Arranges irrte durch die Berge.

Nachdem er die Grenze von Morrowind nach Cyrodiil überschritten hatte - vor vielen Tagen - und bereits in Colovia auf dem direkten Weg nach Anvil war, war er nun wieder in entgegengesetzter Richtung zu Jurano in Morrowind unterwegs. Auf Erynns Anraten. Wenigstens gab es seit einiger Zeit kein Anzeichen mehr dafür, dass die Gathering ihn in irgendeiner Weise verfolgte oder Ähnliches.

Ein Rest Vernunft, so schien es ihm, zwang ihn immer wieder dazu wenigstens ein paar Stunden nachts zu schlafen. Sehr ärgerlich, auch Erynn schien das nicht gutzuheißen, sie hüllte sich ebenfalls seit einigen Tagen in Schweigen. Dafür aber blieben die Gedächtnislücken seit dem letzten Aufeinandertreffen mit der Bruderschaft aus. Arranges fühlte sich seit langer Zeit einmal wieder in der Lage an einem Stück klar zu denken. Wenn Erynns Schweigen der nötige Handel dafür war, dann war das eben so.

Während Arranges mit schwer in Mitleidenschaft gezogenen Füßen durch das unwegsame Gelände stapfte - von dem spärlichen Rest Lederwerk an seinen Sohlen konnte man nur mit sehr viel Überzeugung noch als Schuhe reden - grübelte er darüber nach, warum ihm neuerdings alle die Meisterschaft der Frostmagie anhängen wollten. Arranges hatte bei Jurano gelernt und er war ein Dunmer. Arranges hatte sich über so lange Zeit in erster Linie mit Feuer beschäftigt, dass er Eismagie höchstens in sehr einfacher Form kannte. Aber irgendwo war hier ein Fehler. Auf Vvardenfell hatte er zum ersten Mal in großem Stil Eiszauber gewirkt ohne es zu wissen. Erynn hatte ihn damals noch danach gefragt und er erinnerte sich, dass er darauf keine richtige Antwort geben konnte.

Als wäre er gegen eine unsichtbare Wand gelaufen blieb der Kaiserlicher abrupt stehen. Er blickte wie ein Säugling, der zum ersten Mal die Anwesenheit seiner Extremitäten feststellte, auf seine Hände. Er hob die Rechte. Eine Flamme aus seiner offenen Handfläche entspringen zu lassen gehörte zu den Grundübungen eines jeden Magieschülers egal welcher Gilde er angehörte. Aber das Feuer verwehrte sich Arranges. Die Luft über seiner Hand schien zu klirren. Er versuchte mit immer größerer Anstrengung ein Flämmchen zu erzeugen. Doch statt einer hellen, heißen Flamme begann einige Augenblicke später kalter, weißer Nebel aus seiner Hand zu wabern. Erschrocken darüber, dass seine Magie ihm nicht mehr gehorchen wollte, schüttelte er seine Hand aus. Die Stirn in Falten überlegte er kurz angestrengt. Das Fabrikat der Welt muss hell erleichtet werden um Feuer und Licht zu erzeugen... Arranges konzentrierte bei diesem Gedanken massive Magie in seiner Hand und schleuderte sie weit ausholend auf den Boden. Die darauffolgende Explosion aus Feuer und Funken um ihn herum klang schmerzend in seinen Ohren nach während der entzündete Boden langsam und rusend wieder erlosch.

Knackend und knarzend schien sich etwas in seinem Kopf zu winden. Es wurde dunkel, Arranges bemerkte noch wie er umkippte, aber den Aufschlag auf dem Boden nahm ihm die einsetztende Bewusstlosigkeit gnädigerweise ab.