Ein hochgewachsener Mann mit einem dunklen Umhang, dessen Kapuze sein Gesicht verhüllte, schritt in der Nacht durch das Hafenviertel der Kaiserstadt. Er lief leise, aber zügig, in Richtung der Baracken in denen die Armen und Diebe lebten. Die Legionäre an denen er Vorüber kam schauten ihm misstrauisch nach. Als er die Häuser erreichte trat eine ausgemergelte Gestalt aus einer dunklen Gasse hervor und sprach ihn an :"Herr habt ihr vielleicht ein paar Septime für mich?"
Der Mann stoppte und drehte sich langsam um.
Puny Ancus, so hieß der Bettler, bereute es sogleich die Gestalt angesprochen zu haben und wich unwillkürlich einen Schritt zurück. Der Mann starrte ihn unter seiner Kapuze hervor an und sprach schließlich mit heiserer Stimme :" Ich werde euch entlohnen wenn ihr mir ein paar Informationen geben könnt die ich benötige." "Was wollt ihr den wissen?" erwiderte Puny jetzt schon ein wenig ruhiger . "Was wisst ihr über einen Mann namens Arcturus Erune und wo kann man ihn finden?" fragte der Mann. Der Bettler überlegte kurz und antwortete:
"Nun ich könnte euch einiges über ihn erzählen aber diese Information hat einen nicht geringen Preis." Die verhüllte Gestalt zog einen kleinen Lederbeutel unter seinem Umhang hervor und warf ihn dem Bettler zu. Strahlend fing dieser den Beutel auf. Dem Gewicht nach zu schließen war genug Geld in dem Beutel um ihn für mindestens eine Woche über Wasser zu halten. "Nun ich kann euch Dinge sagen die ihr zweifelsohne schon wisst. Das er ein Deserteur und Mörder ist dürfte euch ja bekannt sein. Aber was sagt ihr dazu wenn ich euch sage das er momentan wieder hier in der Kaiserstadt weilt?" Der Gegenüber sprach nun mit leiser Überraschung in der Stimme: "Seid ihr sicher was dies betrifft? Und wenn ja wo genau kann ich ihn finden?"
"Ich bin mir dessen zu hundert Prozent sicher. Und finden könnt ihr ihn im Haus von Armand Christophe." "Nun gut das reicht mir schon ihr könnt jetzt gehen." erwiederte der Mann.
Puny wandte sich zum gehen als die Gestalt plötzlich ein Messer zog und einen schritt in Richtung des Bettlers machte. Weiter kam er jedoch nicht da auf einmal eine bisher unbemerkte Gestalt vom Dach, des Hauses unter dem sie standen, sprang.
Eine Silberne Axt zischte durch die Luft und Spaltete den Schädel des Meuchelmörders sauber in zwei Hälften. Der Luftröhre des Mannes entwich ein gurgelndes Röcheln, dann fiel der erschlaffte Körper mit einem plantschenden Geräusch zu Boden.
Puny drehte sich zu der neuen Gestalt um die sich gerade aufrichtete und sich die Pechschwarzen Haare aus dem Gesicht strich. "Ich danke euch Arcturus Ihr hattet recht was diesen Kerl betrifft. Woher habt ihr gewusst das er versuchen würde mich zu töten nachdem ich das von euch gewünschte zu ihm sagte?" fragte er den Kaiserlichen. "Erstmal sprecht bitte meinen Namen nicht so laut in dieser Stadt aus. Und um eure nächste Frage zu beantworten solltet ihr euch dies hier ansehen." Währen Arcturus sprach zog er dem toten die Kutte vom Körper.
Darunter kam die Lederrüstung eines Assassinen der Dunklen Bruderschaft zum Vorschein."Ich gehe nun einfach mal davon aus das das alle weiteren Fragen beantwortet." sagte Arcturus und zog einen Lederbeutel unter seinem eigenen Umhang hervor den er dem Bettler in die Hand drückte :"Nehmt das und vergesst das ihr mich getroffen habt." Mit diesen Worten drehte er sich um ließ Puny Ancus einfach stehen.
Der Bettler stand nun da mit einer Leiche und zwei Beuteln Gold in den Händen. Zweifelnd schaute er sich um und rannte dann so schnell er konnte zu seinem Lager zurück. Nachdem er die Zwei Beutel unter seinem Kissen versteckt hatte legte er sich auf seine Matte. Während er sich umdrehte dachte er sich :"In der Haut von diesem Mann will ich nicht stecken. Ein Meuchelmörder der Dunklen Bruderschaft. Ich glaube kaum das es ein Schlimmeres Schicksal für einen Menschen geben kann." Mit diesem Gedanken schlief er ein.
Was jedoch keiner der anwesenden Personen wusste war das noch ein vierter Mensch alles Beobachtet hatte. Er hielt sich versteckt auf der Großen Mauer die das Hafenviertel vom Armenviertel abgrenzte. Mit seinen Blauen Augen hatte er die ganze Szene mitangesehen und schickte sich nun an Arcturus zu folgen. Der Fremde ließ sich leise von der Mauer fallen und folgte ihm. "Du bist also wieder da alter Freund. Zuhause." dachte der Fremde und beschleunigte seine Schritte.
Arcturus verließ das Hafenviertel so schnell er konnte. Immer wieder schaute er sich um. Es kam ihm so vor als würde man ihm folgen. Plötzlich blieb er stehen und drehte sich abrupt um. Er war jedoch zu langsam und sah den Schatten nicht der hinter ein paar Fässer huschte und so dachte sich letztenendes nichts weiter dabei auch wenn das ungute Gefühl blieb.
Er verließ die Stadt und ritt zur Schenke "zum Schlechten Omen". Dort hatte sich Arcturus ein Zimmer gemietet und wollte jetzt erstmal schlafen.
Als er endlich dort ankam rannte Manheim Schmetterfaust, der Besitzer der Schenke, schon auf ihn zu ehe Arcturus überhaupt abgestiegen war. "Ich soll euch das hier geben. Es ist sehr dringend sagte mir derjenige von dem ich es bekam." sagte er keuchend. Arcturus öffnete den Brief und las. Mit aufgerissenen Augen, was dort stand.
Ich weiss wer ihr seid und habe gesehen
was ihr in der Kaiserstadt getan habt.
Aber keine Angst ich werde euch nicht verraten.
Im gegenteil ich werde euch helfen. Geht nicht in euer altes
Zimmer in der Schenke. Nehmt ein neues. In dem alten
werdet ihr schon erwartet.
Ein Freund