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Thema: [Obl] Rollenspielthread # 3 (Signatur aus)

Hybrid-Darstellung

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  1. #1

    Bruma, Taverne

    "Eine Reihe interessanter Zufälle. Eine übellaunige bretonische Magierin, die ich im Auftrag der Gilde in eine Ruine begleiten durfte, hat mich nach Bruma geführt, die Eiseskälte hier in der Gegend hat mich in diese Taverne gebracht, der Hahn nebenan hat mich aus den Federn geschmissen und ein freundliches und bekanntes Gesicht hat mich an diesen Tisch gelotst. Da ich dich allerdings eh wegen ein paar Verletzungen, die ich mir in letzter Zeit zugezogen habe, und möglichen unschönen Fragen beim Besuch eines anderen Heilers aufsuchen wollte kann man auch das als Begründung annehmen. Also hättest du Zeit dir die Verletzungen anzuschauen?"

  2. #2

    Bruma

    Unweigerlich musste Naasira bei Kamahls Auflistung der Ereignisse grinsen. "Oh, ich will mal hoffen die Verletzungen hast Du nicht von der übel launigen Bretonin empfangen? Doch bevor ich diesen Hahn auf einen Bratspieß stecke, kann ich mir Deine Verletzungen ansehen." Langsam schwand der schalkhafte Ausdruck aus den Augen der Bretonin.
    "Dein Glück hast Dich wohl nicht ganz im Stich gelassen, wenn Du hier über mich stolperst, gerade wenn Du einen Heiler brauchst."

    Wiedermal bedauerte die ehemalige Priesterin die Tatsache, dass sie immer noch keinen Weg gefunden hatte den Dunmer komplett zu Heilen. Für sie war dieser Fluch noch immer eine Krankheit und seit Ihrer eigenen Heilung hatte sie der Gedanke an das Heilmittel nie komplett verlassen.

    "Komm nach dem Frühstück nach oben. Das letzte Zimmer auf der linken Seite. Dort kann ich Dich ungestört behandeln."

  3. #3

    Bruma

    "Nein, die Bretonin hat mit den Verletzungen nichts zu tun und das Brathähnchen kannst du gerne haben insofern der Besitzer keine Einwände hat. Bei blutlosem Federvieh geht gleich wieder die Jagd auf Magiekundige am Rande der Gesellschaft los und außerdem sind Federn zwischen den Zähnen verdammt störend.
    Und was die Ursachen meiner Verletzungen angeht: Ich musste mich um ein Rattenproblem in der Magiergilde von Bravil kümmern und wurde dabei von einer übergroßen, aggressiven und violett leuchtenden Ratte in den Unterarm gebissen. Seitdem habe ich Probleme mit dem Zaubern, was möglicherweise mit den Tränken, die im Keller ausgelaufen sind, zu tun hat. Außerdem verheilen die Wunden schlecht und vor kurzem sind sie auch noch aufgebrochen. Ich werde dann schon mal hoch gehen und in deinem Zimmer auf dich warten, öffentlich frühstücken könnte sich auf meine Gesundheit negativ auswirken." Mit diesen Worten stand er auf, verabschiedete sich von Naasira und ging anschließend nach oben in ihr Zimmer wo er dann auch gleich seinen Lederharnisch auszog, damit sie den Arm besser untersuchen konnte wenn sie mit dem Essen fertig war.

  4. #4

    Bruma, Magiergilde

    Zufrieden registrierte die Heilerin die stecknadelkopfgrossen Pupillen und das Ihr Patient schon leichte Probleme hatte die Augen auf einen bestimmten Punkt zu fixieren. Der Branntwein tat hier schnell seine Wirkung und die Bretonin vermutete, dass der Dunmer nur selten solch hochprozentiges trank.

    Sie gönnte Gendrek noch einen kurzen Moment der Ruhe und wandte sich an Ihr beiden Lehrlinge. "Er darf sich nicht heftig bewegen, während ich arbeite. Ihr werdet Ihn für mich so ruhig wie möglich halten müssen. Und dies ohne Ihn noch weiter zu verletzen. Eine falsche Bewegung und ich durchtrenne Ihm die Blutgefässe, während ich die Splitter nach oben leite."

    „Ach ja und eins noch…, wenn das hier nicht klappt…dann…, ach verdammt, bei den Göttern versauen sie es einfach nicht…“

    Mit diesem Satz im Ohr und einem starken Lederriemen in der Hand trat die Heilerin erneut zu dem Patienten und sprach Ihn nochmal an:
    "Beissen sie hier drauf. Abgebissene Zungen versauen mir nämlich den Tag."
    Mit einem frechen Funkeln in den Augen wandte sie sich schließlich dem Bein zu. Schnell verschwand der schelmische Ausdruck auf Naasiras Gesicht und wich einem tief konzentriertem Gesichtsausdruck.
    Einer der Lehrlinge postierte sich auf der linken Seite des Bettes am Brustkob des Dunmers, während der andere sich auf der rechten Seite in Hüfthöhe bereithielt. Naasira stand Ihrerseits wieder links vom Bett. Sie fand schnell wieder die Verbindung und war bald auf der Suche nach den den grössten Splittern und denen mit einer gefährlichen Lage. Obwohl sie bereits vor ein paar Minuten das Bein untersucht hatte, schockierte sie auch beim zweiten Mal das Ausmass der Schäden. Die Auswahl welche Knochenfragmente sie nun rausholen sollte und welche bleiben sollten, fiel Ihr schwer.
    Schliesslich hatte sie sich für die ersten Teile entschieden und für einen Moment stellte sie verwundert fest, dass es Ihr schwer fiel die Splitter zu erfassen und zu bewegen. Es dauerte einen kurzen Moment bis Ihr klar wurde woran dies lag. Ihr Patient war wohl wirklich keinen Alkohol gewöhnt, die Wirkung war so stark, dass sie sogar auf die Heilerin übergriff und diese sich nun leicht trunken fühlte. Tatsächlich meinte sie zu spüren, wie sich ihre Wangen röteten und das Ihr Körper leicht schwankte.
    Verärgert über sich selbst schnalzte sie mit der Zunge und machte sich erstmal dran Ihren Körper vor den Einflüssen des anderen zu schützen.
    Wenige Minuten später begann der erste Splitter sich einen Weg an die Hautoberfläche zu bahnen. Beim 5. Splitter liefen Ihr Schweißtropfen über die Stirn, tropften von den Wimpern auf die Wangen ohne das die Bretonin dies bemerkte. Beim 10. Splitter war das Rückenteil von Ihrem Kleid bereits Schweißdurchtränkt. und sie zitterte bereits vor Anstrengung. Zwar war für diese Art "Arbeit" nicht viel Mana nötig, eher sogar das Gegenteil, ein zuviel würde einen Splitter zu schnell vorantreiben und Ihn so in eine Position treiben, in die er gar nicht sollte. Und genau dies machte diese Heilung so anstrengend. Die Knochenfragmente welche sich die Heilerin ausgesucht hatte waren sehr unterschiedlich. Leider besaßen sie keine scharfen Schneiden wie Messer und so schnitten sie sich nur träge durch das Gewebe. Der Grösste war so lang wie eine Stopfnadel, der kleinste so lang wie ein Wolfszahn. Mittlerweile zeichneten sich die Veränderungen auch unter der Haut ab. Viele Blaue Flecken waren hinzugekommen und liesen auf frische Blutungen schliesen, trotzdem wirkte die Haut stellenweise merkwürdig erhaben und es schien darunter leicht zu schimmern.
    Naasira konnte bis dahin nicht sagen wie es Ihrem Patienten und auch den Lehrlingen ergangen war. Sie hatte immerhin keine grösseren Blutgefässe beschädigt, doch die Trance war zu tief gewesen, als das sie auf die Drei hätte achten können. Nun, nach dem 12. Splitter drohten Ihr die Knie wegzusacken und sie merkte auch am Blut das durch die Adern des Beines nur so rauschte, dass sie Gendrek nicht mehr zumuten durfte.

