er sein Holz gehackt hatte. Er hegte leise Hoffnungen, dass es Neuigkeiten aus dem Dorf gab. Oder vielleicht sogar wieder eine größere Jagd anstand. Eigentlich brauchte er nicht viel hoffen, denn das waren fast die einzigen Nachrichten, die er aus dem Dorf bekam, wenn sich ein Besucher zu ihm verirrte, der nicht lange blieb.

    Er trat also vor die Tür und schlug die Stiefelspitzen ein paar Mal dagegen, damit der gröbste Schnee von ihnen fiel. Dann drückte er die kleine, dunkle und vor allem dicke Holztür nach innen auf. Sofort schlug ihm wohlige Wärme entgegen und ließ bereits jetzt seine Wangen kribbeln. Die Holzkiepe stellte er neben sich und schloss rasch die Tür hinter sich, um nicht zu viel Kälte hineinzulassen. Der der recht bescheidenen Größe seines Heims hatte er es sich nicht nehmen lassen einen kleinen Eingangsbereich für Tage, wie diesen, einzurichten. Links und rechts des Eingangs hatte er bis zur etwa zweieinhalb Meter hohen Decke Holzwände hochgezogen, die etwa zwei größere Schritte in den Raum hineinragten. Am anderen Ende des kleinen Korridors hatte er dann dicke Pelze einem Zelteingang ähnlich angebracht, damit der Wind nicht so stark hineinblies oder die Wärme nicht so schnell entwich. Zwischen den dicken Fellen schien der flackernde Schein eines kleinen Feuers hindurch und unter seinen Füßen befanden sich massive Holzdielen, die das Haus nach unten hin zusammen mit darunter gelagertem Stroh abschirmten. In seiner kleinen Eingangshalle klopfte er nun den letzten Rest des Schnees von seinen Stiefeln und dem Rest der Kleidung, dann schob er mit einem Arm einen der Pelze zu Seite und trat in den wohl sehr gemütlich eingerichteten Wohnbereich seiner Hütte ein. Die Kiepe ließ er erst einmal im Eingangsbereich stehen bis der Schnee geschmolzen war und er es dann zum vortrocknen vor das Feuer im Kamin stellte. Solange reichten seine anderen Holzreserven alle mal noch aus. Er nahm die kleine Handaxt von seinem Gürtel und reinigte sie liebevoll vom bereits tauenden Eis und Schnee. Anschließend trocknete er sie noch mit einem kleinen Lappen und hing sie dann zu den anderen fein säuberlich sortieren Waffen an der Wand neben dem Kamin. Das Gleiche wiederholte er mit der großen Holzfälleraxt aus der Kiepe und hing sie in ihre Lücke neben seinem Stahlschwert, der Armbrust, dem Speer und diversen Messern.

    Danach zog er sich bis auf die leinen Hose und das Leinenhemd unter der dicken Lederkleidung aus und kümmerte sich dann um sein Abendbrot. Wildschweinfleisch mit diversen Pflanzen. Während er so über dem Kochen war, trocknete sein Bart wieder und auch das wohlige Kribbeln in seinen Wangen verschwand allmählich wieder und wich der gewohnten Wärme. Erst nach einer ganzen weile fiel sein Blick auf den kleinen Brief, der neben der kleinen Kochecke auf einem Tischchen lag. Er hatte ganz vergessen nach einer Nachricht zu suchen. Während sein Fleisch in der Suppe mit einigen Gemüsesorten über dem Feuer köchelte nahm er sich den Brief und setzte sich in die kleine, mit vielen Pelzen ausgelegte Schlafecke, die er zwischen einer der Eingangsholzwände und der Außenwand des Hauses eingerichtet hatte. An sich glich es mehr einer kleinen Höhle. An den umliegenden Wänden hingen ebenfalls weiche Felle und Weitere waren als eine Art Vorhang davor angebracht. Sie dienten der Abdunkelung in der Nacht, denn das Feuer auszumachen, kam nicht in Frage. Er lehnte sich also gegen die Wand und öffnete den Brief. Es war ein einfaches Pergament, das leicht durchfeuchtet war. Er begann zu lesen:

    Grüße dich Thorin,
    die Zeit der Jagd ist wieder einmal näher gerückt. Wir wollen in zwei Tagen wieder aufbrechen und dieses Mal in die nordwestlicheren Regionen vordringen. Das heißt, wir wollen dieses Mal auf der anderen Seiter der Moesring Berge jagen. Wir wissen, dass es dort besonders viele Ricklinge gibt, aber dafür gibt es umso mehr Eiswölfe und Eisbären, die es zu jagen lohnt.
    Wir treffen uns am Abend in zwei Tagen am Nordufer des Fjalding Sees. Ich hoffe wir können, wie immer, auf die zählen. Wenn du diesen Brief liest, heißt das, dass ich dich leider nicht angetroffen habe, also sehen wir uns hoffentlich in zwei Tagen.
    Bis dahin mein alter Freund,
    Brândil.


    Brandil war einer der älteren Männer aus seiner Jagdgruppe und Thorin sah ihn fast als eine Art Ziehvater an. Mit seinen fast sechzig Jahren konnte man fast meinen, er wäre zu alt für die gefährliche und anstrengende Jagd, aber er überraschte mit ausgesprochener Stärke und Ausdauer. Er legte den Brief zur Seite auf einen kleinen Sims, der unter dem vielen Fell hervorschaute und stand dann erschöpft und mit den müden Gliedern kämpfend auf und schaute nach seinem Fleisch mit Suppe. „Wenn ihr in diese Regionen vorstoßen wollt, könnt ihr erst recht auf mich zählen“, murmelte er vor sich hin und hatte somit seine Entscheidung gefällt. Jagd, das bedeutete für ihn alles. Freunde und derbe Späße am Feuer, Freiheit und Tod auf der Pirsch. Und vielleicht auch neue Hinweise auf den Verbleib des Mörders seiner Eltern, den er immer noch suchte und hasste. Er setzte sich in einen gepolsterten Stuhl und nahm sich etwas von seiner warmen Mahlzeit zusammen mit einem Schluck Met.
    Nicht einmal eine Stunde später trug er das gehackte Holz im Schlaftaumel in die Nähe des Feuers und ließ sich dann müde in sein Bett fallen. Mit dem leisen Knistern des Feuers hinter ihm, dem gedämpft zu ihm dringenden Tosen des Sturmes draußen als Begleiter schlief er dann auch fast augenblicklich ein …
    Geändert von Bahaar (05.10.2008 um 22:01 Uhr)

  10. #10

    Straße nach Chorrol - Chorrol, Krummstab und Eiche

    Erde, Kies und anfänglich auch Schnee schleuderten die Hufe des Rappen durch die Luft, doch nun war es nur noch Erde und Kies.
    Der Mann der auf dem Rücken des Rappen saß wurde ordentlich durch geschleudert, trotz seiner langjährigen Erfahrung als Bote. Seine Nachricht war recht wichtig, das wurde ihm nicht zu knapp von einer bezaubernden Dunmerin eingebläut. Sein Weg führte nach Chorrol, zu einer Heilerin.
    >> Wie hieß die nochmal? Irgendwas mit Na…Nari…Nase, nein das war es nicht. Die Bürger können mir bestimmt Auskunft geben <<
    Der Bote musste schon in der gestrigen Nacht aufbrechen, nun dämmerte es bereits und er hatte mehr als 3/4 der Strecke zurückgelegt. Gelegentlich sah er bereits die Mauern der Stadt, wenn sie nicht gerade von Bäumen verdeckt wurden.
    Bei sich trug er gerade mal den Brief, 20 Septime, eine Feldflasche und einen kleinen Beutel mit etwas Käse und Brot.
    Er gab dem Pferd die Sporen und trieb es zu noch höheren Geschwindigkeiten an, neben ihm rauschte ein Bauernhof vorbei. Kurze Zeit später auch die Weynon-Priorei.
    Der Wald lichtete sich, und vor ihm erhoben sich die Mauern von Chorrol. Es dauerte nur Minuten bis er vom Rücken des Pferdes abgestiegen war, und es fest in den Ställen angebunden hatte.
    Der Bote betrat Chorrol und machte sich auf den nächstbesten Weg in eine Taverne, >> Eine Taverne, eine Taverne…also wenn mir da keiner helfen kann diese Nemila oder wie sie auch immer heißt zu finden dann wohl keiner <<.
    Er lief durch die Straßen Chorrols und hielt nach einer vielversprechenden Taverne Ausschau, die er letztlich auch fand.
    >> „Krummstab und Eiche“? Mhh hört sich nicht schlecht an hoffentlich kann mir einer hier helfen <<, er betrat die Schenke leicht und ging schnurstracks zum Wirt.
    >> Guten Tag mein Herr, sagt kennt ihr eine Heilerin? Ihr Name fängt mit einem N an <<, >> Ein N sagt ihr? Na wahrscheinlich meint ihr Naasira, die könnt ihr jeden Abend hier finden. <<
    Der Bote vollzog innerliche Freudensprünge, >> Danke mein Herr! <<
    Sein Ziel fast erreicht überlegte er nun was er anstellen könnte, der neue Tag war hereingebrochen und Naasira würde erst gegen Abend eintreffen…
    Geändert von Gendrek (09.10.2008 um 14:29 Uhr) Grund: Verwechselter Name

  11. #11

    Solstheim, Hütte im Wald, Skaal-Dorf

    Das Toben des Sturmes draußen hatte nachgelassen, als er langsam aus seinem tiefen, aber dennoch wenig erholungsreichen Schlaf erwachte. Er fühlte sich, wie immer matt und niedergeschlagen, allerdings legte sich das üblicher Weise mit der Zeit wieder. Das Feuer in seinem Kamin war stark niedergebrannt, aber die Glut verströmte immer noch wohlige Wärme und reichte aus, um ein Neues zu entfachen. Die letzten Scheite seines Vorrates, die neben dem aus groben, grauen Steinen gemauerten Feuerplatzes gestapelt waren, schichtete er kreisförmig gegeneinander gelehnt auf der Glut und machte sich dann daran das neue Holz in den für es vorgesehen Bereich zu platzieren. Es dauerte eine Weile, bei der Menge des Holzes, aber wenigstens vertrieb er so die Schlaffheit in seinen Gliedern und war am Ende wieder munter. Er wandte sich dem Frühstück zu, das nur aus ein wenig Brot und einigen getrockneten Früchten bestand. Es gab wichtigeres zu tun, als ein ausgedehntes Frühstück. Beispielsweise Waffen vorbereiten und die Rüstungen entstauben.

    Als erstes widmete er sich der Eisbärenpelzrüstung, die, bis auf den Helm, in einer alten, hölzernen Truhe auf der anderen Seite des kleinen Eingangsbereiches lagerte. Mit einem leisen Knarren öffnete er die Truhe. Auch wenn man es ihr nicht ansah, war sie innen gut gepflegt und mit Tüchern ausgelegt, damit das, zwar abgeschliffene, aber dennoch spröde Holz der Rüstung in ihrem Inneren nicht schaden konnte. Den weißen, flauschigen Pelz konnte man schon durch die vielen Lagen von Stoff, in den er extra noch einmal eingewickelt war, spüren. Vorsichtig hob er das relativ leichte Bündel heraus und legte aus auf einen kleinen Tisch an der Wand, schob anschließend einen Holzschemel davor und machte sich ans Auspacken. Lage für Lage des Stoffes wickelte er die Rüstung aus und schließlich kam das weiße Schimmern zum Vorschein. Sie war sehr gut gefertigt und, nebst der Braunbärenpelzrüstung in einer anderen Kiste, sein ganzer Stolz. Die etwa fingerlangen Haare des Fells hingen glatt herab, als er einen Handschuh aus dem Bündel nahm. Her musste nicht viel machen, wie ihm auffiel. Die Haare waren nicht verdreckte oder in irgendeiner Form verfilzt oder etwas in der Art. Das ersparte ihm Zeit. Unter den Haaren befand sich dann die dicke, auf spezielle Art bearbeitete Haut. Sie war robust und vermochte auch vor Hieben mit Schwertern oder anderen Klingenwaffen Schutz zu bieten. Unter der äußeren Haut war noch einmal weiche Wolle als Polster angebracht und ganz innen kam dann noch eine dünne Lederschicht. Sie bot also nicht nur Schutz vor Waffen und den damit verbunden Wunden, sondern auch vor enormer Kälte. Nachdem er sorgfältig die Rüstungsteile durchgeschaut hatte, legte er sie wieder zusammen und ließ sie auf dem Tisch. Danach stand er auf ging zum Kamin, an dessen oberen Ende unter der Decke der Helm der Rüstung hing und in den Raum starrte. Auf den ersten Blick hätte man nicht gedacht, dass der komplette Bärenkopf Teil einer Rüstung ist, aber wenn man näher kam und von unten die Öffnung bemerkte, erschloss sich schnell der eigentliche Zweck. Mit der Rechten langte er nach oben und hob den Helm von seiner Halterung. Auch hier waren die Haare fingerlang. Der Unterschied zu den restlichen Teilen war, dass man die Knochen gelassen hatte und lediglich etwas den Unterkiefer bearbeitet hat, damit man besser sehen konnte. Sogar die Zähne hatte man gelassen. Nach innen war nicht anders gearbeitet und somit war der Helm nicht nur ein Schutz sondern auch eine Mütze. Auch hier musste er nicht viel tun und legte seinen warmen Kopfschutz zum Rest der Fellkleidung.

    Nun war die Armbrust an der Reihe. Sie musste etwas nachjustiert werden. Seit sie das letzte Mal genutzt wurde, war etwas Zeit vergangen. Da er sie nur beim Austesten einstellen konnte und gegebenenfalls auch die Sehne neu spannen konnte, hatte er gleichzeigt noch die Möglichkeit die Fellrüstung ein wenig passender einzustellen und einen Spaziergang zum Dorf zu unternehmen. Wenn genügend Zeit bis zur Dämmerung blieb. Er nahm seine Waffe samt Bolzen aus der Halterung und ging zurück zum kleinen Tisch. Als erstes legte er die Hosen an. Sie saßen eng, aber nicht unbequem. Eher das Gegenteil. Das Nächste waren die Jacke, die ihm bis auf die Oberschenkel ging und somit keinen Freiraum zwischen Hosenbund und ihrem unteren Rand bildete, und die hohen Stiefel, die bis knapp unter die Knie reichten. An ihren Sohlen waren kleine metallene Spitzen angebracht, die verhinderten, dass man auf Eis schnell ausrutschte. Zu guter Letzt kamen die Handschuhe, die ebenfalls die Armteile der Jacke weit überlappten und der Helm. Hier in der warmen Hütte begann er bereits jetzt zu schwitzen, also sah er zu, dass er ins Freie kam. Er schnappte sich seine Armbrust mit Munition und einigen Dingen zum Einstellen und begab sich nach draußen.

    Der Schnee war vor seinem Haus bis zur Hüfte hoch angeweht worden und wäre beinahe durch die offene Tür in sein Heim hineingefallen, wenn er sie nicht schnell wieder hinter sich geschlossen hätte. Mit den Beinen und Füßen schaufelte er einen einigermaßen breiten Gang durch den Haufen, bis das Weiß nurmehr bis etwa zu den Knien hoch lag. Durch die Baumwipfel konnte er den an diesem Tag nur leicht bewölkten Himmel sehen. Hin und wieder fiel ihm ein bisschen Schnee entgegen, das von einem Ast gerutscht war und vor seinem Mund bildeten sich weiße, feuchte Atemwolken und schlugen sich kurz darauf als kleine Eiskristalle an seinen Barthaaren und den beiden Hälften des Unterkieferknochens zu seiner Rechten und Linken nieder. Er ging um das Haus herum auf die Hinterseite, wo unter einem kleinen Verschlag für gewöhnlich ein paar gefrorene Schinken oder rohe Fleischkeulen hingen. Allerdings war dieser Vorrat ebenso zur Neige gegangen, wie sein Holz. Er hatte einiges zu tun. Das kam ihm nicht zum ersten Mal in den Sinn. Wenigstens seinen Fleischvorrat würde er bald wieder auffrischen können. Das Holz würde dann danach kommen. An einer der Wände des Holzschuppens hing eine kleine Scheibe mit aufgemalten Ringen und unzähligen Löchern darin. Seine Zielscheibe für Arbeiten, wie diese. Also begab er sich in etwa vierzig Meter Entfernung in Stellung. Spannte mit einer kleinen Kurbel die Sehne und legte einen Bolzen auf. Wobei er bereits wusste, dass sie nachgespannt werden musste, denn für gewöhnlich lockerte er sich ein wenig, wenn er die Armbrust eine Weile nicht brauchte. Allerdings konnte er nicht sagen, wie sehr. Er legte auf die Scheibe an und drückte die durch das Fell kaum merkliche Schulterstütze gegen seine rechte Schulter. Dann presste er die Metallspange an der Unterseite, die den Abzug darstellte, an das dunkle, glatte Ebenholz. Mit einem leisen Klicken wurde der Mechanismus ausgelöst und schon einen Lidschlag später sauste der Bolzen davon. Mit einem feinen Pfeifen durchschnitt er die Luft und schlug eine gute Handbreite unterhalb der Zielscheibe leise summend ein, obwohl er etwas über die Mitte gezielt hatte. „Viel Arbeit“, murmelte er leicht überrascht über die extreme Ungenauigkeit. Er klemmte die Schusswaffe zwischen seine beiden Oberschenkel und nahm ein kleines Werkzeug zum Spannen der Sehne. Dazu mussten zwei kleine Rädchen an den Enden des quergelegten Bogens, um die die Enden dieser gewickelt waren, nachgezogen werden. Es war ziemliche Gefühlssache. Nicht zu lasch, aber auch nicht zu straff. In diesem Fall konnte die Sehne schnell reißen. Er drehte ein wenig mit dem schlüsselartigen Metallstift und zog sie strammer. Spannte sie dann von neuem mit der größeren Kurbel und legte einen Bolzen ein.