    Nach einigen tiefen Atemzügen lies sich die Bretonin die Klinge reichen und setzte nacheinander einige oberflächliche Schnitte, durch die sie die bereitliegenden Knochensplitter trieb. Diese kleinen Verletzungen schloss sie nur soweit, dass kein Blut mehr heraustrat. Der Rest würde von alleine verheilen müssen. Sie würde sich Ihre Magie einteilen müssen, denn später würde sie noch mehr davon brauchen.
    Erst als alle Splitter wohl verwahrt auf einem Zinnteller lagen, löste die Heilerin die Trance auf.

    "Ein Teil wäre geschafft. Als nächstes werde ich die Knochen einrichten, schienen und mittels Magie miteinander verbinden. Doch vorher sollten wir uns alle eine kurze Pause gönnen."

    Erschöpft lies sich die Heilerin auf einen der Stühle sinken und schloss die Augen, in der Hoffnung der Raum würde aufhören sich um sie herum zu drehen. 'Notiz an mich selbst: Frage den Patienten vor der Behandlung nach seinen Trinkgewohnheiten!'

  5. #5
    Seht stellte sich neben das Bett, so dass er die Hüfte des Dunmers festhalten konnte. Der Brandwein schien seine Wirkung sehr früh zu zeigen, wodurch Seht sah, das der Dunmer wohl kein Säufer war. „Er ist Aggressiv, hat wahrscheinlich, oder hatte, einen Job, der ein Verletzungsrisiko hat. Tja, er gehört ja auch zur dunklen Bruderschaft “ Dachte Seht mit einem Blick auf Gendreks Narbe. „Und diese… Dunmerin die immer hier rumläuft…Ist er etwa ein Zuhäl…“ Sehts Gedanken wurden durch Gendreks Rumgezappel unterbrochen. Egal, was Naasira da machte, es war sicherlich schmerzhaft. Unwillkürlich wanderte sein Blick von Gendreks Narbe hin zu Naasira. Er war ziemlich überrascht, wie verschwitzt sie war. Sie wirkte ebenfalls betrunken. Nach einer weile, in der sie irgendetwas mit Gendreks Bein machte, wahrscheinlich mit Magie, lies sie sich von Tarik das Messer reichen und fing an, einschnitte zu machen. Jetzt war es sehr anstrengend, den Dunmer festzuhalten, der anfing vor Schmerz zu stöhnen. Seht konnte Naasira zwar nicht mehr beobachten, jedoch schien sie bald fertig zu sein: „Ein Teil wäre geschafft. Als nächstes werde ich die Knochen einrichten, schienen und mittels Magie miteinander verbinden. Doch vorher sollten wir uns alle eine kurze Pause gönnen.“

  6. #6
    Die Drei stiegen die Treppe der Palisade herunter. Sie gingen den Weg in Richtung Zelt entlang und schwiegen. Bald brach Elijah das Schweigen: „Wisst ihr überhaupt noch, wo unser Zelt stand?“ Alexian dachte nach. Er merkte, dass er wirklich keine Ahnung hatte. In der Unordnung die der Daedraangriff im Lager geschaffen hatte, war es ein Wunder, wenn man sich zurechtfinden konnte. „Dort entlang.“ Sagte Ardor. Alexian bewunderte Ardor für seinen übernatürlichen Orientierungssinn.

    Das Zelt war zusammengeklappt und die Plane hatte viele Löcher. „Das wird eine kalte, und vielleicht auch eine ziemlich nasse Nacht.“ Sagte Elijah, als Ardor den ersten Balken aufstellte und einige Pfeile unter der Plane hervorholte. Alexian nahm einen anderen Balken und bemerkte, das einige Teile fehlten: „Hier fehlt ein Hering. Habt ihr ihn vielleicht gefunden?“ „Nein. Den mittleren Balken müssen wir zu dritt aufstellen. Elijah, du hältst hier fest, und du Alexian hier. Räumt die Planen zur Seite, dann wird´s einfacher.“ Alexian tat, was Ardor ihm sagte. Er tat es, weil er wusste, das Ardor viel erfahrener war. Sie stellten den Balken auf. „Gut und jetzt die Planen. Den Hering können wir durch meinen Dolch ersetzen.“

    Als sie zur Hälfte fertig waren, wurden sie zum Hauptmann gerufen. Als sie am Hauptzelt ankamen, sah Alexian, dass die Palisade um das Hauptzelt seine Dienste erfüllt hatte. Es war außer einigen Löchern in der Plane unversehrt geblieben. Sie stellten sich in die Menge, die sich um das Zelt versammelt hatte. Der Hauptmann stand auf der Palisade und begann zu sprechen: „Wie ihr gesehen habt, sind die Daedra ein mächtiger Feind. Wir dürfen sie nicht unterschätzen! Aber auch nicht aufgegeben! Ich versichere euch, das heute niemand umsonnst gestorben ist! Wir bekommen morgen-, spätestens in drei Tagen Verstärkung aus der Kaiserstadt. Aber ich möchte euch noch etwas sagen: Wer dabei erwischt wird, wie er etwas von einem gefallenem Mitlegionär an sich nimmt, den werde ich höchst persönlich zu den Toren latschen lassen und den Daedra einen Gruß mitschicken, ist das klar? Die Nachtwache wird verdoppelt, ihr meldet euch bei Octus, um zu erfahren, wann ihr Wache habt.“ Octus war der Stellvertreter des Hauptmanns und seine rechte Hand. Es herrschte Stille. „Verdammt, muss man euch immer auffordern zu gehen, oder was?!? Ihr habt, außer den Nachtwachen, Zeit eure Zelte aufzubauen, oder sonst was zu tuhen! Also los, ABMARSCH!!!“