    Diesmal saß das Geschoss eine Handbreite unter der Mitte. Schon besser, aber es ging noch genauer. Also noch ein letztes Mal nachjustieren und der dritte Schuss traf dann ins Zentrum bei immer gleich anvisiertem Punkt. Zufrieden packte er schließlich alles wieder zusammen und lief zur Scheibe, um die Bolzen herauszuziehen. Sie waren zum Glück so kreiert, dass die Spitzen nicht so schnell abbrachen und nicht so leicht in ihrem Opfer steckenblieben, wenn man sie herauszog. Das kam ihm zugute. Denn die Spitzen waren nicht komplett durch das Holz geschlagen und ließen sich mit etwas wackeln wieder herausziehen und hatten noch eine gute Qualität, sodass er sie zu den Anderen zurück in den ledernen Köcher stecken konnte. Auf dem Weg zurück zum Eingang, bei dem er den tiefen Spurrinnen von seinem Hinweg folgte, beschloss er trotz der bereits einkehrenden Spätnachmittagssonne – er hatte wohl länger, als gewollt geschlafen – noch einmal ins Skaal-Dorf zu gehen. Ein kurzer Besuch in der Halle der Skaal musste einfach mal wieder sein. Der Duft von süßem Met, frisch gebratenem Fleisch und einigen Gewürzen. Dazu der flackernde Schein von Feuer und derbe Späße in den Runden. Er hüpfte nur kurz zurück ins warme Innere seiner Behausung. Schaute nach dem Feuer, dass noch eine ganze Weile brennen würde, auch ohne Aufsicht, hing seine Schusswaffe zurück und schnappte sich ein paar Draken. Seine Rüstung behielt er gleich an, in der Nacht würde es noch um einiges kälter sein und mit Alkohol im Blut war es allgemein besser, wärmere Kleidung zu tragen. Er verließ die Hütte so schnell, wie er hineingegangen war, wieder und machte sich an den Aufstieg des Hügels zum Dorf hinauf.

    Nach einer ganzen Weile, während der er gegen den tiefen Schnee am Hang ankämpfte, erreichte er schließlich das in einem baumlosen Areal angelegte Skaal-Dörfchen. Aus den kleinen Schornsteinen der mal mehr, mal weniger großen hölzernen Hütten stiegen stetig dünne Rauchfahnen zum mittlerweile klaren Himmel empor. Er lief zwischen den Häusern hindurch und hielt auf das größte Gebäude zu. Es war wohl gut dreimal so groß, wie alle anderen in der Nähe. Und wohl auch am meisten geziert mit Schnitzereien an den tragenden Balken an der hohen Front. Das dunkle Holz bildete, wie bei allen anderen Hütten auch, einen starken Kontrast zum glänzenden, makellosen Weiß auf dem Boden und den Dächern. Durch das Eigengewicht des Schnees war der Dachfirst bereits wieder schneefrei. Und direkt unter den Enden der Dachfläche hatten sich größere, langgezogene Haufen gebildet. Eiszapfen zierten die jedwede Ecke. Auf dem Platz direkt vor dem großen, zweiflügligen Eingang befand sich keine Menschenseele, außer ihm. Weiter entfernt konnte er ein paar Gestalten sehen, die ihren Geschäftigkeiten nachgingen. Aber er interessierte nicht für sie und ging stattdessen auf den Eingang zur großen Dorfhalle zu.

    Er drückte einen Flügel auf und trat in den üblichen Eingangsbereich. Kurz darauf schloss er die Tür wieder, klopfte den Schnee von seinen Stiefeln und der Hose und schob die nächste hölzerne Tür auf. Mit einem Mal kamen ihm der intensive Duft von gewürztem Fleisch und der typische, süße Geruch von Met entgegen. Er erschlug ihn regelrecht. Dazu kam noch ein enormer Schwall an Wärme und er riss den Bärenkopfhelm regelrecht von dem seinen. Im nächsten Augenblick zog er die Handschuhe und die Jacke aus, sodass er nur noch seinen Leinenhemd obenrum anhatte. Nun war es etwas erträglicher. „Sehd wer uns mal wieder beerhd!“, lallte eine tiefe, brummende Stimme eines Mannes von der linken Seite. Hatte er noch kurz seinen Blick über die großen, in grobe Steinmauern gefassten, Feuerstellen schweifen lassen, um die in einigem Abstand lange Bänke angeordnet waren. Über den offenen Feuern brutzelten Schweine.

    Grinsend wandte er seinen Kopf zu dem Mann, der gesprochen hatte. Es war ein älterer Nord mit leicht grauem Vollbart und längeren, bereits silbrig glänzenden Haaren. Gekleidet in schlumprige, abgenutzte, braune Lederkleidung und einer qualmenden Holzpfeife im Mund. Der Met schwappte aus dem großen Humpen, als er ihm aus der kleinen Runde an einem Tisch zuprostete. Er hob die Linke zum Gruß, während die Rechte seine ausgezogene Kleidung hielt. Dann machte er sich auch schon auf den Weg zu den Männern, von denen immer wieder Gelächter zu ihm drang. Auch aus den anderen Ecken des Hauses schnappte er gelegentlich Gesprächsfetzen auf. „Und da hadd er dem Braunbären gesagd: Dich krieg ich schneller von hinten, als du brüll’n kannsd!“, war nur einer davon.

    „Guten Abend, Brândil Morgenstern“, grüßte er den älteren Mann und grüßte der Reihe nach die drei anderen Männer der Runde. Gondrim Prankenfänger, ein stämmiger Mann mittleren Alters, kurzem, braunem Haar, gefährlich wirkenden, grünen Augen und einem kurz gehaltenen Kinnbart, war der Erste. Rulmgar Eisennagel, der mit seinen zwanzig Jahren jüngste in der Runde, mit seinen dunklen, braunen Augen, langen, blonden Haaren und eher dünnen Glieder, der Zweite. Zu guter Letzt folgte dann noch Hulfgar Schmiedhammer, der gräftigste Mann der Runde. Rotbraune Haare, die zusammen mit dem durch Zöpfe gezierten Bart bis auf die Brust hingen und das Gesicht mit seinen hellblauen Augen umrahmten. Alle zusammen prosteten ihm mit schwappenden Humpen zu und machten eine Lücke für ihn und seine Kleidung frei. „Noch ‘n Humb’n für uns’ren Jagdgefährden!“, brüllte Rulmgar und reckte dabei seine rote Schnapsnase in die Luft und schlug mit der freien Hand auf den massiven, dunklen und alten Holztisch. Es dauerte auch nicht lange, dann kam schon ein Großer für ihn und er packte ihn mit beiden Händen. Setzte ihn an seine Lippen und kippte den Met in einem Zug in seinen Rachen. Gefolgt von einem langgezogenen, bärengleichen Brüllen, dass seine Backen aufblähte und sowohl ihn, als auch die anderen am Tisch in lautstarkes Gelächter ausbrechen ließ. „Noch’n Krug!“, rief diesmal Gondrim und leerte danach auch seinen Krug. Praktisch prophylaktisch kamen gleich fünf neue Humpen an ihren Tisch. Für jeden einen. Es war immer der schönste Teil der Jagdvorbereitungen. Das Trinkgelage vor dem Aufbruch. Auch das nächste Gefäß voll mit Met leerte er in einem Zug und ließ ihm bereits jetzt etwas wärmer werden, als ihm durch die dicke Hose und die Stiefel ohnehin schon war.
    „Wie lange seit ihr schon hier?“, fragte er in die Runde und erntete Gelächter.
    „‘n ganzen Nachmiddag!“, kicherte Brândil. Es würde wohl ein sehr langer und vor allem lustiger Abend werden, dass stand fest. Dann wurde ihm auch schon der nächste Humpen und auch ein wenig zu Essen gereicht …

  12. #12

    Solstheim, Hütte und Wald, Fjalding See

    Als er seine Augen wieder öffnete, war das Erste, das er sah, mit Pelzen verhangene, niedrige Wände und die hölzerne Decke, seiner kleinen Hütte. Verwirrt und ungläubig blinzelte er ein paar Mal, um sicher zu gehen, dass er auch nicht träumte. Aber er befand sich tatsächlich in seinem Heim. Die Frage war nur, wie kam er dorthin? Das Letzte, an das er sich erinnern konnte, war, dass sie zwei in nobel wirkende Rüstungen gekleidete Nord mit glatten, gepflegten Haaren und ein wenig zu sauber duftende Nord ausgelacht hatten, wie alte Waschweiber. Eigentlich hatte es keinen Grund gegeben, immerhin waren solche Nord nichts Besonderes mehr, aber in ihrem, zu dieser Stunde schon ordentlich angetrunkenem Zustand, war das wohl egal. Ein gepflegter Nord war, und würde wohl bei den Skaal auch immer so bleiben, eine Lachnummer. Trotz dessen hatten sie einige bösartige Blicke kassiert. Wobei ihnen das mehr oder weniger egal gewesen war in ihrem Zustand. Danach war dann die, er war sich nicht mehr ganz sicher, die zehnte oder elfte Runde Met gekommen. Wie viel es am Ende gewesen war, konnte er nicht sagen, immerhin fehlte ihm jedwede Erinnerung an alles, das danach kam, aber es war genug gewesen, um ihm einen mörderischen Kater zu verschaffen. Und erst jetzt, da er sich nicht mehr auf das Vergangene, sondern auf das Hier und Jetzt konzentrierte, bemerkte er, dass er halb nackt in seinem Bett lag. Nur eine Leinenhose am Leib und sonst nichts, als seine Haut, lag er auf dem Rücken quer in den zerwühlten Pelzen seiner Schlafecke. Durch einen kleinen Spalt in den pelzigen Vorhängen erkannte er, dass seine Schneebärenfellrüstung über der Lehne des alten Holzstuhls hing. Mühselig machte er sich daran, aufzustehen, allerdings schlug es ihn gleich wieder nieder, als er aus einer sitzenden Position ganz hochkommen wollte. Ein kleiner Schwindelanfall befiel ihn und schickte ihn zurück. Es dauerte einen Moment, bis er sich wieder gefangen hatte und einen neuen Versuch starten konnte. Mit dem Zweiten kam er immerhin auf die Füße, auch wenn er mehr durch die Gegend eierte, als das er lief. Nie wieder so viel Met, schwor er sich dabei und kurvte auf den Kamin, mit dem noch leicht brennenden Feuerholz darin zu. Schnell warf er noch zwei Scheite hinein, dann stapfte er, wie er war, auf den Eingang seiner Hütte zu. Machte einen Schritt hinaus, in die eisige Kälte und warf sich halb nackt in einen Schneehaufen, um seine Sinne mit dem Schock von der lähmenden Trunkenheit zu befreien. Und tatsächlich: es funktionierte, auch wenn die Kopfschmerzen blieben, war zumindest die Müdigkeit verflogen. Der Schnee schmolz augenblicklich auf seiner heißen Haut und rann in kleinen Strömen herab. Er warf noch schnell einen Blick zum Himmel, der ihm bereits Nachmittag verhieß, und begab sich dann bereits leicht klappernd zurück in die Wärme seiner Hütte.