  7. #7

    Solstheim, Moesring Berge

    Der Schock über das Massaker saß ihnen noch tief in den Knochen, als sie sich an die Verfolgung der Wolfsabdrücke gemacht hatten. An sich waren diese wenig besonders. Wölfe hatten unterschiedliche Größen. Und diese hier lagen definitiv im normalen Bereich. Aber die Tatsache, dass die Spuren von dem Blutbad ausgingen, machten sie mehr als nur verdächtig. Besonders für Thorin. Ihre Speere hielten sie stets fest umschlossen an ihren Seiten und ließen die Blicke schweifen. Das Gebiet um den Pass hatten sie bereits seit einer Weile hinter sich gelassen. Abgesehen von ihrer Stimmung, hatte sich auch ihre „Jagdformation“ geändert. Von einer Reihe hatten sie sich nun so angeordnet, dass sie zwei Reihen bildeten. Eine Erste, die aus Dreien bestand und leicht gebogen war. Sprich mit einem, an der Spitze und zwei, die einen Schritt weiter hinten flankierten. Und eine Zweite, die aus den anderen Zweien bestand. Thorin, Brândil und Gondrim befanden sich in der ersten Reihe, wobei Gondrim die Spitze bildete, und Hulfgar und Rulmgar bildeten die zweite Reihe.
    So aufgestellt liefen sie durch den knietiefen Schnee. Zwar kamen sie langsam voran, aber die Spuren würden so schnell nicht verschwinden. Immerhin fiel nur sehr wenig Schnee auf sie. Und wie Thorin mit einem Blick zum Himmel feststellte, riss die ohnehin schon dünne Wolkendecke auch noch auf. Zu ihrer Linken befanden sich die hohen Gipfel der Moesring Berge, die sich als dunkle Linien vor den helleren Wolken abzeichneten. Oder gelegentlich auch als schwarze Schatten vor dem mit hellen Lichtpunkten übersäten, dunkelblauen, fast schwarzen Himmel. Ein solcher Anblick ließ jedes Mal seinen Magen ein wenig in sich zusammen sinken. Wie klein und unwürdig sie doch waren im Vergleich zur Größe der Mutter Natur und ihrer majestätischen Schönheit. Auch sein Herz machte einige unruhige, aber irgendwie auch freudige Zusatzschläge – nicht das es ohnehin schon schnell schlug, aufgrund der Umstände. Aber in gewisser Weise verschaffte es ihm gleichzeitig eine neue, innerliche Ruhe. Sollte sich sein unterbewusster Verdacht das Massaker betreffend bestätigen, würde er wenigstens eins mit dieser Schönheit werden. Oder in die ewigen Hallen der Krieger einziehen. Aber als Jäger bevorzugte er Ersteres.
    Während er so in seine Gedanken versunken war, ließ er dennoch nicht seine direkte Umgebung aus den Augen. Auch wenn er manches Mal durch sie hindurch zu sehen schien, würde ihm doch sofort jede Bewegung zurück in die Wirklichkeit holen. Oder jedes Geräusch, das nicht zu ihnen gehörte. Und so kam es dann auch, dass ihn ein leiser, reißender Laut aus seinem starren Blick riss und seinen Kopf schnell in alle Richtungen herum zucken ließ. Es kam von irgendwo vor ihnen, hinter einer kleinen Hügelkuppe verborgen. Sofort hielten sie an und rührten sich nicht eine Haarbreite weit. Ihre Anspannung zeichnete sich symbolisch als ihre Dampfwolken des Atems in das silbrige Mondlicht. Sie verschwanden so schnell, wie ihre Nerven zuckten. Dann waren sie wieder da – und verschwanden erneut. Scheinbar endlose Momente vergingen, ehe sie über die Hügelkuppe gelangten und ihnen erneut der Atem in den Lungen stecken blieb. Einer der Wölfe lag mit Blut übergossen und mit zerfleischter Bauchdecke im Schnee. Ein anderer hatte seine Schnauze in die Eingeweide gegraben und war ebenfalls mit einigen, aber weitaus weniger gravierenden Wunden geziert. Vom dritten Wolf fehlte jedwede Spur. Das weißgraue Fell des lebenden Wolfes war teilweise mit dem roten Lebenssaft des Anderen – oder auch seinem Eigenen – beschmutzt. Das Schauspiel befand sich gute zwanzig Schritte vor ihnen. Im tiefen Schnee vielleicht auch das Doppelte. Seine Muskeln spannten sich und seine Nerven waren bis auf das Äußerste gereizt. Das fressende Tier hatte sie scheinbar noch nicht bemerkt. Zu sehr schien es mit Fressen beschäftigt zu sein. Erst als er neben sich ein leises Klicken hörte, das auch ihn zusammenfahren ließ, schaute der Wolf auf.
    Thorin wandte seinen Kopf nach rechts, von wo er das Geräusch gehört hatte, und schaute auf die gespannte Armbrust von Hulfgar. Mit einem weiteren Klicken löste sich der Haltehaken, der sie Sehne zurückgehalten hatte, und die Bolzen schoss mit einem schneidenden Pfeifen davon. Nur wenige Augenblicke später härte er ein gequältes Jaulen und danach ein dumpfes Plumpsen. Sein Kopf wanderte wieder herum und er erblickte den nun leblos am Boden liegenden Körper des zweiten Wolfes. Aus seiner Schädeldecke, ein wenig seitlich hinter dem Auge eingedrungen, ragte der Schaft des todbringenden Geschosses. „Guter Schuss“, flüsterte Thorin mehr atmend, als eigentlich sprechend. Vorsichtig und stets umsichtig näherten sie sich den beiden toten Wölfen.
    Sie lagen in einer kleinen Senke zwischen einigen kleinen Hügeln. Sie waren hier nicht nur vor momentan nicht vorhandenem Wind geschützt, sondern auch vor neugierigen Blicken. Oder – und das beunruhigte ihn mehr – neugierige Beobachter vor ihnen. Die perfekte Falle. „Verdammt!“, entfuhr es ihm leise, aber dennoch von seinen Freunden hörbar.
    „Was ist?“, fragte Brândil, der sich gerade neben die Wölfe kniete und mit den Fingern über den Schnee fuhr. Thorin stellte sich angespannt neben ihm, den Speer neben sich in den Schneegerammt, und sich misstrauisch umsehend. Nichts. Er konnte nichts sehen. Keine verräterischen Spuren, kein noch so leises Geräusch, das nicht von ihnen stammte. Einfach nichts. Und doch … Er war sich so sicher. Er konnte den Blick beinahe auf seinen Schultern spüren. Eine ungreifbare Last, die ihn zu erdrücken versuchte …
    Aber es passierte nichts. Es blieb still um sie herum und das Einzige, das er hörte, war sein Atmen und das Knirschen des Schnees unter den Stiefelsohlen seiner Kumpane. „Nichts … Ich habe nur laut gedacht“, erwiderte er dann. An sich war es nicht einmal eine Lüge. Er hatte laut gedacht. Nur hatte sich sein verdacht am Ende nicht bestätigt. Warum also unnötig Unruhe stiften?
    „Ich hab‘ hier ‘was“, kam es irgendwo hinter ihm von Gondrim. Schnell wandte er sich um, griff nach seinem Speer, zog ihn mit einem Ruck aus der Erde, und lief dann zu seinem Freund.
    „Was hast du?“, fragte er dann, da immer noch nichts passiert war, nun ein wenig entspannter. „Nein, warte. Lass mich raten. Du hast Spuren?“, fragte er dann in einem Tonfall, der eine leise Wahrsagerimmitation sein sollte, um ihn ein wenig lockerer zu machen.
    „Richtig. Spuren einer Art Wolf. Und ich sage bewusst nicht eines Wolfes“, erwiderte Gondrim seinen Blick nicht vom Boden anhebend. Der Ernst und der Wortlaut in seiner Stimme ließ Thorin den Atem anhalten. Er hockte sich neben seinen Freund und schaute auf die Abdrücke im Schnee. Tatsächlich passten sie nicht zu einem Wolf. Nicht ganz, zumindest. Es wunderte ihn, dass sie es nicht eher festgestellt hatten. Aber jetzt wo sie eine einzelne Spur hatten, war es deutlicher zu sehen. Die Hinterläufe waren die, eines normalen Wolfes. Nur etwas größer und man konnte die Abdrücke der Krallen deutlich im Schnee erkennen. Die Abdrücke der Vorderläufe waren schwer zu identifizieren. Es waren längere Zehen. Kräftig und ebenfalls mit langen Krallen besetzt. Es waren vier Lange und an einer Seite sah es so aus, als wenn dort eine Fünfte wäre. Allerdings hinterließ diese keinen kompletten Abdruck im Schnee. Thorin wusste nur zu gut, was das für Spuren waren. Er sah sie nicht zum ersten Mal. Unwillkürlich schlossen sich seine Finger wieder fester um den Speer in seiner Rechten. Seine Kiefermuskulatur spannte sich und die Zähne knirschten, als sie gegeneinander gedrückt wurden. Alte Gefühle kochten in ihm auf. Wut, Hass, Schmerz … und Trauer. Er schob sich an Hulfgar vorbei, der ebenfalls nahe an die Spuren gerückt war, und folgte ihnen. In der bereits gezogenen Spur fiel es ihm leichter zu laufen und so zog er das Tempo ein wenig an. „Thorin! Wo zum Henker willst du hin?“, hörte er von hinter sich und einen Augenblick später hörte er die schweren Schritte der beiden Männer, die mit ihm an den Abdrücken gehockt hatten, im Schnee knirschen. Als er auf der Kuppe eines der umliegenden Hügel angekommen war, blieb er stehen und schaute sich um. Nichts. Die Spuren verloren sich vor ihm Richtung Süden zwischen Felsen und großen Eisbrocken. In der Ferne konnte er de südlichen der beiden Pässe in den Moesringbergen erkennen. Nur schwach, als eine Art Kerbe in der sonst glatten Linie der Gipfel.