    Hunger verspürte er keinen, also konnte er sich einiger Maßen in Ruhe daran machen, die Sachen für die Jagd zusammen zu packen. Unter der Decke über dem Kamin hingen einige geräucherte Schinkenstücke, die er nun herunter nahm und mit einem Strick zusammenband und in ein Ledertuch einwickelte. Dieses verschnürte er wiederum noch einmal und warf es dann in einen größeren Lederbeutel, in den noch so einige andere Dinge kommen würden. Beispielsweise Brot, einige Gewürze und getrocknete Früchte, Binden und andere Dinge für Wundversorgungen, einige weitere Schnüre und noch ein paar andere Utensilien für das Anfertigen von Salben oder ähnliches. Nachdem der Beutel randvoll war, wurde auch er verschnürt und durch zwei Ösen fädelte er dann ein dickes Lederband als Tragegurt. Die fertig gepackte Tasche stellte er dann neben den Eingang.

    Nun kümmerte er sich um die Waffenausstattung. Eine ziemlich Große, mochte man meinen. Zuerst schliff er noch einmal die Klingen aller Dolche und auch des nordischen Stahllangschwertes, dann die des Speers. Polieren und gegen Wasser, also Schnee, und Blut einfetten, war dann auch noch an der Reihe. Die Armbrust mit den Bolzen legte er dann neben alle anderen Waffen auf einen Tisch. Dann wandte er sich wieder der Kleidung zu. Er zog sich die leichte Leinenhose aus und suchte dann nach seiner Lederausstattung. Splitterfasernackt wühlte er sich dann durch einen kleinen, dunklen und irgendwie windschiefen Schrank, der in der anderen Nische neben dem Kamin angelegt worden war. Nach einer Weile fand er schließlich auch die helle, lederne Hose und eine etwas dünnere, ebenfalls aus Leder gefertigte Jacke. Er begab sich zurück zur Rüstung und verharrte einige Augenblicke, als sich wieder einmal ein heißer, brennender Schmerz von den Narben auf seinem Rücken ausbreitete. Er hatte keine Erklärung dafür und auch keiner der Heiler im Dorf. Es war einfach so. Zwar sagte der Schamane, dass Wunden von Werwolfskrallen nie wirklich verheilen, aber irgendwie wollte er es nicht glauben. Für ihn war es mehr ein Fluch und Verspottung. Verspottung vom Mörder seiner Eltern, der seit mehr als sieben Jahren ungestraft durch die Wälder Solstheims zog und vermutlich weiter munter Menschen abschlachtete und sich an ihrem Fleisch und Eingeweiden labte, immer mit dem Wissen, seinem größten Feind entkommen zu sein. Die Finger seiner Rechten tasteten sich langsam zu den parallelen Linien, die sich tief durch sein Fleisch zogen. Schnell zog er sie wieder zurück, als sich der Schmerz verstärkte, weil seine Fingerspitzen die Hautwülste berührten. Wütend auf sich selbst und voller Hass auf seinen Peiniger schlug er, von einem wilden Schrei begleitet, mit der Faust gegen die Armlehne des Stuhls, die unter der Wucht splitternd nachgab.

    Erst nach einer ganzen Weile, die er dann einfach ausharrte ohne sich zu bewegen, ließ das Brennen nach und er konnte sich einkleiden. Erst seine warme Unterkleidung und dann die Rüstung. Mit den Handschuhen und dem Helm wartete er allerdings noch, bis er sich die Waffen angelegt hatte. Er drehte sich schnell wieder seinen Jagdutensilien zu und stieß dabei mit dem Knie hart gegen die hölzerne Tischplatte. Er klirrte kurz metallisch, dann kehrte wieder Ruhe ein, nur sein Bein beschwerte sich ein wenig. Fluchend begann er sich ein Messer zum durchschneiden von Haut in eine kleine Scheide, die mit einem kurzen Band unter der Jacke hervor hing, zu stecken, danach ein weiteres mit dünnem Klingenblatt zum Abschälen von Fleisch von den Knochen und als Letztes einen silbrig glänzenden Dolch, der einem ganz besonderen Zweck dienen sollte, falls er die Gelegenheit dazu bekam: Rache. Das nordische Stahllangschwert hing er auf seinen Rücken, ebenso, wie den langen, aus dunklem Ebenholz und feinem Stahl gefertigten Jagdspeer. Zu guter Letzt kam dann auch noch die Armbrust an eine Schlaufe am Gürtel, ebenso die Bolzen. Er ging noch einmal in Gedanken alle seine Schritte durch, damit er auch sicher war, nichts vergessen zu haben und zog sich dann die Handschuhe an und streifte den Helm über seinen Kopf. Den Beutel mit Proviant und wichtigen Utensilien warf er sich über die linke Schulter und trat dann vor die Tür seines Hauses. Mittlerweile begann es bereits zu dämmern und er musste sich beeilen, um rechtzeitig zum ausgemachten Treffpunkt zu kommen. Das Feuer im Kamin würde er neu entfachen müssen, wenn er wieder kam. Es war unmöglich es über eine solch lange Zeit am Brennen zu halten, ohne selbst da zu sein. Also blieb ihm nichts anderes übrig.
    Als die Sonne bereits den Horizont erreicht hatte, kam er schließlich auch am Fjalding See an. Er wurde auch bereits erwartet. Er stieß zu den vier anderen Mitgliedern seiner Jagdgruppe und sie wirkten nicht unbedingt frischer, als er. Zumindest soweit, wie er die Gesichter unter den Fellhelmen erkennen konnte. Brândil trug ebenfalls eine Schneebärenrüstung. Gondrim, Hulfgar und Rulmgar bevorzugten dahingehend aber eher die Schneewolfrüstungen. „Guten Abend, Thorin, grüßten sie ihn alle zusammen mit verschmitzten Grinsen, die mal mehr, mal weniger gut erkennbar waren, auf den bärtigen Gesichtern. „Die Nacht gut überstanden?“, lachte Rulmgar und wirkte noch am frischsten von seinen Gefährten.

    „Mehr oder mindert gut, ja“, erwiderte er und konnte sich ein Lachen nicht verkneifen. Auch die anderen stimmten dann mit ein. Sie konnten nur zu gut nachvollziehen, was er meinte. Immerhin hatten sie noch einiges mehr getrunken, als er. Er warf noch einen letzten Blick auf die gefrorene Oberfläche des Sees, die im abendlichen Schein der Sonne schimmerte und nur gelegentlich von Löchern durchbrochen wurde. Dazu kam noch ein kühler Wind, der wenigstens einen kleinen Teil der Hitzeüber die Haut seines Gesichts aus ihm hinauszog. Er schwitzte enorm unter der dicken Kleidung, aber es war besser so, als anders herum. „Erster Halt, Nordpass an der Küste?“, fragte er in die Runde und erntete ein zustimmendes Nicken, von Brândil.
    „Wir müssen zunächst den Fluss überqueren. Wenn wir auf der anderen Seite der Brücke sind, begeben wir uns auf der westlichen Seite der Moesring Berge, an die wir uns immer dicht halten werden, nach Süden und dann weiter in Richtung nach Westen zur Küste, wo wir dann unsere Jagdgründe haben. Also das Gebiet westlich des Hvitkld Gipfels“, erklärte dieser dann weiter ihre Route. Ohne, dass es dann noch weiterer Besprechungen bedurfte, setzten sich die Jäger in einem schnellen, aber keinesfalls rennendem Schritttempo in Bewegung nach Norden. Zunächst galt es, den Isíld Fluss zu überqueren …

  13. #13

    Cyrodiil, Weynon Priorei; Chorrol, Eine und Krummstab

    Tarik hatte sofort die Priorei velassen als Nees im bescheid gab, das die Ausbildung für heute beendet sei. Nachdenklich schlenderte er auf das Stadttor von Chorrol zu."Heute habe ich viel gelernt. Reicht es aber um mein Versprechen einzuhalten?" Diese eine Frage ging ihm immer wieder durch den Kopf. Er passierte das Stadttor und wunderte sich als er plötzlich vor der Taverne "Eiche und Krummstab" stand. Tarik schüttelte ncoh einmal den Kopf ehe er eintrat. Der Geruch von frischem Essen und Bier stieg ihm in die Nase."Jetzt eine warme Mahlzeit nach so einem Tag", dachte er. Fast schon aus Gewohnheit wählte der Kaiserliche einen Platz Abseits des Betriebes. Er bestellte sich einen Krug Bier und etwas von dem Abendessen.

    "Wenn die Ausbildung zu lange dauert werde ich zu spät kommen. Sie hält vielleicht noch 3 Tage durch, dann wird sie sterben. Das kann ich nicht zulassen, ich werde ihr helfen. Danach sind meine Verfolger dran. Dieser Ramon ist mir nicht geheuer und ich werde das Gefühk nicht los das er mich noch in große Schwierigkeiten bringt. Wenn er aber merkt, dass ich weiß das er hinter mir her ist, wird es gefährlich........gefährlicher als es bereits ist. Sie werden mich finden, ich kann mich nicht hier in Cyrodiil verstecken. Entweder reise ich in ein anderes Land und verwische meine Spuren oder ich töte sie", überlegte Tarik. Das Essen wurde gebracht und er bgeann zu essen."Wobei mir die letztere auch als die bessere Möglichkeit erscheint. Ich weiß ja wie es ist gejagt zu werden und so extrem wie beim ersten Mal soll es nicht werden", dachte er. Geistesabwesend sah er sich das Treiben in der Taverne an.
    Geändert von Skyter 21 (27.10.2008 um 19:23 Uhr)

  14. #14

    Nachts in Chorrol

    Seht stieg diese Nacht wieder aus dem Fenster. Er hatte den Auftrag nochmals durchgelesen und wusste jetzt, wo er nach Jawina suchen sollte. Der Zombie auf dem Dachboden war sicher kein Zufall. Doch er brauchte etwas Besseres als seinen Dolch und seinen Bogen (der im engen Gebäude sowieso nicht sehr viel bewirkte). Er schlich die Gasse entlang und kam an der Hauptstraße an. Keine Wachen. Doch die Laternen könnten ihn verraten. Er schlich außerhalb ihrer Lichtkegel am Straßenrand entlang. Seht kannte nicht sehr viel von der Stadt, da er erst am gestrigen Nachmittag in Chorrol angekommen ist. Es begann zu Regnen. Seine eingehüllte Lederrüstung lies das Wasser nicht weiter eindringen, wurde jedoch an den äußeren Schichten nass. „ Optimale Bedingungen!“ sagte Seht ironisch zu sich selbst. Er wurde nass. Da sah er ein Haus mit einem Schild, auf dem ein Amboss und ein Hammer abgebildet wahr. Garantiert eine Schmiede! Immer noch keine Wache. Seltsam. Er knackte das relativ einfache Schloss. Bevor er eintrat band er sich einen Gürtel um, der seinen Schwanz am Körper festhielt um eventuelle Schleifspuren zu vermeiden. Es war stockdunkel im Eingang, was Seht einige Probleme machte. Er schloss die Tür hinter sich, was dazu führte, das er nichts mehr sah, denn auch die Fenster ließen kein Licht hinein. Oder die Laternen waren ausgegangen. Langsam tastete er sich durch den Raum. Seht war nicht gerade der Meister des Schleichens und machte deswegen leise, knarrende Geräusche. Er war nass und er wusste, dass ihm das nicht gerade helfen würde, weswegen er vorsichtiger war als sonst. Er kam an eine Art Tisch an, der anscheinend der Tresen war. Seht tastete den Tresen entlang. Auf ihm lag nur eine art kleines Viereck, wahrscheinlich ein Buch, ein seltsamer Trichter, den Seht als Kelch einordnete und ein Dolch, der, so fühlte es Seht, kleine Sprünge hatte. Alles ohne besonderen Wert. Er tastete sich weiter. Endlich fand er eine Vitrine. Die hatte er gesucht. Es blitzte und Seht erkannte ein Schwert in der Vitrine. Natürlich war das Schloss zu schwer zu öffnen. Deswegen zog er ein kleines Leinentuch hervor, das er von seinem kleinen Tisch aus dem Gasthaus gezogen hatte. Er hatte sich beim Gemischwahrenhändler eine Dose mit einem Harz-Leim Gemisch gekauft (teures Zeug!) und zog sie jetzt aus einer seiner inneren Taschen heraus (was aufgrund seines Schwanzes ein wenig kompliziert war) und schmierte den Innhalt jetzt auf das Tuch und legte es vorsichtig auf das Vitrinenglas, bis er merkte, das es klebte. Jetzt stach er mit dem Dolch auf das zugedeckte Glas, bis es leise knackte. Langsam zog er das Leinentuch vom Glas ab, das ein sauberes Loch hinterließ. Seht nahm das Schwert aus der Vitrine und hielt es empor. „Ja, wahrhaft eine Heldenklinge! Jetzt nichts wie weg.“ Das Schwert lag ihm ein wenig schwer in der Hand und es gab einige Probleme sich den Gürtel umzubinden. Er fragte sich, wie die Schwertkämpfer das aushalten konnten. Na ja, die haben sich ja auch nicht den Schwanz umgebunden. Er machte eine Drehung zur Tür hin. Zu schnell. Er viel hin. Es donnerte wieder und im Blitzlicht sah er wie eine Ork in Morgenmantel an der Treppe nach oben stand. „Na warte!!!“ Seht rannte los, jedoch gegen die Wand. Es blitzte wieder. Die Ork stand in der gegenüberliegenden Ecke. „Da bist du!“ Widerwillen rutschte sie jedoch im laufen aus, was daran lag, das Seht überall Pfützen hinterlassen hatte. „Optimale Bedingungen!“ Er fand die Tür und stürmte raus. Er war schneller als die Ork und konnte sich wieder in sein Zimmer retten, ohne das er gesehen wurde.

  15. #15

    Cyrodiil, Anga

    Wie die kleinen Kinder. Streiten sich um jede Kleinigkeit und können es nicht lassen einander Streiche zu spielen. Riskieren dabei das einer der wenigen Dietriche die sie noch hatten zerbrach und reitzen sich gegenseitig bis zur Weisglut. Nord wie sie kennen- und nur bedingt lieben lernte. Jetzt da die Beute verteilt war beruhigten die Beiden sich und sie mussten nur noch den Weg nach draußen finden. Während Herman Einar in die Kammer holte klopfte Xerxes die Wand ab, ob es aus dieser Kammer einen Fluchtweg nach oben gab und Nemada durchsuchte die Kammer nach einem versteckten Schalter, die der die Tür öffnen würde. Da Einar allerdings im Aufwachen begriffen war konnten sie ihn gleich Fragen, wo der Gang zur Oberfläche war und mussten nicht mit der Sucherei unnötig Zeit vergeuden.
    Dieser befand sich unter einer Bodenplatte, die man mit zwei Griffen, die unter einer dicken Staubschicht verborgen waren, aufheben konnte. Währen Xerxes und Herman sich abmühten die massive Felsplatte aufzuheben kümmerte sich Nemada darum, das der gefesselte und nach einem Hilferuf jetzt auch geknebelte Einar keinen Unfug trieb. Unter der Steinplatte befand sich ein schmaler Gang, gerade breit genug für einen Mann und so niedrig, dass ihre Begleiter sich bücken mussten während sie gerade noch aufrecht gehen konnte. Und nach einem etwa viertelstündigen Marsch durch den Gang gelangen sie zu dem Ausgang, der ein gutes Stück von der Ruine entfernt war. Nemada, die während des ganzen Marsches durch den nur von dem matten Schein einiger gelegentlich befestigter Leuchtkristalle erhellten Gang vorangegangen war verließ den Tunnel als Erste. Er mündete in eine kleine, verlassene Höhle und wurde von einer Felsplatte, die von innen über einen Druckschalter bewegt werden konnte verdeckt.
    Nachdem auch ihre Begleiter aus der Höhle gekommen waren verabschiedete sich Namada von den Beiden, drehte sich um und Verschwand in der Abenddämmerung, die über das Land gekommen war.

  16. #16
    Die Heilerin betrat die Taverne ohne sich groß im Eingangsbereich umzusehen. Auf dem Weg nach draußen hatte sie sich noch ein paar lose Notizen von Ihrem Arbeitstisch mitgenommen, welche sie nochmal durchlesen und ergänzen wollte. Allerdings waren diese einem kräftigen Luftstoß am Morgen zum Opfer gefallen und nun wild durcheinander.

    Mit leise gemurmelten Flüchen, welche dem widerspenstigen Papier galten, und gesenktem Kopf steuerte die Frau zielsicher Ihren gewohnten Tisch an. Sie aß nun jeden Abend in dieser Taverne und mittlerweile fand sie Ihren Weg auf blind und ging davon aus, dass jeder andere der Ihren Weg kreuzte sehend war und Ihr einfach ausweichen würde. Wer dies nicht tat hatte eben Pech. Merkwürdigerweise sties tatsächlich nie jemand mit der Bretonin zusammen. Dies mochte aber auch an dem leichten Lichtzauber liegen, welcher fast jedesmal unbewusst von der Frau ausging, sobald sie das Halbdunkel der Taverne betrat. In der Regel verschwand das Licht, wenn sie eine Weile am Tisch saß. Auch das schien dann der Priesterin nicht aufzufallen.