    „Was ist los mit dir?“, fragte Gondrim ein wenig unsicher klingend, als er Thorin erreicht. Er hörte es zwar, reagierte nicht. Seine Gedanken rasten. Sie waren so dicht an seinem Erzfeind. Und nun doch so fern. Unerreichbar. Im endlosen Weiß verborgen und auf sie wartend. Gerade als er nun doch zu einer Antwort ansetzen wollte, hörten sie hinter sich ein tiefes, bedrohliches Knurren und anschließend einen lauten, entsetzten Schrei. Rockartig fuhren die Köpfe der drei Männer herum, Speere nach oben gerissen und wurfbereit. Doch als sie nach unten in die Senke starrten, sahen sie nur Rulmgar am Bodenliegen und einen dunklen Schatten schnell und springend zwischen den gegenüberliegenden Hügelkuppen verschwindend. Von Brândil fehlte jede Spur. „Was bei allen Göttern?!“, entfuhr es Hulfgar, der nur einen Lidschlag später den Hang hinab rannte und sich neben Rulmgar auf die Knie fallen ließ. Thorin und Gondrim folgten nur einen Moment später.
    „Was ist passiert?“, fragte Gondrim leise und legte dem am Boden liegenden Mann eine Hand auf die Schulter. Rulmgar stöhnte leise und schüttelte dann den Kopf, als wenn er etwas abschütteln wollte. Thorin vermutete, dass es die Benommenheit war. Für einen kurzen Moment wanderten Rulmgars Augen umher, dann fixierten sie sich auf Gondrim, der sich über ihn gebeugt hatte.
    „Ich … weis es nicht. Ich hörte dieses Knurren und wollte mich gerade umdrehen, da hat mich ‘was im Rücken erwischt und ich bin geflogen. Dann hörte ich Brândil schreien, aber ich konnte mich gerade so auf den Rücken drehen und konnte so nichts sehen. Alles hat sich gedreht, du verstehst?“, erklärte der junge Jäger. Man merkte seine Benommenheit noch. Die Zunge war ein wenig schwer.
    „Bist du verletzt?“, mischte sich nun Thorin ein. Nachdem er sich vergewissert hatte, dass Hulfgar nun einen Blick auf ihre Umgebung geworfen hatte, wandte er sich wieder an den am Boden Liegenden.
    „Nein, ich denke nicht. Ich wurde von etwas stumpfen erwischt. Nichts Scharfes, was eine schwere Wunde hätte reißen können. Eher etwas Hartes, dass in etwas Weiches gehüllt war“, sprach er dann weiter und mit einem weiteren, leisen Stöhnen drückte er sich dann mit den Ellbogen etwas hoch. „Ja, definitiv keine Wunde. Aber ein blauer Fleck wird‘s werden“, sagte er dann ein wenig gequält grinsend. „Oder auch zwei.“ Man konnte ihm ansehen, dass der Schlag heftig war. Und die anschließende Landung im Schnee, trotz dessen Tiefe, nicht sehr angenehm gewesen war. Ohne zu antworten reichte Thorin ihm einen Arm und Rulmgar schlug ein. Thorins Hand um seinen Unterarm und Rulmgars Hand um Thorin’s. Mit einem kleinen Ruck und nachdem Gondrim sich zurückgelehnt hatte, zog er ihn nach oben und wieder auf die Füße.
    Erst als er stand, schien er zu bemerken, dass sie nur noch zu viert waren. „Wo ist Brân- …“, setzte er an, brach dann aber ab, als es ihm zu dämmern schien. „Oh, Scheiße!“, fluchte er dann und sein auch ein wenig „frech“ wirkendes Grinsen verschwand von einem Augenblick zum Nächsten. „Ihr verarscht mich jetzt, oder?“
    Thorin schüttelte betrübt den Kopf. „Leider nein.“
    „Du willst mir sagen, dass, was auch immer es war, es Brândil mit sich genommen hat?“ Rulmgar wirkte ein wenig aufgebracht. Er konnte es nachvollziehen. Auch er selbst, und sicherlich auch Hulfgar und Gondrim, war ebenfalls unruhig. Besorgt oder auch wütend, hätte es ebenfalls getroffen.
    „Ich denke, Thorin kann dir sagen was es war“, knurrte Hulfgar mit einem wissenden Nicken in seine Richtung. Der kräftige Jäger kniete mittlerweile neben den neuen Spuren im Schnee. „Damit hätte sich unsere Frage auch erledigt“, sprach er dann weiter und richtete sich wieder auf.
    „Was meinst du?“, wunderte sich Rulmgar und fuhr sich mit der Hand über den Rücken, als er nach seinem Speer suchte, der offensichtlich irgendwo im Schnee verschwunden war.
    „Die Frage nach der Art der Zeichen. Ob sie Gute oder Schlechte waren.“ Als ihn Rulmgar einen weiteren fragenden Blick zuwarf, fügte er noch hinzu: „Schlechte Zeichen.“ Der jüngere Jäger schwieg nun. Sowohl mit Worten, als auch mit Gesten.
    „Er ist in diese Richtung.“ Hulfgar deutete mit einer Hand in Richtung Süden. Näher an die Moeringberge heran. „Es wird schwierig die Spuren schnell zu verfolgen. Ich kann zwar sehen, wo unser unliebsamer Besucher gelandet ist, aber zwischen den Felsen sind die Abdrücke schwer auszumachen. Diese verfluchten Dinger springen so verdammt weit. Selbst mit der Last eines voll eingekleideten und gut genährten Jägers auf den Schultern.“
    Thorin überkam eine Art Wutanfall. Am liebsten hätte er einfach in die Nacht hinausgeschrien. Dem inneren Druck Platz gemacht und nach außen abgelassen. Aber er würde sich die damit verbundene Stärke – solange er sich unter Kontrolle halten konnte – für jemanden ganz bestimmtes aufheben. Für einige Momente starrte Thorin einfach in den Schnee. Der Speer an seiner Seite gesenkt und mit festem Griff umschlossen. Erst als sich Gondrim neben ihn stellte und ihm eine Hand auf die Schulter legte, wurde er aus seiner Starre gerissen. „Wir werden ihn kriegen“, sprach er leise, aber entschlossen und drückte seine Schulter einmal fest. Dann wandte er sich von ihm ab.
    „Das werden wir“, knurrte Thorin wütend und nicht weniger entschlossen. Auch er wandte sich nun um und schaute zu seinen drei Kameraden hinüber.
    „Kannst du wieder ordentlich laufen, ohne dir alle drei Schritte den Rücken zu halten?“, fragte Hulfgar mit einem nicht deutbaren, schmalen Grinsen auf den Lippen. Rulmgar hatte seinen Speer inzwischen wiedergefunden und warf Hulfgar einen mörderischen Blick zu.
    „Sicher kann ich das“, erwiderte er, als wolle er den kräftigeren Jäger niederschmettern. Murmelnd fügte er noch etwas an, das Thorin aber nicht verstand, weil er zu weit entfernt war und seine Schritte im Schnee es übertönten. Nach einigen Augenblicken erreichte er schließlich seine Freunde. Ihre Minen wurden schlagartig grimmiger.
    „Bereit für eine richtige Wolfsjagd?“, fragte Thorin dann in die Runde und schaute von einem grimmigen Gesicht zum Nächsten. In den Augen und den Gesichtszügen seiner Freunde konnte er nicht das geringste Zeichen von Angst erkennen. Nur Entschlossenheit und die Bereitschaft für einen Freund zu sterben.
    „Hm“, brummte Hulfgar begleitet von einem Nicken.
    „Bereit“, kam es dunkel Rulmgar.
    „Hol’n wir unseren Alten wieder“, knurrte Gondrim als Letzter.
    „Dann auf die Jagd, Jäger …“

  8. #8
    „Wäre es nicht einfacher den Patienten bewusstlos zu schlagen oder ihm einen starken Betäubungstrank zu geben? Würde zumindest das festhalten ersparen und eventuelle Beschwerden…….“, überlegte Tarik. Er begab sich auf die linke Seite um den Brustkorb festzuhalten. Er beobachtete Gendrek und merkte sofort dass dieser nicht mehr viel von seiner Umgebung wahrnahm, sofern die glasigen Augen seine Vermutung bestätigten. Dann begann Naasira mit ihrer Arbeit.

    Die Minuten verstrichen und eine konzentrierte Heilerin, die zu schwitzen anfing, war das einzige Ereignis.“Die Heilung mit Magie muss wohl sehr anstrengend sein. Dabei dachte ich immer das wäre die einfachste Art der Heilung. Einmal kurz die Hand drauflegen, einen Spruch murmeln fertig“, dachte Tarik als er sah wie nass die Kleidung von Naasira geworden war.
    Nach einem Zeichen der Heilerin reichte Tarik ihr das Messer. Interessiert beobachtete er wie sie möglichst kleine Schnitte setzte und die Splitter durch die entstandenen Öffnungen trieb. Die Wunden verschloss die Heilerin auch nicht ganz. Nur in dem Maße das kein Blut mehr austrat, soweit Tarik das erkennen konnte.
    "Ein Teil wäre geschafft. Als nächstes werde ich die Knochen einrichten, schienen und mittels Magie miteinander verbinden. Doch vorher sollten wir uns alle eine kurze Pause gönnen“, meinte Naasira. Sichtlich erschöpft ließ sie sich auf einen Stuhl fallen und schloss ihre Augen.
    „Ich meinerseits brauche zwar keine Pause, sie allerdings schon“, überlegte Tarik. Er warf noch einen letzten Blick auf Gendrek, dann verließ er den Raum mit der Begründung das er sich die Beine vertreten will.“Schnell ließ er das Zimmer und die Magiergilde hinter sich. Als er auf die verscheiten Straßen Brumas trat, atmete er tief durch und ging ein paar Schritte von der Straße runter.

    Nach einigen Minuten bekam Tarik das Gefühl, beobachtet zu werden.“Geht das schon wieder los……“, ging es ihm durch den Kopf. Er tat es als Hirngespinst ab, infolge der Anstrengung. Nur wurde das Gefühl immer stärker als zu verschwinden. Sein Puls beschleunigte sich.“Da ist doch irgendjemand, irgendwo und spioniert mir nach. Nur wer?“, fragte er sich. Der Kaiserliche schaute sich um, jedoch konnte er niemanden entdecken. Sein Puls beschleunigte sich noch mehr und langsam aber sicher bekam er das Gefühl als wenn er kämpfen würde. Der gleiche Herzschlag, das gleiche Gefühl, die Sinne so scharf wie sonst nie.
    Plötzlich raschelte etwas hinter ihm und Schnee fiel zu Boden. Blitzschnell drehte der Kaiserliche sich um und ging in hinter die nächste Häuserecke, von er das rascheln vernommen hatte. Doch da war nichts. Ein Angstschauer jagte ihm den Rücken hinunter und er begann zu schwitzen, trotz der Kälte.“Wer ist da?“, fragte sich Tarik. Er drehte sich mehrmals herum, doch jedes Mal sah er nur Schnee und seine Fußabdrücke.
    „Was tun sie da?“, fragte eine Stimme mit einem ärgerlichen Unterton. Der Kaiserliche drehte sich herum und blickte in das Gesicht einer Wache. Er erschrak kurz und antwortete:“Ich….uhmm, ich habe mir die Beine vertreten.“ Was tun sie dann hinter dem Haus da?“, bohrte die Wache nach.“Ich uhmm, ich habe mich in Gedanken verloren und bin wohl so hinter das Haus gekommen“, sagte Tarik.“Na gut, machen sie, das sie wieder auf die Straße kommen.“Ja natürlich“, antwortete Tarik und ging zurück zur Magiergilde. Er betrat das Gebäude und begab sich wieder in das Zimmer mit dem Patienten, Naasira und Nees. Er setzte sich und rieb sich die Augen.“Was war das?“, fragte sich Tarik, während sein Puls ganz langsam wieder zur Ruhe kam.

    Draußen stand eine vermummte Gestalt im Schatten der Häuser und fixierte mit ihrem Blick die Magiergilde.“Dich kriege ich noch, warte es nur ab Tarik“, murmelte sie....
    Geändert von Skyter 21 (24.01.2009 um 11:53 Uhr)

  9. #9
    Dumpf…, taub…, schwammig. Alles drehte sich, ein braunes etwas wurde im gereicht, vielleicht Fleisch. Gendrek kaute drauf, doch das war garantiert kein Fleisch. Zäh und irgendwie seltsam, er wollte dieses Ding loswerden doch sein Körper war so schwer, dass er dazu keine Kraft fand.
    Wie durch einen Schleier sah er Bewegungen, irgendwas geschah um ihn herum, zwei Personen stellten sich links und rechts von ihm auf. Und dann kam der Schmerz.
    Als würde sein Bein von innen anfangen zu glühen, als würde ihm flüssiges Feuer durch die Venen gepumpt. Er biss kräftig auf dieses Etwas in seinem Mund, er wollte sich aufbäumen, schreien, wegrennen, Hauptsache diese Schmerzen würden verschwinden. Etwas behinderte ihn bei seinem Vorhaben, diese Leute, sie drückten ihn auf das Bett hinunter. Doch er wehrte sich weiter, wollte sich loslösen, doch die beiden waren zu kräftig.
    Er spürte wie sich etwas in ihm bewegte, direkt in seinem Bein. Panik breitete sich in seinem Körper aus, wie ein Besessener versuchte er zu zappeln, doch mit dem gleichen großen Erfolg wie die vorherigen Versuche sich zu befreien.
    Die Umgebung wurde immer schwammiger, sein Kopf fühlte sich wie ein matschiges Etwas an. Gendrek konnte kaum noch einen klaren Gedanken fassen und drohte ohnmächtig zu werden, und plötzlich verschwanden die Schmerzen.
    Mit zittrigem, schwerem Atmen, lag er nun da. Als wäre er geradewegs durch die Hölle gegangen.
    Schweiß floss ihm in Bächen von der Stirn, er konnte wieder einige Bewegungen erkennen. Doch anstatt sich darauf zu konzentrieren, schloss er lieber die Augen. In der Hoffnung, nicht nochmal so eine Erfahrung durchstehen zu müssen.
    Doch es vergingen, gefühlt, nur ein paar Sekunden, da hörte er schon wieder Schritte, dumpf, dumpf wie alles um ihn herum. Stimmen, doch für ihn mehr ein Gemurmel und Gebrabbel…