    Am Tisch angekommen fiel Ihr Blick zuerst auf ein paar Beine, welche sich auf Ihrem Stammstuhl befanden. Sie hob den Lockenkopf irritiert und in Gedanken noch mit Vampirismus und seiner Heilung beschäftigt, um den Besitzer der Beine einen Moment verständnislos anzustarren. Erst dann erkannte sie Tarik und Ihre Miene wurde direkt freundlicher. Sie strich sich die Locken hinter die Ohren, welche sich schon wieder munter in Ihrem Gesicht kringelten und nahm gegenüber Ihres Schülers platz.

    Auch Tarik wirkte mit den Gedanken weit entfernt und schon kurze Zeit später war Naasira wieder in den Unterlagen vertieft. Ein weiteres paar Beine schob sich in Ihr Blickfeld und ein Fuss in einem recht staubigen, zerschlissenen Lederschuh tippte ungeduldig auf und ab. Jemand räusperte sich neben Ihr........Sie setzte zum 2x an um den Absatz über Vampire und Knoblauch zu lesen........ein erneutes Räuspern und noch heftigeres Tippen..........ein 3. Versuch mehr über Knoblauch und Vampi...........
    "Was? Hustenmedizin gibts in der hiesigen Magiergilde.....", fuhr die Heilerin genervt auf. Sie schaute in das Gesicht eines reichlich verdutzten, jungen Mannes. Talasma tätschelte dem Mann beruhigend die Schulter. "Nicht erschrecken lassen Ihr Euch. Sie nicht beissen." Dann zeigte sie der Heilerin Ihre scharfen Eckzähne und die Frau war sich nicht sicher ob dies ein Lächeln oder ein Fauchen sein sollte. Etwas freundlicher sprach sie den Mann vor sich wieder an. "Verzeiht, wenn ich mich mit meinen Studien beschäftige, werde ich bisweilen etwas bissig." Sie hörte Talasma leise Lachen und warf der Wirtin einen ironischen Blick mit hochgezogener Augenbraue zu.

    Bei einem Bier erklärte der Mann sein Anliegen. Er war von Bruma hierher geschickt worden. Scheinbar lag in Bruma ein Mann mit einem komplizierten Beinbruch. Und sie sollte es nun richten. Die Heilerin lies sich von dem Boten das wenige berichten was dieser wusste. "Wir haben nicht mehr allzuviel Zeit. Je länger das Bein in diesem Zustand bleibt, desto schwieriger wird es werden es wieder einzurichten. Es bringt nichts im dunkeln aufzubrechen und ich werde auch noch einiges richten müssen. Doch wir treffen uns morgen früh, Glockenschlag Neun am Stall. Ihr Blick richtete sich nun auf Tarik: "Habt Ihr Lust einen Ausflug zu unternehmen?" Und während sie seine Antwort abwartete, stellte sie im Geist schon eine Liste auf......
    -Nees benachrichtigen
    -Kleider einpacken
    -Verbände richten
    -Tinkturen frisch ansetzen
    -die kleinen Messer schärfen und sicher einpacken
    ................................

  17. #17
    Seht stieg wieder aus dem Fenster und peilte sofort das Haus an, in dem der Zombie auf dem Dachboden lag. Dort sollte Jawina Corzus sein. Auf Grund des Ausbleibens gestriger Wachen hatte er sich bereits erkundigt. Nicht weit von Chorrol hatte sich ein weiteres Obliviontor Richtung Grenze geöffnet und der Hauptmann hatte mindestens die Hälfte der Wache hingeschickt. Seht hatte sich überlegt wie er es angehen sollte und er kam zu dem Schluss, das er seine guten Weinkenntnisse nutzen sollte. Er schlich nicht, er ging. Seine Lederrüstung trug er unter einem rostbraunen Anzug. Seht kam jetzt an der Haustür an und klopfte. Niemand öffnete. Er klopfte lauter und wartete ab. Dabei durchlief er nochmals seinen Plan. Am Tag hatte er sich einen teuren Sporadischen 134. gekauft. Sporadisch war eine kleine private Brennerei, die nicht gerade sehr bekannt war. „Schon seit der 2ten Ära!!!“. So hieß es jedenfalls auf dem Etikett. Endlich ging die Tür auf. Vor ihm stand ein etwas älterer Hochelf. „ Was wollen sie? Vor allem so Spät in der Nacht?“ „Ich möchte ihnen einen der besten Sporadischen Weine anbieten! Und das nur zum halben Preis!“ Der Hochelf schwieg eine Weile. Dann sah er sich um. „Na gut, kommen sie herein. Also, der Preis?“ Seht schlug die Tür hinter sich zu. „Der Preis beträgt 150 Septime die Flasche. Aber wir bieten auch kostenlose Proben an.“ „ Hmm… in Ordnung, ich hole nur ein Glas.“ Der Elf ging in die Küche. Seht sah sich im Raum um. Es lagen überall Aufzeichnungen, alte, abgetragene Mäntel und Hemden und einige Bücher herum. Aber eines sprang Ihm sofort ins Auge. In der Ecke lagen die meisten Mäntel und ein Totenkopf lugte aus dem Haufen heraus. Der Hochelf kam wieder. „Gut, gut, gut! Her mit dem Gesöff!“ Seht überraschte die plötzliche Persönlichkeitsänderung des Elfen, aber trotzdem schüttete er ihm ein wenig Wein ins Glas. Dabei dachte er sich: „Ein so Hochprozentiger wird ihn bestimmt zum Reden bringen!“. „Könnte ich noch ein wenig haben?“ „Natürlich mein Herr!“ Der Hochelf schaffte noch zwei volle Gläser und verlangte noch mehr. Beim fünfzehnten kippte er jedoch vom Stuhl. „Wo ist Jawina Corzus?“ „Wa..waas? *Hick!* Ich werde doch wohl nie nich meine Freunden verraten!“ Er schoss einen Feuerball, der Seht jedoch um Meter verfehlte. Seht hielt ihm seinen Dolch an die Kehle. „Wo ist sie?!?“ „Brr…Brr…“ Plötzlich rappelte der Hochelf sich wieder zusammen und schoss Seht einen Blitz in die Magengegend. Es war zwar kein sehr schmerzlicher Blitz, dafür aber ein sehr starker. Seht flog aus dem Fenster auf die Straße. Er rappelte sich auf und rannte direkt los Richtung Zimmer. „Bravil oder Bruma also.“ Er kletterte durch das Zimmerfenster. Wo war der Hochelf? Er guckte raus. Er war auf halbem Wege umgekippt und wurde von der Wache gefunden. Glück. Ausnahmsweise ist alles glatt gegangen.

  18. #18

    Morrowind, Vvardenfell-Distrikt, Ascadia-Inseln

    Schneestürme, Temperaturen weit unter dem Gefrierpunkt, gefährliche Aufwinde und Magnetfelder, all dies hatte das dwemerische Luftschiff überstanden. Jede Minute über den großen Ebenen und den Gebirgen von Himmelsrand war für die Besatzung eine Tortur gewesen. Das Wetter hatte sich leider nicht gehalten und war während der Reise nur sehr kurz gut gewesen. Die meiste Zeit hatten sie Stürme, Regen, Schnee oder Hagel ertragen müssen. Die Winde waren stark. Jede starke Bö hatte die Gondel ins Schwanken gebracht. Sie waren desöfteren hart durchgerüttelt und durchgeschüttelt worden. Die starken Temperaturschwankungen, von ziemlich kalt zu unerträglich kalt und extrem kalt und umgekehrt, hatten der Mannschaft sehr viel abgetrotzt. Aurek hatte desöfteren hoch auf die Plattform gemusst um die Kristalle neu einzustellen und wäre dabei fast von einem starken Windstoß herunter gefegt worden. Glücklicherweise hatte er sich an der Brüstung festhalten können. Einige Matrosen hatten weniger Glück und wurden bei einem schlimmen Sturm im wahrsten Sinne des Wortes in alle Winde verstreut. Wahrscheinlich zieren ihre Leichen jetzt irgendein Gebirge in Himmelsrand. Jedoch war das Schwanken nicht einmal annähernd das Schlimmste für Tarrior gewesen. Diese extreme Kälte hatte ihn ziemlich aus der Bahn geworfen. Er konnte sich beim besten Willen nicht daran erinnern, dass es auf der Hinreise auch so kalt gewesen sei. Schlussendlich hatte es dazu geführt das er zunächst die ganze Zeit seinen Flammenschild aufrechterhalten hatte. Danach hatte er versucht sich mit etlichen Decken auf seiner Kabine einzumurmeln. Doch das geflickte Luftschiff war nun mal nicht mehr als dies gewesen – geflickt. Das Schiff war notdürftig aus den Bruchstücken zusammengebastelt worden. Aurek hatte ihm erzählt das es nicht ganz gereicht habe und sie daher auch noch auf einfachere Metalle hatten zurückgreifen müssen. Die Konstruktion war alles andere als perfekt geworden, es gab etliche Ritzen und Löcher, die übergeblieben sind, da die Teile nicht vollständig zusammen passten. Und jetzt zogen Winde und Kälte ungehindert ins Innere des Schiffes und die Decken halfen nicht im Geringsten. Die anderen Dunmer froren zwar auch, aber nicht so schlimm wie er. Seine Zähne bibberten und er zitterte fürchterlich und er musste sich daher schon desöfteren Blicke der anderen Besatzungsmitglieder gefallen lasen.

    Daher hatte er sich dann auch schon bald in den Maschinenraum zurückgezogen. Dort in der Nähe der Dampfmaschinen und Öfen war es am wärmsten auf dem ganzen Schiff. Zudem hatte er dort seine Ruhe, die Matrosen hatten es während der Reise aufgegeben ihn zu belästigen. Es war für ihn irgendwie magisch gewesen, als sie sich wieder in unmittelbarer Nähe zu Morrowind befanden. Er spürte, dass ihm etwas gefehlt hatte, er bemerkte wohl erst jetzt nach der langen Trennung von Vvardenfell diese Wirkung. Es schien ihm, als würde der Rote Berg eine Art Leuchtfeuer ausstrahlen, als würde er ihm Kraft geben. Tarrior hatte sich lange in Meditation vertieft um es zu ergründen und jedes Mal wenn er es mit seinem Herzen und seinem Geist erfasst hatte, fühlte er eine unglaubliche innere Ruhe. Er konnte so gut, wie schon lange nicht mehr, schlafen und träumen. In gewisser Weise war es genau das gewesen, was er unbedingt gebraucht hatte. Er hatte seit ihrer Abreise in Cyrodiil viel über die Zukunft nachgedacht. Vor allem über Behram Meradanz, den Hexer der Telvanni der ihn erst in die kaiserliche Provinz geschickt hatte. Er war sich nicht sicher, ob dieser wirklich die Beweise für seine ehemalige Zeit im Haus Dagoth rausrücken würde. Aber auch wenn er sie hergeben würde, könnte er vielleicht noch weitere haben, er schien sein Versteck gefunden zu haben. Tarrior würde nicht zulassen, dass der Magier ihn noch weiter erpressen würde, außerdem würde er Vergeltung üben. „Niemand erpresst einen Gildres“: entschied er. Und Behram hatte ihm selbst die nötige Möglichkeit geliefert. Tarrior würde die Pläne des Telvanni ruinieren und ihn hinter Gittern bringen. Selbst wenn er dann noch irgendwelche Beweise würde vorbringen können, niemand würde ihm glauben. Und während das Schiff seinen Flug fortgesetzt hatte, hatte er über das weitere Vorgehen nach der Landung nachgedacht und sich weiter in die Meditation vertieft. Doch nun standen sie endlich kurz vor der Heimat. Das Festland von Morrowind hatten sie hinter sich gelassen und am Horizont war der Küstenstreifen von Vvardenfell bereits zu erkennen, wie er sich schwarz vor der untergehenden rot-gelben Sonne abzeichnete. Tarrior war fasziniert von dem Anblick der sich ihm von der Plattform mit den Kristallen aus bot. Aurek hatte gerade die Stärke der Steine modifiziert um das Luftschiff für den Landeanflug bereit zu machen. Der Dunmer fand es jedoch seltsam. „Landen wir nicht wieder an der Azuraküste?“: fragte er den Nord. „Nein, Meister Meradanz hat angewiesen euch in Ebenherz abzusetzen. Ein Bote wartet dort bereits auf euch. Wir werden jedoch gleich nach Tel Aruhn weiterfliegen.“: erklärte er. „Verstehe. Hast du etwas über die Lage auf Vvardenfell gehört? Gerüchteweise habe ich gehört, dass die Deadra hier ebenfalls ihre Invasion beginnen sollen“: fragte er weiter. „Dann wohl nicht mehr als ihr. Nur das die Invasion viel schlimmer sein soll, als in Cyrodiil. Angeblich sollen die Deadra tief im Land stehen. Aber Meister Meradanz hat uns auch keine genauen Informationen gegeben. Ich an eurer Stelle würde mich in Ebenherz umhören. Achso wir lassen euch auf der großen Insel südlich der Stadt raus. Das wir ein Luftschiff besitzen, muss ja nicht unbedingt jeder wissen.“: antwortete er, beim letzten Satz nickte Tarrior.

    Unter ihnen zog das Meer dahin, ein einziger goldener Teppich der nur durch einzelne Wellen durchbrochen wurde. Es hätte alles so friedlich sein können, doch das Gefühl hielt nicht lange und war trügerisch. Mittlerweile waren sie nah genug an die Küste heran gekommen, dass der Dunmer die meterdicken und mehr als turmhohen Rauchsäulen erkennen konnte, die über dem gesamten Inneren der Insel aufzusteigen schienen. „Was bei Fürst Dag.. ähm den Göttlichen ist da los“: stieß er hervor, ohne die Frage wirklich an jemanden zu richten. Aurek schüttelte nur den Kopf. Dann sagte er: „Wir sollten wieder nach unten gehen. Wir sind fast da.“ dann ging er wieder hinunter, Tarrior folgte ihm. Und tatsächlich hatten sie kaum zehn Minuten später das Land erreicht und das Schiff schwebte nur knapp über dem Erdboden. Zwei Matrosen ließen eine Strickleiter herab, an der er herunter klettern konnte. Zunächst warf er sein Gepäck über Bord, das im Gras unter ihm dumpf aufschlug, dann ließ er sich die Leiche der Dunmerin aushändigen, die er vor Bruma gefunden hatte. Ein weiteres Besatzungsmitglied hatte sie in ein großes Leinentuch eingewickelt und aus dem Kühlraum geholt. Tarrior schüttelte Aurek noch ein letztes Mal die Hand zum Abschied. „Machs gut Aurek und eine gute Heimreise“: sagte er und der Nord nickte und lächelte als würde er mehr wissen als er selbst. Der Dunmer verdrängte die Gedanken daran und stieg die Leiter nach unten. Dann warfen sie den Leichnam hinunter und er fing den leichten Körper der Frau auf. Nicht einmal zwei Minuten später war das Schiff schon wieder in der Luft, die Leiter eingezogen. Er seufzte, denn bis Ebenherz war es somit trotzallem noch ein gutes Stück. Er schulterte sein Gepäck und hob den Körper auf und machte sich gemessenen Schrittes auf den Weg, immer der dunklen Silhouette der Stadt entgegen. Er wollte unbedingt noch den Rest Tageslicht ausnutzen. Allzu lange dauerte es wohl eh nicht mehr, denn der Himmel hatte bereits eine blutrote Farbe angenommen und die Sonne war fast hinter dem Horizont verschwunden. Verträumt und in Gedanken versunkenen, stapfte er durch das sich im leichten Wind wiegende Gras. Er ging nochmals seine Pläne für die nähere Zukunft durch und wog die Chancen für einen Erfolg seiner Mission ab. Alles hing davon ab, dass Behram nichts davon mit bekam. Er traute dem Telvanni mittlerweile alles zu. Die Tatsache das er sich diese zwei Gestalten in den grauen Mänteln unterhielt, die wie Geister plötzlich auftauchen und verschwinden konnten und immer bestens über alles im Bilde waren, beunruhigte ihn in einem hohen Maße. Wer konnte schon sagen, ob er nicht immer noch beobachtet wurde. So wie er den Magier einschätzte, ging dieser auf Nummer sicher. Behram musste davon ausgehen, das er zumindest um einen Teil seiner Pläne wusste.

    Tarrior hatte ja damals von dem Magier erfahren, den er und dieser Joran aus Hrotanda Vale gerettet hatten, dass der Telvanni dabei war einen Krieg zwischen seinem Fürstenhaus und der Magiergilde zu provozieren. Zwar konnte Tarrior noch nicht ganz verstehen, welchen Nutzen es für den Hexer haben würde, aber er wusste dass es einen entscheidenden Grund geben musste. Doch umso mehr er darüber nachdachte, umso verwirrender schien das Ganze für ihn zu werden. Er entschied dann auch, dass es besser sei die Gedanken erst zu gegebener Zeit weiter zu verfolgen, nämlich dann wenn er den Beweis für die Machenschaften Behrams zusammen getragen hatte. Doch jetzt hieß es erstmal den Auftrag für den Telvanni abschließen. Vermutlich würde der Bote den Hammer und die gefundenen Unterlagen und Artefakte aus Hrotanda Vale entgegennehmen und ihm seine Belohnung aushändigen. Beim Gedanken an diese „Belohnung“ konnte er nur verächtlich schnaufen. Behram würde ihm eben jene Gegenstände aushändigen, die bewiesen, dass er einstmals dem Kult des Sechsten Hauses gedient hatte. Aber er glaubte nicht wirklich daran, dass ihm der Telvanni alles übergab. Wenn Tarrior richtig darüber nachdachte, würde er auch selbst so handeln, denn es war besser noch etwas in der Hinterhand zu haben. Aber der Hexer konnte ihn noch bis in alle Ewigkeit damit erpressen. Doch er würde es nicht noch einmal zu lassen, aber vor allem würde er sich für die erste Erpressung bald rächen. Er seufzte, denn schon wieder war er bei der Planung angekommen. Er schüttelte den Kopf und befreite sich zunächst davon. „Erstmal werde ich sowieso auf die Plantage zurückkehren“: entschied er und noch während er daran dachte, drangen ihm unglaublich viele Stimmen und laute Geräusche an die Ohren und eine Menge, vor allem unangenehmer, Gerüche in die Nase. Er stand auf einer kleinen Hügelkuppe vor der Stadt. Mittlerweile hatte sich die Dunkelheit vollends über das Land gelegt. Als hinunter blickte, glaubte er zunächst seinen Augen nicht zu trauen. Vor den Mauern der Stadt schien sich noch eine zweite Stadt gebildet zu haben. Ihn der Dunkelheit konnte er die flammenden Punkte dutzender Lagerfeuer und etlicher Fackeln erkennen, in dessen flackernden Licht sich eine ganze Zeltstadt aus der Dunkelheit schälte. Selbst auf die Entfernung konnte er dieses scheinbar wild wuchernde, aus schmutzigen grauen bis weißen Leinenbehausungen bestehende, Gebilde erkennen, dass aussah als hätte Ebenherz einen Gürtel bekommen. „Was ist hier los“: sprach er atemlos zu sich selbst. Er war gleichermaßen beeindruckt wie verwirrt von der großen Ansiedlung aus Zelten. Während er dem ausgetretenen Pfad in Richtung Stadt folgte, kreisten seine Gedanken die ganze Zeit um die Frage, was hier los sei. „Könnte Ebenherz von den Deadra belagert werden?“: war sein erster Gedanke, den er jedoch nur wenige Sekunden später als Unsinn abtat. Deadra würden keine Feldlager errichten, oder selbst wenn, dann wären es sicher keine einfachen Zelte. Außerdem hatte er das zerstörte Kvatch gesehen. Die Deadra hatten die Stadt ein einem Blitzangriff überrannt, eine Belagerung war nicht einmal nötig gewesen, sie hatten die Verteidiger einfach und schnell überrannt. „Aber wenn nicht die Deadra, vielleicht ja jemand anderes?“: fragte er sich dann anschließend, aber ihm fiel niemand ein, der Mittel und Grund besaß Ebenherz unter Belagerung zu stellen, zumal Morrowind ja schon bei seiner Abreise kurz vor dem Ausbruch eines bis dahin schwelenden Bürgerkriegs gestanden hatte. „Oder haben sich die einfachen Leute verbündet und wollen nun gemeinsam den Herzog stürzen?“: fragte er sich bei diesen Gedanken dann fast automatisch weiter. Zwar schien ihm diese Möglichkeit plausibel, aber er glaubte nicht wirklich, dass die Bauern und Arbeiter mit Stöcken und Schimpfworten gegen eine schwer befestigte kaiserliche Festung vorgehen würden. „Oder doch?“: kam kurz ein Gedanke auf, doch er schüttelte innerlich den Kopf, es war absurd und für unausgerüstete Angreifer Selbstmord.