  10. #10
    Obwohl der Mann sich immer noch nicht beruhigt hatte, lies sich kein Bandit blicken, was für diese Route ungewöhnlich war.
    Vielleicht dachten alle, dass ein Tollwütiger unterwegs war. Pferd wurde mit der Zeit immer langsamer, sodass Tantchen bald absteigen musste, um sich um das Tier zu kümmern.
    Es hatte angefangen zu lahmen und so eugte sie sich hinunter um nach den Beinen des Tieres zu sehen. Tatsächlich blutete eines, schien sich an irgendetwas kantigen aufgerissen zu haben.
    Für gewöhnlich ignorierte Tantchen die Probleme ihrer Tiere, solange sie überhaupt noch liefen, befand sie, dass es ihnen gut ginge. Aber nun, da die Reisegeschwindigkeit stetig gesunken war, musste sie einfach nachsehen.
    Als sie sich daran machte, das Bein zu verbinden, dachte sie daran, dass sie ihr Reittier manchmal besser behandelte als ihre Patienten. Sie musste grinsen.
    Manchmal war sie eben etwas unvorsichtig und der Vorteil von Tieren war, dass diese dann nicht jammern konnten. Jammern war noch schlimmer als Schreien. Während dieses meist schnell erstarb, weil der Patient keine Luft mehr bekam, setzte sich das Jammern kontinuierlich fort.

  11. #11

    Bruma, Magiergilde

    Als Tarik zurückkehrte blickte die Heilerin auf. Sie hatte in der Zwischenzeit einen Trank zu sich genommen der die Regeneration von Ihrer Magie beschleunigte. Nun fühlte sie wieder wie diese merkwürdige Kraft welche es Ihr gestattete all diese Dinge zu schaffen, am Rande Ihrer geistigen Wahrnehmung pulsierte.
    Gendrek war noch immer benommen und wahrscheinlich war dies für Ihn die beste Lösung. Auf Naasiras Bitte hin flösste Tarik dem halb bewusstlosen nochmal einige Schlücke des Branntwein ein. Die Bretonin vermutete das dem Dunmer morgen der Kopf bestimmt mehr schmerzen würde als das Bein.
    Zufrieden betrachtete sie die getrockneten Blutflecken auf dem Lacken. Es war kein frisches Blut mehr ausgetreten. Doch das Bein war nach wie vor ab dem Knie merkwürdig verdreht. Wieder sah die Heilerin vor Ihrem inneren Auge die unnatürliche Position der Kniescheibe, welche sich beim Sturz aus der Kniepfanne herausgedreht hatte. Auch hier war von Vorteil das Gendrek nicht bei Bewusstsein war. Hätte er sich verkrampft und die Muskulatur im Bein angespannt wäre das einrenken noch schwerer geworden als es sowieso schon war.

    "Dieser Knochen, man nennt Ihn Kniescheibe, ist aus seiner Halterung, der Pfanne, rausgerutscht. Man kann das wieder einrenken. Dafür braucht es etwas Geschick und auch viel Kraft, da das Bein schon recht lange ausgerenkt ist und alles drum herum schon stark geschwollen ist. Solltet Ihr sowas mal selber machen, dann dürft Ihr den Knochen nie mit Gewalt drücken wollen. Ihr würdet damit den Knochen nur brechen. Habt Ihr erstmal den richtigen Winkel erreicht, geht es mit einmal wie von selbst...doch bis dahin ist es harte Arbeit. Doch bevor ich das mache muss ich die Knochenbrüche zusammenfügen, das erleichtert später das einrenken."

    Diesmal gab Naasira keine Anweisung den Patienten festzuhalten....es würde nicht nötig sein. Schnell baute sich wieder der Tranceähnliche Zustand auf, den sie nur bei einer so schwierigen Heilung erreichte. Hier und da berührte sie das Bein um von außen einen leichten Druck auszuüben, welcher ein zusammenführen der Knochen erleichtern sollte. Dies war zwar bestimmt etwas unangenehm für den Patienten, doch nicht mehr so schmerzhaft wie das vorangegangene. Sobald die jeweiligen Knochenenden passend zusammenstanden, begann sie diese miteinander zu verbinden. Wie von selbst streckten sich dünne Gespinste des Knochenmaterials zum anderen Knochenende aus und schon bald war ein dünnes Geflecht entstanden, welches die beiden Enden miteinander verband. Schliesslich waren alle Brüche auf diese Weise geheilt. Auch wenn der Knochen so noch nicht seine volle Stabilität wieder hatte. Das hätte die Kräfte der Heilerin überstiegen. Bei einem einzelnen einfachen Bruch, wäre dies möglich gewesen. Doch hier musste sie Haushalten mit Ihren Kräften. Nun verließ sie die tiefe Trance. Die Bruchstücke des Knochen hielt sie weiterhin mit einer Art Schild umgeben, welcher ein erneutes Brechen beim einrenken verhindern sollte.
    Dann zeigte sie Nees und Tarik genau in welchem Winkel das Bein gehoben werden musste und wie sie schieben und drücken mussten um den Knochen in die richtige Position zu bringen. Bereits nach kurzer Zeit lief der Bretonin der Schweiß in Strömen. Ein Bein von einem ausgewachsenen, bewusstlosen Mann hatte ein ganz schönes Gewicht, welches nun von der zierlichen Heilerin herumgehievt werden musste. Doch auf einmal ging es ganz leicht und mit einem leisen Knacken glitt alles wieder an die richtige Stelle.
    Die Heilerin verschloss noch per Trance die neu gerissenen Blutgefässe im inneren des Knies und aktivierte nochmal die Selbstheilenden Kräfte des Mannes, damit die Schwellungen schneller zurückgingen und die aufgestaute Flüssigkeit schneller abgebaut würde.

    Erschöpft aber mit einem Lächeln richtete Naasira sich wieder auf. Sie konnte nicht sagen was die verbliebenen Knochensplitter für den Dunmer in Zukunft bereithalten würden, doch für heute lebte er noch. Und er würde schon bald wieder ohne Stock laufen können.

    "Er wird noch Ruhe benötigen. Sollte er sich morgen stark genug fühlen, kann er einen Gehversuch wagen. Doch nur mit Hilfe eines Stockes und er soll um Maras Willen nicht hinfallen. Der Knochen wird noch etwas Zeit benötigen um sich vollständig zu verfestigen. Ebenso können sich die Knochensplitter in dieser Zeit einkapseln und ich hoffe das sie somit an Ort und Stelle bleiben und nicht zu wandern anfangen. Ich werde noch ein oder zwei Tage in Bruma bleiben. Sollte nochmal etwas sein, dann schicken sie mir einen Boten."
    Nachdem die Heilerin der Angehörigen der Magiergilde alles erklärt hatte, nickte sie Ihren Lehrlingen zu. "Hier können wir nicht mehr machen. Wir sollten in die Taverne zurückkehren."

    In der Taverne angekommen ließen sich Naasira und die beiden anderen noch an einem Tisch nieder. "Mit diesem Fall habe ich euch beiden alles beigebracht was ich Euch lehren konnte. Nun müsst Ihr das erlernte selber anwenden und euer Wissen festigen. Vorher kann ich Euch nichts neues beibringen."
    Die Bretonin klärte mit den beiden ehemaligen Lehrlingen noch die Bezahlung und nahm von jedem nur das an, was derjenige auch entbehren konnte. Auch wenn es nicht so wirkte.......Naasira war vermögend. Auch wenn sie dies immer verbarg um keine unnötige Aufmerksamkeit zu erregen.

    Nach einer leichten Mahlzeit bestehend aus etwas gedünstetem Gemüse, Brot und Met, viel die Heilerin in Ihr gemietetes Bett und schlief bis der nächste Morgen graute.

  12. #12
    Sie schlug gegen die Wunde und als Pferd zusammenzuckte war sie zufrieden. Es wiehrte und Tantchen verzog das Gesicht: "Was ist los? Sei froh dass es überhaupt noch fühlt!"
    Ohne weitere Verzögerung schwang sie sich auf seinen Rücken.
    "Wie lange dauert es noch? So weit ist es bis Skingrad doch gar nicht!"
    "Dann reitet doch selbst. Mal sehen wie schnell Ihr dort seit!"
    "Für eine bekannte Ärztin seid Ihr ziemlich grausam!" der Mann schien motzig zu werden. Tantchen musste das unterbinden, ansonsten würde sie womöglich noch ausrasten.
    "Ich bin eben so." erwiderte sie, während sie Pferd in Bewegung setzte."Außerdem...nur die Leute meinen, dass ich Ärztin wäre..."

  13. #13

    Bruma, Magiergilde, Taverne

    Tarik blieb nicht viel Zeit sich von den letzten Minuten zu erholen. Er saß vielleicht eine Minute auf dem Stuhl, schon bat ihn Naasira ihrem Patienten noch etwas Branntwein einzuflößen. “Seinen Kopf möchte ich morgen nicht haben“, dachte Tarik und ein kurzes Grinsen zeigte sich in seinem Gesicht.
    Die Heilerin betrachtete Gendrek. Sie schien zumindest zufrieden, wenn Tarik es richtig deutete das sie ihre Stirn nicht in Falten legte. Eine kurze Zeit herrschte Schweigen, dann wandte sich Naasira an Tarik und Nees: "Dieser Knochen, man nennt Ihn Kniescheibe, ist aus seiner Halterung, der Pfanne, rausgerutscht. Man kann das wieder einrenken. Dafür braucht es etwas Geschick und auch viel Kraft, da das Bein schon recht lange ausgerenkt ist und alles drum herum schon stark geschwollen ist. Solltet Ihr sowas mal selber machen, dann dürft Ihr den Knochen nie mit Gewalt drücken wollen. Ihr würdet damit den Knochen nur brechen. Habt Ihr erstmal den richtigen Winkel erreicht, geht es mit einmal wie von selbst...doch bis dahin ist es harte Arbeit. Doch bevor ich das mache muss ich die Knochenbrüche zusammenfügen, das erleichtert später das einrenken."
    „Wir werden den Knochen vorher nicht mit Magie heilen können. Das wird später heiter. Da will man jemanden einrenken und man bricht ihm den Knochen“, der Kaiserliche hätte beinahe laut aufgelacht bei dem Gedanken, jedoch unterdrückte er diese Reaktion.

    Naasira trat an Dunmer und begann mit ihrer Arbeit. Tarik wunderte sich das sie Gendrek nicht festhalten sollten. “Wahrscheinlich ist das ganze nicht mehr so schmerzhaft oder der Dunmer ist wirklich so voll das er gar nichts mehr mitbekommt“, überlegte er. Dann zeigte Naasira ihnen genau in welchem Winkel das Bein gehoben werden musste und wie sie schieben und drücken mussten um den Knochen in die richtige Position zu bringen. Bereits nach kurzer Zeit lief der Bretonin der Schweiß in Strömen. „Das Bein muss um einiges schwerer als sonst sein……und dann hievt eine zierliche Heilerin dieses Bein alleine“, die Arbeit muss wirklich hart sein“, dachte Tarik und schaute auf das Knie des Dunmers als er ein leises knacken vernahm.
    Kurz darauf wandte sich Naasira von Gendrek ab und sie lächelte. „Das war’s dann. Der Patient ist versorgt. Hoffentlich schafft er es“, dachte Tarik und bekam das Gespräch zwischen Naasira und einer Person von der Magiergilde nur am Rande mit. Nach einem Nicken seitens der Heilerin verließ das Trio die Magiegilde und begab sich zur Taverne.

    Dort angekommen setzten sie sich an einen freien Tisch. „Jetzt geht es an die Bezahlung. Ich hoffe sie verlangt nicht zu viel. Ansonsten gerät mein Zeitplan in Gefahr. Ich muss noch vor Sonnenaufgang Bruma verlassen“, dachte der Kaiserliche. Er war überrascht als er hörte das Naasira nur so viel verlangte wie Nees und er entbehren konnten. “Entweder ist sie bescheiden oder sie ist reich“, dachte Tarik als er ihr 300 Septime überreichte.
    Danach bestellte Tarik etwas zu essen und entspannte sich. “Jetzt muss ich nur noch zurück in die Kaiserstadt, ich habe ein Versprechen einzulösen. Die Probleme werde ich irgendwie umgehen oder beseitigen müssen. Wie genau ich das anstellen werde, überlege ich mir morgen“, dachte er.

    Nachdem Naasira den Tisch verlassen hatte, mietete Tarik sich ein Zimmer und ging nach oben. “Hoffentlich komme ich nicht zu spät“, war das letzte was dem Kaiserlichen durch den Kopf ging bevor er einschlief.

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