    In etwa ging es noch die letzten fünf Minuten unablässig so weiter, ohne das er auf eine direkte Antwort auf die Frage gekommen wäre, woher plötzlich dieser Zeltgürtel kam. Er erreichte gerade den Rand des Zeltlagers um festzustellen, dass man es mit einem notdürftigen Palisadenzaun aus aufgeschütteter Erde und Geröll und einigen wenigen eingeschlagenen Holzpflöcken gesichert hatte. Die Pflöcke die in Abständen von mehreren Metern den Erdwall bekrönten waren nach oben hin zugespitzt worden. Vermutlich hatte das Holz, das die Region in Form weniger Bäume hergab, nicht für eine volle Lagerverteidigung gereicht. Dennoch vermied er es einfach über den kleinen Erdhügel zu klettern, den man hier scheinbar ernsthaft als Wall bezeichnen wollte und folgte weiter dem ausgetretenen Hohlpfad der ihn, wie er auch gehofft hatte zu einer Art kleinem Durchgang führte. Mit dem immer noch gefrorenem Leichnam der toten Dunmerin auf den Armen ging er einfach auf eine der beiden Wachen dieses kleinen Durchgangs zu. Eigentlich wäre er nicht so unvorsichtig gewesen, doch es handelte sich bei ihnen um Dunmer in Knochenrüstungen und eine der Rüstungen trug das eingeschnitzte Zeichen von Fürstenhaus Hlaalu, seinem Fürstenhaus. Er fand es zwar merkwürdig, dass sich hier Hlaalu-Wachen in einem Gebiet herum trieben, die eigentlich unter dem Schutz der Kaiserlichen Legion stand, doch er dachte gar nicht weiter darüber nach. Als er jedoch näher kam, erkannte er auf der Rüstung des anderen Wächters das Symbol des Fürstenhauses Redoran und langsam begann sich ein schrecklicher Verdacht in ihm breit zu machen. Die Beiden hatten mit ihm geredet und ihn nicht bemerkt, da die Fackeln die den Eingang umgaben ihr Licht nicht soweit in die Dunkelheit warfen. Doch als Tarrior in den rötlichen Schein des Lichtes gelangte, wurden die beiden Torwächter vollends auf ihn aufmerksam. Schnell zogen sie ihre Schwerter. Der Redoraner, dessen Gesicht von einer Narbe geziert wurde, musterte ihn mit festem und aggressivem Blick. Im Gesicht des Hlaalu-Wächters zeichnete sich ein Anflug von Panik und mühsam unterdrückter Angst ab.

    „Wer sei-ei-ei-d ihr? Und was wo-o-o-llt ihr hier“: fragte dieser mit zitternder Stimme. „Hat er Angst vor mir“: fragte er sich in Gedanken. „Ich bin Hlaalu Tarrior Gildres, hochrangiges Mitglied von Fürstenhaus Hlaalu. Ich bin auf dem Weg nach Ebenherz. Was bei allen Göttlichen ist hier los?“: erklärte er sich. „Und wie wollt ihr hierher gekommen sein? Ihr kommt aus Süden doch wer auf diese Insel will muss die Stadt oder das Lager durchqueren. Und ihr seht auch nicht so aus, als wäret ihr hierher geschwommen“: stellte der Wächter nun mit etwas festerer Stimme fest. „Ich bin mit einem Schiff hierher gekommen, sie haben mich abgesetzt und sind dann gleich weiter, falls ihr jetzt fragen wolltet warum wir nicht im Hafen angelegt haben. Aber jetzt will ich endlich eine Antwort auf meine Frage haben“: erklärte er, denn in gewisser Weise war es ja überhaupt keine Lüge. Er hatte nur die Tatsache verschwiegen, dass es sich um ein Luftschiff gehandelt hatte. Zumindest schienen die Krieger im zu glauben. Die Beiden sprachen für einen Moment leise miteinander. „Ihr sagtet ihr seid ein Mitglied von Haus Hlaalu und wollt wissen was hier los ist? Wo seid ihr denn in den letzten Monaten gewesen?! Überall in Morrowind ist die Hölle los, überall öffnen sich diese Höllentore in das Reich der Deadra. Doch hier auf Vvardenfell ist es noch viel schlimmer. Es ist vollkommen unmöglich das ihr als Hausmitglied nichts davon mitbekommen habt“: erklärte er mit rasselnder Stimme, Tarriors Augen weiteten sich dabei. „Ich war in Cyrodiil. Ich habe nur gehört, dass auch hier sich Oblivion-Tore geöffnet haben, aber ich habe nicht gewusst dass es so schlimm ist. Aber was ist hier genau los?“: sagte er. „Cyrodiil? Nungut dann willkommen zurück. Wir brauchen sowieso jeden fähigen Mann. Das was ihr hier um Ebenherz herum seht, ist eines der größten Flüchtlingslager hier an der Küste. Da ihr es wahrscheinlich noch nicht gehört habt. Die Deadra haben Ald’Ruhn in Trümmer gelegt und Zentral-Vvardenfell wird jetzt auf Anweisung von Herzog Dren evakuiert. Wir fangen hier die ganzen Flüchtlinge auf. Hier auf den Ascadia-Inseln ist mitunter der einzige wirklich sichere Ort. Ansonsten gibt es noch Lager in Seyda Neen, Hla Oad, Vivec und Pelagiad. Was wollt ihr eigentlich in Ebenherz?“: berichtete der Wächter. „Ich will dort jemanden treffen. Und wie sieht die Lage im Moment aus?“: fragte er weiter. „Fragt am besten einen der Offiziere in der Legion in Ebenherz oder jemandem aus der Herzogsburg. Ich bin nicht auf dem Laufenden, außerdem haben wir hier ein Tor zu bewachen“: sagte er und bedeutete Tarrior mit einer Geste das er passieren könne. Er nickte ihnen nochmals zu und durchschritt das Tor zum Lager. Dann begann er sich durch einen großen Wust von Zelten und Mengen an Flüchtlingen zur eigentlichen Stadt vorzuarbeiten. Dicht gedrängt standen Zelte, Vorratslager, Feuerstellen und Flüchtlinge nebeneinander. Den Weg durch diese verworrene und zusammen gewürfelte Notansiedlung zu finden kostete ihn Zeit und vor allem etliche Nerven, zumal er an einigen Stellen überhaupt nicht mehr durch kam und er die Stelle großräumig hatte umgehen müssen. Das fahle Licht, das die Fackeln verströmten tat dazu ein Übriges, denn nach der dritten Biegung sah wirklich alles gleich aus. Jedoch hatte er es nach einer guten halben Stunde endlich doch noch geschafft und hatte sich an der schlammigen Straße und einigen unschönen Dingen die, die Leute dorthin geschüttet hatten, mal wieder seine Kleider eingesaut. Jetzt jedoch hatte er es endlich geschafft. Er stand nun vor dem großen steinernen Torbogen hinter dem die Brücke lag, die ihn in die Stadt führen würde. Er warf noch einen letzten Blick zum Meer, das die aufgehenden Monde in Licht tauchten, dann wandte er sich um und betrat Ebenherz.
    Geändert von KingPaddy (01.11.2008 um 10:18 Uhr)

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